Adventskonzert Dresden 2010

  • Nachdem Netrebko abgesagt hatte, musste nun auch Mojca Erdmann ersetzt werden durch die mir völlig unbekannte Sopranistin Carolina Ullrich. Sie war für mich eine große Überraschung und ein Name, den man sich merken muss.


    An Vittorio Grigolo störte mich sehr die "affige" Art mit der er sich bewegte. Damit komme ich überhaupt nicht zurecht. Beim Publikum kam er sehr gut an. Mich störte auch hier sein etwas weinerliches Timbre, aber das ist ja nun mal Geschamckssache.


    Ansonsten bot das Adventskonzert das bekannt hohe Niveau.


    :hello:


    Jolanthe


  • sein etwas weinerliches Timbre, aber das ist ja nun mal Geschamckssache.


    Liebe Jolanthe


    ich habe unlängst einen kleinen Beitrag über ihn im TV gesehen und kann Deinen Eindruck bestätigen. Besonders auffällig war es bei der Arie " E luccevan le stelle ". Ich dachte, jeden Moment reichen sie ihm ein Taschentuch..........


    Gruß
    CHRISSY
    :hello:

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ja,ja....der neue "Startenor" erweist sich, zumindest in meinen Gehörgängen, als ziemlicher Weichspüler. Eine ältere Bekannte, die sich das gestrige Konzert ebenfalls angehört und angesehen hat, meinte danach:"Wieso machen die so einen Wind wegen dieses Schmalzbubis?" :yes: :yes: :yes: !!!
    LG
    Fides :D

    La vita è bella!

  • Was mich besonders störte an Vittorio Grigolo war sein opernhaftes, affektiertes Singen, seine Gesten, die überhaupt nicht zu den Liedern passte, es war zu viel...manchmal ist weniger mehr...


    Außerdem diese Ansingen eines Tones, Anschleifen von unten, manchmal einen ganzen Ton, bis der dann da war. Auf den Punkt da sein, hat er wohl nicht gelernt. Die Stimme selber empfinde ich als angenehm. :hello:

  • Hallo zusammen,


    auch ich habe mir das Konzert aus Dresden angesehen. Carolina Ullrich hat mir sehr gut gefallen. Vom neuen "Superstar" Vittorio Grigolo war ich enttäuscht. Francks "Panis angelicus" bekam er noch so gerade hin, für die Darbietung von Rossinis "Domine deus" hätte er sich vorher einmal einige seiner berühmten Kollegen anhören sollen: Del Monaco, Bergonzi, Gedda - von Caruso ganz zu schweigen. Nein, nein - ich vergleiche den jungen Grigolo nicht mit den Größen vergangener Tage, aber Pavarotti war mit knapp 27 Jahren schon wesentlich weiter. Grigolo fehlt (noch) die Individualität, auch der Wiedererkennungswert der Stimme ist bislang nur im Studio hoch, nicht aber bei seinen Liveauftritten. Das "Ave Maria" von Schubert war - mit Grigolo - eher eine Zumutung. Der (vorzügliche) Chor hätte dieses Stück lieber alleine singen sollen. Diesen geistlichen Gassenhauer habe ich schon von dem damals 68jährigen (!!) Nicolai Gedda gehört - auch der war deutlich besser. Sorry, aber wenn an jeder Ecke von "Weltstar", "Star am Tenorhimmel" etc. geredet wird, wird sich Grigolo schon sehr bald mit den Besten vergleichen lassen müssen.


    LG
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Manfred hat recht....wer in den Medien als der kommende Superstar gehandelt wird, wer diese Maschinerie bedient und, kaum hat die Karriere angefangen, schon die ganz großen Konzerte etc singt, der muss sich gefallen lassen, mit den ganz Großen verglichen zu werden. Mir ist bewusst, dass Vittorio Grigolo kein absoluter Newcomer mehr ist und sich an kleineren Häusern erste Sporen verdient hat...mit international kaum mess- oder spürbarem Erfolg...doch seit er bei "Sony" unter Vertrag ist, lässt er zu, dass man ihn komplett vermarktet. Wer in den letzten 2,3 Monaten die Gratishefte der Industrie (Rondo, Sono etc) gelesen hat, wird wissen, dass er sich unwiedersprochen "Pavarottino" nennen lässt. Sicher, das ist Trommeln um Aufmerksamkeit...aber es ist, bei der derzeitigen Qualität seiner Stimme, auch LÄCHERLICH!
    Ich höre eine kleine, relativ "gehauchte", durchaus NICHT wiedererkennbare Stimme mit schlechtem, weil oft angeschliffenem Ansatz, hauchigen Piani..die sind ja neuerdings Mode geworden...und so gut wie keiner Durchschlagskraft...na TOLL! :thumbdown: !
    Es bleibt abzuwarten, wie lange er "der neue Startenor" bleiben wird....wahrscheinlich bis zur ersten Stimmkrise, dann werden die Medien ihn "entsorgen".


    LG
    Fides :hello: ..der ist süüüüß!

    La vita è bella!

  • Liebe Fides,


    Deine Kritik an Grigolo in Ehren, aber seit 16. November kann der Rigoletto-in-Mantua-Thread nicht weitergeführt bzw restauriert werden, weil ein Leerbeitrag von Dir fehlt. Vielleicht könntest Du das trotz aller Grigolo-Schelte mal ändern?


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Für mich der wirkliche Star des Abends die junge deutsche Sopranistin, ich glaube, sie wird einen erheblichen Karriereschub durch dieseu s Einspringen erfahren !


    Den Tenor finde ich zwar nicht ganz so schlecht, wie manch andere hier, aber auch nicht als unbedingten "Welttenor" wie er jetzt vermarktet wird. Aber er sieht gut aus und das wird ihm helfen - und - er bleibt im Gegensatz zu Villazon im Rahmen seiner Möglichkeiten. Von seiner Interpretation, vor allen Dingen beim "Ave Maria" war ich allerdings auch nicht begeistert, aber das ist wohl bei Italienern so, sie übertreiben halt alle gern ! Man muss mal abwarten, wie sich seine Stimme weiter entwickelt , ob er lernfähig ist. Bisher ist er für mich eine Hoffnung und noch keine Erfüllung !

  • Lieber Gunter,

    er bleibt im Gegensatz zu Villazon im Rahmen seiner Möglichkeiten.

    ... das wünsche ich dem jungen Tenor Vittorio Grigolo auch. Nur, wird er das können? Ich denke nicht. Carreras sang einst den Radames, weil er so aussah, nicht weil er ihn schon singen konnte. Di Stefano versuchte sich bereits als Mittdreißiger an Alvaro, Manrico und Kalaf - das ruinierte (freilich neben seinem Lebenswandel) die Stimme vorzeitig. Villazón übernahm sich schon mit knapp 30! Auch Grigolo wird man in naher Zunkunft in diesen Rollen erleben, da bin ich mir (leider) ganz sicher. Sänger, die "nein" sagen konnten zum schnellen, brutalen Opernbetrieb, haben stimmlich auch viel länger überlebt: Alfredo Kraus hat nach nur einer Tosca-Vorstellung (folgt man seiner Biografie) die Rolle nie mehr gesungen, Gedda sang nur ein einziges Mal den Lohengrin, weil er glaubte, dass Wagner seine Stimme ruinieren würde. Bergonzi schließlich versuchte sich mit fast 77 Jahren an "Othello" - und scheiterte. Nur das nahm ihm dann keiner mehr übel.


    LG
    Manfred

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