Tauber, Richard
Der singende Traum
Operette in 3 Bildern, T: Ernst Marischka und Hermann Feiner
UA: 1934 Wien
Richard Tauber wurde am 16.Mai 1891 in Linz geboren. Er studierte Gesang in Frankfurt a.M. und debütierte 1913 als Tamino in Chemnitz. Dort hatte er so großen Erfolg, dass er anschließend bei den Bühnen – nur in Deutschland – sehr gefragt war. Später, mit Franz Lehár befreundet, wechselte Tauber zur Operette und verhalf Lehárs Operetten, z.B. Paganini, Land des Lächelns, Friederike zu großem Erfolg. Tauber schrieb dann selbst Operetten, von denen seine erste, „Der singende Traum“ 1934 in Wien uraufgeführt wurde. Es folgten „Old Chelsea“ und „Blossom Time“. Beide wurden in England, wo Tauber in der Emigration lebte, uraufgeführt. 1946 kam „Yours is my Heart“ in New York zur Uraufführung. Richard Tauber starb am 8. Januar 1948 in London.
Personen:
Lincoln Präsident der City-Bank
Violet, seine Nichte, Soubrette
Henri, Diener des Präsidenten
George Selfridge, Kapitän, Tenor
Charles Lane, Frank Pershing, John Swift, Jacky Hill, Schiffsoffiziere
Tokito, Artist, Tenor
Sonja Sorina, Sängerin, Sopran
Nin Li, Artistin, Soubrette
Fips, Artist, Buffo
Falkenberg, Varietéagent
Armand Chalons, Fremdenführer
Liu-Tsin, Tokitos Diener
Germaine, Blumenverkäuferin
1.Akt
Die Privatjacht Lincolns, des New-Yorker Citibank-Präsidenten, liegt in Marseille vor Anker, Violet, seine Nichte, feiert mit ihren Freunden, den Schiffsoffizieren und den Künstlern des Marseiller Hafenvarietés, die nach Amerika verpflichtet wurden. Es sind dies die Artisten Tokito, Fips und Min Li sowie die schöne und begabte Sängerin Sonja Sorina. Die Künstler, überall zuhause, sagen Europa ade. Kapitän George Selfridge, der Sonja Sorina von früher her kennt, flirtet mit ihr. Die Sängerin lädt schließlich alle ins Varieté ein.
Dort tanzt das weltberühmte Ballet „Marseiller Sternschnuppen“. Auch Tokito tritt auf. Der berühmte Zauberkünstler und Illusionist, der Sonja auf der zweitrangigen Bühne entdeckte, ausbilden ließ und weithin bekannt gemacht hat, ist in die junge Frau verliebt. Doch Sonja will sich jetzt nicht binden, wo sie doch gerade George Selfridge, in den sie früher verliebt war, wiedergetroffen hat. Der Artist versucht schließlich sogar seine Geliebte mit Hypnose zu gewinnen. Inzwischen hat Violet das Theater betreten. Fips spielt ihr gegenüber den „wilden Apachen“, sie verlieben sich ineinander.
2.Akt
Die „Violet“ ist in ihren Heimathafen New York zurückgekehrt, die Artisten sind, wie geplant, auch hier. Sonja, wieder einmal von Tokito beeindruckt, will sich ab jetzt nun mehr ihm widmen. Voller Freunde machen Tokito und Fips, der immer noch mit Violet liiert ist, einen abendlichen Stadtbummel. Inzwischen hat sich Kapitän George Selfridge wieder mit Sonja Sorina verabredet. Es gelingt ihm doch, die Sängerin für sich zu gewinnen, sie schwören einander Treue. Als Tokito und Fips zurückkommen, ist Sonja für Tokito endgültig verloren. Vergebens beteuert er „Du bist die Welt für mich“, Fips dagegen ist glücklich, Violet hat ihn erhört.
Bei einem vom Präsidenten gegebenen Bankett singt auch Sonja, die in Amerika endgültig ihren Durchbruch erlebt hat. Tokito, der nicht eingeladen war, hat lange auf die Sängerin gewartet. Er dringt in den Saal ein und verursacht einen Skandal. Dem Präsidenten gelingt es mit Georg Sulfides Hilfe, den völlig gebrochenen Tokito hinauszuführen. Der Künstler geht maßlos enttäuscht nachhause.
3.Akt
Tokito hat sich, um seine Liebe zu vergessen, nach Capri zurückgezogen. Obwohl sich Min Li, die ihn immer schon geliebt hat, herzlich um ihn kümmert, kann er seine geliebte Sonja nicht vergessen. Eines Tages erhält er einen Brief von ihr, in dem sie ihm mitteilt, dass sie auch in Capri ist und ihn sprechen möchte. Tokito glaubt, Sonja kehre zu ihm zurück. Doch die junge Frau verabschiedet sich endgültig von ihm und geht mit Georg Selfridge davon, ohne auf seine Liebesbeteuerungen zu hören.
Überall blühen Rosen
Du bist die Welt für mich
Will dir die Welt zu Füßen legen
Singe mir ein Liebeslied
Sagen dir nicht meine Augen
Ist es nur Laune, ist es die Liebe?
Sonja, ich liebe dich