Karl Dönch - Ein Westfale in Wien

  • Karl Dönch, deutscher Bariton, erblickte in Hagen (Westfalen) das Licht der Welt. Er studierte am Dresdner Konservatorium und debutierte 1936 in Görlitz und sang danach in Reichenberg und Bonn. Ab 1947 hatte er einen festen Vertrag mit der Wiener Staatsoper und seit jener Zeit sang er auch bis 1963 während der Salzburger Festspiele. Ab 1973 ist er Direktor der Wiener Staatsoper, aber er sang weiterhin noch kleinere Rollen. Zum Anlaß seines 70. Geburtstags sang er 1985 noch Jupiter aus "Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach.


    Karl Dönch habe ich in mehreren Aufnahmen auf Platte und CD erhalten. Zuletzt hörte ich ihn als Kilian in der Oper "Der Freischütz" von Weber.


    W.S.

  • Vor allem war Dönch bekannt durch seine hervorragende Interpretation des Doktors in Alban Bergs Wozzeck.
    Er hatte auch weltweit große Erfolge als Beckmesser, als Alfonso in Cosi fan tutte,
    oder als Musiklehrer in Ariadne auf Naxos.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Lieber 9079Wolfgang,


    eine kleine Korrektur: Er war nicht Direktor der Wiener Staatsoper, sondern der Wiener Volksoper. Er hat während seiner Direktionszeit unzählige kleiner und größere Rollen, zumeist in Operetten verkörpert. Zum Schluss seiner Amtszeit war die letzte Premiere Auber's "Fra Diavolo", wo er und sein Nachfolger Eberhard Wächter die beiden Ganoven verkörperten. Ein Lachschlager in einer nicht sehr geglückten Inszenierung.



    Liebe Grüße -


    Erich, der Operngernhörer

  • Karl Dönch gehörte zu den "Helden der Oper" ohne deren selbstverständlichen Einsatz auch in undankbareren, kleineren Rollen es kein funktionierendes Ensemble gäbe. Hohe Qualität war bei Dönch selbstverständlich. Mir ist in erster Linie seine sympathische, humorvolle Gestaltung in Erinnerung geblieben. Diese Gabe war quasi ein Markenzeichen von ihm. Das Publikum freute sich bereits, wenn Karl Dönch auf dem Besetzungszettel stand.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo, Erich!


    Du magst vielleicht Recht haben. Aber ich habe die kleine Biographie einer Gesamtaufnahme entnommen. Der Verfasser ist allerdings nicht erwähnt. Dort steht Wiener "Staatsoper".



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Ausführliche Informationen - aus 1. Hand - über Karl Dönch gibt es in dem bereits seit ein paar Jahren im Tamino-Forum bestehenden Thread, eröffnet seinerzeit von unseren Freund Peter aus Wien "oper 337" - der den Künstler noch persönlich gekannt hat:


    Carl Dönch


    Da kann man das alles nachlesen!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Es ist wie schon so oft! Ich habe mehrmals nachgesehen und keinen Thread über Karl Dönch gefunden. Vielleicht lag es an der Schreibweise: Karl oder Carl. Na ja!



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Carl Dönch war ein ganz wunderbarer Direktor der Wiener Volksoper, er leitete diese wie ein
    Vater und war seinen Mitgliedern ein echt einfühlsamer Chef!
    Als Sänger unvergessen als Bechmesser an allen großen Bühnen der Welt.
    Ja und der Don Alfonso bei den Salzburger Festspielen in "Cosi an tutte"
    mit Schwarzkopf, Ludwig, Scutti, Prey und Kmentt. Am Pult stand KARL BÖHM.
    Er sang auch an der Wiener Staatsoper das gesamte Repertoire.
    ;) ^^ ^^

    mucaxel

  • Als eine ganz besondere Meisterleistung möchte ich auch seine schrullig-gefährliche Hexe in "Hänsel und Gretel" herausheben, denn diese Charakterstudie gelang ihm ganz besonders beeindruckend - den Kindern im Auditorium muß ein gehöriger Schrecken eingejagt worden sein, dem sie bei deren Beförderung in den Feuerofen erleichtert mit Jubelrufen und Applaus Luft machten.


    Grüße aus Wien
    von Fritz

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)


  • Meine Dönch-Autogramme signierte er jedenfalls immer mit Karl. Mag ja sein, dass er im Ausland gelegentlich als "Carl" tituliert wurde.


    Mich ärgert immer wieder die vor allem bei manchen Künstlern oder Leuten in der Öffentlichkeit entstandene Maniriertheit, den Vornamen zu "modernisieren". Da wird aus Helmut Lohner z.B. ein Helmuth oder der Eberhard Wächter auch im deutschsprachigen Raum plötzlich zum Waechter usw.


    Grüße aus Wien
    von Vritz (Spaß!)

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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  • Karl Dönch hat quasi eine zweite Karriere gemacht, als seine Zeit an der Wiener Staatsoper vorbei war. An der Wiener Volksoper war er nicht nur Direktor, sondern auch ein beliebter Darsteller von komischen Rollen (und Nebenrollen) die er - wie ich meine - unvergesslich gestaltete. Sein Weg von der Oper zur Opperette war kein "Abstieg" sondern ein "zweiter Triumph", er war kein "abgetakelter Opernsänger", der an der Volsoper nur singen durfte, weil er zufällig dort auch der Direktor war - sondern ein wertvolles - nein - beinahe unverzichtbares Ensemblemitglied des Hauses....


    mit freundlichen Grüssen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Danke Dir, Alfred, für diese einfühlsame Würdigung dieses großen Sing-Schauspielers!


    Grüße auch aus Wien
    von Fritz

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Es ist wie schon so oft! Ich habe mehrmals nachgesehen und keinen Thread über Karl Dönch gefunden. Vielleicht lag es an der Schreibweise: Karl oder Carl. Na ja!


    Warum nicht einfach nur nach "Dönch" suchen? So viele verschiedene Künstler dieses Namens gibt es bei Tamino bekanntlich nicht...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!