Das Staatliche Symphonieorchester der UdSSR (Swetlanow-Symphonieorchester) in Referenzaufnahmen

  • Nach den Leningrader/Sankt Petersburger Philharmonikern setzen wir unsere Reihe sowjetischer/russischer Orchester fort, und zwar mit dem Staatlichen Symphonieorchester der UdSSR. Im Westen kursiert es auch unter anderen Namen, etwa Staatsorchester der UdSSR, Russisches Staatliches Symphonieorchester oder schlicht UdSSR-Symphonieorchester. Seit dem Ende der Sowjetunion trägt es den offiziellen Namen Staatliches Akademisches Symphonieorchester von Rußland (seit 2005 auch Swetlanow-Symphonieorchester).


    Gegründet wurde es am 5. Oktober 1936.


    Chefdirigenten:


    Alexander Gauk [1936–1941]
    Natan Rachlin [1941–1945]
    Konstantin Iwanow [1946–1965]
    Jewgenij Swetlanow [1965–2000]
    Wassilij Sinaiskij [2000–2002]
    Mark Gorenstein [2002–2011]
    Wladimir Jurowskij [seit 2011]


    Am meisten geprägt hat Swetlanow dieses Orchester, folglich liegen auch die allermeisten referenzträchtigen Aufnahmen unter ihm vor. Welche haltet ihr für besonders unverzichtbar?


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph,


    genau wie für die Leningrader PH - Jewgeni Mrawinsky steht, so steht für das Staatliche SO der UDSSR - Jewgenij Swetlanow.


    Meine Liste mit Swetlanow und diesem Orchester könnte unendlich lang werden (Abb würden den Rahmen sprengen !), da ich schon auf früher LP und jetzt auf CD massig gut damit bestückt bin. Das nicht ohne Grund, weil das alles fulminante Aufnahmen mit größtenteils russischem Repertoire sind, die Swetlanow besser beherrschte als viele Andere.


    :!: Mit den russischen Orchesterbezeichnungen ist das so eine sehr schwammige ungenaue Sache !
    Während auf den Eurodisc-LPs/CDs und auf den Melodiya-CD´s die Orchesterbezeichnung eindeutig angegeben ist, steht bei vielen anderen Labels, die die Melodiya-Aufnahmen übernommen haben, einfach nur USSR SO o.ä., sodass man oft nicht weis welches gemeint ist:
    So steht bei WARNER immer nur "Orchestre Symphonique détat de la federation de russie" und "Sinfonie Orchester der UDSSR" und bei dem amerikanischen Label "MOSCOW STUDIO ARCHIVES (das die Melodiya-Aufnahmen von Rachmaninoff Top remastert hat) nur lapidar "The USSR SO".
    Oft muss ich auf meinen alten Eurodisc-LPs nachsehen, wie das Orchester wirklich heisst !


    Swetlanows Aufnahmen sind aber in der Tat größtenteils mit dem Staatlichen SO der UDSSR Moskau gemacht. Daneben gibt es einige mit dem "Orchester des Bolshoi Theaters Moskau", mit dem "Akademischen SO der UDSSR Moskau" und das "SO der Moskauer Staatlichen Philharmonie" = Moskauer PH.


    Als Referenz sehe ich mit Swetlanow / Staatliches SO der UDSSR:


    alle Tschaikowsky-Sinfonien und Orchesterwerke (sowohl in den alten Melodiya-Aufnahmen aus den 70ern), genau wie die späteren LIVE aus Tokyo von 1990 (die zudem klanglich fabelhaft sind).


    alle Rachmaninoff-Orchesterwerke; hier aber nur die alten Melodiya-Aufnahmen aus den 60er-70ern (Melodiya/Eurodisc und MoscowStudioArchives); nur die Sinfonischen Tänze, Der Fels, Die Toteninsel (WARNER, 90er) sind ebenfalls referenzwürdig geraten, auch Die Glocken (Melodiya).


    Strawinsky: Le Sacre du Printemps (Melodiya/Eurodisc)


    alle Swetlanow-Orchesterwerke (WARNER- Doppel-CD)


    Schostakowitsch: Sinfonien Nr.7, 10 (Melodiya/Eurodisc)


    Glinka-Orchesterwerke (Melodiya/Eurodisc)


    Rimsky-Korsakow: Sinfonien Nr.1 - 3, Sheherazade und andere Orchesterwerke (Melodiya/Eurodisc)


    Borodin: Sinfonien Nr.1 - 3 (Melodiya/Eurodisc)


    Andrej Eshpai: Sinfionie Nr.7, Concerto for Orchestra, KK Nr.2 (Albany)


    Kalinikow: Sinfonie Nr.1 (Melodiya)


    Myaskowsky: alle Sinfonien (WARNER, auch Olympia)


    Bloch: Israel Sinfonie (Brillant)


    Glasunow: Sinfonien Nr.1 - 8 (Warner)

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Für Liebhaber historischer Aufnahmen in günstigen Boxen lohnt es sich aktuell, den Namen Alexander Gauk in ebay einzugeben.

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Für Liebhaber historischer Aufnahmen in günstigen Boxen lohnt es sich aktuell, den Namen Alexander Gauk in ebay einzugeben.


    Absolut!
    Gauk ist (für mich) sowas wie der russische Vaclav Talich - eine Instanz der "Guten Alten Zeit".
    Klanglich halt leider auch dem (russischem) Standard der 50er Jahre geschuldet.
    Tschaikovskies 'Schneeglöckchen', Prokofievs 'Russische Ouverture', Khachaturians 'Spartakus-Suite' und selbst Dukas' 'Zauberlehrling' verzaubern immer wieder aufs Neue.
    :thumbup: