The King's Singers - Export-Schlager aus England

  • 2008 feierten "The King's Singers" ihr 40jähriges Bühnenjubiläum und begeistern ihr Publikum rund um den Erdball. Dieser A-capella Chor hat es verdient einen eigenen Thread im Tamino-Forum zu erhalten.


    Das Ensemble setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen: zwei Counter-Tenöre, ein Tenor, zwei Baritone und ein Bass. Über all die Jahre wechselten die Mitglieder immer wieder. Trotzdem haben "The King's Singers" ihre hohe Qualität des A capella Gesanges erhalten und sind die besten Botschafter englischen Chormusik. "The King's Singers" führen Werke auf, die sie in Auftrag gegeben haben. Renaissance-Musik und Crossover gehören zum Repertoire wie in Auftrag gegebene Kompositionen.


    In den frühen 80er Jahren begegnete ich diesem Ensemble in einem Konzert, dessen Programm nur aus einem Werk Tallis "Lamentationen of Jeremiah" und Stücken nach Ansage bestand. Der Saal war auf den letzten Platz besetzt. Die Sänger betraten die Bühne, stellten sich hinter ihre Notenpulte und begannen dieses 20minütige Stück. Der Rest des Abends bestand aus Werken, die von der Renaissance bis in die Moderne reichten und auch Arrangements der Beatles umfasste.


    Von ihrem Können kann man sich auf dieser CD respektive DVD ein "Hör"-Bild machen: das Konzert wurde live an den BBC Proms in der Royal Albert Hall in London aufgenommen. Man soll sich nicht an den Ansagen und am Applaus sowie Lachen des Publikums stören.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gute Idee, dieser tollen Gesangsgruppe einen eigenen Thread zu geben! Ich dachte, den hätten wir schon längst. Zumindest erinnere ich mich, zu denen schon öfter was geschrieben zu haben, zuletzt über ihre CD mit Weihnachtsliedern.


    Ich habe eine großer Zahl von LPs und CDs von den King's Singers, aber bei weitem nicht alles. Vor allem die Alben mit früher Musik fehlen mir noch. Dafür habe ich ziemlich alles, was sie an zeitgenössischer Musik aufgenommen haben, CDs mit den Liedern der Comedian Harmonists, der Beach Boys, der Beatles usw.



    Die Namen der ursprünglichen Mitglieder konnte ich früher auswendig herunterbeten, von denen ist heute jedoch kein Einziger mehr dabei.
    Manche der frühen Sänger haben später Solo-Karrieren gemacht. Einer, den ich persönlich kannte, ist vor fast genau drei Jahren verstorben, der Bariton Richard Salter, der zu den Gründungsmitgliedern gehörte. Siehe hier: Bariton Richard Salter verstorben


    Noch gut kann ich mich an meine erste Schlagerplatte mit den King's Singers erinnern, das war so um 1968, der Titel hieß "The Peanut Vendor".


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald Kral


    Schön, dass dir "The King's Singers" ebenso gefallen wie mir. Es mag manchem sauer aufstossen, dass sie sich neben "ernster" Musik auch dem Crossover verpflichten. Das übrigens immer auf höchstem musikalischen Niveau. Die Unterscheidung von E- und U- Musik scheint eine Erfindung des deutschen Sprachraumes zu sein.
    Ich finde ihre Vielseitigkeit bemerkenswert. Ernstes steht neben Witzigem. Das Spektrum reicht vom deutschen Volkslied, dem sie in ihren Anfängen eine ganze CD gewidmet haben, von Renaissance-Madrigalen bis zu Kompositionen lebender Komponisten. Den Humor möchte ich hervorheben, der in vielen Aufnahmen vorkommt. Eine CD mit Melodien von Johann Strauss, denen sie freche deutsche Texte verpasst haben, ist einer dieser Schätze meiner Sammlung.


