Die unbekannte Stimme: Georg Stern?

  • Hallo!


    Ich höre gerade einige Arien mit dem Bassisten Georg Stern. Obwohl ich einige Opern-Querschnitte von ihm besitze, habe ich bewußt "Die unbekannte Stimme" geschrieben. Denn nirgendwo in meinen Büchern finde ich etwas über ihn. Ich habe ihn früher oft in der Sendung "Im Blauen Bock" gesehen und gehört. Daher weiß ich auch, daß er an der Frankfurter Oper sang.


    Ich höre ihn hier mit Arien aus "Die Zauberflöte", "Die Entführung aus dem Serail", "Don Carlos" und "Undine".



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Mit dieser Aufnahme dürfte sich der Bekanntheitsgrad gesteigert haben:



    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    Don Giovanni (in dt. Spr.)

    Fritz Wunderlich, Hermann Prey, Franz Crass, Edith Mathis, Elisabeth Grümmer, Hildegard Hillebrecht, Georg Stern,
    Chor der Oper Köln,
    Gürzenich Orchester,
    Dirigent: Wolfgang Sawallisch
    Label: DGG , ADD/m/LA, 1960, 3 CDs


    (Mitschnitt der "Don Giovanni" Premiere vom 20.März 1960
    aus der Kölner Oper)



    Vielleicht erzählt uns Herbert dazu mehr.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Über die Vita des beliebten hessischen Sängers, der in diesem Jahr 90 geworden wäre, informiert uns Kutsch-Riemens Sängerlexikon:


    Zitat

    Stern, Georg, Baß, * 1921 Darmstadt, † 17.7.1980 Frankfurt a.M.;
    er begann seine Karriere in Frankfurt a.M., sang 1946-49 in Darmstadt und seit 1949 am Staatstheater von Wiesbaden, dem er bis 1956 angehörte. 1956-60 war er am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert.
    1960-62 sang er an der Oper von Köln, kam aber 1962 wieder nach Frankfurt a.M. zurück und wirkte an der dortigen Oper bis zu seinem Tod. Auf der Bühne hatte er seine größten Erfolge in heldischen Partien; im Konzertsaal vor allem als Liedersänger in Erscheinung getreten.
    1956 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie in Brüssel als Figaro. 1957-58 trat er bei den Salzburger Festspielen als Bartolo in »Figaros Hochzeit« auf, 1958 in »Arabella«, 1964-65 in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss.
    1960 hörte man ihn an der Mailänder Scala als Klingsor im »Parsifal«, 1960 und 1967 am Teatro San Carlo Neapel, 1963 an der Oper von Rom und am Teatro Comunale Bologna, 1967 an der Deutschen Oper Berlin, 1970 am Teatro Fenice Venedig. 1963 gastierte er mit dem Ensemble der Frankfurter Oper an der Covent Garden Oper London. 1972 trat er in Paris im Konzertsaal auf. 1974 sang er im Haag den Großinquisitor im »Don Carlos« von Verdi. Bekannt wurde er als Interpret der Wagner-Heroen seines Fachs (Pogner in den »Meistersingern«, Biterolf im »Tannhäuser«, Marke im »Tristan«, Daland im »Fliegenden Holländer«).


    [Lexikon: Stern, Georg. Großes Sängerlexikon, S. 23314]


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Vielen Dank! Obwohl ich auch Einiges an entsprechender Literatur habe, konnte ich über Georg Stern nichts finden. Warum, weiß ich auch nicht. Nachdem, was Du da an Wissenswertem anführst, war er mit Sicherheit kein unbekannter Sänger. Als PATER GUARDIAN in dem deutsch gesungenen Querschnit der DG "Die Macht des Schicksals" mit Jess Thomas als DON CARLOS gefällt er mir ausgezeichnet.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Georg Stern habe ich auf der Bühne leider nur in drei Buffopartien erlebt. Es war der Mozart-Figaro, der Leporello und der Baculus mit Edith Mathis als Gretchen.
    Der Figaro war sehr gut, der Leporello war hervorragend und der Baculus war unübertrefflich. Stern war ein großartiger Schauspieler.
    Seine Stimme erinnert mich im Timbre immer ein wenig an Wilhelm Strienz. Schade, daß ich von seinen großen dramatischen Rollen nur die Aufnahmen kenne,
    die es auf einer Arien-CD gibt. Georg Stern war für mich einer der ganz großen Bässe der Nachkriegszeit und ich bin froh, daß ich ihn(dank meines Alters) wenigstens in drei Rollen auf der Bühne erleben durfte.



    :hello: Herbert aus Troisdorf

    Tutto nel mondo è burla.

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert Henn ()

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  • An anderer Stelle habe ich diese Neuerscheinung schon vorgestellt - hier darf sie jedoch nicht fehlen, da es sich hier um den Thread des Hauptdarstellers dieser Opern-Gesamtaufnahme handelt:



    Gaetano Donizetti (1797-1848 )
    Don Pasquale (in dt. Spr.)


    Künstler: Georg Stern, Käthe Nentwig, Karl Schmitt-Walter, Franz Fehringer, August Heimpel,
    RSO Frankfurt,
    Kurt Schröder
    Label: Line , AAD/m, 1952
    2 CDs
    Erscheinungstermin: 25.2.2011


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der von den Amerikanern nach dem Krieg gegründete Sender Radio Frankfurt begann früh, Opern-Gesamtaufnahmen zu produzieren. Der Nachholbedarf war riesig, Langspielplatten gab es noch nicht, die Archive waren leer oder im Krieg zerstört worden.


    Georg Stern war in dieser Zeit sehr gefragt; kaum ein Monat verging, ohne dass er ins Funkhaus nach Frankfurt zu Radioaufnahmen verpflichtet wurde. Dabei hat er alles gesungen - in deutscher Sprache - das Repertoire umspannte 300 Jahre Operngeschichte, Komponisten wie Adam, d'Albert, Braunfels über Janacek, Mozart, Smetana bist Strauss, Verdi usw.
    Sehr viele Aufnahmen sind uns davon erhalten geblieben.


    Als 1998 der Rundfunksender Hessen-Klassik den Sendebetrieb aufnahm, der non-stop klassische Musik brachte, erinnerte man sich dieser alten Tonbänder und begann, diese regelmäßig auszustrahlen.


    Findige Tonband-Amateure haben die Opern-Gesamtaufnahmen mitgeschnitten. Zuerst wurden die Aufnahmen unter Sammlern auf Musik-Cassetten zum Tausch angeboten, später auch auf private CDs gebrannt und dann auch im Internet hochgeladen. Sie erlangten so einen gewissen Bekanntheitsgrad, auch wegen ihrer guten Tonqualität.


    Nach Ablauf der 50-Jahre-Frist wurden viele der Gesamtaufnahmen, die wir Tonbandamateure zur Vefügung stellten, von kommerziellen Plattenfirmen auf den Markt gebracht. Die eine oder ander Oper entwickelte sich so zum Verkaufsschlager, so z.B. diese "Verkaufte Braut" von Smetana, bei der Georg Stern den Heiratsvermittler Kezal singt:



    Bedrich Smetana (1824-1884)
    Die verkaufte Braut


    Künstler: Elfriede Trötschel, Richard Holm, Georg Stern, Christa Ludwig,
    SO des HR,
    Dirigent: Karl Elmendorff
    Label: Relief , ADD, 1953


    Die in meinem gestrigen Beitrag vorgestellte "Don-Pasquale"-Aufnahme gehört ebenfalls dazu; weitere Beispiele sollen folgen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Diese Aufnahme ist ja von der Besetzung eine Wucht! So langsam muß ich bei meiner Frau doch einen Antrag auf Erhöhung des Sonntagsgeldes stellen!



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Wolfgang,


    die Liste mit den Opernaufnahmen für den Hessischen Rundfunk könnte ich ja noch fast endlos fortsetzen, aber heute möchte ich hier noch eine andere Facette vorstellen - den Operettensänger Georg Stern:



    Carl Millöcker (1842-1899)
    Der Bettelstudent

    Aufnahme: Nov. 1952, Studio Frankfurt
    Dirigent: Kurt Schröder
    Symphonie-Orchester des Hessischen Rundfunks Frankfurt
    Chor des Hessischen Rundfunks Frankfurt


    Bogumil: Herbert Hess
    Bürgermeister: Werner Schmidt
    Enterich: Carl Ehrhadt-Hardt
    Eva: Helena Bindhardt
    Jan Janicki: Kurt Marschner
    Komtesse Bronislawa: Maria Madlen Madsen
    Komtesse Laura: Bettina Bruckner
    Oberst Ollendorf: Georg Stern
    Palmatica: Else Tegetthoff
    Richthofen: Käthe Jänicke
    Simon: Jean Löhe
    Von Wangenheim: Egon Zehlen


    Label: Membran Musik (2 CD)


    Sollte in keiner Operettensammlung fehlen!


