Fall, Leo
Der fidele Bauer
Operette mit einem Vorspiel und 2 Akten, T.: Viktor Léon, UA 1907 in Mannheim
Personen des Vorspieles:Ort: Im Dorf Oberwang in Österreich, Zeit Im Herbst 1896
„Der Student“
Lindobern, der Bauer vom Lindenhof - Bariton
Vincenz, sein Sohn (9 Jahre alt)
Mathäus Scheichelroither, Charakterkomiker
Stefan, sein Sohn (19 Jahre alt) Tenor
Annamirl, seine Tochter (8 Jahre alt) Sopran
Raudaschl
Endletzhofer
Personen des 1. Aktes,Ort: Dorf Oberwang in Österreich, Zeit im Frühjahr 1907
„Der Doktor“
Mathäus Scheichelroither
Dr. Stefan, sein Sohn – Tenor
Annamirl, seine Tochter – Sopran
Der Lindobernbauer
Vincenz, dessen Sohn – Tenor
Raudaschl
Endletzhofer
Die rote Lisi, Kuhmagd - Sopran
Heinerle
Personen des 2. Aktes, Ort: Wien, zeit 6 Monate später als der 1. Akt
„Der Professor“
Mathäus Scheichelroither
Dr. Stefan, sein Sohn – Tenor
Annamirl, seine Tochter – Soubrette
Der Lindoberbauer
Vincenz, dessen Sohn
Geheimer Sanitätsrat von Grunow Bariton
Viktoria , seine Frau - Alt
Leutnant Kurt, deren Sohn
Friederike, deren Tochter – Sopran
Einführung: vorliegendes Werk wurde gelegentlich bei den Operettenfestspielen in Mannheim im Jahre 1907 aufgeführt und errang einen durchschlagenden Erfolg, nachdem es 1905 als „Der Rebell“ in Wien nicht weiter gefiel und der Komponist das Werk daraufhin umarbeitete.
Vorspiel:
Im Dorfe Oberwang in Oberösterreich. Mathäus Scheichelroither wird selbst von den Dorfbewohnern gehänselt, weil er von den alten Sitten und Gewohnheiten nicht lassen will. Seinen Sohn Stefan sendet er aber doch auf Wunsch seiner verstorbenen Gattin nach Wien auf die Universität. Der reiche Lindobern ist Stefans Pate. Er unterstützt sein Patenkind mit Geld, um ihm das Studium zu ermöglichen. Nur schweren Herzens scheidet Stefan aus der Heimat, wo er seinen Vater und sein geliebtes Schwesterchen Annamirl zurücklassen muss. Auch Mathäus fällt der Abschied schwer. Allein, die große Zukunft seines studierten Sohnes wird ihn trösten und er greift wieder fidel zu seiner geliebten Zieharmonika.
1.Akt:
Dorfplatz nach elf Jahren. Man feiert Kirchweihfest. Annamirl ist zu einer hübschen Jungfrau herangewachsen. Der junge Vincenz, des reichen Lindoberers Sohn, bemüht sich um Annamirls Zuneigung. Doch sie will nichts von dem jungen, etwas tölpelhaften Mann wissen. Dem alten Matthäus aber wird eine große Freude zuteil, denn sein geliebter Sohn, der jetzige Dr. med. Stefan kommt zu Besuch. Lange hält sich Stefan aber nicht im heimatlichen Dorfe bei den Seinen auf. Er reist bald wieder ab, um in Wien die Tochter des Geheimrates von Grunow zu heiraten, ohne jedoch seine Anverwandten dazu einzuladen. Der bekümmerte Vater nimmt sich dafür des kleinen Heinerle an, des vaterlosen Buben der armen, roten Lisi, die für ihren Jungen ein besseres Los ersehnt.
2.Akt
Stefans vornehm eingerichtete Wohnung in Wien. Stefan hat sich mit Friederike, Tochter des Geheimen Medizinalrats von Grunows verheiratet. Beide leben glücklich, bis plötzlich Stefans Anverwandte in Wien erscheinen. Die Angehörigen von Stefans Frau Friederike sind entsetzt über die tölpelhaften Bauern und es bahnt sich ein Konflikt an, den aber der alte, verspottete Bauer Matthäus aus dem Weg geht, in dem er das Feld räumt. Durch diese uneigennützige Aktion und edle Gesinnung versöhnen sich beide Familien. Der Lindoberer, der mit seinem Vincenz auch nach Wien kam um sein Patenkind zu besuchen, hat nicht so ganz unrecht wenn er sagt: „Ist man auch ein Bauer, kennt man als so mancher Mensch die Menschen doch genauer.“ Endlich werden auch Annamirl und Vincenz ein Paar.