Auf den Hund gekommen: EMI - Nipper - His Masters Voice -

  • Liebe Forianer


    Nachdem die EMI von ihrem unseligen Kopierschutz langsam Abstand zu nehmen scheint - (mir sind jedenfalls keine CDs neueren Datums mit diesem Konsumentenvergrauler bekannt) sehe ich keine Veranlassung diesem Label nicht einen Thread zu widmen - in Form der beiden Budget Serien Red-Line und der optisch ansprechenderen Nipper-Serie (ident mit der englischen Angel-Serie)


    Kein Wunder, wenn die Konzerne jammern - wenn sie ihre Schätze beinahe verschenken, aber das ist dann ein anderes Thema.


    Zunächst wären da die Goldberg-Variationen von Weissenberg erwähnenswert



    Auch die Cds mit Christian Zacharias sind immer ein guter Kauf. -
    Die Klaviersonaten Nr 10-12 von Mozart stehen hier auf dem Programm





    Überr die Einspielung der Scarlatti-Sonaten durch Mario Tipo wurde auch im entsprechenden Spezialthread schon einiges geschrieben, sodaß ich sie nur kurz in Errinnerung rufen möchte...



    Ich selbst kenne die Nipper Serie auch nur auszugsweise.....



    Euf Eure Tipps bin ich gespannt- man selbst über sieht IMMER irgendwas.



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Unbedingt empfehlenswert ist die Aufnahme mit dem Brahms-Doppelkonzert und dem Dvorák-Cellokonzert, eingespielt von Paul Tortelier und Yehudi Menuhin.



    Zudem besitze ich noch eine Aufnahme mit Korngolds Fis-Dur-Sinfonie und Mozarts Hornkonzerte in der Besetzung Tuckwell/Marriner.




    Gruß, Peter.

  • Hallo!
    Eben habe ich entdeckt, daß es diese schöne Aufnahme

    jetzt in dieser Serie gibt. Vor einigen Wochen hatte ich mir

    gekauft - meine bislang einzige CD dieser Serie. Zu dieser CD kann ich leider noch nicht viel sagen, ich habe keinerlei Vergleichsmöglichkeiten und mich ihr auch noch nicht ausgiebig gewidmet.
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Unbedingt zu nennen:






    Was für ein Virtuose.. :jubel: Hier mit seinem später verstorbenen Sohn.

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven


  • Sehr schöne Aufnahme, auch die Solisten!!


    Und das für einen "Spottpreis" (4,99 €) - manchmal fragt man sich dann doch, ob das nicht auf Dauer ruinös ist, zu welchen Preisen die Klassik-Konzerne -teilweise ja auch noch sehr neue Aufnahmen- auf den Markt schleudern!?


    Naja - des einen Freud, ....

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

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  • Es gibt Nachschub bei Nipper: Die neuen Ausgaben haben jetzt zwar ein Booklet anstatt des Faltblättchens, der Informationsgehalt hat sich aber nicht wirklich erhöht (das Faltblatt war bisher einsprachig, die neuen Ausgaben mit Booklet beinhalten deutsche und englische Informationen zur CD. Wie bisher eine Seite mit dem Bild des Komponisten, eine Seite zum Komponisten, eine Seite zum Werk und eine Seite für die Interpreten. Die Mitteldoppelseite ist der Werbung vorbehalten.


  • Aus gegebenem Anlass habe ich diesen Thread wieder ausgegraben uind ihm einen griffigeren Namen gegeben.


    Diese Budget-Serie enthält ja inzwischen etliches, das zu besitzen sich lohnt. Sie steht aus meiner Sicht der Midprice Serie "Great Reacordings of the Century in keine Weise nach" Der Himmel mag wissen nach welchen Gesichtspunkten die Auswahl getroffen wird hervorragendes in dies Seria auszumustern.....



    Zu dieser Aufnahme - ich bin von ihr begeistert, kann ich jedoch eine Anekdote beisteuern:
    Es muß 2001 oder 2002 gewesen sein - die CD war soeben erschienen - und ich hatte sie einige Tage vor der nun folgenden Szene erworben, da konnte ich miterleben, wie ein Kunde bei EMI in der Kärntnerstraße (Detailgeschäft) nach der neuen Schubert Aufnahme mit dem Belcea-Quartett fragte. Schreibweise des Namens war sowohl Kundin als Verkäuferin nicht bekannt....
    "Ich habe noch nie von dieser Aufnahme gehört, das Ensemble kenne ich nicht - wenn Sie wenigstens das Label wüssten, dann wäre es leichter." An dieser Stelle konnte ich mich nicht länger beherrschen: "Damit kann ich dienen - das Label heisst EMI"


    Unter diesen Umständen ist es natürlich kein Wunder wenn die Verkaufszahlen von CDs zu wünschen übrig lassen......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zwei weitere Beispiele aus dem Fin-de-Siècle-Repertoire:




    Von den ansprechenden Einspielungen abgesehen, mag ich auch die Booklets gerne, da hübsch bebildert und knapp informierend - sozusagen bündig motivierend. Wenn ich unbedingt mehr über die Werke wissen will, muss ich auf andere Quellen zurückgreifen - manchmal mag ich aus Zeitgründen gar nicht so viel wissen.


    Die eine der obigen CDs hatte dunnemals auch das Hundi drauf.


    Wie wohl auch die zuvor genannten Beispiele sehr günstig auf dem Marktplatz erhältlich.


    Den oben genannten Zemlinsky würde ich im Rahmen der spezifischen Musikepoche auch sehr empfehlen. Die Musik ist formal allerdings konventioneller als etwa Schreker oder der französische Impressionismus.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Aus gegebenem Anlass möchte ich auf die unten abgebildete Mahler CD aus der Budget-Reihe "Nipper" hinweisen, die vielleicht in Verbindung mit dem Tennstedt Thread der Serie "Mahler 2010" hilfreich sein kann.




    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • An der ehemals verdienten, glanzvollen EMI läßt sich weitgehend die Tragiik der Entwicklung der Tonträgerproduzenten nachvollziehen.
    Nach Eigentümerwechsel musste die EMI ihre weiträumigen Gebäude in Köln-Braunsfeld räumen und in ein feines aber weit kleineres Domizil in der Kölner Innenstadt umziehen. So weit so gut - nur in den riesigen Kellerräumen des alten Gebäudes lagen undendlich viele wertvolle Tonträger. Wohin mit diesen Aufnahmen? Nun sollten besonders viele bereits historisch gewordene Aufnahmen entsorgt werden.
    Jetzt fand sich aber mit Dieter Fuoß, einem ehemaligen Produktmanager der EMI und Journalisten ein engagierter Klassik-Freund, der diese zum Teil unersetzlichen Schätze rettete und jetzt nach und nach bei verschiedensten Gesellschaften wieder veröffentlicht.
    Eine vorbildliche, nachahmenswerte Aktivität, die von der Gottlob-Frick-Gesellschaft, die als eine ihrer Zielsetzungen den Erhalt des Andenkens an Sängerlegenden hat, mit der Verleihung der Gottlob-Frick-Medaille in Gold gewürdigt wurde.
    Wie unser Tamino-Freund KUS mit seine Herausgaben von kompletten Sammlungen der Produktionen großer Sänger beweist, gibt es auch in unseren Reihen solche Pioniertaten, die nicht hoch genug geschätzt werden können und zur Nachahmung empfohlen werden.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Als Hundebesitzer war ich gespannt, was sich hinter diesem Thementitel verbirgt :D


    Meine Eltern haben noch ganz alte Schellackplatten auf denen der Hund Nipper verewigt ist.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Tja, liebe Marnie, der Hund hat eine weite Wanderschaft gemacht. Bis die Deutsche Grammophongesellschaft anfang der 1940er Jahre von Siemens geschluckt wurde, war der Hund das Logo eben jener Plattengesellschaft; der deutsche Ableger der EMI, die 1926 gegründete Elektrola kam stattdessen mit einem hübschen Ornament im Halbkreis aus. In den USA hatte sich die RCA den guten Nipper ausgeliehen (shaded dog ist das Zauberwort für Plattensammler). Mit dem Zusammenlegen aller EMI-Töchter ging Nipper dann wieder für die EMI an den Start. Irgendwann in den 1980ern war das.


    Ich muss übrigens mal eine OT-Lanze für die EMI brechen. Via Internet hatte ich im vergangenen Jahr die Schostakowitsch-Ga mit Mariss Jansons gekauft. Eine der CD's war defekt und ich habe die Kölner EMI angemailt. Zwei Tage später kam via Mail die Aufforderung, die defekte CD zuzusenden und wiederum ein paar Tage später hatte ich ganz unkompliziert Ersatz.


    Auch die Editionen von Cziffra, Nat, Marcelle Meyer, Callas, oder auch Ciccolini sind sehr rühmlich.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Der Konzern steht mit dem Rücken zur Wand, das Geschäftsmodell wandelt sich schneller als EMI sich wandeln kann, bzw. man hat es jahrelang nicht verstanden, mit der Zeit zu gehen.
    Jetzt ist der Rückstand immens.
    Das Internet mit den (legalen wohlgemerkt) Download Möglichkeiten und schlaue Ideen, wie es z.B. die Kölner präsentieren, dass man quasi am Ausgang des Konzerts ne "frisch gepresste" CD mitnehmen kann, all dieses setzt den Etablierten zu.


    Was sollen sie also tun, als die Bestände zu plündern. Und das machen Sie gut.
    Für Neuproduktionen reicht nicht immer das Geld,- aber das war früher schon so.


    Ich nehme mal an, in ein paar Jahren sind die Verlage mit Ihren Büchern dran.


    Gruß S.

  • Zitat

    Ich nehme mal an, in ein paar Jahren sind die Verlage mit Ihren Büchern dran.


    Das hängt von der Strategie ab.
    DieVerlage waren kaum je so verwöhnt wie die Tonträgerkonzerne, welche den Leutten stets suggerierten es ginge ihnen um die Kultur, und man müsse ubverkäufliche Produktionen durch überhöhte Preise von "Bestssellern" abfedern.
    Man bezahlte Gagen die einfach irrwitzig waren - immer in der Angst Weltstar X könne bei der Konkurrenz landen. Da hörte man dann auch zu rechnen auf, und zahlte , was gefordert war. Man beschäftigte eine überteuerte PR Maschinerie und verabsäumte es Nutzen-Kostenrechnungen aufzustellen. Der ständig boomende Markt schien jegliche Investition in die Zukunft zu rechtfertigen. Zugleich setzte sich überall der Filt fest und niemand hinterfragte mehr, wer den eigentlich wofür zuständig sei, und warum jemand ein Irssinsgehalt beziehe, der eigentlich überhaupt nichts tue - oder dessen Tätigkeit sich am Besten mit "nutzlos" oder "ineffizient" beschreiben ließe. Das ist kein Versäumnis der EMI - sondern vieler Firmen in diesem Bereich.


    Die Regel 1 sollte stets lauten;
    Ein "Star" muß stets Gewinn abwerfen - kein Star ist es wert daß man seinetwegen rote Zahlen schreibt.


    Aber inzwischen sassen sie alle da die überbezahlten Stars mit unküpndbaren Verträgen die man sich hatte abpressen lassen, aus Angst den Star an die Konkurrenz zu verlieren.


    Hätte man den Mut und die Konsequenz dazu gehabt zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun - dann wäre heute die Konkurrenz ruiniert - und man selbst könnte deren Stars und Aufnahmen relativ billig einkaufen.


    Ein einziger Tonträgerkonzern scheint (soweit ich es von aussen sehen kann) das Richtige zu zun und flexibel zu sein. War seine Strategie dereinst, Stars von der Konkurrenz aufbauen zu lassen und dann relativ teuer einzukaufen, den Star aggressiv zu promoten und einen "Weltstar" aus ihm zu machen - so geht man heute (scheinbar) den umgekehrten Weg: Man kauft einen Jungstar billig ein, promotet ihn und baut ihn auf - und verkauft ihn dann zu überhöhten Preisen an die Konkurrenz .... :D


    Ich werde keine Namen nennen - und bitte auch die Mitglieder davon abzusehen....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !