JONES, Sidney - Die Geisha

  • JONES, Sidney
    Die Geisha


    Ein japanisches musikalisches Spiel in 2 Akten
    Text: Owen Hall und Harry Greebank
    UA: 1896 in Daly’s Theatre, London. Deutsche Erstaufführung 1897 in Berlin


    Personen:
    O Mimosa San, Hauptgeisha, Sängerin im Teehaus – Sopran
    Juliette Diamant, Französin, Gesellschafterin im Teehaus – Soubrette
    O Kiku San, O Hana San, O Kinkoto San, Geishas im Teehaus zu den 10000 Freuden
    Lady Constance Wynne, reiche Engländerin, Weltumseglerin –Sopran
    Miss Marie Worthington, Ethel Hurst, Mabel Grant, Louise Plumpton, Freundinnen von Constance
    Miss Molly Seamore, Braut von Fairfax – Mezzosopran
    Reginald Fairfax, Offizier – Tenor
    Dick Cunningham Offizier – Tenor
    Arthur Cuddy, Offizier – Bariton
    George Grimston, Offizier – Bariton
    Tommy Stanley, Kadett – Sopran
    Leutnant Katana, Kapitän der japanischen Leibwache – Tenor
    Takemine, Sergeant
    Wunhi, Chinese, Besitzer des Teehauses – Buffo
    Marquis Imari, oberster Polizeichef der Provinz – Bass


    Zeit: Gegenwart


    Einführung: Ähnlich wie Sullivans Mikado errang die Geisha ungeheurere Verbreitung in Deutschland. In Berlin wurde die Operette über 1100-mal aufgeführt. Das Singspiel enthält eine Reihe hübscher lyrischer und humoristischer Lieder, die zwar nicht alle aus der Feder Jones stammen, aber die armselige Handlung erträglich machen.


    1.Akt:
    Fairfax und Cunningham und einige andere Seeoffizieren sind im Teehaus zu den zehntausend Freuden angekommen und begrüßen herzlich die Geishas, die sie von einem früheren Besuch schon kannten und sie möchten die Geishas Mimosa und Kiku wiedersehen. Während sie mit den Geishas flirten, erscheint Lady Constance, die auf einer Weltumsegelung mit ihrer Yacht ist. Empört muss sie sehen wie Fairfax mit Mimosa flirtet, da er ja mit Molly Seamore verlobt ist. Doch auch Mimosa ist vergeben, sie ist verlobt mit dem japanischen Leutnant Katana. Sie kann sich nur mit Mühe dem aufdringlichen Gouverneur Imari entziehen. Imari überrascht Fairfax und Katana und aus Rache beschließt er das Teehaus mit den Geishas zu versteigern. Dadurch hofft er, Mimosa San für sich gewinnen zu können. Doch Julietta, die wiederum Imani liebt, gefällt das überhaupt nicht. Deshalb rät sie Lady Constance Mimosa San zu kaufen. So geschieht es, doch Molly, die sich als Geisha verkleidet hat um deren Leben kennenzulernen, wird von Imari erworben und in dessen Palast gebracht.


    2.Akt
    Im Palastgarten des Imari, der gerne Molly heiraten möchte. Mimosa, Fairfax und Juliette kommen und Fairfax erklärt Molly, in welcher Situation und Gefahr sich seine Braut befindet. Molly bereut längst alles und mit Hilfe von Julietta und Wun His wollen sie versuchen sie zu befreien. Momosa verkleidet sich als Wahrsagerin und prophezeit Imari Unglück, wenn er Molly nicht frei lasse. Doch leider nutzt das nichts, so verkleidet sich Julietta an Mollys Stelle als Braut und lässt sich mit Imari trauen. Erst nach der Entschleierung der Braut sieht Imari, dass er überlistet wurde. Doch er macht Miene zum bösen Spiel, da er von Julietta schon oft verzaubert und entzückt war. Molly ist inzwischen mit Mimosas Hilfe aus dem Imari Palast geflohen und sie kann nun endlich ihren Fairfax heiraten und Mimosa den Leutnant Katana.


    Oh tanz du kleine Geisha
    Chin, Chin, Chinaman, bist ein armer Tropf
    Liebe, Liebe, so wundersüß
    Wenn im ganzen Inselreiche
    Er füttert mich, also liebt er mich

  • Hallo, musica!


    In der Hoffnung auf ein Mitlesen, grüße ich dich sehr herzlich! Heute fand ich in meinem Sammelsorium einen schönen Querschnitt durch diese Operette? (Musical?) auf LP. Dies dürfte die gleiche Aufnahme auf CD sein:


    W.S.

  • Eine " modernere " Aufnahme ist bei Hyperion erschienen und eigentlich macht nur die Besetzung dieses doch sehr seicht anmutende Werk hörbar.
    Die Solisten sind: Lillian Watson, Christopher Maltman, Sarah Walker, Richard Suart, Sarah Vivian, Michael Fitchew, Jozik Koc und Harry Nicoll
    Es singen und spielen das New London Light Opera Chorus and Orchestra unter der Leitung von Ronald Corp
    1 CD; Aufgenommen zwischen dem 19. und 21. Juni 1998


    Die Urauführung war übrigens am 25.April 1896 und es gab 760 Aufführungen.
    Das ganze läuft übrigens unter dem Oberbegriff: A Story of a Tea House


  • Aufnahme: 19.–21.6.1998, Studio London, Abbey Road
    Dirigent: Ronald Corp
    New London Symphony Orchestra
    New London Light Opera Chorus
    Arthur Cuddy: Paul Parfitt
    Dick Cunningham: Jozik Koc
    Geisha: Magdalena Ashman
    Geisha: Paula Bott
    Geisha: Joanna Gamble
    Geisha: Sarah Vivian
    George Grimston: Michael Fitchew
    Imari: Michael Fitchew
    Juliette Diamant: Sarah Vivian
    Lieutnant Katana: Harry Nicoll
    Miss Molly Seamore: Sarah Walker
    O Mimosa San: Lillian Watson
    Reginald Fairfax: Christopher Maltman
    Wun-Hi: Richard Suart


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der ZDF-Theaterkanal brachte vor einigen Jahren die Aufzeichnung einer Fernseh-Operette aus dem Jahr 1972. Das war die Besetzung:
    DIE GEISHA
    Operette von Sidney Jones
    Fernsehinszenierung; BR Deutschland 1972
    Regie: Herbert Junkers
    Buch: Walter Brandin


    * Mimosa - Yoko Kawahara
    * Lady Wynne - Hilde Weissner
    * Molly - Regina Marheineke
    * Juliette - Roswita Karon
    * Ellen - Katja Weigmann
    * Nami - Kitty Mattern
    * Mary - Andrea Schmidt
    * Mabel - Gaby Fuchs
    * Imari - Ekkehard Fritsch
    * Wun-Hi - Kurt Grosskurth
    * Fairfax - Frieder Stricker
    * Katana - Michael Maien
    * - u.a.
    William Milié (Choreographie)
    Peggy Brown-Singers (Chor)
    Gerd Wilden (musikalische Leitung)
    Symphonie-Orchester Graunke
    Gerd Krauss (Szenenbild)
    Länge: 95 min


    Zitat

    Weil die Geisha Mimosa ihn nicht erhört hat, lässt Imari, der Polizeipräfekt einer japanischen Hafenstadt, das Teehaus "Zu den 10000 Freuden" samt Personal beschlagnahmen und öffentlich versteigern. Auf diese Weise will er in den persönlichen Besitz der Widerspenstigen kommen. Aber dank mehrerer anwesender Engländer - darunter einiger Schiffsoffiziere und einer reichen Lady mit ihren Gesellschafterinnen - kommt nach mancherlei Intrigen wieder alles ins rechte Lot. Und Mimosa kriegt den Mann, den sie wirklich liebt: den jungen japanischen Leutnant Katana.
    Die Operette "Geisha" ist ein Werk mit Singspielcharakter. Man könnte es als Vorläufer des späteren Musicals bezeichnen. Nicht zu verkennen ist der Einfluss auf "Madame Butterfly" und "Land des Lächelns". Von dem so erfolgreichen, 1896 uraufgeführten und in aller Welt gespielten Werk sind heute nur noch einige "Schlager" bekannt: z.B. "O tanz, du kleine Geisha" und "Chin-Chin-Chinaman". Für die Fernsehproduktion schrieb der Textdichter Walter Brandin ein neues Buch, in dem die Dialoge unserem heutigen sprachgebrauch angepasst wurden und auch die Liedertexte zeitgemäße Verse erhielten. Gerd Wilden arrangierte die Musik, wobei er die Melodien belassen, die Instrumentierung jedoch erneuert hat.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)