Opernregisseur Joachim Herz gestorben

  • Die deutsche Opernwelt trauert um einen großen Regisseur:


    Joachim HERZ ist heute 86jährig in Leipzig gestorben.


    Der in Dresden geborene Joachim Herz studierte an der dortigen Musikhochschule Kapellmeister und Opernregie bei Heinz Arnold, später an der Humboldtuniversität Musikwissenschaften.
    Als Regisseur feierte er große Erfolge. 1985 übernahm er die Leitung der neuen Semperoper (zur Eröffnung: "Der Freischütz"). Insgesamt 126 Inszenierungen und Neueinstudierungen von über 60 Opern hat er auf die Bühne gebracht, viele wurden Klassiker.



    Am 9. Januar 2009 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber verliehen.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mensch Harald, das ist wieder schlecht recherchiert... - Aber ich mach das schon - Bitte etwas Geduld...


    Bitte derartige Kommentare unterlassen! Wenn man mehr zu sagen hat, dann ist man herzlich eingeladen, dies zu beweisen. Aber andere anzupöbeln ist hier nicht erwünscht!


    Dieser ganze Beitrag wird nach gegebener Zeit gelöscht.


    Theophilus


    X(

  • Warum sollte denn Harald alles alleine recherchieren? Jeder kann doch etwas dazubeitragen....
    Aber darum gehts eigentlich nicht.


    Mein Beileid für die Angehörigen von Joachim Herz.

  • Mensch Harald, das ist wieder schlecht recherchiert... - Aber ich mach das schon - Bitte etwas Geduld...


    Mir ging es nur darum, die Nachricht vom Tode des Regisseurs ins Forum zu melden, nicht, um einen fundierten Nachruf zu verfassen.


    Wenn Du das tun möchtest - bitte sehr!


    Aber erspare Dir in Zukunft diese Bemerkungen - das ist jetzt zum wiederholten Mal - wenn Du nicht Ärger bekommen willst!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ja, du hast aber mehr als nur die Nachricht vom Tode des Künstlers geschrieben. Wenn du dann schon so etwas machst und mehr schreibst, warum nimmst du dir dann nicht etwas mehr Zeit als so etwas Oberflächliches zu schreiben... - Hast du das nötig?


    Ja ich kritisiere so etwas, und werde es immer wieder kritisieren. Denn diese Art und Weise wurde weder Joan Sutherland noch Joachim Herz gerecht. - Dafür nehme ich gern etwas Ärger auf mich! :yes:


    :hello: LT



    Das Ganze nocheinmal! Und ich empfehle dir dringend, deine "Drohung" ernsthaft zu überdenken. Du würdest dir wirklich Unannehmlichkeiten einhandeln! Dir steht es nicht zu, anderen vorzuschreiben, in welcher Form sie Information weitergeben, so lange sie inhaltlich richtig ist.


    Auch dieser Beitrag wird in einigen Tagen vollständig gelöscht und der Thread entsprechend nachgebessert werden.


    Theophilus


    X(X(

  • Joachim Herz wurde am 15. Juni 1924 in Dresden geboren. Er studierte an der dortigen Musikhochschule Opernregie bei Heinz Arnold. Später studierte er noch an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaften.



    An den Landesbühnen Sachsen in Dresden-Radebeul wurde er 1951 Spielleiter. Von 1953 bis 1956 war er Assistent von Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin. Neben Götz Friedrich war er der wichtigste Schüler Felsensteins.Über Köln (1956/57) kam er 1957 nach Leipzig (als Oberspielleiter; 1956 bis 1976 Operndirektor). Er inszenierte hier Wagners „Meistersinger“ als Eröffnungspremiere des Neuen Opernhauses. Weitere bemerkenswerte Inszenierungen von ihm waren hier: „Krieg und Frieden“ (deutsche EA) sowie sein legendärer Wagnerscher „Ring“-Zyklus (1973-1976).


    1976 wurde er nach Felsensteins Tod Nachfolger als Intendant und Chefregisseur an der Komischen Oper Berlin. Aber er konnte an die alten Erfolge der Felsenstein-Ära nicht anschließen. Dazu kam ein sehr problematischer Arbeitsstil.


    Von 1985 bis 1990 war er Chefregisseur der wieder aufgebauten Semperoper in Dresden. Hier inszenierte er die Eröffnungspremieren von Webers „Freischütz“ und Strauss’ „Rosenkavalier“.


    Als Gast inszenierte er in Buenos Aires, Havanna (Kuba), Moskauer Bolschoi-Theater, Wiener Staatsoper, Stockholm, München, Kopenhagen, English National Opera, Welsh National Opera, Belgrad u.a.


    Ingesamt erarbeitete er 126 Inszenierungen und Neueinstudierungen von 60 Opern.


    Er war Honorarprofessor an der Leipziger Universität. Von 1981 bis 1990 war er Leiter der Abteilung Musik-Theater an der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“.


    Er schrieb viele Beiträge zum realistischen Musiktheater und das Buch „… und Figaro lässt sich scheiden“.


    2005 wurde er Ehrenmitglied der Komischen Oper Berlin.


    2009 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ verliehen.



    Am 18. Oktober 2010 ist er in Leipzig verstorben.


    Joachim Herz führte die Inszenierungs-Methodik Felsensteins unter den Bedingungen des Repertoire-Theaters in persönlich geprägter Weise weiter und versuchte sie auf bis dahin vernachlässigte Werke auszudehnen.


    Der Tod des großen Regisseurs ist ein großer Verlust für die, die wie er das heutige moderne Regie-Theater ablehn(t)en.



    R.I.P



    :hello: LT

  • Trotz obenstehender Anfeindungen möchte ich heute an den 90. Geburtstag des Regisseurs erinnern:

    Joachim Herz (* 15. Juni 1924 in Dresden; † 18. Oktober 2010 in Leipzig) war ein deutscher Opernintendant und -regisseur. Insgesamt 126 Inszenierungen und Neueinstudierungen von über 60 Opern hat er auf die Bühne gebracht, viele wurden Klassiker.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    zu nächst einmal herzlichen Dank, dass du an den 90. Geburtstag dieses großen Regisseurs erinnerst. :) :jubel: :yes: :hello:


    Insgesamt 126 Inszenierungen und Neueinstudierungen von über 60 Opern hat er auf die Bühne gebracht, viele wurden Klassiker.

    Herz war diesbezüglich ein Filou, der jede selbst betreute Wiederaufnahme bzw. Neueinstudierung bzw. Übernahme an ein anderes Haus als neue Inszenierung zählte. Real hat er etwa 100 verschiedene Inszenierungen geschaffen ;)


    Dieser ganze Beitrag wird nach gegebener Zeit gelöscht.

    Theophilus, was heißt denn "nach gegebener Zeit"? Der 100. Geburtstag von Herz? Es ist immer komisch, solche Ankündigungen nach fast vier Jahren zu lesen...


    Auch dieser Beitrag wird in einigen Tagen vollständig gelöscht und der Thread entsprechend nachgebessert werden.

    Je nun, "in einigen Tagen" scheint ein sehr dehnbarer Begriff zu sein... :D :stumm: :untertauch:


    Von 1953 bis 1956 war er Assistent von Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin.

    Das stimmt so nicht ganz, er war Spielleiter an der Komischen Oper und inszenierte in diesen drei Jahren drei Stücke selbst. Assistiert hat er Felsenstein nur ein einziges Mal bei dessen "Zauberflöte" - J.H.: "die einzige Assistenz meines Lebens".


    Neben Götz Friedrich war er der wichtigste Schüler Felsensteins.

    Er war gar kein "Schüler" von Walter Felsenstein, sondern von Heinz Arnold, den er immer als seinen Lehrer bezeichnet hat.


    kam er 1957 nach Leipzig (als Oberspielleiter; 1956 bis 1976 Operndirektor)

    Naja, wenn er 1957 nach Leipzig kam (was stimmt, nach einem Jahr Köln, wo er sehr unglücklich war), kann er dort schlecht schon 1956 Operndirektor geworden sein... 8-) (Richtig ist, dass er ab 1959 als Operndirektor in Leipzig fungierte.)


    1976 wurde er nach Felsensteins Tod Nachfolger als Intendant und Chefregisseur an der Komischen Oper Berlin. Aber er konnte an die alten Erfolge der Felsenstein-Ära nicht anschließen.

