Kusej schlägt wieder zu: Nach pieselnden Hexen bei Macbeth lässt er jetzt bei Dvoraks hochromantischer Märchenoper "Rusalka" für jede der 12 angesetzten Aufführungen ein Reh ausweiden. Kurz vorher geschlachtet, hängt es dann pittoresk tropfend im 50er Jahre Ambiente des kitschigen Bühnenbildes. Aufgrund der Veterinäramtsrichtlinien wird der Kadaver dann nach jeder Vorstellung weggeschmissen. Ich bin so voller Wut, ob dieses neuen Exzesses des Regietheaters und der typischen Reaktionen:
Der Intendant schweigt und antwortet auch nicht auf Briefe. Der Pressesprecher verweist darauf, dass der Schlächter im Tierschutzverband ist. Die Regietheaterjünger segnen den leichtfertigen Umgang mit Leben als künstlerische Freiheit ab. Ganz ambitionierte verweisen darauf, dass im Textbuch ja ständig gesungen wird vom "weißen Rehlein" und dass das ja alles folgerichtig sei. Und die Kulturpoliker schweigen natürlich auch. Ist ja auch gefährlich, gegen den mainstream zu schwimmen. Traurig!