Okko Kamu, geboren am 7. März 1946 in Helsinki, ist ein finnischer Dirigent.
Kamu wurde in eine musikalische Familie hineingeboren; sein Vater spielte Kontrabaß im Philharmonsichen Orchester Helsinki. Kamu lernte Violine und wurde an der Sibelius-Akademie Helsinki aufgenommen. 1964 gründete er sein eigenes Streichquartett, dessen Primarius er war. 1966 wurde er erster Soloviolinist an der Finnischen Nationaloper.
Als Dirigent war Kamu Autodidakt; er gewann jedoch bereits im Alter von 22 Jahren den ersten Dirigentenwettbewerb der Herbert von Karajan-Stiftung 1969 in Berlin. Karajan war von Kamus Fähigkeiten so überzeugt, dass in den 1970er Jahren die Deutsche Grammophon Gesellschaft Karajans Sibelius-Zyklus der Sinfonien 4–7 mit Aufnahmen der Sinfonien 1–3 (die Karajan selten, bzw. die 3. nie dirigierte) von Kamu vervollständigte. Für die 2. Sinfonie 1970 wurde sogar Karajans Orchester, die Berliner Philharmoniker herangezogen; Kamu war zu diesem Zeitpunkt gerade 24 Jahre alt.
Kamu hielt während seiner Karriere leitende Posten bei zahlreichen Orchestern:
- Chefdirigent des Finnischen Radio-Sinfonie-Orchesters 1970–1977
- Musikdirektor beim Philharmonischen Orchester Oslo 1975–1979
- Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Helsinki 1981–1989
- Musikdirektor der Helsingborger Symphoniker 1990–1999
- Musikdirektor der Finnischen Nationaloper 1996–2000
- Chefdirigent der Sinfonia Lahti seit 2011
Kamu hat außerdem bei verschiedenen Labels über 100 Tonträger aufgenommen.
Aufnahmen (Auswahl):