Kommentar zur Ariadne Kritik vom 20.02.2012 aus der Welt

  • Am 20.02.2012 stand wieder einmal eine Kritik diesesmal über die Ariadne aus Baden Baden von meinem Lieblingsautor Manuel Brug in der Welt, und wie so üblich hätte es stellenweise auch wieder Manuels Märchenstunde heißen können.
    Diesesmal war er sich nicht zu schade schriftlich zu verkünden, wobei ich davon ausgehe, das auch in mehr als tausend Jahren bestimmt keine Bibel mit der Rubrik die Verkündigungen des Manuels erscheinen wird,
    Zitat:" Und auch Renée Fleming ( Ariadne* ), die sicherlich zu die beste, edelstimmigste Strauss-Sängerin ( deswegen hat sie auch schon mehrfach die Vier letzen Lieder von Richard Strauss in den Sand gesetzt; sterbenslangweilig und ergriffen war man zu keiner einzigen Sekunde *) der vergangenen 20 Jahre, scheint in der neuen Rolle noch nicht wirklich zu Hause."
    Beste?
    Edelstimmingste?
    DER LETZTEN 20 JAHRE ?!
    Hallo! Noch jemand zu Hause? Wenn auch Frau Fleming in der Rolle als Ariadne noch nicht richtig zu Hause zu sein scheint, wer scheint dann bitte schön bei Herrn Brug zu Hause zu sein?
    Lucia Popp ist 1993 gestorben, nicht schon früher und auch Kiri Te Kanawa,hat so ganz nebenbei bemerkt, ebenfalls Lieder und Opernpartien von Richard Strauss gesungen, gleiches gilt hier noch für Anja Harteros, Jessye Norman und Yvonne Kenny.
    Zu dem gelten deren Aufnahmen der Vier letzten Lieder ( Yvonne Kenny vielleicht einmal ausgenommen, da ich deren Aufnahme noch nicht kenne ), als exemplarisch, und das im postiven Sinne.
    Natürlich besitzt Renée Fleming ein edles Stimmtimbre und ist deshalb zu recht eine der besten, edelstimmigsten Strauss Sängerinnen, die es in den letzten 20 Jahren ( ihre Interpretation des Liedes Morgen, Live in Wien vor einigen Jahren glich gelinde gesagt einer Offenbarung ) gegeben hat, aber eben nicht die.


    Das mögen vielleicht manche für kleinlich halten, aber da die Lügen des Herrn Brug Methode haben, sehe ich mich im Interesse aller, die seine Lügen womöglich noch für bahre Münze nehmen könnten, gezwungen darauf hinzuweisen, das er hier eben wieder einmal bewußt nicht bei der Wahrheit geblieben ist.



    * Hinweis des Verfassers

  • Also zuerst ich verehre Frau Fleming sehr, hörte sie oft schon live und war gerade von ihr auch
    Von den 4 letzten Liedern sehr begeistert!
    Wie ihre Ariadne in Baden-Baden war kann ich nur aus diversen Zeitungen lesen,die Kritiken die ich gelesen habe waren alle sehr gut für Frau Fleming!


    Sich über einen Kritiker so zu aufzuregen finde ich persönlich nicht so doll, denn zu einer Demokratie gehört, seine freie Meinung schreiben zu können!
    Nicht einmal ignorieren..... mein persönliches Motto!


    Gundula Janowitz und Anna Tomowa-Sintow waren auch tolle Interpretinnen der Ariadne!

    :)

    mucaxel

  • Lieber Sven,


    in aller Freundschaft - aber Frau Fleming hat einen solchen auf ihrem Rücken ausgetragenen Kleinkrieg mit Herrn Brug wahrhaftig weder verdient noch auch nur nötig.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Ich finde es irgentwie witzig aber gleichzeitig auch signifikant.
    Wenn ich feststelle das Renée Fleming nicht die Beste sodern " lediglich" eine der besten Strauss Sängerinnen unserer Zeit ist, spricht Farinelli von einem Kleinkrieg auf Kosten der Sängerin.


    Komisch nur, das ich in diesem Forum aber der einzige war, der Öffentlicht für eine Richtigstellung eingetreten ist, als Herr Brug in einem Abwasch Andris Nelsons und Phillippe Auguin als mittelmäßige Dirigenten abtat und dieses sogar auf Anja Harteros, Johann Bohta, Elizabeth Connell, Sumi Jo, Elena Mosuc, Waltraut Meier, Deborah Polaski, Wolfgang Schöne ( könnte er vielleicht sogar recht haben ), Giuseppe Sabbatini, Elisabeth Futral, Edita Gruberova, Adrienne Pieczonka, Klaus Florian Vogt, Vasselina Karsarova, Norma Fantini, Lawrence Bronwlee, Salvatore Licitra, Antonino Siragusa, Angela M. Brown, Angela Denoke, Peter Rose und Deborah Polaski ausdehnte.
    Sinngemäß hieß es von ihm in Hamburg sehe und höre man seit einiger Zeit nur noch mittelmäßiges.
    Wenn ich jetzt bösartig wäre könnte ich hier einen Vergleich mit dem Deutschen Rechtssystem machen.
    Bei einem Mord gibt es Lebenslänglich, bei Massenmord kommt man günstiger weg, da gibt pro Hundert Todesopfer einen prozentualen Abschlag.

  • Zitat:" Und auch Renée Fleming ( Ariadne* ), die sicherlich zu die beste (sic!), edelstimmigste Strauss-Sängerin ( deswegen hat sie auch schon mehrfach die Vier letzen Lieder von Richard Strauss in den Sand gesetzt; sterbenslangweilig und ergriffen war man zu keiner einzigen Sekunde *) der vergangenen 20 Jahre, scheint in der neuen Rolle noch nicht wirklich zu Hause."
    Beste?
    Edelstimmingste?


    Lieber Sven,


    über die rhetorische Bedeutung eines superlativus laudans wollen wir nicht streiten - eine Dame in den höchsten Tönen zu loben, heißt nur in mißgünstigen Ohren das Gegenteil, nämlich andere herabzusetzen. Das ist aber gar nicht gemeint. Wenn ich einer Hausfrau versichere: Das war der beste Streuselkuchen meines Lebens, da würdest du dann auch meinen sagen zu müssen: Aber es gab natürlich viel besseren, von Tante x und Oma y.


    Ich bezog mich mit meiner Bemerkung auf das oben etwas verdeutlichend von mir Hervorgehobene. Im übrigen wäre eine Begründung, warum du welche Einspielung der VLL von RF sterbenslangweilig findest, auf jeden Fall vorzuziehen (aber eine Meinung zu begründen widerstrebt den meisten, da sie sich dann erst ein Urteil, statt ein Vorurteil bilden müßten).


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


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  • Viele Kritiker vergessen, das das Singen auch viel mit der Tagesform eines Sängers zu tun hat. Wenn Frau Flemming in der Premiere sehr gut war, heiß das noch lange nicht das sie das Niveau in den anderen Vorstellungen halten kann. Auch ich schätze Frau Flemming sehr und habe sie schon live gesehen. Denn Kritiker besuchen meistens immer nur die Premiere und bewerten die Sänger danach. Und ein Sänger der Rheinoper erzählte mir mal das man sich als Sänger bei einer Premiere mehr Mühe gibt, als wenn dann hinterher der normale Alltag eintritt. Ich habe schon häufig von einer Aufführungsserie mehrere Vorstellungen ( meistens mit den gleichen Sängern ) besucht und war überrascht wie unterschiedlich die gleichen Sänger an verschiedenen Abenden gesungen haben. Und die Ariadne für morgen ist schon in meinem Festplattenrecorder einprogrammiert.

  • Lieber rodolfo,

    Zitat

    Denn Kritiker besuchen meistens immer nur die Premiere

    wenn sie sie denn überhaupt besuchen und wenn sie nicht schon nach kurzer Zeit wieder gehen, was ich auch erlebt habe. Manchmal sind die Beurteilungen auch schon vorgefertigt, ehe noch die Premiere stattgefunden hat (Beispiel: Moderation des "Don Giovanni" auf arte, deutlich erkennbar abgelesen von vorgefertigten Kärtchen).


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich kenne eine Live-Aufnahme der "Vier letzten Lieder" mit René Fleming (Luzern, 2004, unter Abbado) und auch eine aus München (2008, unter Thielemann), wobei besagte Dame in beiden Konzerten eine beeindruckende, stimmschöne, mit weit ausholenden Kantilenen gestaltende Leistung erbrachte, die höchster Bewunderung wert ist.


    PS: An dieser Stelle muß ich meiner Verwunderung darüber Ausdruck verleihen, dass es offenbar einige Taminos gibt, die - aus welchen Gründen immer - zweitklassige Sänger in den Himmel heben (Beispiele gäbe es zur Genüge, und es sei ihnen auch unbenommen), es kann aber nicht sein, dass man seine Sternchen heller strahlen zu lassen versucht, indem man wirklich großartige Leistungen versucht niederzumachen.


    Ob dies in gegenständlichem Falle zutrifft, kann ich nicht sagen, da ich dieses Konzert nicht gehört habe (aber auch Spitzensänger sind nur Menschen und können einmal einen schlechten Tag erwischt haben).

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Die Ariadne werde ich mir am 25.2. im Fernsehen anschauen. Ich erwarte viel. Auch kann ich nicht sagen, daß ihre 4 letzten Lieder nicht ins Herz gehen. Für mich eine der besten Strauß-Interpretinnen der letzten Jahre . Wem der Rosenkavalier aus baden-Baden mit ihr nicht gefallen hat, ist selbst schuld!!

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber Farinelli


    Bei Kuchen zeige ich mehr Verständnis als bei Gesang.
    Natürlich würde ich mir diesen Kommentar schenken, nur während du sie wahrscheinlich noch in ihren Sinnen bekräftigen würdest daraufhin beim Supertalent als singende Kuchenfee aufzutreten, würde ich mit meinem einmaligen Charme versuchen sie davon abzuhalten.
    Manchmal brauchen Menschen gute Berater und keinen Club von Menschen die ihnen nur das sagen, was sie gern hören möchten.
    Frau Fleming hatte diese leider nicht immer gehabt.
    Gewiß hatte sie bei Schubert und Strauss Lieder ( die letzten 4 einmal ausgenommen ) und auch bei Mozarts Le Nozze de Figaro und bei Daphne und der Marschallin solche gehabt.
    Wengier gut beraten hingegen war sie bei Lucrezia Borgia und Il Pirata, hier hätte es wohl eher Menschen wie meiner Wenigkeit bedurft.
    Solche, die sie als Sängerin schätzen, aber eben auch die Grenzen ihres Ausdrucks und ihrer Stimme an Hand von vorliegenden Aufnahmen recht gut einschätzen können.


    Gruß


    Sven

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  • Nur gibt es mit diesen Beraten immer ein Problem: Und zwar das sie nicht daran denken was der Künstler singen kann, sondern wie sie am schnellsten an Geld kommen können. Ich denke mal sie werden auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie wegen einer schlechten Beratung eine Sängerkarriere vernichtet haben. Bestes Beispiel war an der Rheinoper Alexandra von der Weeth . Ein absoluter Publikumsliebling nur hatte sie das Pech von Leuten beraten worden zu sein, die auf das schnelle Geld aus waren. So sang sie z.B. die Lulu, die zu diesem Zeitpunkt ihrer Stimme schon nicht gut getan hatte. Und dann sang sie in einer Spielzeit die Norma und Lucia in kurzen Abständen hintereinander. Dabei hätte sie ein ganz großer Weltstar werden können.

  • Lieber Sven,


    ich schaue grad in die Ariadne und bin nicht mehr objektiv. Wie schön ist diese Frau, und wie herrlich singt sie ...


    nix für ungut; du hast in manchem, was du schreibst, sicherlich recht.


    :hello:

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  • Frau Flemming singt wirklich hervorragend und vor allem sehr textverständlich. Aber Frau Archibald , die die Zerlinetta singt ist auch hübsch anzuschauen und singt auch sehr gut. Nur die Inszenierung ist absoluter Mist, dann kann man das Ganz auch gleich konzertant machen und spart sich das Geld für einen Regisseur.

  • Die Ariadne ist aber auch schwer zu inszenieren. Beim Schlußtableau wars doch sehr schön, das Licht ...


    Und die Farbensymbolik: Statt schwarz trag rot ... Aber der Minotaurus machte eine bessere Figur als der "junge Gott" ...


    :hello:

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  • Da ich heute abends bei meiner Tochter mit meinen Enkelkindern Geburtstag gefeiert habe, bin ich erst im 2. Drittel der Zerbinetta-Arie heimgekommen und versuchte mir ein Bild zu machen. Nachdem, was ich gesehen und gehört habe, ist die Inszenierung zu vergessen. Das einzige positive ist, dass sie nicht sonderlich störend ist. Die vielen Bravo-Rufe am Ende der Zerbinetta-Arie verstehe ich nicht ganz. Das Damen - Terzett war in Ordnung, sie sangen ihre Partien brav und schön. Haben wir viele Tenöre, die es besser/schöner/strahlender machen könnten? Fest steht für mich, dass Frau Fleming (ich kann nur das Finale beurteilen) immer noch über eine für Strauß wunderschöne Sopranstimme verfügt.


    Kurz und gut - na ja.



    Erich

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  • Kurz und gut - na ja.


    Na ja, vielleicht doch ein wenig besser, als "Kurz und gut" ... Das fand ich jedenfalls:


    Frau Fleming berückend und Frau Archibald berauschend. Der Komponist (Sophie Koch) auch schön gesungen, aber leider kein Wort verstanden. Kollo als Haushofmeister der vielleicht einzige zündende Gag der ganzen Inszenierung. Die wiederum hat wirklich keinem wehgetan und hätte vielleicht sogar etwas Spaß machen können, wenn Brian Large (Bildregie) etwas mehr davon hätte sehen lassen. Dean Smith an diesem Abend ein mehr, als akzeptabler Nachfolger des Haushofmeisters :hahahaha: Erstaunt hat mich mal wieder der Herr Kapellmeister - wie schon in seiner Salzburger Frau ohne Schatten; es sieht für mich immer mehr so aus, dass Thielemann "Oper" wesentlich besser kann, als "Symphonik".

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber Erich,

    Zitat

    Kurz und gut - na ja.

    Das kann ich auch nur sagen. Musikalisch habe ich nicht viel auszusetzen. Aber das Bühnenbild war recht einfallslos und von Regie nur wenig Spur. Manche Kostüme und manches Gehabe war eher als albern anzusehen, anderes - vor allem das Schlußbild - wirkte eher steif. So konnte man beim Auftreten der Regisseurs einige Buh-rufe auch nicht überhören. Insgesamt , wie du es mit deinem Schlusswort wohl auch ausdrücken willst, noch im Rahmen des Erträglichen, wenigstens nicht mit allerhand wahnwitzigen Deutungen versehen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Beste?
    Edelstimmingste?
    DER LETZTEN 20 JAHRE ?!
    ...
    Lucia Popp ist 1993 gestorben, nicht schon früher und auch Kiri Te Kanawa,hat so ganz nebenbei bemerkt, ebenfalls Lieder und Opernpartien von Richard Strauss gesungen, gleiches gilt hier noch für Anja Harteros, Jessye Norman und Yvonne Kenny.


    Nun, Lucia Popp bei den besten Strauss-Sängerinnen der letzten 20 Jahre zu erwähnen, grenzt ans makabre, Jessye Norman hat keinen Strauss mehr gesungen und Kiri te Kanawa war in der zweiten Hälfte ihrer langen Karriere auch nicht mehr besser als die um 15 Jahre jüngere Fleming in ihrer Blüte. Und du willst doch nicht ernsthaft verbreiten, dass Harteros und Kenny wirklich besser wären?!


    Wer mit Fakten selbst derart großzügig umgeht, braucht sich über andere Meinungen nicht derart zu echauffieren. Das geht zwangsläufig nach hinten los. Und wirklich korrektes Zitieren wäre auch hilfreich. Die gesamte Rezension ist noch unter diesem Link zu finden und durchaus lesenswert. Ich finde, dass Manuel Brug hier viel Richtiges und nichts Falsches schreibt, so richtig glücklich kann mit dieser Aufführung wohl niemand sein...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Das kann ich auch nur sagen.


    Wir sind gespannt!


    Musikalisch habe ich nicht viel auszusetzen.


    Klar, Thielemann und die Dresdner sind ja nicht schlecht ... Was gäbe es denn auszusetzen?


    Aber das Bühnenbild war recht einfallslos und von Regie nur wenig Spur.


    "Die Bühne stellt eine wüste Insel dar" (die Oper thematisiert übrigens die Unmöglichkeit einer Regie, aus Zeitmangel und infolge stilistischer Willkür)


    Manche Kostüme und manches Gehabe war eher als albern anzusehen,


    Zerbinetta! Harlekin! Etwas mehr Ernst, wenn ich bitten darf!


    anderes - vor allem das Schlußbild - wirkte eher steif.


    plötzlich war alles vorbei ...


    So konnte man beim Auftreten der Regisseurs einige Buh-rufe auch nicht überhören.


    denn jetzt kommt der wichtigste Auftritt! Wie wohl das tut, so ein Samstagabend mit Buh-Konzert ...


    Insgesamt , wie du es mit deinem Schlusswort wohl auch ausdrücken willst, noch im Rahmen des Erträglichen,


    Na, da wird sich die Fleming aber freuen, daß der Gerhard das ertragen konnte!


    wenigstens nicht mit allerhand wahnwitzigen Deutungen versehen.


    Deutung! Vor allen Dingen keine Deutung! Aber ja doch:


    und von Regie nur wenig Spur


    wenn es hohl klingt, ist es manchmal auch das Brüssler Porzellan ...


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Wieder mal herzlich über die Stechmücke gelacht. Sie sorgt für meine Heiterkeit. Weiter so!!!
    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Mein lieber MSchenk,
    Frau Archibals als Zerbinetta fandest du berauschend? Wirklich? Im letzten Drittel der Arie waren bei den tiefern Tönen (ja, auch die gibt es dort)nur die warme Luft zu hören und die hohen kamen auch nicht ohne Mühe.


    Was war wo in den von mir nicht gehörten Stellen berauschend?


    Fragt sich


    Erich

  • Hallo Erich,


    Frau Archibals als Zerbinetta fandest du berauschend? Wirklich? Im letzten Drittel der Arie waren bei den tiefern Tönen (ja, auch die gibt es dort)nur die warme Luft zu hören und die hohen kamen auch nicht ohne Mühe.


    das ist mir in dieser Form nicht aufgefallen, wobei gerade Höreindrücke bekanntlich hochgradig subjektiv ist. Man müsste es sich halt nochmal anhören. - Trotzdem, der Eindruck, den Jane Archibald gestern bei mir hinterlassen hat, war durchaus ein bisschen "berauschend"; und dies nicht nur in ihren großen Arie (an deren Ende ich vielleicht schon zu berauscht war ...), sondern in der Gesamtschau: Bühnenpräsenz, Textverständlichkeit (gerade im Vergleich zu Sophie Koch) und eben auch Gesang. Für diesen Abend würde ich persönlich Archibald sogar vor Fleming einordnen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Mir persönlich hat diese Übertragung aus Doppel Baden sehr gefallen!
    Die Sänger mit Fleming und Arichbald sehr gut,wie die anderen alle auch!
    Meiner Meinung keine Fehlbestzung dabei!
    Sehr amüsant Kollo als Haushofmeister eine tolle Idee ihn damit zu besetzen.
    Thielemann und das Orchester hervorragend!
    Die Regie kein Aufreger, aber ganz akzeptabel, bin ja schon froh wenn man das Stück erkennt!
    :)

    mucaxel

  • Nun, Lucia Popp bei den besten Strauss-Sängerinnen der letzten 20 Jahre zu erwähnen, grenzt ans makabre, Jessye Norman hat keinen Strauss mehr gesungen und Kiri te Kanawa war in der zweiten Hälfte ihrer langen Karriere auch nicht mehr besser als die um 15 Jahre jüngere Fleming in ihrer Blüte.
    :hello:


    Diese Verdikte sind in ihrer Verallgemeinerung nicht haltbar, lieber Theophilus. Wenn man bedenkt, dass Popps Tod ein langes Leiden vorausging, ist die Bezeichnung "makaber" sehr geschmacklos.


    Jessye Norman sang noch 1988 eine sehr beeindruckende Ariadne in NY, ausserdem 1986 und 1991 in ihren Liederabenden in Salzburg Lieder von Richard Strauss auf höchstem Niveau.


    te Kanawa und Fleming sind/waren wahrhaft exzellente Strauss-Sängerinnen - was soll da der Vergleich mit der gestandenen te Kanawa gegen die wesentlich jüngere Fleming, die übigens vor wenigen Tagen in Baden-Baden eine fulminante, schönstimmige und stilsichere Ariadne gesungen hat?

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)


  • Na ja, vielleicht doch ein wenig besser, als "Kurz und gut" ... Das fand ich jedenfalls:


    Frau Fleming berückend und Frau Archibald berauschend. Der Komponist (Sophie Koch) auch schön gesungen, aber leider kein Wort verstanden. Kollo als Haushofmeister der vielleicht einzige zündende Gag der ganzen Inszenierung. Die wiederum hat wirklich keinem wehgetan und hätte vielleicht sogar etwas Spaß machen können, wenn Brian Large (Bildregie) etwas mehr davon hätte sehen lassen. Dean Smith an diesem Abend ein mehr, als akzeptabler Nachfolger des Haushofmeisters :hahahaha: Erstaunt hat mich mal wieder der Herr Kapellmeister - wie schon in seiner Salzburger Frau ohne Schatten; es sieht für mich immer mehr so aus, dass Thielemann "Oper" wesentlich besser kann, als "Symphonik".


    Diese "Ariadne" hat mich wirklich aufs angenehmste überrascht. Schon allein, wie Thielemann subtil und auch mitunter "feurig" dieses zum Niederknien himmlisch-schön spielende Orchester (Staatskapelle Dresden) dank seiner musikalischen Formulierungskunst führte, wobei auffiel, dass seine Tempowahl manchmal recht eigenwillig, dennoch immer stimmig war.


    Die Sänger waren fast durchwegs großartig, vor allem Fleming, Dean Smith und vor allem die wunderbare Sophie Koch - ihre fatale Textunverständlichkeit wurde mit Recht bereits angesprochen -, der schönstimmige lyrische Bariton des Harlekin sowie die wunderbar harmonisierenden drei Nymphen bildeten das gesangliche Gerüst dieses großen Abends. Die restlichen Buffofiguren waren nicht schlecht, kamen allerdings nicht ans Niveau der vorhin genannten Kollegen heran. Betrüblich, dass der Brighella seine zwei hohen C ("wie wir singen ...") entweder nicht sang oder die Töne im Orchesterrausch untergingen. Frau Archibald als Zerbinetta war eine herbe (im wahren Wortsinn!) Enttäuschung. Ihr fehlte jener Liebreiz, den diese Partie - vor allem in der Szene mit dem Komponisten, aber auch in ihrer großen Arie - ausstrahlen muß (ein Vergleich mit Grist, Battle, ja auch der eher herben Gruberova verdeutlicht, was ich meine), zudem war sie stimmlich zu unausgeglichen. Der Musiklehrer war recht gut. Eine herbe Enttäuschung war die Besetzung des Haushofmeisters mit René Kollo, der mit grellem Duktus seine Sprechrolle auf die Bühe stampfte.


    Über das häßliche Bühnenbild (mit Ausnahme des beeindruckenden Finales), die in der Gegenwart angesiedelte Regie mit ihren unvermeidlichen Koffern und Stühlen sowie die daraus resultierenden absurden Kostüme in ihrer Geschmacklosigkeit kann man nur den Kopf schütteln.

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  • Vielen Dank für deinen Beitrag Fritz. Ich habe Ariadne auch angeschaut, bin aber kein "Strauss" Fan, also habe ich mich zurückgehalten. Hocherfreut bin ich allerdings, dass uns erst ein "Wiener" bescheinigen muss, wir gut Orchester und Dirigent waren. Mir geht es so, wenn ich die "Wiener" höre.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Diese Verdikte sind in ihrer Verallgemeinerung nicht haltbar, lieber Theophilus. Wenn man bedenkt, dass Popps Tod ein langes Leiden vorausging, ist die Bezeichnung "makaber" sehr geschmacklos.

    Du machst mir Spass! Du regst dich bei mir auf, wo doch Sven Godenrath Lucia Popp für die "beste Strauss-Sängerin der letzten 20 Jahre" ins Spiel brachte. DAS war geschmacklos!



    Jessye Norman sang noch 1988 eine sehr beeindruckende Ariadne in NY, ausserdem 1986 und 1991 in ihren Liederabenden in Salzburg Lieder von Richard Strauss auf höchstem Niveau.


    Das ist aber alles MEHR als zwanzig Jahre her! Auch Jessye Norman kann man nicht ernsthaft als Spitzen-Strauss-Sängerin der letzten zwanzig Jahre ins Spiel bringen (Bühnenauftritte gab es überhaupt keine mehr!).



    te Kanawa und Fleming sind/waren wahrhaft exzellente Strauss-Sängerinnen - was soll da der Vergleich mit der gestandenen te Kanawa gegen die wesentlich jüngere Fleming, die übigens vor wenigen Tagen in Baden-Baden eine fulminante, schönstimmige und stilsichere Ariadne gesungen hat?


    Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Kiri te Kanawa war in ihrer Glanzzeit wirklich auch als Strauss-Sängerin in der absoluten Spitzengruppe. Das war aber entschieden VOR 1992! In den letzten zwanzig Jahren ist sie im direkten Vergleich keinesfalls über Renée Fleming zu stellen, auch wenn man der Meinung ist, dass sie insgesamt höher einzuschätzen sei.


    Und mit Verlaub: von "fulminant" kann bei der Ariadne der Frau Fleming in Baden Baden KEINE Rede sein! Das war meilenweit von den bekannten Rollengrößen entfernt und auch noch nicht auf dem ihr zuzutrauenden Niveau! (Es war auch, soweit ich es mitbekommen habe, ihr Rollendebut.)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Nur gibt es mit diesen Beraten immer ein Problem: Und zwar das sie nicht daran denken was der Künstler singen kann, sondern wie sie am schnellsten an Geld kommen können. Ich denke mal sie werden auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie wegen einer schlechten Beratung eine Sängerkarriere vernichtet haben. Bestes Beispiel war an der Rheinoper Alexandra von der Weeth . Ein absoluter Publikumsliebling nur hatte sie das Pech von Leuten beraten worden zu sein, die auf das schnelle Geld aus waren. So sang sie z.B. die Lulu, die zu diesem Zeitpunkt ihrer Stimme schon nicht gut getan hatte. Und dann sang sie in einer Spielzeit die Norma und Lucia in kurzen Abständen hintereinander. Dabei hätte sie ein ganz großer Weltstar werden können.

    Diese Blutsauger gibt es natürlich. Trotzdem: ich finde, jeder Sänger muss die Verantwortung für seine Stimme und seine Karriere selbst übernehmen. Nur er selbst kann abschätzen, was er sich zumuten kann und was nicht. Die Kunst des Nein-Sagens: im Zweifelsfall GEGEN einen Schritt auf der Karriereleiter und FÜR ein paar Jahre mehr auf der Opernbühne.

  • Lieber Theophilus,


    dieses Statement von Sven G. habe ich nicht gelesen, konnte mich also auch nicht darauf beziehen.


    Das mit te Kanawa/Fleming ... na ja.


    Fleming sang eine ganz wunderbare Ariadne. Gut, man kann diese Rolle auch ganz anders singen, mit großem Aplomb, wie etwa die Norman oder auch die Janowitz, aber genauso kann man die Partie auch delikat anlegen, wie es etwa die della Casa getan hat. Beide Interpretationen haben etwas für sich.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Und mit Verlaub: von "fulminant" kann bei der Ariadne der Frau Fleming in Baden Baden KEINE Rede sein! Das war meilenweit von den bekannten Rollengrößen entfernt und auch noch nicht auf dem ihr zuzutrauenden Niveau! (Es war auch, soweit ich es mitbekommen habe, ihr Rollendebut.)


    So habe ich das auch empfunden. Einige schöne Töne ohne Ausdruck. Mit einem Wort: Langweilig. Das ganze hinreißende Stück in seiner einmaligen Doppelbödigkeit, gespickt mit Ironie, verlor sich ins Belanglose. Für Baden Baden genau richtig.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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