Peter Lagger – Zu früh verstorbener Schweizer Bassist

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    Peter Lagger, geb. 7. IX. 1926 in Buchs (St. Gallen), Schweiz, gest. 17. IX. 1979 Berlin (West), war ein Schweizer Baß.


    Lagger begann seine Gesangskarriere 1953 in Graz, sang zwischen 1955 und 1957 am Opernhaus Zürich, von 1957 bis 1959 am Staatstheater Wiesbaden und von 1959 bis 1963 am Opernhaus Frankfurt a. M. Von 1963 bis zu seinem Tode war er an der Deutschen Oper Berlin beschäftigt.


    1963/64 sang er den Bartolo in "Le nozze di Figaro" bei den Salzburger Festspielen, 1964 den Banquo aus "Macbeth". 1966 war er bei der Uraufführung von Henzes Oper "Die Bassariden" ebendort beteiligt, 1974 bei der Premiere des Magnificat von Penderecki. Gastspiele führten ihn an die Scala, an die Wiener Staatsoper, nach München, Paris, Lyon, Rio de Janeiro, Warschau, Neapel, Madrid und Genf. Seit 1972 war er Gastsänger der Hamburger Staatsoper. Er sang beim Glyndebourne Festival 1957 und weiteren Festivals in Aix-en-Provence, Luzern, Orange und Madrid. 1967 machte er an der Deutschen Oper Berlin sein Debüt als Boris Godunow. 1975 wirkte er wiederum bei den Salzburger Osterfespielen als Pogner in den "Meistersingern" unter Karajan mit.


    Neben seiner Opernkarriere war Lagger auch Konzertsänger. Seine Bandweite ging von Bach bis zu modernen Komponisten.


    1970 wurde ihm vom West-Berliner Senat der Titel "Kammersänger" verliehen.


    Sein Bruder (geb. 1942) machte unter dem Namen Alexander Malta ebenfalls eine große Karriere als Baßbariton.



    Geburtsjahr von 1930 auf 1926 berichtigt - 8. 5. 2021 MOD 001 Alfred

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo, Joseph II.!


    Ich war mir nicht sicher, ob Peter Lagger nicht schon einen Thread hatte. Scheinbar nicht. Ich möchte hier sagen, daß ich Peter Lagger immer sehr gerne höre. Seine russischen Lieder sind Spitze, weil er durch sein Elternhaus ein einwandfreies, akzentfreies russisch sang. Auch Rheinlieder habe ich von ihm hervorragend gesungen. Das "Im tiefen Keller" und "Es liegt eine Krone" singt ihm kaum einer nach. Leider habe ich nur wenige Opernarien von ihm, u. A. die Arien des Sarastro aus "Die Zauberflöte".



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Schön, dass wir jetzt auch einen Thread über Peter Lagger haben.
    Es gibt reichlich Opern-Gesamtaufnahmen, die bei mir im neben dem Schrank stehen liegen.


    Abgesehen davon: Ein Song (aus einem Western) - einmal von ihm gehört bei einer Wohltätigkeits-Gala - geht mir nicht mehr aus den Ohren:

    I Was Born under a Wand'rin' Star
    [aus "Paint Your Wagon" von Loewe/Lerner]
    Bleibt unvergesslich!


    Fortsetzung folgt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Weiß eigentlich jemand, woran Peter Lagger gestorben ist? Er wurde ja noch nicht einmal 50 ...

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • I was born wurde doch von diesem weißhaarigen SChauspieler gesungen, Mann, wie hieß der noch? ?(

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Wikipedia wusste es: Lee Marvin!


    Gesungen? Wohl mehr so eine Art Sprechgesang.
    Das war doch nur heiseres Gekrächze. Otto konnte den toll imitieren!
    Deswegen habe ich ja die wohlklingende Baßstimme von Peter Lagger im Gedächtnis behalten.....


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die gibt es auch mit Lagger:




    sowie Abendglocken 1969, In einem kühlen Grunde und Lieder der Wolga (auch auf CD).


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Als Sonntagsvergnügen sehe ich mir diese DVD einer TV-Fassung des "Eugen Onegin" in deutscher Sprache aus 1972 an, in der Peter Lagger als Fürst Gremin zu sehen und zu hören ist:



    EUGEN ONEGIN
    Aufnahme 1972
    Dirigent: Václav Neumann
    Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Inszenierung: Vaclav Kaslik
    deutsche Fassung von Rudolf Hartmann


    Eugen Onegin: Hermann Prey
    Filipjevna: Inge Nerius
    Fürst Gremin: Peter Lagger
    Larina: Hertha Töpper
    Lensky: Wieslaw Ochman
    Monsieur Triquet: Gerhard Stolze
    Olga: Julia Hamari
    Tatyana: Teresa Stratas


    LG


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Peter Lagger gehörte zum Ensemble der Deutschen Oper Berlin habe ihn sehr oft gehört als
    Osmin, Bartolo, Rocco und in vielen anderen Rollen seines Fachs.
    Er war ein ausgezeichneter Sänger.
    Ein Mitglied dieses grossartigen Ensembles der Deutschen Oper in der Bismarkstrasse!
    Er trat auch bei den Salzburger Festspielen 1963 als Bartolo in Figaro unter Maazel auf.
    Regie Gustav Rudolf Sellner.
    1964 in Macbeth den Banquo mit FISCHER-DIESKAU und GRACE BUMBRY!!!
    Regie Oscar Fritz Schuh in der Felsenreitschule Dirigent Wolfgang Sawallisch!!!
    Auch in der Koproduktion Berlin Salzburg in Henze BASSARIDEN als Kadmos.
    :hello:

    mucaxel

  • Ich höre gerade eine sehr interessante LP mit dem allzufrüh verstorbenen Peter Lagger. Der Titel "Im tiefen Keller; Peter Lagger singt die schönsten deutschen Trinklieder". Für mich besaß er eine der schönsten deutschen Baß-Stimmen. Kaum zu glauben, daß es von diesem schwarzen Baß keine CD gibt. Ich hüte diese LP wie meinen Augapfel und freue mich schon auf die nächste LP mit Schubert-Liedern. Leider besitze ich keine der von Harald Kral aufgeführten Opernaufnahmen. Auf diversen Flohmärkten bekommt man keine dieser Platten zu Gesicht. Leider! Diese oben angeführte "Macbeth" werde ich mir wohl bald zulegen.

    W.S.


  • Zwei weitere Aufnahmen mit Peter Lagger. Es gibt noch viel, viel mehr. Die Cover lassen sich nur nicht mehr direkt einstellen, weil die Titel offenbar nicht mehr in den Katalogen aber noch auf dem Markt sind. Und ich bin jetzt zu faul, sie über Umwege hier einzusetzen. Lagger hat auch in der 9. Sinfonie von Beethoven unter Jochum gesungen, im "Figaro" bei der DG unter Böhm, im "Mond" unter Sawallisch. Er wirkt in der "Matthäuspassion" unter Scherchen mit, sang russische Volkslieder und was weiß ich noch alles. In Livemitschnitten aus aller Herren Länder ist er dokumentiert - als Hagen oder Daland zum Beispiel. Auch in Opern aus seiner schweizerischen Heimat ist er zu hören.


    Die Witwe von Peter Lagger lebt in der Schweiz. Sie hatte sich in Berlin bis zum Schluss um die 1975 gestorbene legendäre hochdramatische Sängerin Frida Leider gekümmert.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sein Bruder (geb. 1942) machte unter dem Namen Alexander Malta ebenfalls eine große Karriere als Baßbariton.

    Jener Alexander Malta war 1977 der Premieren-Mephisto im Gounod-"Faust" (damals noch unter dem Titel "Margarethe") an der Staatsoper Berlin (Ost). Im gleichen Jahr, einige Monate später, gastierte dort auch Peter Lagger in einer "Tristan"-Auführung als König Marke.


    An der Wiener Staatsoper sang Lagger nur 3 Vorstellungen: ein Kezal 1967 führte nicht zu weiteren Verflichtungen für die Folgejahre, erst 1979 und damit weniger Monate vor seinem Tod kehrte er als Sarastro und Kaspar an das Haus am Ring zurück.


    http://db-staatsoper.die-antwort.eu/search/person/1593


    Wer weiß, was noch nachgekommen wäre, wenn Lagger nicht noch im gleichen Jahr gestorben wäre?
    Da scheint mir die Rubriküberschrift den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Erinnerungen wie die an den zu früh verstorbenen, hervorragenden Bassisten Peter Lagger hier bei uns im Tamino-Klassik-Forum sind eine ganz wichtige Aufgabe und Verpflichtung. Damit wird an große Sänger und ihre Leistungen erinnert und wirkungsvoll gegen das zu schnelle Vergessen gewirkt. Es findet dadurch auch eine Vernetzung mit einem der wichtigsten Ziele der Gottlob-Frick-Gesellschaft statt, deren Credo lautet: Vergesst die alten Meister nicht. Danke, dass wir hier mit vielen operninteressieten Tamino-Freunden in einem Boot sitzen. :hello:


    Hezrlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Vorhin gehört: Peter Lagger mit Schubert-Liedern. Er singt auf der LP "Der Lindenbaum"; "Der Wegweiser"; "Der Leiermann"; "Wandrers Nachtlied"; "Im Abendrot"; "Frühlingsglaube"; "Der Wanderer"; "An die Musik"; "Der Erlkönig"; "Du bist die Ruh"; "Heidenröslein" und "Der Doppelgänger". Er interpretiert diese Schubert-Lieder hervorragend unter Norman Shetler, obwohl ich persönlich Lieder wie "Im Abendrot" oder "Heidenröslein" gerne von einer helleren Stimme wie Bariton oder Tenor hören würde. Aber das ist meine persönliche Meinung, die keine Kritik zu der herrlichen schwarzen Baßstimme sein soll. Als Opernsänger hätte ich gerne noch einige Partien wie "Zacharias", Mephisto", König Philipp u. A. von ihm erwünscht. Leider ist ihm sein früher Tod zuvorgekommen.

    W.S.

  • Heute ist sein Geburtstag, zu dem ich aus meiner Sammlung die Nozze ausgesucht habe:





    Peter Lagger wäre heute 85 Jahre alt geworden.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und heute ist sein Todestag. PeterLagger starb am 17. September 1979. Aus diesem Anlass habe ich heute diese Aufnahme ausgewählt:





    Heute ist sein 36. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Guten Tag,


    auf der Suche nach Peter Lagger stieß ich auch auf dieses informative Thema.
    Leider hat sich der Ersteller mit dem Geburtsdatum vertan, welches nicht 1930, sondern nachweislich 1926 war.

    Er starb an einem Herzinfakt mit 53 Jahren und insofern betrifft das z.B. Beitrag 18....(85 > 89).

    Mit besten Grüßen!


    Besten Dank für den Hinweis - Der Fehler im Eröffnungsbeitrag wurde von mir korrigiert - MOD 001 Alfred

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