Leif Segerstam – Dirigenten-Schwergewicht aus Skandinavien


  • Leif Segerstam, geboren am 2. März 1944 in Vaasa (Finnland), ist nicht nur aufgrund seines markanten Äußeren eine der interessantesten lebenden Dirigenten-Gestalten. Er betätigt sich auch selbst als Komponist.


    Im folgenden sei Wikipedia zitiert:


    "Segerstam studierte von 1952 bis 1963 an der Sibelius-Akademie in Helsinki und bis 1965 an der Juilliard School of Music bei Louis Persinger, Hall Overton und Vincent Persichetti. Bis 1968 war er Kapellmeister der Oper in Helsinki, danach der Oper in Stockholm. 1973 wirkte er an der Deutschen Oper in Berlin und wurde dann Direktor der Oper von Helsinki. Von 1975 bis 1982 leitete er das Radio-Symphonieorchester Wien, von 1977 bis 1987 das Radio-Symphonieorchester Finnland, von 1983 bis 1986 die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und von 1988 bis 1995 das Radio-Symphonieorchester Dänemark. Seit 1996 ist er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters von Helsinki.


    Sein Repertoire umfasst die gesamte skandinavische Musik von Gade bis Lindberg sowie die deutsch-österreichische Früh- bis Spätromantik und die Komponisten der Vereinigten Staaten. Segerstam schuf bisher mehr als 244 Sinfonien und zahlreiche Konzerte. 1999 wurde Segerstam mit dem Musikpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet."


    Aufnahmen (Auswahl):


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es ist schon ein wenig bezeichnend, dass es in diesem Thread seit über vier Jahren keine einzige Antwort gab. Glücklicherweise sagt dies über die Qualitäten eines Interpreten nichts aus. ;)


    Nachdem ich durch einige Mahler-Aufnahmen, die aufhorchen ließen, eine andere Seite Segerstams kennenlernte, stieß ich darauf, dass er während seiner Zeit als Chefdirigent der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (1983—1990) in Ludwigshafen am Rhein einen kompletten Zyklus der Brahms-Symphonien sowie weitere Werke für Bayer Records eingespielt hat:




    Wer jetzt glaubt, das sei eben der hundertste Brahms-Zyklus mit irgendeinem Provinzorchester, sollte seine Vorurteile einen Moment ruhen lassen. Ich kenne zwar nur die Aufnahme der Ersten, aber die hat es wirklich in sich. Das Orchester spielt absolut tadellos, nichts erinnert an Provinzialität. Die in den frühen 90ern entstandene Digitalaufnahme hat einen sehr satten und räumlichen Klang.


    Die Aufnahmen sind bei Amazon gebraucht erhältlich und direkt bei Bayer neuwertig auf Lager.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Von Leif Segerstam habe ich einiges im Regal stehen, neben dem Sibeliuszyklus vor allem andere nordische Komponisten. Und letzte Woche lief mir diese Box günstig über den Weg. Was ich daraus bisher gehört habe, spricht mich an.



    Da Segerstam auch selbst Komponist ist von u.a. 200+ Symphonien hier mal gefragt: kennt jemand eine von denen, einige hat er ja eingespielt.

  • Zitat

    Zitat lutgra: Da Segerstam auch selbst Komponist ist von u.a. 200+ Symphonien hier mal
    gefragt: kennt jemand eine von denen, einige hat er ja eingespielt.

    Hallo lutgra,


    auch ich schätze Segerstam als Dirigent nordischer Werke sehr. Seine Karelia-Suite ist meine Referenz - eine wirklich wunderbare Einspielung. Als Komponist hingegen nehme ich ihn eher nicht wahr. Ich habe zwei seiner Sinfonien gehört (von kennen will ich in dem Fall nicht reden), die Nummern 21 und 212 und habe eine CD mit Werken von ihm unter dem Titel "Impressions Of Nordic Nature". Die Musik besteht nur aus Klängen und übt keinen Reiz auf mich aus. Der gemäßigten Moderne bin ich ja durchaus aufgeschlossen (Holmboe, Høffding, Pettersson), aber dies ist für mich nichts. Auf youtube findest Du die beiden genannten Sinfonien, vielleicht willst Du Dir selber auch ein Bild verschaffen.


    LG
    Christian

  • Hier zwei Beispiele bei denen Segerstam ungleich ausdrucksstärker interpretiert als die entsprechenden Aufnbahmen mit N.Järvi (Bei Alfven) und Dausgaard (bei Langgaard):


    - leider beides nur Einzelaufnahmen und keine GA der Zyklen mit Segerstam -



    Swedish Society, ADD



    Chandos, 1994, DDD



    Von den >200 Sinfonien kenne ich auch keine. Ich denke aber, wenn ein Komponist so viele Sinfonien vorlegt macht er sich selber uninteressant ... ich hätte keine Lust auszutesten welche "brauchbar/anhörenswert/lohnend" sind. Man sollte seine Energie und Schaffenskraft lieber in wenige TOP-Werke stecken - siehe Brahms mit nur 4 !!!
    Gleiches gilt für Hovhaness (auch so ein Vielkomponierer), bei dem auch nur einige wenige Sinfonien wirklich hörenswert sind (durch Empfehlung habe ich eine CD von dem Material).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Unerreicht in ihrer Intensität ist auch Hekla von Jon Leifs auf der bekannten Earquake CD. Eine Wahnsinnsaufnahme mit dem Helsinki PO.
    (Im Gegensatz dazu ist der Rest der CD ausnahmslos in anderen (und kompletten) Aufnahmen der entsprechenden Werke vorzuziehen.)



    ONDINE; 1997, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Diese Aufnahmen der Sibelius-Symphonien sind in meinem Bestand. Ich höre dieses Orchesterspiel auf höchstem Niveau, sehr fein und musikalisch ausgearbeitet. Zudem bin ich von der räumlichen Aufnahmetechnik mit einer guten Tiefenstaffelung sehr angetan.


    Einiges davon hörte ich schon oft, und mit großer Freude.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Er sieht ja ein bisschen aus wie Johannes Brahms! :) Ich habe ihn vor vielen Jahren mit dem Royal Stockholm PO in der Düsseldofer Tonhalle gehört - mit einer Petersson-Symphonie und im ersten Teil dem Brahms-Violinkonzert. Das war toll! Nur kam die Hälfte der Zuschauer nach der Pause zum Petersson gar nicht erst - nach dem Brahms gingen sie einfach nach Hause. Wirklich peinlich! Sehr eindrucksvoll war auch die Zugabe - Valse triste von Sibelius. Unglaubliche Streicher!


    Schöne Grüße
    Holger


  • Segerstam ist übrigens auch ein unglaublicher Wagner-Dirigent. Bereits sein "Tristan" ließ aufhorchen (bei Naxos erschienen). Es gibt noch diverse Mitschnitte, darunter ein "Lohengrin" aus der Wiener Staatsoper, ein "Parsifal" aus Malmö 2012 und eine geradezu phantastische "Walküre" aus Stockholm von 2009. Jeder Abgesang auf die große Wagner-Interpretation verläuft hier ins Leere. Eine frapierende Leistung aller Beteiligten, angefangen von der Königlichen Hofkapelle, die Segerstam bis zum Äußersten treibt, bis zu den Sängerleistungen, die wirklich sehr gut sind: Michael Weinius als lyrischer und zugleich dramatischer Siegmund, Emma Vetter als kongeniale Sieglinde, Rachel Tovey als verzweifelte Brünnhilde, Martine Dike als wutentbrannte Fricka, Terje Stensvold als autoritärer Wotan und Lennart Forsén als furchteinflößender Hunding. Wieso so etwas nicht offiziell auf CD herausgebracht wird, bleibt mir ein Rätsel. Die Tonqualität des Mitschnitts des Schwedischen Rundfunks ist deutlich besser als etwa die verunglückte DG-Veröffentlichung des Wiener "Rings" von Thielemann (von den interpretatorischen Defiziten ganz zu schweigen). Hier übrigens eine sehr gute Rezension zu der Aufführung.


    "Leif Segerstam mit einem solch traditionsreichen Orchester [Anm.: Königliche Hofkapelle Stockholm] Wagner aufführen zu hören, ist ein Erlebnis für sich. Nicht umsonst erntete er für sein Dirigat, das der Hofkapelle kraftvolle Klänge entlockte, ohne den Gesang zu überdecken, stehende Ovationen. Beeindruckend ist, wie sensibel er in der Wahl der Tempi den Bedürfnissen der Sänger entgegenkommt, ja, sie sich Wagners Forderung gemäß sogar von den Sängern oftmals regelrecht vorgeben läßt. So war es den Solisten möglich, sich von ihrer besten Seite zu präsentieren."


    Eine sehr gute Veröffentlichung, ebenfalls von Naxos, ist folgende, wo Chöre aus "Rienzi", dem "Fliegenden Holländer", "Tannhäuser", "Lohengrin", den "Meistersingern" und "Parsifal" hervorragend dargeboten werden:



    Es wäre wirklich zu wünschen, dass mehr Wagner von Segerstam offiziell erscheinen würde. Er fürte den kompletten "Ring" mehrfach auf. Sein Stil erinnert an die großen Wagner-Dirigenten der Vergangenheit: teilweise sehr breit und monumental, kein Zurückschrecken vor Pathos, sehr gutes Eingehen auf die einzelnen Sänger.

    Abschließend noch ein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester des Niederländischen Rundfunks von 2010, Wotans Abschied, wo Segerstam die gewaltigste Interpretation seit Otto Klemperer, beinahe 19 Minuten lang, dirigiert. Johan Reuter kann ihm erstaunlicherweise problemlos folgen und liefert eine kongeniale Leistung ab.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Nicht umsonst erntete er für sein Dirigat, das der Hofkapelle kraftvolle Klänge entlockte,


    Ja, das sind andere Töne als in den Siebzigerjahren. Damals hatte ihn die Hofkapelle weggeekelt. War kein schöner Zug der Musiker.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Bei dem Bild in Beitrag 9 kommt ja eine Menge mit `rüber.


    Er scheint ein richtig cooler Typ zu sein.....:-)
    Dass er es "draufhaut" habe ich ja schon bei seinen Sibelius-Aufnahmen (Brilliant) gehört. Aber irgendwie sieht man das auch....finde ich jedenfalls ganz subjektiv.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Diese Aufnahmen der Sibelius-Symphonien sind in meinem Bestand. Ich höre dieses Orchesterspiel auf höchstem Niveau, sehr fein und musikalisch ausgearbeitet. Zudem bin ich von der räumlichen Aufnahmetechnik mit einer guten Tiefenstaffelungen sehr angetan.

    Lieber Glockenton,


    gerade Du bist doch einer der mit seinen Sennheiser und AKG-KH Klangqualitäten auf höchstem Niveau geniesst ! Von daher wundert mich deine Beurteilung. Ich kann mir nur erklären, dass Du nicht alle enthalten Aufnahmen gehört hast.
    :!: Gerade die Sinfonien Nr.1 und noch schlimmer Nr.2 sind doch aufnahmetechnisch dermassen in die Hose gegangen, dass nur ein sehr schwammiges verwaschenes Klangbild vorhanden ist - die Pauken sind total im Hintergrund; teils nicht wahrnehmbar.
    Aber bei Sinfonie Nr.3 - 7 geht es neben der wirklich sehr nordisch wirkenden (dem Sibelius-Klischee entsprechenden Int) auch klanglich voll in Ordnung.


    Da ich mit Sibelius auf CD mehr als ausgelastet bin, konnte ich mich immer noch nicht entschliessen, mir die neuere Segerstam-Sibelius _ GA (ONDINE) anzuschaffen.



    :) Aber stimmt, Segerstam wirkt wirklich cool; trotz oder gerade wegen des ungewöhnlichen Bartes.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • :!: Gerade die Sinfonien Nr.1 und noch schlimmer Nr.2 sind doch aufnahmetechnisch dermassen in die Hose gegangen, dass nur ein sehr schwammiges verwaschenes Klangbild vorhanden ist - die Pauken sind total im Hintergrund; teils nicht wahrnehmbar.


    Lieber Wolfgang,


    ich habe diese Aufnahmen lange nicht mehr gehört, könnte mich aber aus dem Stegreif auch nicht an solch ein Totalversagen der Tontechnik erinnern. Vielleicht könnte Glockenton ja einmal in die beiden Symphonien reinhören und uns seine Meinung mitteilen, die mich jetzt wirklich interessieren würde.


    Die neuere Gesamtaufnahme mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra ist auf jeden Fall auch eine Top-Einspielung und klangtechnisch erstklassig.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

  • Lieber Josef,


    bereits =1/2008 (auch mein Kaufdaufdatum der Segerstam-Brillant-GA) hatte ich in den Sibelius-Threads bereits davon berichtet.
    Im Thread Sibelus-Welcher Zyklus ist der Beste ? im Jahre 2012 zuletzt - siehe Beitrag 41. Du hattest auch darauf geantwortet.


    Ich habe da sicher auch ganz andere Ansprüche, die mir voll und ganz bei Ashkenazy/Philharmonia Orchestra (Decca); Bernstein/Wiener PH (DG) bei der Sinfonie Nr.1 und bei der Sinfonie Nr.2 noch mehr bei Berglund / Bournemouth SO (EMI), sowie Mackerras (REGIS) und Bernstein (SONY) voll und ganz erfüllt werden - und das nicht nur in klangtechnischer Hinsicht!
    Im Vergleich zu diesen Genannten bleibt Segerstam gerade bei Nr.1 + 2 ziemlich im Nebelfeld stecken.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wer die Pauken bei der dänischen Aufnahme der 2. Symphonie vermisst, dem empfehle ich mal, in diesen Mitschnitt von 2014 hineinzuhören:



    Ich kenne die zwei Studioeinspielungen Segerstams davon, aber diese Live-Aufnahme aus Paris schlägt diese nochmal (was eigentlich schwierig ist). Das Orchestre National de France erweist sich als herausragender Klangkörper, der den Intentionen des Dirigenten voll und ganz gerecht wird. Ich wüsste aus dem Stegreif keine Aufnahme, die diese geballte Intensität in der Coda des Finalsatzes entwickelt. Segerstam schafft es, bis zum letzten Takt immer noch etwas draufzulegen. Wahnsinn! :hail:


    Fazit: Wieder mal ist live noch besser als das oft sterile Studio.

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    – Luís de Camões

  • Die letzten Postings habe ich eben gerade erst entdeckt - viel Arbeit am Sonntag und auch gestern, in der Messe zum Aschermittwoch.


    Ich habe mir daraufhin die Brilliant-Aufnahme der 1. einmal in Stichproben angehört, und zwar mit dem Sennheiser HD800, dem AKG K812, dem Violectric V200 und einem guten CD-Player von Marantz, dessen Name mir jetzt nicht einfällt.
    Zusätzlich habe ich die Aufnahme auch auf den Nubert NuVero 4 mit dem Nubert AW1000 und zusätzlich dem Nubert AW 1100 gehört.
    Die Raumakustik ist akustisch nahezu vollständig und die Anwinkelung der Lautsprecher wurde gerade in letzter Zeit mit genau "auf Achse" optimiert, die Stereobreite ist etwas größer als der Abstand der Lautsprecher zum Kopf. Die Lautsprecher sind von den Rückschaltern her auf neutral eingestellt, und am AVR (Yamaha) wurde auf EQ-Eingriffe verzichtet, was durch meine neuerlichen Versuche des möglichst idealen Einwinkelns der Lautsprecher möglich wurde. Die Subwoofer übernehmen sanft und dezent ab ca. 100 Hz und sind auch deswegen vorteilhaft, weil sie den sehr frei stehenden Kompaktlautsprechern im Grundtonbereich eine Unterstützung bieten. Durch Gegenchecks mit den Kopfhörern und einer Einstellung ohne Subwoofer wurde sichergestellt, dass hier wirklich nur eine leichte Unterstützung stattfindet, die die neutrale Klangbalance nicht stört. Bei Filmeffekten jedoch erwachen die Subs wirklich zum Leben...(ein anderes Thema)


    Meinem Höreindruck nach ist die Brilliant-Aufnahme in der Tat technisch richtig gut gelungen, und zwar aus folgenden Gründen:


    - Breitbandige Übertragung aller Frequenzen von ganz unten bis sehr hoch
    - Räumlich sowohl in der Breite als auch in der Tiefe (mit Lautsprechern kann man das gut hören) sehr gut gestaffelt.


    Die Instrumente haben Luft um sich herum, können gut als Phantomschallquellen lokalisiert werden und überzeugen auch mit natürlich wirkenden Klangfarben.
    Die dynamischen Unterschiede sind sehr groß, ebenso auch im feindynamischen Bereich gut erkennbar, was einen lebenden, "echten" Eindruck zugute kommt.


    Als Quercheck habe ich auch die EMI-Aufnahme Karajans der 1. herangezogen. Diese ist durchaus guter Standard, aber bei der Lautsprecherwiedergabe fällt auf, dass die Musiker mehr auf einer Reihe nebeneinander zu sitzen scheinen. Eine stark ausgeprägte Tiefenstaffelung, wie bei der anderen Aufnahme, kann ich dieser Einspielung nicht bescheinigen.
    Man hört m.E., dass hier mit einer größeren Anzahl von Mikrofonen gearbeitet wurde. Dies würde die flachere Räumlichkeit und das Fehlen von Rauminformationen bei Einzelinstrumenten (im Vergleich zur Brilliant-Aufnahme) erklären.


    Beim Zurückgehen auf die Segerstam-Aufnahme fiel mir auch die stärkere Wärme und Natürlichkeit im unteren Mittenbereich auf. Karajans Orchester wirkt hier im Klang etwas "strenger" , "nüchterner" oder vielleicht auch etwas "kälter", was sicherlich nicht dem tatsächlichen Klang des Orchesters entsprach und auch heute nicht entspricht.


    Bei der Brilliant-Aufnahme nehme ich die Holzbläsergruppe als solche räumlich war, sie sitzen blockweise zusammen, mittig, aber weiter entfernt, als etwa die 1. Geigen links.



    Gerade die Sinfonien Nr.1 und noch schlimmer Nr.2 sind doch aufnahmetechnisch dermassen in die Hose gegangen, dass nur ein sehr schwammiges verwaschenes Klangbild vorhanden ist - die Pauken sind total im Hintergrund; teils nicht wahrnehmbar.

    Schwammig verwaschen? Gerade nicht, sondern luftig-transparent aufgefächert, mit Rauminformationen und präziser Ortbarkeit der Phantomschallquellen.


    Pauken im Hintergrund?
    Am Anfang von Satz 1 erklingt die Pauke tatsächlich leicht bedrohlich grollend aus der Tiefe des Raumes - so soll es doch auch sein. Hier geht es musikalisch nicht darum, dass man jeden Anschlag wie die Anschläge eines Funk-Drummers auf einer Bassdrum knackig präzise hören soll.
    Man erfährt vielmehr, wie die Pauke die Akustik des gesamten Aufnahmeraums anregt und kann sich deshalb auch ein akustisches Bild für diesen Saal zurechtdenken. Selbst bei Stereo mit Lautsprechern geht das, und mit den Kopfhörern sitzt man selbst in diesem Raum und fühlt sich von ihm umhüllt.


    Dann kommt aber Satz 3: Hier donnert die Pauke anfangs richtig kräftig und hat im Gegensatz zum Klang der EMI-Aufnahme hörbar mehr Pfunde, d.h. sie klingt runder und mächtiger. Das Tempo ist langsamer als bei Karajan, aber wir reden hier ja über Aufnahmetechnik.


    Hinsichtlich einer wünschenswerten natürlichen Transparenz ist mir beim Anfang des 2. Satzes aufgefallen, dass die Harfe bei Segerstam deutlicher und räumlich körperhafter wahrgenommen werden kann, als bei der Vergleichsaufnahme.


    Ich weiss nicht, aufgrund welcher Umstände teleton zu seinen Beurteilungen der Klangqualität kommt, aber ich kann diese negativen Aussagen unter den Voraussetzungen meines Equipments wirklich nicht bestätigen ?(


    Wenn eine Aufnahme mit einer hochwertigen, eher puristischen Aufnahmetechnik (wie z.B. die nur mit zwei Hauptmikrofonen in ausreichend enger AB-Stereofonie entstandenen Aufnahmen der Denon One Point Serie) gemacht wurde, dann klingt sie auf guten, exakt ausgerichten Anlagen in bedämpften Räumen oder mit guten Kopfhörern traumhaft, allerdings kann es sein, dass sie z.B. im Auto oder auf Kofferradios ziemlich verwaschen klingt, weil sich dort die trockeneren Multimikrofonie-Aufnahmen einfach besser und klarer anhören. Ich bevorzuge eigentlich nicht den durch karajansche Eingriffe zustandegekommenen Kunst-Klang (er erschuf, selbst am Mischpult eingreifend, einen "theoretisch idealen" Klang, der seinen Intentionen einer idealen Klangbalance entsprach, aber mit dem ursprünglichen Klangbild wenig zu tun hatte), sondern finde, dass der Klang, der dem Originalklangeindruck an einer idealen Stelle des Konzertsaals am ehesten entspricht (oft eine erhöhte Position, etwas hinter dem Dirigenten) dann auch der subjektiv für mich "ideale Klang" ist.


    Ich mag es, mit den Ohren quasi zu "sehen" und finde aus künstlerischen Gründen (anders, als auch so mancher HiFi-Sachverständiger) dass die Informationen aus der Originalakustik des Aufnahmeraums untrennbar zur Aufführung und zum Musizieren selbst dazugehören. Der Musiker arbeitet mit der Schallkurve der Raumakustik, er spielt mit dem Raum. Hierzu passt er Tempo, Pausenlängen, Dynamik und Artikulation an.
    Weil der oder die Musiker dieses Raumerlebnis für ihr Musizieren brauchen, und weil auch die jeweilige Musik selbst - abgestuft nach Stil- darauf angewiesen ist, bin ich auch als Hörer einer klassischen Tonkonserve auf diese eminent wichtigen Informationen angewiesen. Bei entsprechend hochwertigem Equipment lösen die Schallwandler so gut auf, dass man immer Schallquelle plus Raumanteil getrennt erkennen kann, aber auch zusammen hören und genießen kann.


    Gerade beim Anfang mit der Klarinette im Satz 1 dieser ersten Symphonie, ist das schön erkennbar. Die Rauminformation trägt zum bauchig- runden Klanganteil der Klarinette bei (im trockenen Raum klänge sich flacher, würde sich nicht so entfalten) , die über dem leise grollenden Teppich der Pauke ihre klagenden Sololinien vorträgt. Gleichzeitig ist die Position des Musikers klar umrissen (auch in der Tiefe) während die Hallanteile sich verzögert ausbreiten und dem Gehör einen guten Eindruck über die Größe des Aufnahmeraumes erlauben.


    Die 2. Symphonie habe ich tatsächlich noch nicht in dieser Aufnahme gehört.
    Ich kann das nachholen, wenn es denn unbedingt sein soll.


    Gruß
    Glockenton


    PS.: Meistens sind doch Brilliant-Aufnahmen aufgekaufte ältere Restaufnahmen anderer Labels. Wie es sich in diesem Fall verhält, weiß ich nicht. Ich habe im Netz leuten hören, dass man bei Brilliant sogar die vergriffenen One-Points von Denon wiederbekommen könne, habe es aber noch nicht durch eigene Recherchen überprüfen können. Klar ist jedenfalls, dass der Label-Name "Brilliant" keinerlei Aussagen über die Klangqualität zulässt, d.h. es muss weder "brilliant" noch "billig" klingen, nur weil die CDs weniger kosten.

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Ich kenne die zwei Studioeinspielungen Segerstams davon, aber diese Live-Aufnahme aus Paris schlägt diese nochmal (was eigentlich schwierig ist).

    Ich habe nur kurz reingehört (das reicht mir hier völlig) und finde das überragend :) , lieber Joseph. Wieso gibt es das nicht auf CD? :(


    Schöne Grüße
    Holger

  • Dem kann ich zustimmen, lieber Holger.


    Es klingt wundervoll musiziert :-)


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Lieber Glockenton und Josef,


    erst einmal vielen Dank für Deine intensive Beschäftigung und den ausführlichen Beitrag zu der Segerstam-Aufnahme (Brillant/Chandos) der Sinfonie Nr.1.
    Dummerweise hast Du die Segerstam-Aufnahme der Sinfonie Nr.1 ausgewählt, denn da kann ich an deinen Hör-Eindrücken auch rein vom Klang tatsächlich nicht viel entgegensetzen. Ich habe die Aufnahme auch in dieser Woche wiedereinmal angetestet; ich empfinde höchstens zu viel Hall in dieser Brillant-Übernahme von Chandos.
    :!: Es ist in erster Linie Die Sinfonie Nr.2, die klanglich danebengeraten ist (- siehe auch das Zitat von Josef unten).
    *** Von daher würden mich Deine Klangeindrücke zur Sinfonie Nr.2 sehr interessieren ! Und hier wirst Du sehen, das da tatsächlich was schiefgegengen ist: eben total verwaschen.


    Dass ich diese Aufnahme (Sinfonie Nr.1) dennoch in einem Atemzug mit der Aufnahme der Sinfonien Nr.2 nannte, liegt einfach daran, dass mir durch meine Prägung Ashkenazy (Decca) die Klangbalance nicht so ganz gefällt. Ich war bezüglich der Pauken geradezu enttäuscht, diese (eben so wie Du es als "richtig" beschreibst) so brav ins Orchester integriert zu hören.
    8-) Bei der Sinfonie Nr.1 kenne ich auch wenige Aufnahmen, die nach Ashkenazy (Decca) noch bei mir zünden können - das wären in erster Linie Bernstein / WPO (DG) und Berglund / Bournemouth SO (EMI) ... eben mein persönlicher Geschmack, der hier mit hinein spielt.



    Ich habe jetzt seit 1Woche auch die insgesamt tatsächlich noch besser klingende Segerstam-GA mit dem Helsinki PO (ONDINE) --- aber auch die kann für meinen subjektiven Geschmack bei der Sinfonie Nr.1 nicht an Ashkenazy (Decca) und weitere Favoriten kratzen. Bei der Sinfonie Nr.2 und 7 sieht das schon wieder ganz anders aus, wie die folgenden Eindrücke zeigen --> .



    Kommen wir nun zur Segerstam-Aufnahme der Sinfonie Nr.2:
    Lieber Josef,


    ich zitiere Dich aus dem sehr interessanten Sibelius-Sinfonie Nr.2-Thread Beitrag 20), wo Du die beiden Segerstam-Aufnahmen (Chandos/Brillant und ONDINE) miteinander verglichen hast:

    Was gleich auffällt, ist die bessere Tontechnik bei Ondine. Das Philharmonische Orchester Helsinki punktet zudem mit einem doch noch besserem Orchesterspiel (stellenweise fühlte ich mich an die Wiener Philharmoniker erinnert). Herrlich, dieser satte und geschmeidige dunkel timbrierte Klang (der übrigens die ganze Gesamtaufnahme auszeichnet)! Absolut Weltklasse! Die von dir, Wolfgang, bei der Aufnahme mit dem Dänischen Rundfunk-Sinfonieorchester (zurecht) kritisierten nahezu unhörbaren Pauken sind hier ungleich präsenter. Die Blechbläser haben zudem in der neueren Aufnahme ein höheres Niveau, klingen "angriffslustiger" und spielen nicht so pauschal, sondern sehr differenziert und einzeln heraushörbar (genial in der grandiosen Steigerung in den letzten zwei Minuten). Die Gesamtatmosphäre hat hier etwas Nebulöses. Vermutlich die beste Zweite, die in den letzten Jahren aufgenommen wurde.


    :thumbup: Die Sinfonie Nr.2 ist nicht nur klangtechnisch deutlich bei ONDINE vorzuziehen, sondern auch von der packenderen Int, die nur bei ONDINE erst wirklich hörbar wird. Volle Zustimmung !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wie aus "gut unterrichteten" Kreisen zu hören ist, plant ein führendes schwedisches Plattenlabel die Symphonien von Leif Segerstam einzuspielen. Leif Segerstam gilt als der fleissigste Schreiber von Symphonien der gesamtem Musikgeschichte, derzeit ist er bei No. 285 angekommen. Davon hat er allein die letzten 17 Symphonien in 2014 komponiert. Seit geraumer Zeit haben seine Symphonien praktischerweise eine Länge von 24 min, so dass pro CD drei Symphonien abgedeckt werden können. Da davon auszugehen ist, dass der umtriebige Dirigent im gleichen Tempo weiterkomponiert, müssen also pro Jahr mindestens 6 CDs erscheinen, um die zukünftige Neuproduktion abzudecken. Um den bisherigen Bestand aufzunehmen, würde es weitere 95 CDs brauchen. Damit wäre dies das grösste Aufnahmeprojekt der Plattengeschichte. Die meisten Symphonien von Segerstam sind explizit für Orchester ohne Dirigent geschrieben, was die Aufnahmekosten gegenüber anderen Aufnahme deutlich senken wird. Es wird auch darüber nachgedacht, ob nicht aus Kostengründen auch auf das Orchester verzichtet werden könnte und die Partituren durch eine bereits entwickelte Software (ei orchestra) zur Realisierung gebracht werden könnten.

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  • Hallo, Lutgra!


    ;):P:jubel:


    Die meisten der Segerstam-Sinfonien sind doch ganz kurze avantgardistische Fingerübungen, oder? (Deine 24 Minuten hast Du aber gut erfunden.) Insofern wäre ich tatsächlich für eine Gesamtaufnahme. Ob ich sie mir dann kaufen würde, müsste ich leider auch von den damit verbundenen (Un-)Kosten abhängig machen.


    Du siehst, Irrealis über Irrealis!


    Zitat

    Die meisten Symphonien von Segerstam sind explizit für Orchester ohne Dirigent geschrieben, was die Aufnahmekosten gegenüber anderen Aufnahme deutlich senken wird.


    Ein allzu wahres Wort. Eigentlich leider.


    Schönen Tag!


    Wolfgang


    Nachtrag:

    Zitat

    ... Gesamtaufnahme ...


    Naja - wir wollen ihm ja noch etliche Jahre gönnen ...

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Es wird auch darüber nachgedacht, ob nicht aus Kostengründen auch auf das Orchester verzichtet werden könnte und die Partituren durch eine bereits entwickelte Software (ei orchestra) zur Realisierung gebracht werden könnten.


    Ich spekuliere ob das ein Aprilscherz zum 1.April sein soll ???


    8o Andererseits könnte ich mir das als Freund der NewAge-Szene und Synthesizer-Fan vorstellen.
    Mit guten Synthesizern liesse sich mit hochinteressanten Sounds, die auf die einzelenen Stimmen der Partitur gelegt werden (zum Beispiel mit Cubase), tolle Ergebnissse erzielen. Wenn ich mir Formationen wie Tangerine Dream, Christopher Franke u.v.a in der Szene anhöre (und das steht oft auf meinem hochinteressanten Hörprogramm), dann stelle ich fest, dass die dem Bereich absolut tolle und tiefgehende Musik dabei ist, von der sich manche reine Klassik-CD qualitativ eine Scheibe abschneiden könnte.


    Also Fazit: Wenn man die richtigen Synthesizer mit den richtigen Sound bei Segerstam verwendet, kann was "gei..." bei raus kommen ! Fetziges Schlagzeug noch einfügen = Whow !
    ;) Für die "Tamino-Hasen", die Synthesizer-Musik generell als steril ansehen/abtun, ist die Sache dann wegen der Voreingenommenheit ohnehin erledigt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Deine 24 Minuten hast Du aber gut erfunden.


    Lieber Wolfgang, diese Angabe ist nicht erfunden, die habe ich von der oben verlinkten website des Finnish Music Information Center. Und auf youtube ist die Symphonie 212 - Gustavo Dudamel gewidmet - zu hören, die dauert ca. 25 min.



    Einige andere "Facts" mögen dem heutigen Datum geschuldet sein. ;)

  • Nicht erfunden, werter Lutgra!? Na dann - um so schlimmer! :D


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Also Fazit: Wenn man die richtigen Synthesizer mit den richtigen Sound bei Segerstam verwendet, kann was "gei..." bei raus kommen ! Fetziges Schlagzeug noch einfügen = Whow!
    ;) Für die "Tamino-Hasen", die Synthesizer-Musik generell als steril ansehen/abtun, ist die Sache dann wegen der Voreingenommenheit ohnehin erledigt [Hervorhebung].


    Keineswegs. :) Das Ergebnis zählt. Da gibt es manch Pfiffiges, sogar schon vom alten Stockhausen. Wie uns Versuche einschlägiger Internet-Mitstreiter beweisen, kommt halt nur keine Synthesizer-Variante an das Orchester-Original heran. Nicht annähernd.


    (Leider verstehe ich auch bis heute nicht, wie man einerseits für den Synthesizer schwärmen, andererseits das "Getröte" und "Gepiepse" realer Holz- und Blechbläsersoli nicht schätzen kann. Indes: Die Welt ist groß!)


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Wie uns Versuche einschlägiger Internet-Mitstreiter beweisen, kommt halt nur keine Synthesizer-Variante an das Orchester-Original heran.


    Eine feine Varante wäre auch beides gleichzeitig zu verwenden: Synthsizer und Orchester. Ein ausgezeichentes Beispiel ist das neue Schiller-Album Symphonia (2014) , wo van Deylen ältere Pieces mit Synthesizer und Orchester arrangieren lies. Hört sich astrein an !


    Auf Deinen letzten Satz (in Klammern) möchte ich nicht näher eingehen, da Du Dir offenbar gar nicht ausmalen kannst, was für geniale Sounds ein Synthesizer drauf hat. Wenn ich mir aber (zum Beispiel) Klaus Doldinger mit seinem eintönigen Saxophonspielereien anhöre (kommt schnell an meine Nervgrenze), dann ist mir (der Saxophon im Prinzip schätzt) Eshpais tolles Saxophonkonzert 1000X lieber ! Die Frage ist immer "WIE und WO" diese Holz- und Blechbläser eingesetzt werden !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    Auf Deinen letzten Satz (in Klammern) möchte ich nicht näher eingehen, da Du Dir offenbar gar nicht ausmalen kannst, was für geniale Sounds ein Synthesizer drauf hat. Wenn ich mir aber (zum Beispiel) Klaus Doldinger mit seinem eintönigen Saxophonspielereien anhöre (kommt schnell an meine Nervgrenze), dann ist mir (der Saxophon im Prinzip schätzt) Eshpais tolles Saxophonkonzert 1000X lieber ! Die Frage ist immer "WIE und WO" diese Holz- und Blechbläser eingesetzt werden!


    Doch, das kann ich mir schon ausmalen. Ich habe eher den Verdacht, dass Du es bist, der von seinen fixierten Ansichten keinen Deut abweichen will.


    Aber lassen wir das.


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    kommt halt nur keine Synthesizer-Variante an das Orchester-Original heran


    JA, echter Orchester-Sound ist einem Synthesizer natürlich immer vorzuziehen - das finde ich natürlich auch.


    Aber Segerstam, wie angesprochen mit den entsprechenden Sounds, das könnte zumindest interessant werden.


    (Mit den fixierten Ansichten ist quatsch: - wenn ich doch etwas höre, was mir einfach nicht gefällt oder nervt - dann ist es einfach wegen meinem Eindruck darauf so und es sind keine fixierten Ansichten !)

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • :)


    Wir brauchen uns nicht zu streiten. Wir haben überdies zu viele Gemeinsamkeiten.


    Trotzdem: Ich muss gestehen, dass es mich immer ärgert, wenn Musik, die mir gefällt - und ich weiß, warum, und kann es begründen - mit diesen, sorry, saublöden Vokabeln wie "Gefiepse" etc. abgetan wird. Das kränkt, weil es jede Sachdiskussion von vorne herein kaputt macht. Schreib halt einfach nichts, wenn Du nichts anderes zu schreiben hast! Das ist nicht bös gemeint, aber schon ehrlich!


    Vielleicht kannst Du Dich auch in mich hineinversetzen. Stell Dir einfach mal vor, ich würde alle Deine Siedehitze-Aufnahmen mit ein paar spöttischen Vokabeln abbügeln! Würde Dir das gefallen? (Ich tu's halt nicht, weil sie mir auch gefallen und ich schon viel von Dir gelernt habe. :) )


    :)


    Nichts für ungut!


    Schöne Ostern,


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zum Problem Synthesizer versus Holz ist doch schon seit Langem alles gesagt, bedauerlich, dass ich es hier wiederholen muss:


    Why I don´t like the ghigue.
    Es wird nur Wenigen gelingen,
    dem dummen Holze abzuringen,
    was Menschenohren angenehm.
    Die Schwierigkeiten sind extrem.
    Selbst wenn die rechte federleicht
    die hartgespannten Drähte streicht,
    verfehlt sehr oft die linke Pfote
    die auf Papier gedruckte Note.
    Darum, ihr Geiger, wär´ es weiser
    ihr stellt euch um auf Synthesizer.


    Doch muss ich zugeben, dass David Oistrach in einigen Passagen das Niveau eines gut geölten Synthesizer erreicht.

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