FALL, Leo - Jugend im Mai

  • Fall, Leo
    Jugend im Mai

    Operette in 3 Akten, T: von Rud. Schanzer und Ernst Welisch


    Personen:
    Utta, Prinzessin von Säusenburg, Sopran
    Egon, Fürst von Luchsenstein, Tenor
    Adelheid von Wallbach-Wallbach, Mezzo-Sopran
    Storch, Rektor des Fürstl. Säusenburgschen Lyzeums, Bass
    Thusnelda, seine Frau, Mezzo-Sopran
    Florian Megerle, Hilfslehrer, Tenor
    Leuthold, Primaner, Tenor
    Hannelore Bodenreitter, Sopran
    Paradeiser, Fürstl. Säusenburgscher Hofkutscher, Tenor
    Hasselbock, Lyzeums Pedell, Bass


    Ort: Ein deutscher Kleinstaat um die Zeit 1850, UA. 1926 in Wien


    Einführung:
    Erst nach Falls Tod kam dieses Werk zu Uraufführung. Das ursprüngliche Textbuch wurde wohl schon von Fall preisgegeben und die Librettisten schrieben einen Text, der genau zur Musik passen musste. Die Operette hält sich fern von geschmacklosen Übertreibungen und der flüchtigen Arbeit moderner Massenproduzenten. Im Geiste Strauss und Millöckers ist das liebenswürdige Werk gehalten, dessen „Jugend im Mai-Walzer“ sich in alle Ohren schmeichelt.


    1.Akt
    Lyzeums Hof. Strenge Ordnung herrscht im fürstlich Säusenburgschen Lyzeum. Der Rektor ist mit der gestrengen Frau Rektorin zu einer Konferenz gefahren. Sie Schüler bestürmen den Hilfslehr Florian Megerle, ihnen einen freien Tag zu geben. Plötzlich erscheint Prinzessin Utta mit ihrer Hofdame, die durch einen Wagenunfall an der Weiterreise gehindert sind und im Lyzeum Obdach suchen. Sie werden von den Schülern begeistert begrüßt. Der Primaner Leuthold, der im geheimen dichtet, erblickt in Utta seinen „Maientraum“. Die Prinzessin findet auch großen Gefallen an dem „Dichter“. Inzwischen ist die jugendliche, sehr temperamentvolle Wirtin vom Gasthaus zum roten Krebs erschienen, die Braut des Hilfslehrers, von dem sie einen Abschiedsbrief erhalten hat, um ihn umzustimmen. Florian gibt ihr schließlich wieder sein Jawort und möchte sie nun aus dem Lyzeum entfernen, dass außer der strengen Rektorin nie von einem weiblichen Wesen betreten wird. Da kommt diese unerwartet früh von der Reise zurück, um einen neuen Schüler, der besondere Schwierigkeiten machen soll, selbst zu empfangen. Hannelore verschwindet schnell in der Kleiderkammer. Zum Unglück will aber die Rektorin die Montur für den neuen Schüler selbst holen und findet Hannelore in der Uniform des Lyzeums, die sich geistesgegenwärtig als „der neue Schüler“ vorstellt und schließlich wegen Ungebühr für die Nacht in den Karzer gesperrt wird. Ein Gewitter zieht auf, und die Prinzessin mit der Hofdame übernachten im Lyzeum.


    2.Akt
    Vorhalle des Lyzeums, im Hintergrund der Garten. Der Rektor kommt von der Reise zurück mit der Nachricht, dass der Vater des neuen Schülers Kultusminister geworden sei, zum größten Schrecken der Rektorin, die ja den vermeintlichen Schüler gerade sehr streng gehandelt hatte. Hannelore wird schnell aus dem Karzer geholt und nun mit Liebe und Freundlichkeit überschüttet. Leuthold, der Dichter, ist mit der Prinzessin im Garten. Utta hat von der Hofdame erfahren, dass die Reise in die Residenz zum Zwecke ihrer Verheiratung mit dem ihr noch unbekannten Fürsten von Luchenstein unternommen worden sei und sie schüttet nun in ihrer Verzweiflung ihm ihr Herz aus. Sie erklären sich gegenseitig ihre Liebe und Leuthold schenkt ihr seine Gedichte. Durch die Hofdame wird das Buch mit den Liebesgedichten gefunden und der Rektorin mit größten Vorwürfen, dass solche Gedichte in ihrem Lyzeum verfasst wurden, überreicht. Leuthold wird relegiert und beschließt nun mit Prinzessin Utta die Flucht. Hannelore hat inzwischen heimlich das Lyzeum verlassen, nicht ohne ihren Florian mitzunehmen.


    3.Akt.Vor dem Gasthof zum roten Krebs. Marienfest. Florian tut schon, wenn auch widerwillig, die Arbeit des Wirtes. Leuthold und Utta erscheinen ermattet, durchnässt und etwas ernüchtert vor dem Wirtshaus. Der Fürst trifft auf der Suche nach der Prinzessin inkognito im Wirtshaus ein, die Prinzessin findet Gefallen an ihm und setzt schließlich mit ihm ihre Fahrt in die Residenz dort. Der arme Dichter aber bleibt enttäuscht und traurig zurück