Tosca, Turandot, Traviata, Rigoletto live vor Ort - what next?

  • Nach dem beglückenden Rigoletto, live aus Mantua, habe ich mir mal Gedanken gemacht, welche Opern sich noch anbieten würden für derartige Produktionen.


    Ich fände es ja auch spannend, so etwas über mehrere Jahreszeiten zu machen: Königskinder im Sommer und Winter:-) wäre ein Hit:-)


    Was denkt Ihr oder was wünscht Ihr Euch?


    Meine Favoriten wären:


    Eugen Onegin aus St. Petersburg
    Carmen und Barbier aus Sevilla
    Hänsel und Gretel aus dem Schwarzwald
    Rusalka aus den tschechischen Wäldern
    La Bohème aus Paris
    Das Mädchen aus dem goldenen Westen, eben aus dem goldenen Westen:-)



    Für Operetten könnte man das natürlich auch anbieten!!!

  • Tolles Thema!


    Unvermeidlich für mich: "Die Meistersinger von Nürnberg" mal aus Nürnberg bzw. Umgebung (Festwiese). Wäre sicher ein gewaltiger Aufwand, aber würde sich lohnen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Knusperhexe schreibt:


    Ich fände es ja auch spannend, so etwas über mehrere Jahreszeiten zu machen:


    Ein schöner Ansatz!


    In "Margarethe" müßten bis zum Akt V,2 neun Monate vergangen sein, ebenso in "Pelléas et Mélisande".


    Den Beginn der Oper in "Simone Boccanegra" (nach dem Vorspiel) dürften die betagteren unter uns Klassikfreunden - immerhin liegen zwanzig Jahre dazwischen - kaum noch erleben; sei´s drum.

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Eine wirklich interessante Idee.
    Rigoletto und Tosca gab es ja schon vor kurzem. Falls es nicht bekannt ist, es gibt auch eine monumentale Aufführung der Turandot live aus Peking. Ich habe diese Aufführung schon zweimal im TV gesehen. Leider kann ich keine Namen der Interpreten nennen. Ein Beweis, daß sie für mich nicht außerordentlich überwältigend waren. Sie waren aber alle gut und es war eine interessante Aufnahme, die es anzusehen lohnt.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Original von farinelli
    In "Margarethe" müßten bis zum Akt V,2 neun Monate vergangen sein, ebenso in "Pelléas et Mélisande".


    Ich bin ein geduldiger Mensch - sonst hätte ich ja auch nicht so lange das Regietheater ertragen.

  • Zitat

    Original von Wolfram
    Ich wünsche mir vor allem den Ring des Nibelungen. Bitte aber als 3D-Ausstrahlung.


    Und wo genau waren nochmal die Originalschauplätze? Vom Grunde des Rheins mal abgesehen.. Nibelheim, Walhalla - wo ist das?


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • "Meistersinger" und "Chenier" fände ich auch ganz, ganz wunderbar!!!!! Und so ein paar alte Viertel gibt es doch auch noch in Paris und Nürnberg. Das ließe sich schon machen.


    Der Rosenkavalier wäre bestimmt auch noch machbar.


    Und ich finde "Hänsel und Gretel" nach wie vor klasse als Live-Produktion, vor allem wegen der Uhrzeiten. Das müsste ja genau getimt sein, bis es im Wald dunkel ist. Und morgens um sieben Uhr aufstehen für den 3. Akt hätte dochwas:-)

  • Also ich könnte mir vorstellen, dass "Death in Venice" sicherlich was für sich hätte - oder auch "Peter Grimes" und besonders "Billy Budd" auf einem alten Segelschiff :-)

    Hear Me Roar!

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  • Ich würde mich über einen Don Giovanni live in Sevillia freuen, zumal dann die Pyro-Techniker eine schöne Höllenfahrt machen könnten.
    Die Meistersinger mal in Nürnberg fände ich klasse, auch einen Holländer könnte ich mir gut vorstellen.

  • Ich wünsche mir die Königskinder aus einem schönen mittelalterlichen Städtchen mit großem Stadttor, vielleicht: Rothenburg, Riquewihr, Landsberg am Lech...


    Den ersten und zweiten Teil gibt es dann im Juli und den dritten Akt im Dezember. Seufz!


    Und zwar mit Kaufmann, Novikova, Gerhaher und Metzmacher

  • Denkbar wäre auch Der fliegende Holländer auf einem alten Seelenverkäufer bei Windstärke 12 gedreht. Dann müßte der Steuermann allerdings mit einem Heldentenor besetzt werden, um gegen den Sturm anzusingen


    Sollte der Holländer allerdings mit Placido Domingo besetzt werden, käme dieser bestimmt ins Grübeln, wenn er singen müßte: "Die Frist ist um..."

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Auch "La forza del destino" dürfte so ein längjähriges Ereignis werden, dass man zudem an mehrern Ortem drehen müssen. Aber gerade die letzte Szene stelle ich mir in romantischer Felsenkulisse doch wirklich toll vor. Allerdings dürfte dann die Entfernung zum nächsten Orchetser noch größer sein

  • Es wäre natürlich wunderschön, das Vorspiel von "Simone Boccanegra" in einer tollen, jungen Besetzung zu erleben, wir könnten dann unsere Kinder auf den ersten Akt neugierig machen.


    Es würde sich aber auch Puccini mit seiner "Manon Lescaut" anbieten, wo man den letzten Akt vielleicht in der Gegend von Las Vegas ansiedeln könnte.


    Aber jetzt ohne Scherz : Laut der Tageszeitung KURIER plant Herr Andermann bereits Rossinis "La Cenerentola" für nächstes Jahr in Turin.
    Ich hoffe, ein Anlass zur Freude für die Operngemeinde !


    Liebe Grüße vom
    Operngernhörer

  • Zitat

    Und wo genau waren nochmal die Originalschauplätze? Vom Grunde des Rheins mal abgesehen.. Nibelheim, Walhalla - wo ist das?


    JR


    Lieber Johannes,


    Du hast natürlich den Kern meines Anliegens auf Anhieb erfasst: Wie original ist original?


    Da wir weder Mantua zur Zeit des Rigoletto noch Nürnberg zur Zeit der Meistersinger noch sonst irgend eine historische Situation auch nur halbwegs wieder herstellen können (z. B. war die durchschnittliche Körpergröße damals eine andere), haben diese Versuche mit Originalschauplätzen etwas Zweifelhaftes. Problematisch sind z. B. auch Farben von Gebäuden, (Kleider-)Stoffen usw. usw.


    Alles, was nicht historisch belegt ist, wird der Regisseur nach Gutdünken ergänzen müssen.


    Ich kann den "Tosca am Originalplatz"-Verfilmungen usw. usw. nicht so viel abgewinnen.


    Dennoch: Ein "Ring" im Stile von "Avatar", das hätte schon was ...