LOEWE, Frederick: MY FAIR LADY

  • Frederick Loewe ( 1901 - 1988 )


    MY FAIR LADY
    Musical in zwei Akten
    Libretto von Alan Jay Lerner nach „Pygmalion“ von G. B. Shaw
    Orchestration von Robert Russel Bennett und Philipp Lang


    Uraufführung am 15. März 1956 in New York, Mark Hellinger Theatre


    DIE PERSONEN DER HANDLUNG


    Prof. Henry Higgins
    Mrs. Higgins, seine Mutter
    Eliza Doolittle
    Alfred P. Doolittle, ihr Vater
    Oberst Hugh Pickering
    Freddy Eynsford-Hill
    Mrs. Pearce, Higgins Hausdame
    Prof. Zoltan Karpathy
    Königin von Transsylvanien
    Ihr Prinzgemahl
    Botschafter
    Mrs. Hopkins
    Lord und Lady Boxington
    Vier Cockneys
    Mann aus Selsey
    Mann aus Hoxton
    George, Kneipenwirt
    Polizist
    Barmixer
    Lakeien, Blumenmädchen, Leute von der Straße
    Gäste der Botschaft, Damen und Herren der Gesellschaft


    Die Handlung spielt in London und Ascot im Jahre 1912.


    INHALTSANGABE


    ERSTER AKT


    Gerade ist die Vorstellung im königlichen Opernhaus zu Ende; das Publikum eilt hinaus und man ruft allseits im strömenden Regen nach den Chaffeuren der eigenen Fahrzeuge oder nach Taxen. Im allgemeinen Gedränge stößt Freddy Eynsford-Hill, der mit seiner stets ungeduldigen Mutter in der Oper war, mit dem Blumenmädchen Eliza zusammen. Dabei fallen alle Blumensträuße zu Boden, die noch verkauft werden sollen und Elizas gesamte Tageseinnahme bedeuten. Lautstark macht Eliza ihrer Empörung Luft. Ein Oberst versucht zwar zu beschwichtigen, kann den Schaden aber mangels nötigen Geldes nicht beheben.


    Die ganze Szene wird von einem befrackten Herrn nicht nur beobachtet, sondern auch mit Notizen in einem Buch dokumentiert. Diese Merkwürdigkeit bringt Elizas Freunde auf die Palme, denn sie vermuten in dem Mann einen Polizeispitzel. Sie entwenden dem überraschten Frackträger das Notizbuch, können das Geschriebene aber nicht lesen. Nun, es ist kein Polizeispitzel, sondern Professor Higgins, der sich phonetische Notizen gemacht hat, denn von Elizas Cockney-Slang aus Lisson Grove fehlen ihm noch Aufzeichnungen in seiner Sammlung phonetischer Beleidigungen der englischen Muttersprache.


    An dieser Stelle kommt nun Oberst Pickering ins Spiel, der auf der Suche nach seinem sprachforschenden Kollegen war und hier endlich auf Higgins trifft. Man kommt sofort auf das Lieblingsthema des Professors, der eines jeden Menschen Herkunft an der Sprache zu erkennen behauptet, zu sprechen. Und vor ihnen spielt sich gerade so ein interessanter Fall ab: die Artikulation der Blumenverkäuferin, so Higgins, sei mit das Schlimmste, was einem Menschen in sprachlicher Hinsicht passieren könne: Cockney-Slang, noch dazu aus Lisson-Grove! Eine Strafe für das ganze Leben! Aber er, Higgins, traue sich es sich zu, aus dem Blumenmädchen innerhalb von sechs Monaten eine respektable Dame der Society zu formen. Oberst Pickering meldet amüsiert seine Zweifel an. Professor Higgins lädt den Oberst in sein Haus in der Wimpole Street 27A ein.


    Als die beiden Herren gehen wollen, bringt sich Eliza ganz energisch in Erinnerung - und Higgins wirft ihr in kaum die feine englische Art zu nennende Manier eine Menge Münzen vor die Füße. Die Ladung ist immerhin soviel, daß Eliza sich ausmalt, wie schön ein Leben wäre, wenn man für Annehmlichkeiten immer bezahlen könnte.


    Nach einer Verwandlung vor ein Mietshaus mit Kneipe kann Eliza eine der Münzen des Professors sofort investieren: ihr Vater, der Müllkutscher Alfred P. Doolittle, der soeben mit seinen Kumpels vom Wirt der Kneipe auf die Straße expediert wurde, möchte doch zu gerne noch „einen heben“, bevor er zu seiner gestrengen Lebensabschnittsgefährtin zurückkehrt. Da kommt Elizas Spende doch gerade recht: die ist sogar gut für drei Biere und dieses „kleene Stückchen Glück“ ist Anlaß genug, übermütig auf der Straße zu tanzen.


    Inzwischen sind Higgins und Pickering in der Wimpole Street 27A angekommen und der Professor führt seinem Gast die gesammelten phonografischen Dokumente vor. Sie werden von der Haushälterin, Mrs. Pearce, gestört, die eine junge Frau meldet. Es ist Eliza, die sich so gut in Schale geschmissen hat, wie es ihr eben möglich war. Sie kommt auf des Professors Angebot um Sprachstunden zurück, damit sie, wie sie meint, in einem besseren Blumenladen als Verkäuferin arbeiten kann.


    Pickering setzt eine Wette aus, wonach er die Kosten für das Experiment übernehmen will, wenn es Higgins tatsächlich schafft, Eliza in sechs Monaten den Sprachstil einer Herzogin beizubringen, um auf dem bevorstehenden Boschafterball auftreten zu können. Higgins schlägt ein und trägt seiner Haushälterin zunächst auf, Eliza im Bad zu reinigen und alle Kleider zu verbrennen. Die Einwände von Mrs. Pearces, in Eliza nicht nur ein Objekt sehen zu wollen, schieben Higgins und Pickering beiseite - mit Elizas Zustimmung. Für sie ist der Gedanke an eine Karriere im ersten Blumenladen am Platze mit besserem Verdienst sehr bestechend.


    Während Pickering darauf besteht die Ehre des Mädchens zu respektieren, meint Higgins, er sei ein normaler Mann, der seinen Neigungen leben möchte, aber stets die Erfahrung gemacht habe, daß Frauen stets das Gegenteil forderten, gewähre man ihnen zum eigenen Leben Zugang.


    Zurück zu Vater Doolittle: Trotz seiner dicken Münze ist er schon wieder aus der Kneipe auf die Straße befördert worden. Hier trifft er auf Mrs. Hopkins und erfährt, daß Eliza jetzt in einer piekfeinen Adresse logiere und von ihr ihren Vogelkäfig und den chinesischen Fächer erbeten habe - Kleider brauche sie keine. Alfred schwanen bessere Zeiten zu kommen.


    Kehren wir doch nochmals zur Wimpole Street 27A zurück: Mrs. Pearce bittet den Herrn Professor, das arme Mädchen nicht von Morgens bis Abends nur das Alphabet aufsagen zu lassen. Sie erinnert ihn auch an die Post vom amerikanischen Millionär Ezra Wallingford, der um einen Vortrag des Professor bei seiner „Liga zur moralischen Erneuerung“ gebeten hat. Da tritt der Butler ins Zimmer und meldet einen Müllkutscher, der seine Tochter zu sprechen wünsche. Alfred, der sich einen Nutzen von der neuen Bleibe seiner Tochter erhofft, ist daher an einem Arrangement gelegen, nicht jedoch an Higgins' Angebot, seine Eliza sofort wieder mitnehmen zu können. Fünf Pfund, meint er, sei doch eine gerechte Summe, die er allerdings bei unehrenhaften Absichten des Herrn Professors auf fünfzig Pfund erhöhen müsse. Hier schaltet sich Oberst Pickering ein, und fragt den eine gewaltige Alkoholfahne vorantragenden Alfred nach seinen Moralvorstellungen. Dessen Antwort ist klar und eindeutig: Moral könne er sich nicht leisten! Professor Higgins spürt eine gewisse Faszination von dem Müllkutscher ausgehen und bietet Alfred spontan zehn Pfund, der sich keinesfalls weigert und das Geld annimmt.


    Auf dem Weg nach draußen trifft Alfred auf eine junge Dame, in der er seine eigene Tochter wegen ihrer adretten Kleidung nicht erkennt. Eliza ist aufgrund der ständigen komplizierten Sprachübungen derart aufgebracht, daß sie zu platzen droht. Nachdem Alfred jedoch Bescheid weiß, schlägt er Higgins vor, körperliche Züchtigung anzuwenden, sollte seine Tochter jemals widersprechen - und verschwindet.


    Die Ereignisse haben Higgins auf eine Idee gebracht, wer den Vortrag bei Mr. Wallingford und seiner „Liga zur moralischen Erneuerung“ halten könnte: er wird einen einfachen Müllkutscher als Referenten empfehlen, aber mit dem ausdrücklichen Zusatz, der sei einer der originellsten Moralisten Englands.


    Ansonsten bleibt Higgins bei seiner gestrengen Prozedur sprachlicher Runderneuerung: die arme Eliza muß bis zur Erschöpfung Vokale und Diphthonge üben, das aspirierte H in den bizarrsten Sätzen sprechen, mit oder ohne flammende Kerze vor dem Mund, mit oder ohne Steine im Mund. Und plötzlich gelingt eine Übung perfekt! Die Folge ist ein ausgelassener Tanz der drei, Higgins, Eliza, Pickering, im Habanera-Rhythmus. Dabei werden Spaniens Blüten bis zur Raserei zum grünenden Blühen gebracht, daß sich die indignierte Mrs. Pearce um drei Uhr nächtens nach dem Wohlbefinden zu erkundigen genötigt sieht.


    Nach diesem grandiosen Erfolg soll sich Eliza beim Pferderennen in Ascot auf die Probe stellen lassen. Pickering und Higgins werden am Tage mit ihr ein entsprechendes Kleid kaufen. Ihr sprachlicher Erfolg und die Aussicht auf den Auftritt in Ascot haben Eliza so richtig aufgekratzt, daß sie in ihrem Bett kein Auge schließen kann, denn ihr ist nur nach Tanzen zumute.


    Von der Wimpole Street 27A gelangen wir nun vor die Pferderennbahn von Ascot. Hier trifft Oberst Pickering mit der Mutter von Professor Higgins zusammen und kann ihr nur mit größter Mühe erklären, was sich in den letzten Wochen ereignet hat und auch noch geschehen wird: Ihr Sohn wird ein Blumenmädchen zu ihr bringen und in die erlesene Gesellschaft von Ascot einführen. Dabei soll sich Eliza in der Konversation an zwei Themen halten: Wetter und Gesundheit.


    Auf der Rennbahn, in illustrer Gesellschaft, gelingen Eliza tatsächlich die einstudierten Sätze. Dann aber spricht sie entgegen aller Verabredungen über die Todesursachen in ihrer Verwandtschaft - und alle umstehenden Besucher werden stutzig. Völlig verstört reagieren sie, als Eliza jenes Pferd, auf das der für sie entflammte Freddy Eynsford-Hill gesetzt hat, anfeuert. Das sind Worte, die man hier noch nie ausgesprochen hat! Trotzdem: Higgins ist in Hochstimmung, denn sein Experiment war erfolgreich, er ist Sieger! Was aber ist mit Eliza?


    Abermals kehren wir zum Haus von Professor Higgins zurück. Hier ist Freddy Eynsford- Hill eingetroffen, um Eliza seine Aufwartung zu machen. Doch die kapriziert sich und will niemanden sehen. Das stört den jungen Mann mit schlichtem Gemüt recht wenig, ihm genügt es im Moment, daß er „in der Straße, in der sie lebt“, einfach nur stehen kann.


    Im Hause wird ein gesellschaftliches Ereignis von Bedeutung besprochen, das unmittelbar bevorsteht: der Ball in der Botschaft von Transsylvanien nämlich. Oberst Pickering ist daher reichlich nervös und befürchtet wegen Eliza einen Rückschlag. Sie erscheint ihm depressiv zu sein. Professor Higgins dagegen ist völlig ruhig, ihn kann nichts aus der Ruhe bringen, er ist nämlich überzeugt, daß Eliza auch in dieser Gesellschaft eine mehr als gute Figur abgeben wird. Die beiden Herren brechen mit der perfekt zur Dame der höheren Gesellschaft gestylten Eliza zum Botschaftsball auf.


    Überraschend trifft Professor Higgins in der Botschaft auf einen früheren Musterschüler, den geschniegelten Ungarn Zoltan Karpathy. Das läßt bei Higgins die Alarmglocken klingeln, denn Karpathy könnte Elizas Herkunft aufdecken. Also blasen er und Pickering im letzten Augenblick zum Rückzug. Aber es ist zu spät: Eliza hat schon alle Blicke auf sich gezogen und dem äußerst neugierigen Sprachprofessor Karpathy ist es sogar gelungen, die hübsche junge Dame zu einem Walzer zu überreden. Higgins beobachtet die beiden erst angespannt, dann aber völlig entspannt, weil er den Eindruck bekommen hat, daß die beiden sich bestens unterhalten. In Hochstimmung endet der erste Akt.


    ZWEITER AKT


    Wir befinden uns wieder im Arbeitszimmer des Professors in der Wimpole Street 27A. In übermütiger Laune feiern sich Higgins und Pickering selbst; sie haben es geschafft, aus einem Blumenmädchen eine Dame der Gesellschaft zu formen. Daß es jetzt schon drei Uhr in der Nacht ist, stört sie nicht. Aber immerhin sind sie so laut, daß nach und nach das Personal hinzukommt und nach kurzer Zeit in Bewunderung für die beiden Herren ausbricht.


    Aber: was ist mit Eliza? Die fühlt sich ungerecht behandelt, steht verloren wirkend herum, rafft sich dann aber auf und reklamiert lautstark ihren Anteil am Efolg in Ascot jetzt für sich. Und sie läßt eine gewisse Ängstlichkeit um ihre Zukunft nach dem Ascot-Experiment erkennen. Daß man sie trotz ihrer Einwände noch immer unbeachtet läßt, wurmt sie und führt zu einer wütenden Reaktion: sie wirft plötzlich mit den Hauspantoffeln des Herrn Professors um sich und überrascht damit die Umstehenden.


    Higgins kann die Aufregung seines „Geschöpfes“ nicht verstehen und denkt dabei schon viel weiter: er führt Eliza die Möglichkeiten einer adäquaten Vermählung vor Augen, was wiederum bei Eliza zu höchstem Erstaunen und Erschrecken führt. Was soll das denn? Sie hat doch nur Blumenverkäuferin gelernt und denkt nur an einen besser bezahlten Job in einem besseren Blumenladen. Also - das geht zu weit. Sie zeigt sich entschlossen, das Haus zu verlassen und fragt, wem ihre getragenen Kleider gehören und händigt Higgins dann die geliehenen „Klunker“ aus. Daß Higgins darauf mit beleidigter Miene reagiert, ist eine gewisse Genugtuung für sie- dann rauscht sie hinaus.


    Vor dem Haus läuft sie geradewegs Freddy Eynsford-Hill in die Arme. Daß der ihr schon viele schriftliche Zeugnisse seines Verliebtseins gegeben hat, ist ja sehr schön, aber lieber wäre es ihr, wenn er ihr endlich seine Liebe ins Gesicht sagen würde. Leider kann sich Freddy dazu nicht durchringen. Ergo läßt sie ihn einfach stehen...


    Die Szene verwandelt sich in den Blumenmarkt am frühen Morgen, sagen wir: so gegen fünf Uhr. Es wird schon mächtig gewuselt und Eliza wärmt sich, wie sie es immer getan hat, an einem Ofen ihre Hände. Da kommt plötzlich ihr Vater in völlig ungewohnter, „gehobener“ Kleidung aus der Kneipe. Wir erfahren, daß Higgins' Referenz an den Millionär Ezra D.Wallingford Alfred in die „hütere Jehaltsklasse“ versetzt hat. Und der plötzlich verstorbene Wallingford hat ihm testamentarisch sogar eine Jahresrente ausgesetzt, die ihm ein sorgloses Leben beschert. Alfred fühlt sich durch diese Umstände sogar verpflichtet, zu heiraten. Einerseits eine schöne Sache, andererseits aber auch eine ungewohnte Situation, an die er sich gewöhnen muß.


    Eliza schlägt ihrem Vater vor, auf den Wohlstand doch zu verzichten - aber das kommt für Alfred P. Doolittle nicht in die sprichwörtliche Tüte, dazu fehlt ihm die notwendige Kraft. Dann aber geht’s nur noch um die Hochzeit, bei der die Glocken „wunderbar bimmeln“. In jedem Fall müssen sie ihn, das ist Alfreds Forderung an seine Kumpane, pünktlich zum Traualtar bringen!


    In seinem Arbeitszimmer geht Higgins ruhelos auf und ab; er vermißt Eliza. Als Pickering kommt, bittet er ihn, bei Scotland Yard nachzuforschen, ob man dort etwas über die nicht aufzufindende Eliza weiß. Pickering macht diese Nachforschung aber telefonisch und die gerät ihm derart mißverständlich, daß er das Gespräch abbricht. Higgins fragt sich und Pickering, warum eine Frau nicht einfach so sein kann wie ein Mann - so wie er? Auf seine rethorische Frage wird ihm aber keine Antwort gegeben...


    Eliza ist natürlich nicht einfach vom Erdboden verschwunden; sie taucht gerade bei Mrs. Higgins zum Tee auf. Die Mutter des Professors hat seit Ascot großen Gefallen an dem nach ihrer Meinung unprätentiösen Mädchen gefunden und sie zum Tee eingeladen. In die Teestunde platzt unangemeldet der Professor und Mrs. Higgins spricht Eliza Mut zur eigenen Courage zu. Eliza befolgt diesen Rat und begrüßt den Herrn Professor mit formvollendeter Höflichkeit. Higgins aber schlägt den von ihm bekannten Kommandoton an und versucht damit, Eliza zur Rückkehr zu bewegen.


    Während Mrs. Higgins mit spitzer Zunge fragt, wie es möglich war, bei ihrem Sohn so gute Manieren zu lernen, wird durch Elizas klar, daß eigentlich Oberst Pickering in ihr mehr sah als ein Blumenmädchen. Der Prof dagegen beharrt auf seinem Standpunkt, daß er jeden gleich behandle, eine Prinzessin genauso wie eine Blumenverkäuferin. Aber er muß zugeben, daß er sie vermißt - oder, so fragt er zur Überraschung aller, wolle sie vielleicht Pickering ehelichen?


    Nein, sagt Eliza, der ist wohl zu alt, aber möglicherweise Freddy Eynsford-Hill. Zumindest dann, wenn sie ihn ernähren kann. Neben einer Tätigkeit als Blumenverkäuferin könnte sie ja auch, eine gute Schule habe sie immerhin durchlaufen, Phonetikunterricht geben. Auf jeden Fall wird es ihr gelingen, zukünftig ohne Higgins auszukommen.


    Der Professor sieht ein, daß er wohl keine andere Wahl hat - und geht. Er gesteht sich aber wieder ein, sehr an Eliza gewöhnt zu sein. In seinem Arbeitszimmer kramt er die erste Aufnahme von Elizas Stimme hervor und setzt sich lauschend in seinen Sessel. Ohne daß es ihm auffällt, tritt Eliza ins Zimmer und hört einen Moment zu, hält dann aber das Gerät an und ergänzt ihren Satz: sie habe sich Gesicht und Hände gewaschen, bevor sie gekommen ist - Higgins aber fragt sofort nach seinen Pantoffeln...


    Loewes Musik und Lerners Texte bestehen nur aus Evergreens:


    Why Can't the English? (Kann denn die Kinder keiner lehren, wie man spricht?)
    Wouldn't It Be Loverly (Wäre det nich wundascheen?)
    With a Little Bit of Luck (Mit 'nem kleenen Stückchen Glück)
    I'm Ordinary Man (Bin ein Mann wie jeder Mann)
    Just You Wait (Wart's nur ab, Henry Higgins, wart's nur ab)
    The Rain in Spain (Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen)
    I Could Have Danced All Night (Ich hätt' getanzt heut' Nacht)
    Ascot-Gavotte
    On the Street Where You Live (In der Straße, mein Schatz, wo du lebst)
    The Embassy Waltz
    Get Me to the Church on Time (Bringt mich pünktlich zum Altar)
    Why Can't a Woman Be More Like a Man? (Kann eine Frau nicht so sein wie ein Mann?)


    © Manfred Rückert für Tamino-Musicalführer 2011
    unter Hinzuziehung des Schott-Musical-Handbuchs
    und des Reclam-Musical-Führers

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    MUSIKWANDERER