• Liebe Musikfreunde :



    Obwohl es mehrere weltweit bekannte Pianistinnen , Pianisten gab und gibt, die sich vor allem auch der Pfleg der Musik für 4 Hände gewidemet haben ( sei dies auf einem Flügel oder auf zwei Instrumenten ) , ist deren Beachtung doch gerade in Deutschland sehr gering .


    Völlig anders ist es hierbei vor allem in Russland bzw. der früheren UdSSR !
    Wir denken hier nur an Rosina & Josef Lhévinne , Lubov Bruk & Mark Taimanov .
    Diese sind zu Recht auch in der Edition " Great Pianists of the Century " 1998 / 1999 zu finden .


    Z w e i Fragen interessieren mich besonders :


    (1) Welche Klavier - Duos kennt Ihr , die sich fast ausschliesslich (!)
    mit Musik für vier hände in ihrerer Karriere befasst haben ? ,


    (2) Gibt es in diesem Klavier - Duos , nehmen wir z. B. L. Bruk & M.
    Taimanov , einen domierenden Partner ?


    Über kenntnisreiche und rege Beteiligung an diesem hochinteressanten Thema freue ich mich .


    Viele Grüsse



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Frank,


    dankenswerter Weise hast Du Dich der Klavierduos angenommen!


    Da kann und muß man verschiedene Kategorien unterscheiden:


    1. die "festen" Duos, wo die Partner nicht ursprünglich als Solisten Karriere gemacht haben, sondern allenfalls nachdem sie als Duo berühmt wurden. Dazu gehören:


    Alfons und Alois Kontarsky
    Bruk und Taimanow
    die Zwillingsschwestern Pekinel
    die Zwillingsschwestern Labeque
    Trenckner und Speidel


    das wäre noch zu ergänzen!


    2. feste Duos, wo mindestens einer der Beteiligten als Solist bereits einen Namen hat, etwa:


    Rosina und Josef Lhevinne
    Robert und Gaby Casadesus
    Emil und Elena Gilels


    3. die mehr oder weniger sporadischen Duos großer Solisten, etwa:


    Martha Argerich mit wechselnden Partnern
    Murray Perahia und Georg Solti
    Vladimir Ashkenazy und Andre Previn bzw. mit seinem Sohn Vovka


    Wie gesagt, die Aufstellung ist ergänzungsbedürftig! :hello:


    Beste Grüße
    Holger

  • Lieber Holger :



    Herzlichen Dank für Deine differenzierte Aufstellung !


    ich weiss ja , dass Du selbst eine fundierte pianistische Ausbildung hast .


    W i e , falls überhaupt möglich , hörst Du denn eine Dominnaz eines Partners ?
    Primäre danke ich da an Lubov Bruk & Mark Taimanov .


    Alfred Brendel stand diesen " Piano duets " ablehnend eggenüber , hat aber mit Imogen Cooper Moazert vierhändig auch eingespielt ( Philips ) .


    B r a u c h t es nicht vielleicht sogar einer " Leadership " , wenn man vierhändig musiziert ?


    Beste Grüsse


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Geht es um Duos, die sich fast ausschließlich mit der Klaviermusik zu 4 Händen befasst haben, fällt mir als erstes das Duo Yaara T a l und Andreas G r o e t h u y s e n ein. Groethuysen hat wohl auch zu Beginn ein oder mehrere Soloplatten eingespielt, nach der Gründung des Duos sind mir keine Soloprojekte mehr bekannt geworden.


    Ihr bedeutendstes Projekt ist die meines Wissens erste Gesamteinspielung der Werke Franz Schuberts. Daneben haben sie sich vorzugsweise um weniger bekanntes Repertoire gekümmert wie Sonaten und Stücke von Czerny, Gouvy, Reger, Mendelssohn, Koechlin und andere.


    Beide sind auch privat ein Paar und musikalisch, wie ich finde, perfekt aufeinander abgestimmt.
    Warum sie in dem umfangreichen Buch PianistenProfile fehlen, obwohl u.a. die leichte Erreichbarkeit der Aufnahmen Auswahlkriterium war, ist mir unbegreiflich.


    Persönlich erlebt habe ich auch ein weiteres Geschwister-Duo, die Polinnen Anna und Ines W a l a c h o w s k i, die bei Berlin und Oehms Classics mit Aufnahmen vertreten sind.


    Ein anderes Duo sind Isabelle B e y e r und Harvey D u g a l, die sich ebenfalls den eher unbekannten Werken gewidmet haben. So trägt eine Serie von fünf CDs den Titel Moszkowski`s World. Zu hören ist das vollständige Werk Moszkowskis sowie weitere Werke von Paul Juon, Brahms, Florent Schmitt und Grieg. Auf einer CD mit französischen Raritäten finden sich Werke von Alkan, Koechlin und Ladmirault.



    Pianisten-Duos der „dritten“ Kategorie, die sich nur sporadisch zusammentun, gibt es noch viel mehr. Viel zusammen eingespielt haben Michel B é r o f f und Jean-Philipp C o l l a r d (Brahms, Dvorak und französische Klaviermusik).


    Manche namhafte Pianisten haben wohl nur deshalb auch vierhändig gespielt, um Gesamteinspielungen von Solowerken um die vierhändigen Stücke zu ergänzen, so Demus und Shetler bei Schumann, Magaloff und Dalberto bei Chopin.



    Das Duo Bruk und Taimanov kenne ich nicht. Ich kann daher nicht sagen, ob einer der beiden dominierte.


    Ich denke aber nicht, dass es bei vierhändigem Klavierspiel eines dominierenden Partners bedarf. M.E. wäre es eher schädlich. Könnte sich ein Duo überhaupt auf lange Sicht behaupten, bei dem der eine seine technische oder musikalische Überlegenheit ausspielt?


    Vierhändige Klaviermusik ist ein organisches Ganzes und auf gleichberechtigte Partnerschaft angelegt. Im Idealfall ist die Musik für beide auch gleich anspruchsvoll (anders als bei reiner Übungsliteratur à la Diabelli).


    Manchmal weiß man, wer rechts (z.B. Y. Tal) oder links (A. Groethuysen) sitzt, manchmal wird es im Beiheft erwähnt, oft aber auch nicht. Hören (kann und) sollte man es auch nicht.


    Gruß,


    Rainer



    Wenn mir jemand noch einmal verrät, wie ich Bilder hochladen kann, werde ich diesen und weitere Beiträge gerne noch um Cover ergänzen.

  • Lieber rainer :


    Besten Dank für deine kenntnisreichen Ausführungen .


    (1) TAL & GROETHUYSEN habe ich auch auf meiner Liste stehen .


    Eine sehr gute Brahms - Interpretation hatte mich auf sie aufmerksam gemacht .


    (2) BÉROFF & COLLARD .


    Um Béroff ( geb. 1950 ! ) ist es seltsam still geworden . Um nicht zu sagen : Er ist fast vergessen . Ob dies nur an einer Fingerlähmung seiner rechten Hand liegt, ist mir unbekannt . Zuvor hatte er eine geradezu sensationelle Karriere hinter sich gebracht gehabt .


    Er galt in seinen Programmen mit Musik für 4 Hände bzw. 2 Klaviere als Bachspezialist .
    Gerade auch in den Wiedergaben und Aufnahmen mit Philippe Collard als beide J S Bach spielten .



    (3) Es gibt natürlich eine ganze Reihe von " Gelegenheits - Duos " wie etwa Sergey Rachmanoninov & Natalia Rachmanininova .


    Wobei hier natürlich schon wegen des grossen Altersunterschieds wohl eher wegen der Berühmtheit von Sergey Rachmaninov überhaupt Aufnahmen ( USA ) erhalten sind .


    Früher ist die Kunst der Spieles zu vier händen eindeutig viel intensiver praktiziert worden und hat so äusserst unterschiedliche Persönlichkeiten wie Rachmaninov und Horowitz in dem Haus von Rachmaninov zusammengeführt ( es gibt bedauerlicherweise keine Aufnahme ) .


    Die K e r n f r a g e nach der " Dominanz " , einer " Leadership ",
    in einem Duo ist von grosser Bedeutung , weil diese auch zu einem Zerfall des Duos führen kann .


    Dies würde dann vor allem bei verheirateten Partnern gelten . hier kenne ich selbst nicht viele Pianisten - Duos :


    V. Ashkenzazy & Frau . Frau Ashkenazy wurde immer als sehr gute Pianisten hervorgehoben . Aber ganz im Vordergrund stand Vladimir als Pianist und dann als Dirigent und Pianist .


    Dann das Duo P e t r o f .


    Zwei überragende Pianisten , Rosina und Josef Lhévinne , haben ( natürlich ) auch überragend als Duo zusammengespielt . Abgesehen von seinem frühen Tod hatte Josef Lhévinne auch eine Abneigung gegen die Studioaufnahmen der damaligen Zeit - leider .



    Höchst interessant ist der Textbeitrag von Mark Taimanov in Russisch natürlich zu den beiden CDs mit Aufnahmen von ihm und seiner Frau Lyubov Bruk ( " Great Pianists of the Century " ) . Liest man die hier vorliegenden Übersetzungen, so fällt doch sehr auf, welchen grossen Unterschied Feinheiten in den Übersetzungen spielen .
    Aus der Wortwahl , dem Satzbau können wir mit einem gewissen näheren Kenntnishintergrund mehr erfahren als dies zuvor möglich gewesen ist . ***


    Ich habe bis heute , offen gesagt, auch an rein pianistische Aspekte gedacht gehabt .


    Aber : Es ist von grossen Kennern mit Leidenschaft diskutiert worden, und Du hast dies angesprochen , ob es nicht auch eine Dominanz im Privatbereich gibt bzw. geben kann .


    Dies ist sehr strittig international diskutiert worden . Und auch weiterhin gegenstand der Diskussion .


    Beste Grüsse



    Frank



    *** Gewisse sprachliche Freiheiten in Übersetzungen sind wohl nicht völlig vermeidbar .
    Sie sind etwas Anderes als wenn ein remommierter Fachmann in Sachen Klaviermusik formuliert - sehr höflich umschreibend - , dass eine Besprechung " ....nicht sehr glücklich sei....." .

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Ich habe schon früher auf die Brüder Kutrowatz hingewiesen, die in Raiding / Burgenland die Liszt - Festspiele leiten.



    Mit lieben Grüßen -
    Operngernhörer :hello:

  • Lieber Frank!


    Danke für die prompte Antwort.


    (1) Wenn Du mehr vom Duo TAL & GROETHUYSEN hören möchtest: ihren Schubert (auf 7 CDs) gibt es bei jpc zur Zeit zum Schnäppchenpreis.


    (2) BÉROFF


    Ich habe eine ganze Reihe von Aufnahmen mit ihm. Am nachhaltigsten beeindruckt hat mich seine Einspielung von Liszts Werken für Klavier und Orchester. Kernig gespielt. Hinzu kommt die sehr gute Orchesterarbeit durch Kurt Masur. Neben seinen Bach-Konzerten mit Collard (Rigutto und Tacchino) besitze ich mit ihm noch Aufnahmen von Strawinsky, Mussorgsky und Messiaen.


    Ich meine einmal gelesen zu haben, dass seine Erkrankung der rechten Hand eine Spätfolge seiner (zu) frühen Beschäftigung mit den horrend schwierigen Partituren Messiaens ist. Er hat dann wohl eine Zeitlang - wie Fleisher – das Repertoire für die linke Hand gespielt, kann heute auch wieder mit beiden Händen spielen. Er scheint aber nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen zu können.


    (3) Du sagst: „Früher ist die Kunst der Spieles zu vier Händen eindeutig viel intensiver praktiziert worden.“


    Ist das wirklich so? Mir fällt nur eine (aber auch besonders schöne) Aufnahme ein, wo Ossip Gabrilowitsch und Harold Bauer einen Walzer aus Arenskys Suite für zwei Klaviere op. 15 spielen.


    Neuere „Paarbildungen“ fallen mir dagegen viele ein – Ingrid Haebler und Ludwig Hoffmann (Mozart, Schubert), Brendel und Klien (Dvorak), Ciccolini und Weissenberg (Saint-Saens), Ashkenazy und Frager, Lupu und Perahia, Kissin und Levine, Richter und Britten oder, in jüngster Zeit, B. Engerer und Berezowsky.


