"LES MISERABLES" - die Elenden

  • Vor mehr als 30 Jahren 30 Jahren, am 17. September 1980, erfolgte in Paris die Uraufführung:


    Les Misérables



    ist ein Musical von Claude-Michel Schönberg (Musik) und Alain Boublil (Libretto).
    Die Handlung basiert auf dem Roman Die Elenden von Victor Hugo.



    Liebe, Kampf um Gerechtigkeit, Not und Armut, Aufstände: Der Roman „Die Elenden“ - „Les Misérables“, von Victor Hugo hat alles, was eine große Geschichte braucht.


    Der französische Volksschriftsteller des 19. Jahrhunderts erzählt von der Läuterung des Gefangenen Jean Valjean und seinem Kampf mit dem auf Recht und Ordnung versessenen Inspektor Javert. Er verbindet die traurige Liebesgeschichte zwischen der in Armut sterbenden allein erziehenden Mutter Fantine und Jean Valjean mit der glücklichen Liebe zwischen Fantines Tochter Cosette und dem Revolutionär Marius. Das Ganze spielt vor dem Hintergrund der Pariser Aufstände von 1832.


    Der französische Komponist Michel Schönberg und Texter Alain Boublil machten daraus ein Musical. Nach der Uraufführung von „Les Misérables“ am 17. September 1980 war es in identischen Inszenierungen in der ganzen Welt zu sehen. Von 1996 bis 1999 auch auf deutsch in einem eigens dafür gebauten Theater in Duisburg. (c=WDR Zeitzeichen, Irene Dänzer-Vanotti )


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ach, diese Musik und diese Geschichte lassen mir immer wieder die Tränen in die Augen treten. Hardcore-Musicalisten haben, so hörte ich, für dieses Musical wenig Verständnis, entspricht wohl nicht der reinen Lehre. Ist mir egal, für mich steht es über allen, überholt sogar noch die West-Side-Story.


    So was hat natürlich eine Geschichte mit romantischem Hintergrund - es war das erste Musical, das ich zusammen mit meiner Frau gesehen habe auf unserer ersten gemeinsamen Reise nach London, das prägt anscheinend. Seitdem haben wir es noch einige Male in London (anfangs im Palace Theatre, zuletzt im Queen's Theatre mit deutlich beengteren und unbequemeren Sitzen und Reihen), mehrmals in Duisburg - viel zu früh abgesetzt, genau - gesehen, und immer wieder gerne zwischendurch, wo es sich anbietet. Vor einigen Jahren hatte sogar die Oper Bonn eine eigene Inszenierung im Spielplan, und die war wirklich gelungen.



    Warum dieses Musical in Duisburg (1996-99) und Berlin (Herbst 2003 bis Ende 2004) kein wirtschaftlicher Erfolg wurde - es wird mir immer unerfindlich bleiben. Zu anspruchsvoll in Musik und Handlung, das könnte eine mögliche Erklärung sein. Hugo's Roman hat es ja auch in jeder Hinsicht in sich, das Ganze reduziert auf eine Abendlänge, macht die historischen Zusammenhänge kaum verdaulicher. Andererseits ist die Musik von überirdischer Schönheit - und vielleicht gerade deshalb nicht breitentauglich.


    Absolut unverzichtbar ist die bereits genannte DVD aus der Royal Albert Hall vom Zehnten Anniversarium (08.10.1995) der Londoner Erstaufführung (08.10.1985).



    Hierbei handelt es sich um eine konzertante Aufführung mit szenischen Anteilen. Es ist also keine Musicalverfilmung und auch keine Aufnahme einer szenischen Aufführung.


    Unvergleichlich und unerreicht: Colm Wilkinson (Jean Valjean), Philip Quast (Polizeiinspektor Javert) und natürlich Michael Ball (Marius).


    Ein echter Tränenschocker, wenn dann im Lauf der Feierlichkeit sich fast alle Jean Valjeans dieser Welt auf der Bühne zu gemeinsamem Vortrag zusammenfinden.


    Es ist klar, dass sich die Wirkung gar nicht adäquat beschreiben lässt, man muss es gesehen haben, auf der Bühne genauso wie die genannte DVD.

  • Wahrscheinlich war Les Miserables für Duisburg zu anspruchsvoll. Und ein anspruchloses Musical wie Starlightexpress läuft immer noch. Dadurch das ich verbilligte Karten bekommen konnte, war ich fast jedes Wochenende in Les Miserables in Duisburg. Mittlerweile gibt es eine DVD Zum 25 Anniversarium aus der O2 Arena in London. Mit aktuellen Sängern der Les Miserables Auffürungen aus London. Sehr gut Alfie Boe als Jean Valjean der ja auch an der Englisch National Opera singt. Und es wird das komplette Musical gezeigt. Leider dem Strich zum Opfer gefallen ist die Sterbeszene des Straßenjungen Gavroche. Als Zugabe gibt es One mor day mit den Sängern der Orginalproduktion und des 10 Anniversium aus der Royal Albert Hall. Ebenfalls als Zugabe Bring him home mit 3 Jean Valjean Darstellern. Die DVD kostet übrigens nur 18 € bei Amazon und hat eine Spielzeit von fast 3 Stunden. Leider ohne Booklet.

  • Jetzt auch in Warschau in Theatre Roma auf polnisch.
    Tolles Dirigat, mit Damian Alexander gut besetzt und auch die Frauenrollen besser als letztes Jahr in London, wo man ständig befürchten mußte das die Stimmen kollabieren, weil sie den Anforderuingen der Rolle nicht gewachsen waren.

  • Ein weiteres Problem von Les Miserables wird sein, das es keine direkte Zielgruppe anspricht. Für die jüngeren Zuschauer ist nicht wirklich ein eingängiger Hit dabei und es ist zu sehr wie eine Oper aufgebaut und bei den älteren Zuschauern dürfte es die Länge des Musicals sein.Ein weiteres Problem ist das man sich mit der Hintergrundgeschichte befassen muss und nicht ganz unbedarft in das Musical reingehen sollte um es zu verstehen. Ich bin ja eigentlich ziemlich abgebrüht nach fast über 20 Jahren besuchen von Opern, aber das Finale des ersten und zweiten Aktes berühren mich immer wieder. Vor allem wenn Jean Valjean im zweiten Akt sing " bring him Home " oder der Prolog im ersten Akt.

  • Zitat

    Original von rodolfo39
    Für die jüngeren Zuschauer ist nicht wirklich ein eingängiger Hit dabei und es ist zu sehr wie eine Oper aufgebaut und bei den älteren Zuschauern dürfte es die Länge des Musicals sein.

    Eingängige Hits? Am laufenden Band, finde ich, das ganze ist doch voll von eingängigen Melodien. Seit anderthalb Stunden höre ich nicht mehr auf, vor mich hinzusingen - toll gemacht, Harald, danke schön! Und bei dieser Art Eingängigkeit würde ich jetzt nicht zwischen jüngeren und älteren Rezipienten unterscheiden wollen.


    Zu lang? Hm ja, mir geht die Zeit immer viel zu schnell vorbei. Und ich verhehle nicht, dass die ganz offensichtliche Opernnähe für mich von Anfang an eines der hervorragenden Qualitätskriterien bei diesem Musical war.


    Du könntest Recht haben, dass das Gesamtwerk weniger den typischen Musicalbesucher und mehr den Opern- oder Klassikliebhaber anspricht, mehr noch als z. B. Miss Saigon. Das schränkt den Kreis derjenigen, die diesem Werk kopflos verfallen können, möglicherweise ein und erweitert den Kreis derjenigen, die sich angewidert abwenden. Dazwischen scheint es nichts zu geben ...


    Vielleicht keine sehr kluge Gestaltungsentscheidung für ein Musical - andererseits ist es nicht nur heute 30 Jahre alt, sondern läuft inzwischen seit über 25 Jahren ununterbrochen in London, ein Methusalem ... und zweifellos ein erfolgreicher dazu.

  • Mit eingängigen Hits meinte ich eigentlich , das das Musical doch etwas sentimentaler ist als z.B. Tanz der Vampire oder Starlight Express und das ich nicht jeder Jugendliche der die Charts rauf und runter hört sich dafür begeistern wird. Ich habe mir aus London die Klavierpartitur besorgt und kann so das Stück zu Hause am Klavier spielen. Der 10jährige Sohn meiner Schwester meinte nur dazu als ich ihm etwas daraus vorgespielt habe, das das doch Musik für Grufties sei.

  • 12. März 1987:
    Die neu bearbeitete Version des Musicals
    Les Misérables von Claude-Michel Schönberg und Alain Boublil
    nach dem Roman Die Elenden von Victor Hugo feiert seine Broadway-Premiere am Broadway-Theatre.



    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)


  • Les Misérables ist eine britische Verfilmung des gleichnamigen Musicals, das wiederum auf dem Roman Die Elenden von Victor Hugo basiert.
    Regie führte Tom Hooper nach einem Drehbuch von William Nicholson, Alain Boublil, Claude-Michel Schönberg und Herbert Kretzmer, die Hauptrollen sind mit Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway, Eddie Redmayne, Amanda Seyfried, Sacha Baron Cohen, Helena Bonham Carter, Samantha Barks und Aaron Tveit besetzt.


    Ausführlicher Bericht im DLF, hier nachzulesen: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/2018401/


    seit 21. Februar 2013 in unseren Kinos.


    LG

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Den Soundtrack zum Film gibt es schon auf CD:



    Der Regisseur machte es zur Bedingung, dass alle Schauspieler auch live singen - na ja, muß einem nicht unbedingt gefallen...


    LG

    Harald


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  • De Soundtrack muß was für Gehör- oder Gehirnamputierte sein, oder für jemanden der so überhaupt keine Ahnung von Gesang hat.
    Da fällt mir eigentlich jetzt nur einer ein, Manuel Brug, der hat den Film nämlich in der Welt in höchsten Tönen gelobt (ein anderes Musical mit dem wunderbar singenden Harry Connick jr. dafür aber niedergemacht, kein Wunder, er war ja auch nicht drin).
    Sehr postiv schneidet für ihn auch der Gesang ab.
    Kein Wunder, das man nachdem hören dieser Werkes davon ausgehen muß in Hamburg werde nur zeitklassig gesungen.
    Ach ja zweitklassig, herzlich grüße nach München, denn dort muß ja bestenfalls nur noch drittklassig gesungen werden (Kritik zum Boris aus der Welt).
    Denn wenn man die Kriterien von Herrn Brug anwendet, kann es logischerweise ja nur noch so zu Erklären sein, das es einem zweitklassiger Sänger aus Hamburg (Alexander Tsymbalyuk) glücken konnte, die übrigen Sänger in den Schatten zustellen.


  • Les Misérables
    Buch nach der Romanvorlage von Victor Hugo
    von Alain Boublil und Claude-Michel Schönberg
    Liedtexte von Alain Boublil und Jean-Marc Natel
    Musik von Claude-Michel Schönberg
    Deutsche Fassung von Heinz Rudolf Kunze


    Wien, Raimundtheater, 15. September 1988 (deutschsprachige Erstaufführung)




    Acht Jahre vor der deutschen Premiere in Duisburg-Marientor fand diese deutschsprachige Uraufführung in Wien statt - gleichzeitig erfolgte eine Studio-Plattenproduktion in der Premieren-Besetzung.


    Aufnahme: Sept., Okt. 1988, Studio
    Dirigent: Caspar Richter
    Orchester der Vereinigten Bühnen Wien
    ohne Dialoge, deutsche Fassung: Heinz Rudolf Kunze
    mit:
    Agent de police: Marcello de Nardo
    Agent de police: Jesse Webb
    Babet: Marcello de Nardo
    Bamatabois: Paul Welterlein
    Brujon: John Wiseman
    Chef d'équipe: John Wiseman
    Claquesous: Jesse Webb
    Combeferre: Nicholas Saverine
    Cosette: Martina Dorak
    Courfeyrac: Henry Menendez
    Enjolras: Alexander Diepold
    Eponine: Jane Comerford
    Fantine: Sona MacDonald
    Feuilly: Thomas Sigwald
    Gavroche: Aris Sas
    Grantaire: Paul Welterlein
    Javert: Norbert Lamla
    Joly: Doug Jones
    La petit Cosette: Leni Tanzer
    Lesgles: Peter Zeug
    L'évêque: Peter Zeug
    Maiordomo: Doug Jones
    Marius: Felix Martin
    Mdm. Thénadier: Susanne Altschul
    Montparnasse: Paul Welterlein
    Prouvaire: Stefan Huber
    Thénadier: Franz Csencsits
    Un choriste: Hans-Jürgen Neblung
    Un enfant: Morenike Fadayomi
    Un enfant: Andrea Weiss
    Un laboreur: Doug Jones
    Un laboreur: Henry Menendez
    Un marin: Doug Jones
    Un marin: Thomas Sigwald
    Un marin: Peter Thunhart
    Un officier: Jesse Webb
    Un ruffian: Stefan Huber
    Un sentinelle: Marcello de Nardo
    Un sentinelle: Thomas Sigwald
    Une femme: Andrea Weiss
    Une gueuse: Marika Lichter
    Une prostituée: Annika Bruhns
    Une prostituée: Jane Comerford
    Une prostituée: Martina Dorak
    Une prostituée: Morenike Fadayomi
    Une prostituée: Michaela Fussi
    Une prostituée: Marika Lichter
    Une prostituée: Patricia Simpson
    Valjean: Richard Brussmann

    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)