    Darüber kann man streiten: Seine Antrittsinszenierung von Weills "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", seine "Butterfly"in der Urfassung und seine Inszenierungen der beiden "Lulu"-Fassungen (zweiaktig und dann fünf Jahre später dreiaktig in der Cerha-Fassung), waren zweifellos große künstlerische Erfolge! Dass diese künstlerische Neuausrichtung mit einer verstärkten Hinwendung zum Repertoire des 20. Jahrhunderts (seine Abschiedsinszenierung "Peter Grimes" 1981 und seine Uraufführng der Oper "Das Land Bum-Bum" von Georg Katzer reihen sich hier nahtlos ein) nicht jedem passte, steht auf einem anderen Blatt...


    Von 1985 bis 1990 war er Chefregisseur der wieder aufgebauten Semperoper in Dresden. Hier inszenierte er die Eröffnungspremieren von Webers „Freischütz“ und Strauss’ „Rosenkavalier“.

    Naja, er wurde bereits 1982 Chefregisseur der Staatsoper Dresden und inszenierte zum Amtsantritt "Ariadne auf Naxos", noch im Ausweichquartier Großes Haus auf der anderen Seite des Zwingers, wo heute nur noch das Staatsschauspiel beheimatet ist. 1985 wurde dann die Semperoper mit seinen Neuinszenierungen von "Freischütz" und "Rosenkavalier" wiedereröffnet, da war er aber schon drei Jahre lang in Dresden tätig.


    Mehr von und zu Joachim Herz kann man zum Beispiel hier nachlesen:


    http://www.der-neue-merker.at/…013_id=60&pgm_00040_id=14


    Und hier noch Ausschnitte aus der Dresdner "Salome"-Inszenierung von Joachim Herz:




    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der Zufall wollte es, dass ich gestern und damit ganz in der Nähe dieses Jahrestages in der Leipziger Oper gewesen bin, um die Premiere eines Werkes zu erleben, um das sich Herz aus meiner Sicht große Verdienste erwarb: "Die Frau ohne Schatten" von Richard Strauss. Seine Inszenierung hatte im Februar 1965 im gleichen Haus Premiere. Ich kenne sie nur vom Hörensagen und aus der Beschreibung von Herz selbst. Er hat einen sehr klugen Arbeitsaufsatz darüber hinterlassen mit den richtigen Fragen an das schwierige Werk. Ich dachte an ihn, weil man um diesen bedeutenden Theatermann gar nicht herum kommt, wenn es einen heutzutage einmal wieder nach Leipzig verschlägt. Nicht, dass hier noch sein Geist walten würde. Nein, ehr in einem umgekehrten Sinn dachte ich an ihn. Diese neue "Frau ohne Schatten" hat in ihrer Belanglosigkeit und Peinlichkeit einmal mehr deutlich werden lassen, wohin es mit der Kunstform Oper gekommen ist. Als hätte es Männer wie Herz nie gegeben. Ist der Tiefpunkt denn immer noch nicht erreicht?


    In dankbarer Erinnerung an diesen geistreichen Theatermenschen, den ich auch persönlich kennengelernt habe.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich dachte an ihn, weil man um diesen bedeutenden Theatermann gar nicht herum kommt, wenn es einen heutzutage einmal wieder nach Leipzig verschlägt. Nicht, dass hier noch sein Geist walten würde. Nein, ehr in einem umgekehrten Sinn dachte ich an ihn. Diese neue "Frau ohne Schatten" hat in ihrer Belanglosigkeit und Peinlichkeit einmal mehr deutlich werden lassen, wohin es mit der Kunstform Oper gegangen ist. Als hätte es Männer wie Herz nie gegeben. Ist der Tiefpunkt denn immer noch nicht erreicht?


    In dankbarer Erinnerung an diesen geistreichen Theatermenschen
    Rheingold


    :jubel:


    Er war auf diese Arbeit sehr stolz - und darauf, dass es ihm als Operndirektor in Leipzig gelang, dass auch seine Inszenierungen eher sperriger Werke wie "Die Frau ohne Schatten" oder Prokofjews "Krieg und Frieden" im riesigen Leipziger Opernhaus, das damals noch viel mehr Plätze hatte als heute, immer ausverkauft waren. Er fügte dann gerne hinzu: "Und ich meine, dass das damit zusammenhing, WIE wir diese Werke gespielt haben, denn reinprügeln konnte man die Leute auch nicht." :thumbup:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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