    (4) Aber um auf Deine Kernfrage zurückzukommen:


    Ich hatte tatsächlich mehr an pianistische Aspekte gedacht. Meines Erachtens erfordert Vierhändigspielen soviel Aufeinandereingehen, ja Vertrautheit miteinander, dass dafür – soll es nicht bei gelegentlichem Auftreten bleiben, sondern ein ständiges Duo gebildet werden – Geschwister, Eheleute oder Eltern/Kinder geradezu prädestiniert sind. Andere Duopartner werden doch oft ihre eigenen Wege gehen.


    Wollen die Eheleute auf Dauer gemeinsam auftreten, dann müssten wohl beide auf eine Solo-Karriere verzichten, können eine Dominanz gar nicht ausspielen.


    Vladimir Ashkenazy ist für mich ein Jahrhundert-Pianist. Sein enormes (und wohl auch größeres) Können wird seine Ehefrau Dody neidlos anerkannt haben. Ich denke, sie hat die eigenen Pläne, soweit sie diese hatte, zugunsten der Karriere ihres Mannes und zugunsten der ja vielköpfigen Familie aufgegeben.
    Hat er insoweit dominiert? Ich glaube nicht. Höchstens in dem Sinne, dass er nach außen in Erscheinung tritt. Dody A. ist übrigens zusammen mit ihm und dem gemeinsamen Sohn Vovka auf einer Rachmaniff-CD zu hören, mit einer Romanze und einem Walzer zu sechs Händen.


    Mit anderen hat Ashkenazy mehr zusammengespielt, insbesondere mit Previn und noch früher mit Malcolm Frager. Mit ihm ist er auch in der Sowjetunion aufgetreten, damals als Ost-West-Duo sicher eine Sensation.


    Tragisch ist der Doppelselbstmord des Ehepaares und erfolgreichen Duos Crommelynck in den 90er Jahren. Über die Gründe kann man nur spekulieren.


    Viele Grüße,


    Rainer

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    W i e , falls überhaupt möglich , hörst Du denn eine Dominnaz eines Partners ?
    Primäre danke ich da an Lubov Bruk & Mark Taimanov .


    B r a u c h t es nicht vielleicht sogar einer " Leadership " , wenn man vierhändig musiziert ?


    Lieber Frank,


    bei vielen vierhändigen Stücken wird man das Problem so lösen, daß der "gewichtigere" Partner den Diskant, also die "führende" Stimme, übernimmt. Aber bei den Suiten für 2 Klaviere von Rachmaninow z.B. geht das nicht - da müssen zwei gleichwertige Partner spielen. Überhaupt meine ich, daß bei perfektem Duo-Spiel keiner der Partner sich in den Vordergrund spielen sollte. Bei Emil und Elena Gilels (Mozart-Konzert) hat man es schwer, ihn oder sie zu identifizieren. Da kann man fast nur spekulieren. So soll es eigentlich auch sein! :yes:


    Bruk und Taimanov sind ein ganz ausgezeichnetes Duo, finde ich! Ich habe allerdings auch nur eine Doppel-CD von ihnen aus der Serie "Great Pianists".


    Beste Grüße
    Holger

  • Lieber Rainer :



    Vielen Dank für Deine profunden Ausführungen , aus denen ich einiges für mich entnommen habe als Neugewinn !


    Dein Absatz 4 enthält das K e r n p r o b l e m der wissenschaftlich geführten Diskussionen : W a s und wa r u m kommt es in einem Duo aus vieljährigen Partnern zu einer Erosion , einer Auflösung und dem Zerfall eines berühmten Duos ?


    Gehen wir davon aus, welcher der beiden Partner als Solo - Pianist bedeutender war bzw. geworden wäre, dann analysiere ich dies - als Aussenstehender - an meinen Höreindrücken . Ggf. an dem ,was mir als gesichertes Wissen über die Duo - Partner bekannt geworden ist ist .


    es ist eigentlich nicht überraschend, wie sehr auch Berühmte den Gefährdungen des Lebensalltags im Privatbereich nicht nur ausgesetzt sind , sondern diesen auch am Ende erliegen .


    Erstaunlich bleibt in dem konkreten Einzelfall auch, dass ich in der Recherche keinen einzigen Beitrag finden konnte, der sich mit diesem Thema bisher befasst hat .


    Um an das anzuknüpfen , was " Gustav " hier zuletzt in seinem Beitrag zu Franz Schuberts B - Dur - Klaviersonate geschrieben hat und 1997 ff. von Philip Weiss als umfannderer Beitrag in der New York Times publiziert worden ist, ist die Frage - vielleicht - richtig aus Respekt vor den " Beteiligten " , das letzte - bekannte - geheimnis nicht zu lüften . Auch wenn es wenige Menschen gibt, die es kennen .


    Nochmals herzlichen Dank für Deine sehr informativen Ausführungen .


    Vielleicht hast Du zu Crommelynck Detailkenntnisse ?


    Beste Grüsse



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Zitat

    Original von Rainer
    (2) BÉROFF


    Ich meine einmal gelesen zu haben, dass seine Erkrankung der rechten Hand eine Spätfolge seiner (zu) frühen Beschäftigung mit den horrend schwierigen Partituren Messiaens ist. Er hat dann wohl eine Zeitlang - wie Fleisher – das Repertoire für die linke Hand gespielt, kann heute auch wieder mit beiden Händen spielen. Er scheint aber nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen zu können.


    Lieber Rainer,


    neulich auf Arte brachten sie diesen Film über Paul Wittgenstein, den einarmigen Pianisten, der die Konzerte für die linke Hand für Ravel, Prokofieff und viele andere in Auftrag gab. Da äußert sich auch Michel Beroff zu dem Dilemma, wenn der Pianist nur die linke Hand benutzen kann. Ich hörte Beroff noch vor seiner Erkrankung in der Tonhalle Düsseldorf, er spielte die halsbrecherisch-schwere "Petruschka"-Suite von Strawinsky, dazu Schubert und Beethoven (die Bagatellen). Die Messiaen-Aufnahme von ihm habe ich, auch die wunderbare Platte mit Reperttiore für die linke Hand. Den kompletten Debussy(EMI-Box) habe ich - es ist schon eine Weile her - zum Dumping-Preis erstanden, als die Box ausverkauft wurde.



    Zitat

    Original von Rainer
    Ist das wirklich so? Mir fällt nur eine (aber auch besonders schöne) Aufnahme ein, wo Ossip Gabrilowitsch und Harold Bauer einen Walzer aus Arenskys Suite für zwei Klaviere op. 15 spielen.


    Oh, die Aufnahme würde mich auch interessieren. Wo ist sie denn drauf?


    Zitat

    Original von Rainer
    Vladimir Ashkenazy ist für mich ein Jahrhundert-Pianist. ... Dody A. ist übrigens zusammen mit ihm und dem gemeinsamen Sohn Vovka auf einer Rachmaniff-CD zu hören, mit einer Romanze und einem Walzer zu sechs Händen.


    Ashkenazy ist auch einer der ganz Großen für mich! Die erste Aufnahme, die ich von ihm in meiner Jugend hörte, war seine umwerfende Liszt-Platte. Daraufhin habe ich ihn gesammelt! Diese Rachmaninow-CD wo Dody (sie ist ja Isländerin) mitspielt, werde ich mir besorgen...


    Zitat

    Original von Rainer
    Tragisch ist der Doppelselbstmord des Ehepaares und erfolgreichen Duos Crommelynck in den 90er Jahren. Über die Gründe kann man nur spekulieren.


    Wirklich tragisch! Da stockt einem der Atem bei so einer Nachricht!


    Beste Grüße
    Holger

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Dein Absatz 4 enthält das K e r n p r o b l e m der wissenschaftlich geführten Diskussionen : W a s und wa r u m kommt es in einem Duo aus vieljährigen Partnern zu einer Erosion , einer Auflösung und dem Zerfall eines berühmten Duos ?


    Lieber Frank!


    Vielleicht ist die Antwort ganz einfach und gleichzeitig unendlich schwer. Wie viele Gründe gibt es für das Auseinanderbrechen von "normalen" Partnerschaften? Warum soll es bei einer so diffizielen Beziehung, die permanent zwischen Kunst, Kommerz und "Ehe" pendeln muss, anders sein?


    :hello: Gustav

  • Noch nicht genannt ist ein Klavierduo, das sich beim Label cpo verdient macht:
    Klavierduo Genova & Dimitrov


    Einiges haben folgende beiden BIS-Pianisten zusmmen aufgenommen:
    Dag Achatz & Yukie Nagi


    Auf alten Klaviersen musizieren zusammen auch gelegentlich (wohl ein Paar?)
    Jos van Immerseel & Clair Chevallier


    Gesschwister sind auch folgende:
    Klavierduo Hans-Peter und Volker Stenzl


    oder neu bei Oehms und hochgelobt:
    Klavierduo Anna & Ines Walachowski


    Ganz besonders fasziniert im Konzert haben mich die italienischen Zwilligsbrüder:
    DAVIDE & DANIELE TRIVELLA


    Die größten Diskrepanzen zwischen den zwei Partnern musste ich bislang bei den Schwestern Labeque ertragen.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo,


    Noch nicht genannt wurde ein Klavierduo, das beim Label HUNGAROTON Aufnahmen veröffentlicht:


    Das Duo Egri & Pertis, z.B. Einspielungen von Saint-Saens.


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Live im Konzert habe ich schon die Geschwister Pekinel und die Geschwister Labèque sowie Andreas Grau und Götz Schumacher erlebt, und unbedingt möchte ich noch in nächster Zeit ein Konzert mit Yaara Tal und Andreas Groethuyen hören.
    Die große Faszination bei Spitzenduos besteht meiner Ansicht nach in der mit ungeheurer Präzision tickenden gemeinsamen inneren Uhr, die vor allem bei (Zwillings-?)Geschwistern erklärlich ist.


    Liebe Grüße


    Willi :hello:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • ...
    Die große Faszination bei Spitzenduos besteht meiner Ansicht nach in der mit ungeheurer Präzision tickenden gemeinsamen inneren Uhr, die vor allem bei (Zwillings-?)Geschwistern erklärlich ist.


    Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube eher, dass Geschwister so sehr miteinander vertraut sind, dass das umfangreiche Übungspensum in der Jugend leichter durchzuziehen ist. Die Präzision kommt (fast) automatisch mit dem langen gemeinsamen Musizieren (wie z.B. auch bei einem Streichquartett). Aber sowohl die Zwillinge Pekinel als auch die Schwestern Labèque sind eigentlich völlig unterschiedliche Charaktere, was man in ihrem Spiel bei aller erforderlichen Homogenität auch schön heraushören kann.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich meinte ja auch ein Phänomen, dass in der Zwillingsforschung zutage getreten ist, dass Zwillinge in der Regel weitgehend übereinstimmend "ticken" und dass deswegen vor allem Zwillinge es leichter haben, bei allen sonstigen möglichen charakterlichen Variablen in einem solchen Fall zu einer maximalen künstlerischen Übereinstimmung zu kommen und sich optimal zu ergänzen.
    Menschen mit einer weitgehenden genetischen Übereinstimmung haben es da einfach leichter als zwei wildfremde, die sich erst zusammenraufen müssen.
    Auch bei normalen Abstammungen gab es, wie der bekannte Stammbaum der Familei Bach zeigt, ja große Ähnlichkeiten in der Entwicklung und künstlerischen Potenz, wenngleich die Potenz des Stammvaters J.S. Bach in diesem Fall die größte war.
    Auch in unserer Zeit gibt es ja noch Beispiele, wie Vater und Sohn Gulda, Prey, Brendel oder Kleiber.


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • und unbedingt möchte ich noch in nächster Zeit ein Konzert mit Yaara Tal und Andreas Groethuyen hören.


    In den Genuss könntest Du am Freitag, 19.11.10, in Düsseldorf kommen. (Das Programm habe ich im Thread "Konzerte der Taminos" eingestellt.)


    LG