DARONDEAU, Henri: DIE BEIDEN KREOLEN

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    Henri Darondeau (1779-1865)


    Die beiden Kreolen
    Les deux Creoles


    Ballettpantomime in drei Akten
    Libretto von Jean Aumer
    Uraufführung am 28. Juni 1806 am Théâtre de la Porte St. Martin, Paris
    Choreographie Jean Aumer
    Ausführende: M.me Queriau - M.lle Caroline - M.me Lefèbre - M.me de Sénange - M.me Descuillé - M. Robillon


    Personen:
    Théodore und Zoe, Sklaven auf einer Zuckerrohrplantage
    Aline, Entflohene Sklavin mit ihrem Kind
    Dominguo, Besitzer der entflohenen Sklavin
    Der Gouverneur der Insel Ile de France (heute Martinique)


    Zeit und Ort: Die Karibik: Insel Martinique im 17. Jahrhundert



    HANDLUNG


    Erster Akt:
    Auf der Ile de France, einer Insel in der Karibik unter französischer Oberhoheit, wird Zuckerrohr angebaut. Der Besitzer der Plantage ist ein aufgeschlossener Patron. Im Gegensatz zu anderen Herren behandelt er seine Sklaven human und lässt ihnen angemessene Bewegungsfreiheit. Théodore und Zoe, die auf der Plantage arbeiten, sind ineinander verliebt und necken sich.


    Die Sklavin einer auswärtigen Plantage ist ihrem grausamen Herrn entflohen und fleht um Unterschlupf. Zoe und Théodore, die auf der Plantage machen können was sie wollen, haben die Betrübte ein bisschen aufgemuntert und sind im Begriff sie zu verstecken. Schon kommt der Besitzer herangestürmt, um die Entflohene mit ihrem Säugling wieder einzufangen. Zoe gelingt es, den Empörten zu beschwatzen, damit er auf seinen Besitzanspruch verzichtet.


    Ein Brief des Onkels trifft ein, dass Zoe sofort mit dem Schiff nach Frankreich reisen soll. um einen neuen Arbeitsplatz als Hausmädchen anzutreten. Die beiden Kreolen sind in Not und planen zu heiraten, damit man sie nicht trennen kann. Sie sind schon auf dem Weg zur Kirche, als der Gouverneur erscheint, um vom kolonialen Gewaltmonopol Gebrauch zu machen, und Zoe mitzunehmen.


    Zweiter Akt:
    Zoe befindet sich auf dem Schiff ins Mutterland. Théodore ist ganz einfach mitgekommen. Das Schiff gerät in Seenot und Zoe fällt ins Wasser. Ihr Liebster ist ein guter Schwimmer, springt hinterher, um sie zu retten. Unter den Mitreisenden breitet sich Besorgnis aus, doch schon tauchen die beiden Krausköpfe aus den Wellen auf. Zu allem Überfluss brennt jetzt auch noch das Schiff. Rettungsversuche bringen kein Resultat. Das Schiff sinkt. Der Vorhang sinkt auch, so dass der Ballettbesucher über den weiteren Verlauf der Ereignisse im Unklaren bleibt.


    Dritter Akt:
    Das Paar konnte gerettet werden. Dem Himmel sei Dank! Jetzt wird geheiratet, bevor weiteres Unheil sich hindernd in den Weg stellt. Der Gouverneur hat die Genehmigung zur Hochzeit erteilt und für die Festlichkeiten sein Schloss zur Verfügung gestellt. Viele Divertissements ziehen das Ereignis in die Länge, damit das Ballett abendfüllend wird.


    Anmerkung:
    Der Handlungsablauf ist als Parodie zu verstehen. Die Verlockung, das Ballett aufzuführen ist einzig die exotische Kulisse und die farbenprächtigen Kostüme. Die belanglose Musik entspricht dem Zeitgeschmack


    © 2011 TAMINO - Engelbert