    Die von dir verlinkte Zusammenstellung gibt einen guten Überblick über die "leichte" Seite des Repertoires der King's Singers. Seit ihrem Wechsel von EMI zu Signum hat das Ensemble an Profil gewonnen.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Freunde der King´s Singers,


    ich habe dieses Ensemble mehrfach in Konzerten erlebt und war immer wieder von der unglaublich homogenen und gleichzeitig nuancierten Darstellungen sowie - hier kann ich moderato nur zustimmen - deren Humor begeistert, typisch englisch finde ich!


    Meine erste CD, die ich heute noch "rauf und runterhöre", war die Madrigal History Tour mit Madrigalen aus England, Deutschland, Italien und Frankreich



    Dies ist vom Repertoire her, klanglich und interpretatorisch nach wie vor eine tolle Aufnahme und gerade auch für Einsteiger in dieses Repertoire interessant.


    Später habe ich in Schallplattenantiquariaten diverse Schätze (Sammlungen von Madrigalen) ausgegraben und mir die Einspielungen mit Beatles Covers und die Weihnachts-CD zugelegt.


    Habt Ihr eine spezielle Empfehlung zu deren Aufnahmen mit zeitgenössischer Musik? Diese fehlen noch in meiner Sammlung!

    “Music is enough for a lifetime, but a lifetime is not enough for music”
    Sergei Rachmaninov

  • Ich habe die alten King´s Singers auch live erlebt - wirklich toll. Meine Lieblingsaufnahme ist "Tristan and Iseuld", ein Stück, das Murray R. Schafer, der kanadische Komponist, für sie geschrieben hat. Ich habe davon leider nur eine nicht so klangschöne WDR-Aufnahme. Der WDR hat diese Aufnahme wohl auch nicht mehr, wie ich erfahren habe, als ich sie mir gewünscht habe. Vielleicht kennt jemand eine Aufnahme dieses Stücks.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Meine liebste non-classic-CD der King's Singers ist diese: Good Vibrations



    nicht, wie sonst (fast) alles, bei EMI, sondern bei RCA aufgenommen.


    Das ist natürlich nur Pop-Musik.
    Moderne Komponisten haben viel für die Gruppe komponiert. Dafür habe ich mich bisher allerdings nicht interessiert.
    Madrigale, Musik der Renaissance fehlt mir auch noch.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Auf der offiziellen Homepage von "The King's Singers" findet man Informationen über die Gruppe in englischer Sprache. Mit etwas googeln findet man schnell zur Seite. Alle Alben der Vergangenheit sind aufgeführt.


    Eines meiner Lieblingsalben ist eine Aufnahme aus dem Jahr 1995, die bei RCA herauskam. Auf ihr sind Stücke der englischen Renaissance von Thomas Tallis (1505-1585) und William Byrd (1547-1663) zu hören. Makellose Stimmführung und Durchhörbarkeit der Stimmen machen die Aufnahme zu einem besonderen Genuss.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Sehr schön - vielleicht auch deshalb inzwischen sehr teuer? - ist auch diese Aufnahme mit geistlicher Musik von Lassus:



    Ich höre sie immer wieder besonders gerne.


    LG
    Portator

  • Renaissance? Siehe hier:

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Entgegen dem eigentlichen Threadtitel ist diese CD kein englischer Exportschlager:



    A Tribute To The Comedian Harmonists
    Aufgenommen wurde dieses Programm im Januar 1984 beim WDR Köln. Produzent war Dirk Schortemeier, verwendet wurden Arrangements von Paul Kuhn, Fried Walter, Daryl Runswick und Emil Gerhardt.
    Hier sind die Kiung's Singers mal keine A-Capella-Gruppe, denn sie werden von Emil Gerhardt am Flügel begleitet, wie dies Erwin Bootz seinerzeit bei der Original-Formation tat.
    Zwei der damals noch lebenden Mitglieder der Comedian Harmonists waren ganz begeistert nach der Erstvorstellung dieser Titel bei einem WDR-Konzert.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Auf die geistliche Musik von Lassus habe ich im Beitrag Nr. 8 bereits hingewiesen. Die King´s Singers habe auch weltliche Chansons, Madrigale und Lieder (deutschsprachig) von Lassus aufgenommen. Bei EMI wurde die nachfolgende CD veröffentlicht:



    LG
    Portator

  • Brandneu ist diese Scheibe des Labels Signum:


    Musik zur Zeit der Regentschaft von Henry VIII, Elizabeth I, Victoria, Elizabeth II.

    Werke von Henry VIII, Cornyxh, Ellis & Orlando Gibbons, Hilton, Mundy, Dowland, Bennet, Weelkes, Parratt, Parry, Elgar, Britten, Drayton

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Inzwischen eingetroffen - mehrere englische Könige bekommen eine musikalische Reverenz:


    Heinrich VIII, Lizzi I, Vicki und Lizzi II -


    na ja, die King´s Singers können den Königen schon einen singen - insgesamt aber: eher mittelmäßig.


    Interessant ist allerdings, daß Kopf-ab-Heinrich zwei Stücke auf dieser CD höchstderoselbst verfaßt hat.


    Und ein Stück auf der CD ist auch richtig guuuuuut!


  • Eine Einspielung, die beim Label NAXOS erschienen ist: Pater Noster: A Choral Reflection On The Lord's Prayer


    Life aufgenommen während der Tournee durch die USA in Nashville.


    +Schütz: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes; Vater unser
    +Zielenski: Benedicimus Deum coeli
    +Desprez: Pater noster
    +Harris. Holy is the True Light
    +Palestrina: Sanctus aus "Missa Papae Marcelli"; Ego sum panis vivus
    +Byrd: Vigilate
    +Hassler: Cantate Domino
    +Strawinsky: Pater noster
    +Poulenc: 4 Pieces de Francois d'Assisie
    +Lasso: Domine Dominus nosterMAd te kevavu
    +Durufle: Notre pere
    +Wood: Oculi omnium
    +Tavener: The Lord's Prayer
    +Purcell: Remember not, Lord, our offences
    +Victoria: Popule meus
    +Bernstein: The Lord's Prayer
    +Farrant: Lord, for thy tender mercy's sake
    +Plainsongs: Pater noster

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




    Einmal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Der Nachfolger des in den Ruhestand tretenden Paul Phoenix bei den King's Singers heisst Benedict (Ben) Hymas. Der Tenor gesellt sich ab September 2014 zu der legendären Gesangsformation.



    Debütieren wird Hymas mit den King's Singers anlässlich eines Benefizkonzertes am 25. September in der Parish Church of St. Dunstan’s in Mayfield, UK. Dann geht's auf Europa- und USA-Tournee.


    Der 1985 geborene Ben Hymas ist passenderweise Absolvent des King's College in London. Als Countertenor arbeitete er unter anderem mit dem Gabrieli Consort und den Tallis Scholars. Mit dem mit einem Grammy ausgezeichneten Ensemble Stile Antico hat er sieben Alben eingesungen.

    (Quelle: cf; Foto:Marco Borggreve)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 61-R9RNvOGL.jpg


    61n3wcgG3qL.jpg


    91V56szBA1L._SL500_.jpg


    Aus Zufall habe ich diese Produktionen entdeckt, als ich nach den neuesten Aufnahmen der King's Singers suchte. Sie singen Lieder der Heilsarmee, auf englisch Salvation Army. Inzwischen gibt es bereits drei Folgen dieser Gesänge. Wie immer bei diesem Ensemble ist die Interpretation auf höchstem Niveau, aufnahmetechnisch bleiben keine Wünsche offen.


    Produziert und herausgegeben hat es das Label SP&S, welches zur Salvation Army gehört.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Es ist gerade nicht Weihnachten, sondern kalendermäßig so ziemlich das Gegenteil, aber vielleicht ist deshalb ja gerade - sozusagen konkurrenzlos - der Hinweis auf ein Konzert gestattet, das den besten Großchor der Welt (Mormon Tabernacle Choir) mit dem besten Kleinchor (King´s Singers) zusammenbrachte:


    Oh holy night - ziemlich überwältigend gut


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Die King' Singers feiern 2018 das 50-jährige Jubiläum seit ihrer Gründung 1968. Die Besetzung hat sich in den Jahren ständig geändert. Die sechs Herren, die das Ensemble heute bilden, haben eine Jubiläums Edition mit drei CDs mit Neueinspielungen ihres Repertoires herausgegeben, aufgeteilt in "Close Harmony", "Spiritual" und "Secular". Die limitierte Premium Ausgabe umfasst reichhaltiges Begleitmaterial. Das Buch in englischer Sprache dokumentiert die Geschichte der King's Singers. Sänger kommen zu Wort, die in der Vergangenheit zum Ensemble gehörten. Auf jeder Seite wird ein Sänger mit den gleichen Fragen interviewt. Es ist spannend die Antworten miteinander zu vergleichen. Alles ist auf das umfassendste genau dokumentiert, wer wie lange dazugehörte, Discografie, welche Werke für die King's Singers komponiert wurden usw. . Etwas für einen Fan wie mich, der zu 95 % alle Einspielungen besitzt. Genaueres zur Edition entnehme man der Produktinformation des Werbepartners.



    Die drei CDs kann man auch ohne Begleitmaterial erwerben.



    Mehr Infos auf der offiziellen Webseite der King's Singers.


    "https://www.kingssingers.com"


    Dort findet man auch unter "Calendar" Angaben dazu, wo sie anlässlich ihrer aktuellen Gold-Tour auftreten werden.


    Link zwischen den Anführungszeichen kopieren


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo moderato,


    das sind aber wohl keine Neuaufnahmen des aktuellen Ensembles, sondern Zusammenstellungen von älteren Stücken, die von den damaligen Besetzungen gesungen worden sind.


    P.S.: finde ich gut, daß Du auch das Gomringer-Gedicht als Subtext hast. Die Diskussion um seinen angeblichen Sexismus ist einfach gespenstisch!

  • Hallo moderato,


    das sind aber wohl keine Neuaufnahmen des aktuellen Ensembles, sondern Zusammenstellungen von älteren Stücken, die von den damaligen Besetzungen gesungen worden sind.


    Ich muss dir widersprechen.
    Es sind alle Titel Neuaufnahmen eingesungen durch die Sänger der heutigen Besetzung!


    Countertenor 1 Patrick Dunachie
    Countertenor 2 Timothy Wayne-Wright
    Tenor Julian Gregory
    Bariton 1 Christopher Bruerton
    Bariton 2 Christopher Gabbitas
    Bass Jonathan Howard



    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • wow, tatsächlich? Kannst Du das positiv bestätigen oder nimmst Du es an? Ich habe nach einer expliziten Bestätigung dafür gesucht, bin aber nirgends fündig geworden.


    Andererseits habe ich bei einigen jpc-Schnipseln keinerlei Unterschiede zu den alten Fassungen gehört (habe ich nur versucht bei Stücken, die ich bestens kenne).

  • Ich kann dir glaubhaft bestätigen, dass es sich um neue Aufnahmen handelt. Ich besitze die Premium Jubiläums Edition.
    Die Werke liegen in älteren Einspielungen der King's Singers bereits vor. Das heutige Ensemble hat sich mit dem Repertoire aus dem Notenfundus ihres Archivs beschäftigt. Das es tatsächlich neue Aufnahmen sind, erkennst du daran, dass auf der Scheibe "Close Harmonie" Track 11 und 18 Bearbeitungen des zweiten Baritons Christopher Gabbitas sind, der zum aktuellen Ensemble gehört. Die Tontechnik ist auf dem neuesten Stand, den das Label Signum bietet. Dass du keinen Unterschied mit älteren Aufnahmen hörst, bestätigt den hohen Stand, den die King's Singens über die 50 Jahre halten konnten.


