Nachdem wir grade eine Serie über Pianisten und ihr "Beethovenbild gestartet haben, habe ich das Thema übernommen und ich starte hier einen neuen Thread über Eugen Jochum und seine Sicht auf Anton Bruckner. Ich glaube, daß das in vielerlei Hinsicht ein guter Beginn ist, weil Jochum ja über Jahre hinweg DIE Bruckner-Instanz schlechthin war. Er war ab 1950 Präsident der Deutschen Abteilung der internationalen Bruckner Gesellschaft- Er war zudem der erste Dirigent, der alle Sinfonien Anton Bruckners für die Schallplatte einspielte, und es gibt auch etliche Aufsätze über seine Vorstellung, wie Bruckners Sinfonien zu dirigieren seien.
Sein 25. Todestag mag Anlaß genug sein, sich seiner zu erinnern und Resumé zu ziehen, was von seinem Brucknerbild geblieben ist, das ja einige Zeit aus der Mode war - oder es vielleicht auch noch ist.
Inwieweit unterscheidet sich Jochums Dirigat von den "modernen" Dirigenten, inwieweit war seine Interpetation näher oder ferner von den unterstellten Intentionen Bruckners ?
Hat uder hatte er einen - im Sinne der Gesamtauffassung , bzw Gesamtwirkung - legitimen Nachfolger ?
Oder ist sein Stil heute obsolet und vergessen ?
Mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred