Wer kennt den Tenor Adolf Lussmann?

  • Hallo!


    Da ich zwischendurch immer wieder einige Schellacks aus meiner Sammlung anhöre, war jetzt der Tenor Adolf Lussmann an der Reihe. Er singt die "Gralserzählung" aus LOHENGRIN und "Wohin nun Tristan scheidet" aus TRISTAN UND ISOLDE. Leider sind Chor und Orchester nicht benannt. Die Stimme klingt recht gut geführt und heldisch, etwa an Franz Völker erinnernd. Nur die Höhe klingt sehr angestrengt und schrill. Leider finde ich in keinem Fachbuch etwas über diesen Sänger. Kann mir jemand aus dem Forum etwas Näheres sagen?



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Hallo Wolfgang,


    der Tenor Adolf Lussmann ist auf der u. a. Presier-CD vertreten:




    Das Schmiedelied gelingt ihm hier sehr gut und erinnert tatsächlich an Völker.




    Adolf Lussmann lebte von 1882 bis 1916, starb also sehr jung.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hallo, Manfred!


    Vielen Dank! Das ist sehr interessant. Jetzt kann ich in etwa abschätzen, wie alt die Schellackplatte ist. Da wird es wohl kaum von einem so jung verstorbenen Sänger weitere Aufnahmen geben. Ich besitze noch einige Sängerinnen und Sänger, von denen ich nirgends etwas in der einschlägigen Fachliteratur finde.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Was verstehst Du darunter?


    Hier werden z.B. dem Sänger 3 Seiten gewidmet:




    Zitat

    Lussmann, Adolph, Tenor, * 1882 (?) Köln, † (?); er debütierte 1903 am Stadttheater von Straßburg, dessen Mitglied er bis 1906 war. Er sang dann 1906-08 an der Volksoper Wien, 1908-09 am Hoftheater Mannheim, 1909-10 am Centraltheater Dresden, 1910-11 am Theater an der Wien und 1913-15 an der Volksoper in Wien. 1915-20 war er an der Hof- bzw. Staatsoper Dresden im Engagement, 1921-22 wiederum an der Wiener Volksoper, 1924-25 am Deutschen Opernhaus Berlin, 1925-26 an der Oper von Köln, 1926-32 am Opernhaus Hannover, schließlich 1932-33 nochmals als Gast am Stadttheater Augsburg. Während der zwanziger Jahre gastierte er oft an der Staatsoper Dresden; weitere Gastspiele führten ihn an das Stadttheater Nürnberg (1908 ), an das Hoftheater Karlsruhe (1909), an das Deutsche Theater Prag (1916, 1917), an die Staatsopern von Berlin (1919, 1925) und Wien (1922), an die Berliner Städtische Oper (1931) und an das Stadttheater von Danzig (1933). 1925 sang er an der Covent Garden Oper London den Walther von Stolzing in den »Meistersingern«. Er wirkte in Hannover in den Uraufführungen der Opern »Herrn Dürers Bild« (1927) von Mraczek und »Der Freikorporal« von Vollerthun (1931) mit. Zu Beginn seiner Karriere hatte er vorwiegend lyrische Partien gesungen, darunter den Lyonel in Flotows »Martha«, den Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« und den Fenton in Verdis »Falstaff«. Dann wandte er sich mehr der Operette zu, sang aber ab 1913 dramatische Rollen und zuletzt vor allem Aufgaben aus dem Wagner-Repertoire. Aus dieser Periode seiner Karriere sind zu nennen: der Titelheld im »Faust« von Gounod, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Primus Thaller im »Kuhreigen« von Kienzl, dann der Florestan im »Fidelio«, der Lohengrin, der Siegmund wie der Siegfried im Nibelungenring, der Tristan, der Parsifal, der Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, der Titelheld in H. Pfitzners »Palestrina«, der Othello von Verdi und der Canio im »Bajazzo«. Gleichzeitig war er ein geschätzter Konzert- und Oratoriensänger. Er trat noch bis Mitte der dreißiger Jahre als Sänger in Erscheinung und war 1934-35 als Regisseur am Volkstheater Lichtburg in Berlin tätig. Sein Familienname kommt auch als Lußmann vor.


    Schallplatten: HMV (Operettenaufnahmen, Wien, 1908-10, teilweise unter der Leitung von Leo Fall), Zonophone, Homochord, Odeon (hauptsächlich Wagner-Aufnahmen aus den zwanziger Jahren).


    [Lexikon: Lussmann, Adolph. Großes Sängerlexikon, S. 14933]


    Wenn ich mich recht erinnere (?), hatte mein Vater die Lyonel-Arie von ihm auf Platte, bin aber nicht sicher....


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Er trat noch bis Mitte der dreißiger Jahre als Sänger in Erscheinung


    Hallo zusammen,


    dann hat er ja wohl doch länger gelebt ...


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hallo, Harald!


    Ich danke Dir. Bis jetzt war ich der Meinung, mit 7 Opern-Lexica (für mich Fachliteratur) auszukommen. Wahrscheinlich brauche ich doch mehr.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Hallo, Theophilus!


    Es steht zwar Opern-Lexicon drauf, aber es sind auch Sänger drin! Z. Bsp. in Reclams OPERN-LEXICON und in Horst Seegers OPERN-LEXICON. Dann habe ich noch "Berühmte Stimmen", Friedrichs OPERN-LEXICON, "Die großen Sänger" von Jürgen Kersting u. A.. Übrigens heißt das weise Buch von Harald Kral auch SÄNGER-LEXICON. Bald habe ich Geburtstag, da kommt es auf meine Wunschliste.



    Gruß Wolfgang

    W.S.