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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pieter.grimes« (30. September 2007, 11:42)
Zitat
Original von Herbert Henn
Bei dieser Aufnahme ( Böhm1943 )feht leider,aus mir unerklärlichen
Gründen das Vorspiel.
Zitat
Verdi war ein Verehrer Shakespeares. Es war daher kein Wunder, dass er während seiner Schaffenszeit wiederholt Stücke des großen englischen Autors, unter anderem auch Macbeth, musikalisch verarbeitete.
Macbeth, Verdis zehnte Oper, war für ihn der Favorit unter seinen frühen Werken. Die vorliegende Produktion basiert auf Verdis überarbeiteter Partitur, die 18 Jahre nach der Urfassung entstand. Interpretatorisch atemberaubend und musikalisch auf höchstem Niveau gelingt diese Macbeth-Inszenierung als musikalisch-realistische Charakterisierung der Personen.
Giuseppe Altomare überzeugt in der Titelrolle als politisches Tier, das zum blutigen Königsmord getrieben und trotz seines Erfolgs dem Untergang geweiht ist. Olha Zhuravel, die als Lady Macbeth im Zentrum von Verdis Oper steht, setzt ihr ganzes musikalisches und schauspielerisches Können ein, um Obsession, Machtgier, Verdammnis und den Wahnsinn durch eigene
Schuld eindrucksvoll auf die Bühne zu bringen.
Zitat
Original von Michael_Flaschberger
Mir persönlich gefällt die DVD-Aufnahme aus dem Züricher-Opernhaus mit Welser-Möst, Hampson, Marrocu, Scandiuzzi, Lima etc. sehr gut. Sowohl musikalisch, als auch von der Inszenierung ( zwar relativ modern, aber unheimlich ergreifend mMn ) her.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »La Gioconda« (10. November 2009, 11:58)
Ich habe diese Szenen ja nun schon des Öfteren gehört (und nicht nur in der DVD-Version) und für mich haben zB die Hexen-Szenen nur sehr wenig düsteres, es könnte genauso gut ein Frauen-Chor zu einem anderen Thema sein, auch die Duette zwischen Lady und Macbeth (wenn ich nicht wüsste worum es geht, kommt da nicht viel von der Stimmung des Stücks rüber), selbst die Nachwandelszene...damit mich hier keiner falsch versteht, es geht nicht darum, dass das schlechte Musik ist. Herbert hat Recht, wenn er meint das ist echter Verdi, aber für mich ist das kein echter Shakespeare...der Geist des Stückes geht für mich größtenteils verloren. Stimmung und Atmosphäre des Stückes und Musik verbinden sich für mich nicht organisch.Liebe Schalli
ich finde schon, daß Verdi den düsteren, shakespearhaften Ton getroffen hat.
Höre Dir nur die Hexenszenen, das Duett Macbeth Lady, die Arien der Lady, den düsteren Chor der schottischen
Flüchtlinge und vor allem, die Nachwandelszene der Lady an. Das ist echter Verdi und echter Shakespeare.
Wie ich oben geschrieben habe, war ich zB von mit Interpretation als solche nie unzufrieden, ganz im Gegenteil, aber was nützt mir die beste Interpretation, wenn ich die Musik grundsätzlich für unpassend halte? Gar nichts. Düsterkeit ist Verdi musikalisch, finde ich, in anderen Opern besser gelungen.!Auch ich habe schon Werke erlebt, die mich nicht sonderlich berührt haben, bis dann eine Besetzung zustande kam, die dem Ganzen Glut und Leben verlieh. Diesen Umstand, dass es die Besetzung (natürlich mit Dirigent und Orchester) ausmacht, wird gelegentlich ignoriert, wenn jemand sagt, mir geht es "nur" ums Werk. Aber gerade eine aufregende, spannende, hinreißende Interpretation eines Werkes macht den Opernbesuch zu einem unvergeßlichen Erlebnis.So muß man auch den jugendlich-genialen "Macbeth" Verdis sehen!
Zitat
Liebe Schalli
ich finde schon, daß Verdi den düsteren, shakespearhaften Ton getroffen hat.
Höre Dir nur die Hexenszenen, das Duett Macbeth Lady, die Arien der Lady, den düsteren Chor der schottischen
Flüchtlinge und vor allem, die Nachwandelszene der Lady an. Das ist echter Verdi und echter Shakespeare.
Es müssen natürlich auch immer die richigen Interpreten sein.
Zitat
Und jetzt rufe ich bestmmt eine Menge Ärger hervor: Genau das, das hinergründig Alltägliche in diesem Sujet würde mich reizen in einer modernen Inszenierung zu sehen. Und da könnte Macbeth vielleicht ein Bankmanager sein.
Das Düster-Fahle ist, meiner Meinung nach, Ernest Bloch besser gelungen.
Zitat
Original von Rienzi
Böhm-Aufnahme: wunderbare Lady, zerrissener Macbeth, herrliches Orchester (deutsch gesungen - sehr pathetisch = für mich Nachteil)
Das bezieht sich auf die 1943er Aufnahme, oder geh' ich da fehl in der Annahme?
Deutsch ist - finde ich - nicht unbedingt ein Nachteil, die Oper klingt dadurch ganz anders als auf Italienisch.
Wie gesagt, habe ich auch nicht gesagt, die Musik wäre als solche schlecht...aber was nun die Stimmung angeht, so muss es dann letztlich anscheinend an mir liegen oder gar an den Aufnahmen, die ich habe?Wo diese geniale Musik freundlich und beschwingt klingen soll, habe ich bisher noch nicht herausgehört.
Vielleicht liegt der Hase bei mir ja da im Pfeffer, ich tue das nämlich nicht (aber um das gleich zu sagen, ich will damit deine Haltung nicht negieren, sie sei dir unbenommen und ich respektiere sie, aber es ist einfach nicht meine Auffassung...außer evtl. speziell bei Otello und Falstaff).Ich halte Verdi für den größten Musikdaramtiker der Oper. Weil er immer menschlich ist.
Würde ich die Oper hören, ohne sie zu kennen, ohne direkt Bescheid zu wissen, eine düstere Atmosphärik ergäbe sich für mich da einfach nicht, bis auf ein paar Stellen wie zB Bancos Ermordung, aber auch gerade die Szene davor mit der Mörderbande, das könnte auch eine Horde Betrunkener in der Schenke sein.
Das blutrünstige dieses Stückes kommt, für mich eben einfach nicht richtig zur Geltung (Antonio Bibalo kommt dem schon eher nahe). Bei Verdi hört es sich eher wie eines der weniger bizarren Königsdramen von Shakespeare an, nicht aber wie Macbeth.
Das Düster-Fahle ist, meiner Meinung nach, Ernest Bloch besser gelungen.
Wie schon gesagt, ist es wohl auch eine Frage, wie man Shakespeares Stück sieht (ich sehe es eher so wie Orson Welles oder Roman Polanski).
Bei der historischen Aufnahme unter Karl Böhm, fehlt, für mich unerklärlich, die großartige Sinfonia.