    LG


    :hello: aus Düsseldorf

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • hallo,


    in den Archiven der DGG schlummert noch ein deutschsprachiger Querschnitt durch Verdis "Macht des Schicksals", da singt Stern den Pater Guardian, immerhin auch das Duett mit Leonora (Stefania Woytowicz). Er ist nicht Gottlob Frick aber durchaus hörenswert. Partner sind sonst Jess Thomas und Dietrich Fischer-Dieskau.




    Schöne Grüße


    wega

  • Hallo, wega!


    Weiter oben habe ich schon auf diesen schönen Querschnitt aufmerksam gemacht. Ich besitze diese Aufnahme und finde sie insgesamt sehr gut besetzt und schätze sie sehr.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Herbert hat weiter oben geschrieben, dass er Georg Stern als Schulmeister Baculus aus dem Wildschütz kennt. Zwar eine meiner liebsten Opern, aber Georg Stern habe ich in dieser Rolle noch nicht erlebt.
    Umso größer war jetzt meine Freude, als ich gelesen habe, dass das ZDF einen alten Opernfilm aus dem Archiv gegraben hat, wo er gerade in dieser Rolle zu erleben ist. Sendetermin ist der 13. Oktober in ZDF Kultur:


    Zitat

    Der Wildschütz oder die Stimme der Natur
    Komische Oper in drei Akten von A. Lortzing


    Lortzings Name steht wie kein zweiter für musikalisches Biedermeier. Lortzing sog Theaterluft gewissermaßen mit der Muttermilch ein. 1842 entstand der Wildschütz, ein Erfolgswerk. Regisseur Herbert Junkers inszenierte den Wildschütz 1964 mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Berlin.


    In den Hauptrollen spielen Christoph Peter Runge (Graf von Eberbach), Gisela Litz (Die Gräfin), Andor Kaposy (Der Stallmeister) und Georg Stern als Baculus.


    ZDF Kultur, Donnerstag, 13.10.2011 15:15 - 17:25 Uhr
    Oper, Deutschland, 1964, Länge: 130 min


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Vielen Dank für den Hinweis! Ich habe gerade erst Georg Stern mit Rheinliedern gehört. "Ich weiß ein Faß in einem tiefen Keller" und "Im tiefen Keller sitz´ich hier"; bei diesen Liedern kommt sein herrlicher Baß sehr gut zur Geltung. Aber auch in der Oper schätze ich ihn. Daher werde ich alles versuchen, diesen "Wildschütz" aufzunehmen.




    Herzlichst


    Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Harald,
    bist Du sicher, daß der Wildschütz am 13.10. gesendet wird?
    in meiner Programmzeitschrift ist es "Die heimliche Ehe" von Cimarosa.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

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  • In der Tat war Georg Stern einer der großen Bassisten der Nachkriegsära. Ich kenne ihn nur von Aufnahmen und hier überzeugt er mit einer warmen, flexiblen Stimme. Warum bei diesen Fähigkeiten sein Bekanntheitsgrad nicht höher wurde ist erstaunlich. Ähnlich wie bei Carl Dönch. Beide gehören sicherlich auch zu den "Wahren Helden der Oper".
    Immer wieder ist es ein großes Verdienst der Taminos - und dabei besonders von Harald Kral - dass an solche Künstler in unserem Forum erinnert wird.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Danke für das Kompliment, lieber operus.


    Bei Georg Stern ist die Erklärung recht einfach: Er war Hesse mit Leib und Seele. Gastspiele außerhalb machte er nicht gerne, höchstens in Holland oder Italien, als er noch jünger war. Am liebsten blieb er bei seinem geliebten Äbbelwoi im Taunusstädtchen Niedernhausen, nicht weit zum Frankfurter Opernhaus, zum Funkhaus des Hessischen Rundfunks und zum "Blauen Bock".
    Auf der Bühne zuletzt sah ich ihn (1980?) als Mesner in der "Tosca" im Frankfurter Opernhaus.
    Dann war ich beruflich lange Zeit anderweitig tätig. Als ich dann wieder mal in Frankfurt war, habe ich sofort nach im gefragt. Da hieß es dann: Der ist doch schon vor 2 Jahren gestorben, gerade mal 58 Jahre alt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Liebe Taminos!


    Leider kommt man nicht an die Aufzeichnungen des "Blauen Bocks" unter Otto Höpfner heran. Dort trat er, wie schon Harald erwähnte, sehr oft auf. Diese Sendungen habe ich regelmäßig mit meinen Eltern gesehen. U.A. auch Ernst Kozub und Gerhard Unger (mit dem Postillon-Lied) waren neben Erika Köth und vielen anderen Sängern und Sängerinnen dort Gäste.



    Liebe Grüße


    Wolfgang

    W.S.

  • Gerade finde ich eine von einer LP überspielte CD mit Aufnahmen von Georg Stern. Er singt hier: "In diesen heil´gen Hallen", "O wie will ich triumphieren", "O Isis und Osiris", "Sie hat mich nie geliebt" und "Im Wein ist Wahrheit nur allein".

    W.S.

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  • Georg Stern, der 1921 geboren wurde, starb am 17. Juli 1980. Dazu habe ich folgende Aufnahme ausgesucht:



    Heute ist sein 35. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Gestern erst hörte ich einen meiner deutschen Lieblings-Bassisten, nämlich Georg Stern mit einigen Trinkliedern. Seine abgrundtiefe, doch samtige Stimme beeindruckt mit "Als Büblein klein an der Mutterbrust", "Im tiefen Keller" und "Ich weiß ein Fass im tiefen Keller". Das singen im viele Bassisten nicht so "schwarz" nach. Angeregt durch diese Aufnahmen legte ich heute einen Querschnitt aus "Die Macht des Schicksals" in deutsch-gesungen nach. Hier singt er den Pater Guardian. Leider scheint diese Aufnahme nur noch gebraucht zu bekommen sein.

    W.S.

  • Weil es gerade um Georg Stern im E.Mathies Thread ging hier hier aus der Operette Der Bettelstudent " Ach, ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküsst" !


    Ich hab in nur noch einmal auf der Opern Bühne gesehen als Großinquisitor im Don Carlo, aber auch noch mit Frankfurter Liedern im Volkstheater und das mit Marlies Wendels der unvergessenen Opernsängerin die sich für nichts zu schade war!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • in den Archiven der DGG schlummert noch ein deutschsprachiger Querschnitt durch Verdis "Macht des Schicksals", da singt Stern den Pater Guardian, immerhin auch das Duett mit Leonora (Stefania Woytowicz).


    Hallo,


    nun habe ich mich hier einmal durchgelesen und auch die Erklärung gefunden, warum mir Georg Stern so unbekannt geblieben ist.
    Wie ich schon vermutet habe, war sein Aktionsradius begrenzt, er trat hauptsächlich in Deutschland, und da vorzugsweise in Frankfurt a.M., auf. Die Rundfunkproduktionen des HR aus der Nachkriegszeit sind erst, und das auch nur zum kleinen Teil, seit ca. 1995 auf CD veröffentlicht worden.
    Der von wega 2011 erwähnte Querschnitt der DGG ist wohl nie auf CD überspielt worden. In meinen alten Plattenkatalogen fand ich ihn soeben, in einer DGG-Ausgabe von 1964, da ist dieser Querschnitt sogar abgebildet, aber weder auf dem Cover noch im redaktionellen Teil wird der Name Georg Stern genannt:

    Da ich (neben einigen GA in italienisch) eine vorzügliche deutsche Aufnahme der Klosterszene in meiner LP-Sammlung hatte, habe ich damals auf den Kauf dieses Querschnitts verzichtet. Die Klosterszene (unter Ferdinand Leitner) ist m.W. bisher leider nicht auf CD überspielt worden:
    oder:
    Es war eine 25 cm-LP (mono, ca. 1954 aufgenommen) mit Annelies Kupper (Leonora), Josef Greindl (Guardian) und Gustav Neidlinger (Melitone)
    mit dem Chor und Orchester der Württembergischen Staatsoper Stuttgart. Die Platte ist noch heute in meinem Besitz, vor allem wegen Greindls großartiger Darstellung des Pater Guardian.


    Eine Recital-CD mit Georg Stern habe ich leider nicht gefunden - gibt oder gab es überhaupt eine?


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zitat

    Der von wega 2011 erwähnte Querschnitt der DGG ist wohl nie auf CD überspielt worden. In meinen alten Plattenkatalogen fand ich ihn soeben, in einer DGG-Ausgabe von 1964, da ist dieser Querschnitt sogar abgebildet, aber weder auf dem Cover noch im redaktionellen Teil wird der Name Georg Stern genannt:


    Da irrst Du Dich aber! Auf der Rückseite der LP steht: Pater Guardian: Georg Stern. Übrigens ist dies eine wunderbare Aufnahme, von der ich mir eine Gesamtaufnahme gewünscht hätte. Ob diese Aufnahme auf CD erschienen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich die LP vorziehe. Aber bei JPC gibt es noch einige CD mit Georg Stern, z. Bsp. diese:


    W.S.

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  • Da irrst Du Dich aber! Auf der Rückseite der LP steht: Pater Guardian: Georg Stern.


    Hallo Wolfgang,


    nein, ich irre mich nicht. In meinem alten DGG-Auswahlkatalog ist die Aufnahme abgebildet, wie weiter oben gezeigt. Auf der Vorderseite stehen Cvetka Ahlin, Stefania Woytowicz, Dietrich Fischer-Dieskau, die Rückseite wird selbstverständlich in dem Prospekt nicht gezeigt, aber die Aufnahme wird noch einmal separat in der Rubrik "Zauberreich der Oper" aufgeführt, und da heißt es: "DIE MACHT DES SCHICKSALS", Querschnitt in deutscher Sprache. Stefania Woytowicz, Cvetka Ahlin, Jess Thomas, Dietrich Fischer-Dieskau, Dirigent: Hans Löwlein.
    Es folgt die Bestellnummer: Stereo 136416 und der Preis: DM 21,--. Von Georg Stern kein Wort. Die Redaktion hat also die Darstellerin der Preziosilla für wichtiger angesehen als den des Pater Guardian.
    Wie ich inzwischen festgestellt habe, hat die DGG später das Cover überarbeitet, und nun sind dann wirklich alle Mitwirkenden aufgeführt:

    Seltsamerweise hat die DGG später fast alle LPs dieser Reihe auf CD überspielt und in der billigen "Resonance"-Serie herausgebracht, diese aber wohl aus unerfindlichen Gründen nicht.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Wer sich für Georg Stern interessiert, muss etwas tiefer graben. Zu dem von Willi und Wolfgang eingestellten "Parsifal" aus der Mailänder Scala, in dem er den Klingsor singt, gibt es diese Rolle auch noch aus dem Fenice in Venedig:



    Bei Amazon ist dieser Mitschnitt noch zu haben, er ließ sich aber nicht mehr direkt verlinken. Um bei Wagner zu bleiben, möchte ich auch diese Aufnahme einer Kurzfassung der "Meistersinger" auf zwei CD mit Stern als Pogner empfehlen. Sie war bei Gala herausgekommen, lag zuvor auch als LP-Album vor:


    In dieser deutschen "Afrikanerin" singt Stern den Admiral:


    Wer ihn als Alfonso hören will, greife zu dieser Rundfunkproduktion:


    Der Einsatz des Sängers für die Moderne ist auch in mehreren Aufnahmen nachweisbar. So in dieser:

    Boris Blacher
    DIE FLUT


    Mädchen: Erna Spoorenberg
    Bankier: Georg Stern
    Junger Mann: Josef Traxel
    Fischer: Dietrich Fischer-Dieskau
    Chor und Sinfonieorchester des
    Hessischen Rundfunks
    Musikalische Leitung: Otto Matzrath
    Aufgenommen um 1950


    Schließlich auch hier:

    Hans Werner Henze
    Boulevard Solitude


    Chor und Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks
    Dirigent Kurt Schröder
    1953


    Manon Lescaut
    Elfride Trötschel
    Aramand Des Grieux
    Josef Traxel
    Lescaut
    Kurt Gerster
    Lilac Vater
    Walter Jencke
    Lilac Sohn
    Georg Stern
    Diener
    Hans-Kaspar Zick
    Prologue
    Gisela Litz


    Sicher gibt es noch mehr. Doch ich will hier schließen. Von einer "unbekannten Stimme" würde ich in Bezug auf Georg Stern nicht sprechen wollen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Stern singt den Admiral Don Diégo.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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