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Meine persönliche Empfehlung: Eine meiner liebsten Scheiben der King's Singers ist "My Spirit Sang All Day" mit Werken aus dem viktorianischen England bis in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts der britischen Inseln. Erschienen ist die CD 1999. Sie war wohl ausschliesslich für den britischen Markt konzipiert. Es gibt keine Übersetzung der Liedtexte. Die Werke sind uns im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Auf dieser CD wird eine weitere Stärke der King's Singers deutlich. Wie das Liederprogramm zusammengestellt ist, zeugt von hohem musikalischem Verständnis.


    61643arAS2L.jpg


    Das 50erJubiläum hat die Labels bewogen, bei denen die King's Singens ihre CD herausbrachten, in den Archiven zu suchen. Eine BOX mit allen acht beim Label RCA erschienen Aufnahmen ist neu herausgekommen. Das Spectrum reicht von der Polyphonie der Renaissance bis zur Close Harmony der Gegenwart. Darin ist eine andere Aufnahme enthalten, die zu meinen Favoriten gehört, die ich im Beitrag 7 bereits in diesem thread erwähnt hatte, mit Werken der Englischen Renaissance von Tallis und Byrd.



    Warner bringt eine Box mit 8 CDs mit polyphonen Gesängen, Madrigalen und Liedern der Renaissance heraus.



    Es ist wohl noch nie so einfach gewesen sich mit preiswerten Aufnahmen der King's Singers einzudecken wie jetzt.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • War gestern, Samstag, mit meiner Frau in der Tonhalle in Düsseldorf - die neuen King´s Singers.


    Und sie sind tatsächlich so gut wie die alten. Dennoch gibt es den einen oder anderen winzigen Unterschied, wie auch nicht, es sind schließlich 6 andere Stimmen.


    Der Tenor ist womöglich noch ein bißchen besser als der alte (ich referenziere hier als die "Alten" die Truppe, die mit dem Mormon Tabernacle Choir das gnadenlos gute "O Holy Night" gesungen hat, siehe Beitrag 20), er ist ungemein klar und sauber, transparent und klangschön, das komplette Gegenteil zu den zu fett klingenden Heldentenören aus den Opern), die Baritone sind ebenfalls mindestens auf dem Niveau der Vorgänger, wenn nicht auch noch ein klein bißchen klangschöner, aber der linksstehende Countertenor hat (noch) nicht ganz den Schmelz seines Vorgängers, obwohl er selbstverständlich völlig tadellos singt, und der Baß hat nicht ganz die bärige Tiefe und Dominanz des alten.


    Trotzdem ist es nach wie vor der beste Kleinchor, den ich kenne. Und es wäre tatsächlich schwer, Versionen eines Stückes ohne Soli von alt und neu auseinanderzuhalten.

  • Ich habe in diesem Jahr die neue Formation der King´s Singers in der Essener Philharmonie gehört. Sie brachten ein Medley aus den Aufnahmen ihrer Vorgänger. Sie waren sehr gut, aber mir gefiel das Programm nicht (zu oberflächlich), und es wurde nach jedem Stück geklatscht. Viel besser war das 7köpfige Vokalensemble aus Gent unter Herreweghe. Sie sangen eine Reihe der letzten Madrigale von Orlando di Lasso. Überragende Qualität (ich kannte keinen der Sängerinnen und Sänger), Beifall erst am Schluss. Dazu die gewaltigen (nicht von der Masse) Kompositionen von Orlando di Lasso. Der große Saal der Essener Philharmonie verwandelte sich in einen Saal in einem Kloster zum Zwecke einer Meditation. Wenn man bedenkt, dass Herreweghe auch Bruckners 8. dirigiert, und dann hier das genaue Gegenteil...

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Lieber dr. pringel


    Die King's Singers feiern das 50jährige Jubiläum. In ihren Konzerten wollen die sechs Herren einen Querschnitt aus ihrem Repertoire dem Publikum bieten, so wie es auf den drei CDs der GOLD Ausgabe zu hören ist. Da zählen auch Stücke des Crossovers dazu. Den Orlando hätten sie sicher auch drauf. Neue Sänger müssen sich wohl auch einarbeiten.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose