Thomas Dausgaard - Ein dänischer Dirigent - Von Bach bis zur Moderne


  • Thomas Dausgaard, geboren am 4. Juli 1963 in Kopenhagen, ist ein dänischer Dirigent.


    Seit 1997 ist er Chefdirigent des Schwedischen Kammerorchesters. 2001–2004 war er Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalorchersters, wo er 2004 zum Chefdirigenten berufen wurde. Seine Chefdirigentenzeit läuft 2011 auf; er wird danach zum Ehrendirigenten ernannt.


    Bevorzugte Komponisten Dausgaards sind Per Nørgård, Johan Svendsen, Johan Peter Emilius Hartmann, Rued Langgaard, Dag Wirén, Franz Berwald, August Enna and Asger Hamerik. Desweiteren gehören u. a. Beethoven und Schumann zu seinem Repertoire.


    Aufnahmen (Auswahl):





    DIRUTA

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Seit über einem Jahrzehnt widmet sich Dausgaard einem überaus ergeizigen Projekt, nämlich der Aufnahme der kompletten Orchesterwerke Ludwig van Beethovens. Es liegen mittlerweile die kompletten Symphonien und Ouvertüren sowie die Klavierkonzerte Nr. 1–4 und das Klavierkonzert nach dem Violinkonzert vor, ferner andere, weniger bekannte Orchesterwerke. Vermutlich werden noch das 5. Klavierkonzert, das Violinkonzert sowie die Chorfantasie folgen, womit das Projekt zu einem würdigen Abschluß gebracht werden könnte.


    Die Aufnahmen sind über jeden Zweifel erhaben, wie auch die Fachpresse mehrheitlich bestätigt hat (Hurwitz, Carr Jr. u. a.), und dem ich selbst ebenfalls vorbehaltlos zustimme.





    Hörbeispiele sind bei JPC abhörbar.


    Was am meisten gegen diese Aufnahmen spricht, ist der derzeit noch sehr hohe Preis von 20 EUR pro CD (bei Amazon auch neu tlw. um die Hälfte beziehbar). Aber ich sage euch: Die Aufnahmen sind jeden Cent wert. Die relative geringe Verbreitung ist sicherlich nicht zuletzt auf die Hochpreisigkeit dieser Einspielungen zurückzuführen, was aber kein Kriterium sein sollte, was die Qualität angeht. Dausgaard hat zumindest ebenbürtige Aufnahmen zu den ebenfalls sehr gelungenen (und viel verbreiteteren) Interpretationen Järvis abgeliefert, die m. E. auch problemlos neben Thielemann und Chailly bestehen können. Hier haben wir kein sprödes HIP, vor dem ja vielen graut (Dausgaard spielt auf modernen Instrumenten), sondern ein belebtes und keineswegs akademisches Musizieren. Das Orchester klingt nie dünn, auch die "großen" Werke wie die 3., 5. und 9. Symphonie erklingen heroisch, majestätisch, erhaben. Keine Berührungsängste also, und eine Chance für dieses skandinavische Trio (dänischer Dirigent, schwedisches Orchester, norwegisches Label), das es in sich hat! Die Borniertheit deutscher und österreichischer Versandhäuser und Klassikläden, diese Aufnahmen nur auf Verlangen überhaupt zu liefern, spricht Bände gegen sie selbst.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Borniertheit deutscher und österreichischer Versandhäuser und Klassikläden, diese Aufnahmen nur auf Verlangen überhaupt zu liefern, spricht Bände gegen sie selbst.


    Nein, mein lieber, so ist das sicher nicht! Würde sich mehr als nur eine handverlesene Gruppe von Klassikliebhabern für diese Aufnahmen interessieren, wären sie permanent lieferbar!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Falsch: Wo für Chailly und Thielemann die Werbetrommel gerührt wird, da sind Dausgaard und Krivine nur im Wege und man tut am besten so als gäbe es sie gar nicht...



    :hello: LT

  • Lieber Theophilus,


    Deine Sichtweise finde ich allzu einfach. Was nicht da ist, wird nicht nachgefragt, und der Händler (jpc, amazon usw.) sieht keinen Grund, die Lieferfähigkeit herzustellen. Es liegt also ein selbstverstärkender Prozess vor.


    Ich würde mir wünschen, dass das Tamino-Klassikforum in solchen Fällen dazu beiträgt, den Finger in die Wunde zu legen und auf solche Schiefstände von künstlerischer Qualität und Lieferfähigkeit hinzuweisen.


    Threads wie dieser mögen dazu beitragen.


    :hello:

  • Machen wir uns keine Illusionen: Dausgaard wird wohl auch künftig ein Geheimtipp bleiben, wie Leibowitz vor fünfzig Jahren (und noch heute, oder glaubt hier ernsthaft jemand, daß Leibowitz ein Verkaufsrenner geworden wäre?). Die meisten werden heute Thielemann und Chailly kaufen, wie damals Karajan und Klemperer. Mir ist das letztlich auch egal. Ich wollte lediglich einen Versuch unternehmen, zumindest ein wenig Werbung für Dausgaard zu machen, der sonst fast totgeschwiegen wird. Sony und Decca/Universal haben vermutlich auch mehr auf der hohen Kante für Werbezwecke als Simax. Wer mit Thielemann und Chailly glückselig wird, dem sei das unbenommen. Das sollte nur ein Anreiz sein, seinen Horizont ein wenig zu erweitern, mehr nicht. Nur sollte man, wenn man die Aufnahmen nicht mal kennt, nicht abfällig von hinterwäldlerischen Provinzlern aus der Peripherie sprechen, wie dies zumindest indirekt andernorts schon anklang.

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Deine Sichtweise finde ich allzu einfach. Was nicht da ist, wird nicht nachgefragt, und der Händler (jpc, amazon usw.) sieht keinen Grund, die Lieferfähigkeit herzustellen. Es liegt also ein selbstverstärkender Prozess vor.


    Geh bitte, jetzt fang nicht mit dem Unsinn an. Die Aufnahmen werden ja ohnehin gelistet, ob die auf Lager liegen oder nicht, macht für den Endkunden keinen großen Unterschied, was er haben will bestellt er. Aber wenn nur alle heiligen Zeiten eine Bestellung für eine bestimmte CD kommt, wird der Versender kein totes Kapital auf Lager halten. So wie regelmäßige Bestellungen eingehen, sorgt die Lagerhaltungssoftware ganz automatisch für entsprechende Bestellmengen, da zu viele Einzelbestellungen beim Lieferanten nur unnötige Bearbeitungskosten bringen.


    :hello:

    Ciao


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  • Falsch: Wo für Chailly und Thielemann die Werbetrommel gerührt wird, da sind Dausgaard und Krivine nur im Wege und man tut am besten so als gäbe es sie gar nicht...


    Falsch: Dem Versender ist es herzlich egal, womit er sein Geld verdient, solange es ausreichend viel ist. Vermutlich würde er sogar lieber Dausgaard verkaufen, da er am teuersten ist und so bei gleicher Stückzahl am meisten zu verdienen ist. In Wirklichkeit wird aber der hohe Preis ein gewichtiger Hinderungsgrund für eine weite Verbreitung der Dausgaard-Aufnahmen sein. Selbst hier bei Tamino kann ich mich nicht erinnern, dass jemand den ganzen Beethoven auf einen Schwung gekauft hätte. Die Scheibchen sind eher einzeln erworben worden...


    Der einzige Grund, warum ein Versender mit gewissen Labels vielleicht keine Freude hat, ist eine unregelmäßige oder gar schlechte Versorgungslage. Wenn beim Artikel dabei steht "soweit beim Lieferanten vorrätig" - oder so ähnlich, dann ist das ein Hinweis darauf, dass der Artikel vermutlich selten gefragt wird und/oder die vereinbarten Lieferzeiten nicht immer eingehalten werden. Dafür kann aber der Versandhandel nichts. Es gibt viele Gründe, warum Aufnahmen kleiner Labels nicht immer prompt lieferbar sind...


    :hello:

    Ciao


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  • Das sollte nur ein Anreiz sein, seinen Horizont ein wenig zu erweitern, mehr nicht.



    Deswegen brauche ich das Tamino-Klassikforum!
    Um meinen Horizont zu erweitern.
    Bis vor wenigen Wochen wußte ich nicht,wer Krivine ist.
    Und bis heute weiß ich nicht,wie man den Namen richtig ausspricht,
    Krivine ist Franzose polnisch/russischer Abstammung.

    mfG
    Michael

  • ob die auf Lager liegen oder nicht, macht für den Endkunden keinen großen Unterschied, was er haben will bestellt er.


    Na, da bin ich nicht sicher. Von den Beethoven-Dausgaard-CDs ist bei jpc nur eine auf Lager. Auf die anderen muss der geneigte Konsument zwischen "1-3 Tage" und "1-2 Wochen" warten.


    Außerdem gibt es den Beethoven-Zyklus leider nicht als Box.


    Ich kann schon nachvollziehen, dass es Konsumenten gibt, denen das zu lange dauert. Nicht ohne Grund bietet Amazon 24-Stunden-Service an.

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  • Ich würde mir wünschen, dass das Tamino-Klassikforum in solchen Fällen dazu beiträgt, den Finger in die Wunde zu legen und auf solche Schiefstände von künstlerischer Qualität und Lieferfähigkeit hinzuweisen. ...


    Es ist uns bekannt, dass es durch Werbung bei Tamino für eher ausgefallene CDs schon zu derartigen Verkaufssteigerungen kam, dass es Vertrieben aufgefallen ist und diese nachgeforscht haben, wodurch dies ausgelöst wurde!


    :hello:

    Ciao


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  • Ich kann schon nachvollziehen, dass es Konsumenten gibt, denen das zu lange dauert.


    Ich würde meinen, dass Leute, die eine Aufnahme nur nach sofortiger Liefermöglichkeit aussuchen, eher nicht das potentielle Zielpublikum für Dausgaard-Aufnahmen darstellen. Aber wenn jemand - z.B. bei Tamino - überzeugt wurde, er müsse sich wenigstens eine einmal zu Gemüte führen, dann bestellt er sie, ungeachtet der paar Tage Wartezeit.


    Wäre ein großer Teil des Klassikpublikums für die Dausgaard-Aufnahmen zu begeistern, gäbe es alleine in der BRD ein Potential von mehreren Tausend Verkäufen für jede CD. Und wenn an jedem Arbeitstag nur eine Bestellung z.B. bei JPC einginge, wäre die Aufnahme für Jahre permanent auf Lager. Die Dinge liegen aber offenbar anders...


    :hello:

    Ciao


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  • Dann besteht ja noch ein wenig Hoffnung, daß dieser Thread hier dazu beiträgt, daß das Christkind beim einen oder anderen, der regelmäßig bei Tamino mitliest, diese oder jene Dausgaard-Aufnahme unter den Christbaum legt (zu Weihnachten schaut man ja auch nicht sooo auf den Preis ...). :D


    P.S.: Ich sehe, bei Wolfram hat's bereits geklappt (Nr. 1 & 2 hab ich allerdings selber noch nicht). Das sind jene Erfolgsmomente, die einem immer wieder das Gefühl geben, das, was man tut, sei nicht völlig sinnlos. ;)

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das sind jene Erfolgsmomente, die einem immer wieder das Gefühl geben, das, was man tut, sei nicht völlig sinnlos.


    Lieber Joseph,


    das, was Du tust, ist ganz bestimmt nicht sinnlos, keine Angst! Ich denke, ich habe mit Deinen Vorlieben umzugehen gelernt (ich sage mal Wagner/Kna :yes: ). Beethoven/Dausgaard ist aber sicher völlig anders gelagert.

  • Lieber Theophilus,


    bevor eine Aufnahme gekauft werden kann, muss sie bekannt sein. Bei Chailly und Thielemann ist das klar, hier ranken in diversen Klassikmagazinen die seitengroßen Werbe-Aufmachungen. Du hast völlig Recht, dem Verkäufer ist völlig egal, was er verkauft, Hauptsache ist, dass die Kasse klingelt.


    Klassik-Einzelhändler werden deshalb für unbekannte Aufnahmen kein Geld vorauslagen. Er verkauft lieber Rieu - der geht immer...



    :hello: LT

  • bevor eine Aufnahme gekauft werden kann, muss sie bekannt sein.


    Richtig. Aber irgendwie scheint das noch zu wenig zu sein. Über Dausgaard hat man gar nicht so wenig und das fast ausschließlich sehr positiv gelesen. Jeder, der sich aktiv über aktuelle Beethoven-Aufnahmen informiert, müsste eigentlich davon gehört haben. Und dennoch blühen die Blumen im Verborgenen...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich habe von der Qualität der Beethoven-Aufnahmen Dausgaards in FonoForum erfahren.


    Zu jener Zeit fühlte ich mich allerdings mit meinen Aufnahmen bestens versorgt, und es kamen gerade jede Menge auf den Markt: Antonini, Herreweghe, Dausgaard, Järvi, ... da hatte ich andere Prioritäten.


    Mittlerweile lichtet sich das Angebot ja, Herreweghe ist ein wenig entzaubert, von Antonini habe ich lange nichts mehr gehört, nur Järvi und Dausgaard scheinen sich behauptet zu haben.

  • Zitat

    Aber wenn jemand - z.B. bei Tamino - überzeugt wurde, er müsse sich wenigstens eine einmal zu Gemüte führen, dann bestellt er sie, ungeachtet der paar Tage Wartezeit.


    Ja - zum Beispiel Alfred.
    Und wenn Alfred eine Aufnahme als Provinzaufnahme bezeichnet (von hinterwäldlerisch war meiner Erinnerung nach nie die Rede) - dann gibt es zwei Möglichkeiten.


    a) ein Sturm der Empörung bricht los
    b) niemand widerspricht


    Bei a) sind die Beweggründe wohl klar,
    bei b) gibt es verschieden Möglichkeiten


    x) die Leser sind mit der Bewertung einverstanden
    y) den Lesern ist diese Aussage gleichgültig
    z) die Leser kennen dien Dirigenten (und das Orchester) überhaupt nicht...



    Das Schlimmste was einem Dirigenten und seinem Orchjester passieren kann, ist, daß seine Arbeit nicht wahrgenommen wird.
    Eine schlechte Kritik ist 1000 mal besser als "keine Kritik", eine "vernichtende Kritik" ist oft der Beginn einer Internationalen Karriere....


    Aber in der Tat ist Dausgaard offensichtlich derzeit etwas für "Insider".
    Der Preis dürfte indes nicht wirklich eine Rolle spielen. Jedoch ist jene Klientel, die wirklich bereit ist, 22 Teuro für eine CD auszugeben daran interessiert, Aufnahmen mit "berühmten Interpreten zu erwerben - Oder wie Wolfram es so spöttisch kommentierte - "Aufnahmen die man sich ins Regal stellen kann - da hat man was fürs Leben"


    mit freundlichen Grüßen


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und wenn Alfred eine Aufnahme als Provinzaufnahme bezeichnet (von hinterwäldlerisch war meiner Erinnerung nach nie die Rede) - dann gibt es zwei Möglichkeiten.


    a) ein Sturm der Empörung bricht los
    b) niemand widerspricht


    Echt? Also zunächst mal werden ein paar Byte mehr in die Datenbank des Forums geladen, sonst nichts. -


    Für alles andere gehen wir mal davon aus, dass überhaupt hinreichend viele Internetbenutzer Deine Worte lesen, und dass von diesen Lesern eine hinreichend große Teilmenge Forumsmitglied bei Tamino ist. Dann werden viele gleichgültig einen interessanteren Thread suchen. Was macht der Rest? Er könnte einen "Sturm der Empörung" losbrechen, irgendwo zu Recht, weil jemand in einem der kleineren Länder Europas, das zudem momentan gar nicht mal so gute Fußballer hat :hahahaha::hahahaha: , ein fast fünfmal so großes Land als "Provinz" bezeichnet. Vielleicht gibt es ja noch welche, die das Ganze erst einmal sachlich richtigstellen und bei Beharren Alfreds auf seine Formulierung einen Realitätsverlust attestieren würden (Konjunktiv).


    Bei a) sind die Beweggründe wohl klar,
    bei b) gibt es verschieden Möglichkeiten


    x) die Leser sind mit der Bewertung einverstanden
    y) den Lesern ist diese Aussage gleichgültig
    z) die Leser kennen dien Dirigenten (und das Orchester) überhaupt nicht...


    Also, mir sind die Beweggründe bei a) nicht klar, ohne die "Stürmer" zu fragen. Was bei b) richtig wäre, müsste man an der Zahl derjenigen messen, die Alfreds Worte überhaupt gelesen haben.


    Jedoch ist jene Klientel, die wirklich bereit ist, 22 Teuro für eine CD auszugeben daran interessiert, Aufnahmen mit "berühmten Interpreten zu erwerben


    Wieso? Alleine der künstlerische Output zählt. Der berühmte Name auf der CD-Hülle verschafft mir kein Hörerlebnis. - Bei Weintrinkern soll es ja auch so etwas wie "Etikettentrinker" geben, die alles gut finden, was einen großen Namen auf dem Etikett hat. - Dennoch gibt es bei CDs wie bei Wein durchaus genug Käufer, die eine Preis/Qualitäts-Relation feststellen. - Bei Markus Groh und dessen Einspielungen von Brahms' opp. 116 - 119 war ich auch bereit, mehr als €20,- auszugeben. Für eine CD.

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  • Lieber Wolfram,


    die Musik besteht aber nicht nur aus Beethoven-Sinfonien. Wenn man schon mehr als 30 GA (CD und DVD) im Regal stehen hat und dazu noch über 100 Einzelaufnahmen mit Beethoven-Sinfonien, darf man schon mal darüber nachdenken, ob jede "neue", die auf den Markt kommt, unbedingt noch sein muss, zumal wenn ich heute gegenüber früher in die Tiefe und nicht mehr in die Breite sammele. Irgendwann muss ich es mir ja auch mal anhören, neben der vielen schönen anderen Musik, die es ja auch noch gibt und die gekauft und gehört (gesehen) werden will. Das Leben geht auch ohne Thielemann, Chailly und Dausgaard weiter. Was kommt in den nächsten Jahren noch? Beethoven und kein Ende. Die Pro- und Kontra-Kritik hier im forum ist o. k., aber es wäre viel einfacher, wenn hier im forum empfehlenswerte Aufnahmen eingestellt würden, ohne dass jedes Mal eine pausenlose Diskussion über das Für und Wider losbricht.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Tja, lieber Bernward, da denkt man halt früher darüber nach, ob es der Konwitschnys, Kletzkis, Sawallischs, Abbados, Barenboims, Mackerras, C. Davis, Rattles, Pletnevs usw. - von Chailly und Thielemann mal ganz zu schweigen - wírklich einer Anschaffung wert war und hält sich immer noch etwas Platz offen, für das, was unvermeidlich auch noch kommen wird und sich wirklich lohnt!



    :hello: LT

  • Nur kurz ein paar Anmerkungen.


    ZUm einen kann man sehr gut sehen wie vlele Mitglieder sich an einem Thread beteiligen - was noch nichts über das Interesse am Thema aussagt, viele beteiligen sich vorzugsweise deshalb nicht, weil sie keine Aufnahme des Künstlers - in diesem Fallse Dausggaard - besitzen. Das sagt nur indirekt über die Bedeutung des Künstlers aus - ein wenig aber schon. Hier spielen selbstvertändlich auch der Verlauf des Threads eine Rolle -Man kann sagen, daß der Thread eigentlich schon "zerschossen" ist - etwas was mich wundert, weil wenngleich Dausgaard den meisten Klassikfreunden eher unbekannt sein dürfte, do hat ihn soch das Exmitglied "Dorcy Duck" im Jahre 2004 hier im Forum als interessant bezeichnet, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war er geradezu ein Fan von ihm. Dann kann man sehen wie viele Mitleser den Thread bis dato aufgerufen haben (derzeit 337)
    WEnn jemand bei uns also ein Statement abgibt, dann wird es auch gelesen - 337 ist kein Super-Ergebnis - aber für einen relativ neuen Thread auch nicht so übel.


    Musikalische Provinz:
    Ich glaube aus der Sicht der Musikstadt Wien ist viele musikalische Provinz - darüber kann man sich lustig machen, es in Frage stellen - an der Tatsache ändert das nichts.


    Zitat

    Die Pro- und Kontra-Kritik hier im forum ist o. k., aber es wäre viel einfacher, wenn hier im forum empfehlenswerte Aufnahmen eingestellt würden, ohne dass jedes Mal eine pausenlose Diskussion über das Für und Wider losbricht.


    Du magst hier recht haben - aber gerade diese "endlose Diskussion" - auch die verteckten und weniger Versteckten Sticheleien und Feindseligkeiten sind der Lebensnerv des Forums. Und manch einer, der mit Klassik nur nebenbei was am Hut hat blickt gespannt auf die Grabenkämpfe in diesem Forum..... ;)


    Aber ich werde Herrn Dausgaard, der in diesem Thread ziemlich ins Hintertreffen geraten ist - ein weiteres Mal in den Blickpunkt rufen - mit seinem Beethoven Zyklus - eventuell während der Weinachtsfeiertage ....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vielleicht darf ich mal wieder auf das Thema zurückkommen?


    Ich habe mir vor einger Zeit die CD mit der Achten zugelegt. Bei iTunes überaus erschwinglich zu bekommen. Ich habe die Achte gerade auf dem Kopfhörer und mir fallen doch die ziemlich dumpfen tiefen Töne auf. Ein etwas undifferenzierter Klang, der mich damals vom Erwerb der GA abgehalten hat.


    Meine Güte, ich habe gerade auf Krivine "umgeschaltet", Welten tun sich auf!


    Und jetzt Hogwood...


    ein ganz anderes Klangbild, mehr aus dem Hintergrund, sehr flächig, aber differenziert...


    Tut mir Leid, Dausgaard bleibt im Nirvana.


    Viele Grüße Thomas

  • die Musik besteht aber nicht nur aus Beethoven-Sinfonien. Wenn man schon mehr als 30 GA (CD und DVD) im Regal stehen hat und dazu noch über 100 Einzelaufnahmen mit Beethoven-Sinfonien, darf man schon mal darüber nachdenken, ob jede "neue", die auf den Markt kommt, unbedingt noch sein muss, zumal wenn ich heute gegenüber früher in die Tiefe und nicht mehr in die Breite sammele.


    Lieber Bernward,


    ich freue mich mit Dir, dass Dir diese Erkenntnis gekommen ist! :hello: Für Winterreisen gilt natürlich Ähnliches.

  • Also den Hype um Krivine hab ich nie so ganz verstanden. Da sind mir Dausgaard und Järvi schon lieber. Das Orchesterspiel bei Krivine ist auch nicht immer 100%ig fehlerfrei, kam mir so vor allem bei der Neunten vor. In den mir vorliegenden Vergleichsaufnahmen von Beethovens 3., 4., 5. und 9. macht Krivine für mich jedenfalls nicht das Rennen, sondern Dausgaard. Geschmäcker sind aber verschieden, und das ist auch ganz gut so. Die Kritik an der Tonqualität kann ich so nicht nachvollziehen. Bekam nicht umsonst Höchstwertungen von Classics Today.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph,


    wer behauptet denn das eine Interpretation hunderprozentig fehlerfrei sei muss?


    Ich habe eine Momentsituation beschrieben, keine Langzeitanalyse.


    Hype?


    Kann ich so nicht sehen. Hier spielt ein Orchester gemeinsam mit einem Dirigenten unter ihren Bedingungen ( Trompeten und Hörner ohne Ventile, Flöten ohne Klappen, Pauke pur) einen Beethoven, der mir gefällt. Mehr nicht.


    Aber der dumpfe Klang in den tiefen Tönen bei Dausgaard bessert sich nicht...


    Viele Grüße Thomas

  • Halllo Thomas,


    ich wollte damit ja nicht sagen, daß Krivine schlecht wäre. Nur, daß mich persönlich Dausgaard mehr überzeugt. Bei dir ist es offenbar genau anders rum. Macht ja nichts. ;)


    LG
    Joseph
    :hello:

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Thomas Dausgaard wurde in den letzten Threads immer wieder erwähnt. Dabei wurde festgestellt, dass ihm bei Tamino nicht die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet würde. Dies entspricht aber nicht der Realität - Im Gegenteil, schon 2006 wurden Empfehlungen seiner Aufnahmen ausgesprochen. Ich selbst habe mir vor einigen Monaten eine Cd mit Beethovens Sinfonie Nr 4 und 5 gekauft - bisher allerdings noch nicht gehört. Das wird demnächst nachgeholt.


    Allerdings bin ich in gewisser Hinsicht fündig geworden - und zwar in Sachen Aufnahmen, wo Dausgard mehr oder weniger konkurrenzlos dastehen dürfte: Diese Aufnahme (links im Bild) mit Sinfonien von Johan Peter Emilius Hartmann (1805–1900 habe ich neulich hier - werksbezogen - ohne Focus auf den Dirigenten und das Orchester - im Forum vorgestellt - wie immer mit riesigem Echo (?!!) Inzwischen kostet das gute Stück statt 19.99 Eureo nur mehr 7.99 Euro - dürfte also für fast jeden erschwinglich sein, der sich dafür interessiert. Auch jene, die skandinavische Musik üblicherweise als spröde und langweilig empfinden werden vermutlich ihre Freude daran haben (man höre in die Sound Samples hinein)

    Ich habe gestern ein wenig über Dausgaard im Internet gesurft - und habe einiges wissenswerte für diesen Thread aufgestöbert, beispielsweise, dass es keinen Wiki-Eintrag in deutscher Sprache über ihn gibt - im Gegensatz zu Tamino, beispielsweise.
    ich habe seine eigene Website aufgerufen und ein Statement gefunden, welches ich dazu benutzt habe, den Titel dieses Threads zu erweitern. Er betont auf seiner Seite, dass er sich für Werke von Bach bis zur Moderne einsetzt - diese Aussage habe ich in den Titel übernommen.


    Dann habe ich eine CPO Aufnahme gefunden, wo er die Sinfonien Nr 1 und 2 von von Christian Sinding dirigiert, einen Komponisten der mir bisher nur namentlich bekannt war. Darüber bald mehr an anderer Stelle...
    Kurze Beschreibungen von Klangeindrücken seiner Aufnahmen folgen von meiner Seite demnächst hier - und hoffentlich auch von anderen....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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