Ein Dauerbrenne in Klassikforen, ich deachte, diese Thema sei schon mal behandelt worden, aber ich konnte nur ein paar "Spezialtheads" finden - keine der das Thema im allgemeinen behandelt....
http://www.tamino-klassikforum…ppage=Thread&threadID=104
Angeregt wurde ich zu diesem Thread durch eine Aussage im neuesten Regietheaterthread, wo die Verfälschung von Libretti mit jener verglichen wurde, welche bei Werken des Barock und der Klassischen Epoche, dann zustandekommt, wenn an Stelle eines zeitgenössischen Instruments ein moderner Konzerflügel eingesetzt wird.
Zitat.. nach Deinen Worten wären die Bach-Aufnahmen von Alfred Brendel, Daniel Barenboim, Glenn Gould, Friedrich Gulda, Andras Schiff, Angela Hewitt u. v. a. m. verwerflich. Weil sie auf einem modernen Flügel spielen. Den konnte Bach ja wohl kaum gemeint haben.
Ich gestehe, daß ich diesem Gedankengang nur teilweise folgen kann, wenngleich ich Bach auf Cembalo gegenüber Konzertflügel bevorzuge. Es ist so, daß ich Bachs Klavierwerke am Konzertflügel stets als dröge und langweilig empfunden hatte. Erst als ich sie am Cembalo hörte, silbrig, filigran, durchsichtig, da erschlossen sich mir diese Werke. Heute kann ich sie jedoch auch am modernen Flügel tolerieren, in Ausnahmefällen sogar geniessen. (Vermutlich klingt in mir als innere Stimme stets das Cembalo mit)
Dennoch - der Vergleich hinkt . Denn im 18. Jahrhundert war es durchaus üblich Besetzungen zu ändern, bzw sehr anders klingende Instrumente einzusetzen - (z.b. ORGEL !! an Stelle des Cembalo) - man war hier sehr pragmatisch in diesen Dingen..
Wie schaut das nun bei Johann Christian Bach, Joseph Haydn, Mozart, Beethoven oder Schubert aus ?
Hier bin ich zu durchaus unterschiedlichen Auffassungen gekommen - Darüber möchte ich aber erst im Laufe der Entwicklung dieses Threads schreiben - ebenso wie über das oben zitierte Statement....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred