Wer ist die beste Lucia di Lammermoor

  • Für mich ganz klar: Maria Callas! Ich weiß, andere haben die Partie stimmschöner, die Spitzentöne brillianter gesungen, aber ich kenne keine andere Sängerin, die die Ausdrucksfähigkeit der Callas besaß.


    Wenn schon jemand die soprani leggieri bevorzugt - Wolfgang? -, dann würde ich Lina Paliughi nennen, eine Sängerin, die hier im Forum anscheinend etwas unterrepräsentiert ist.


    Viele Grüße


    Mme Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Hallo Mme. Cortese,


    eine Lucia, die ich, außer der Callas natürlich, sehr mag, ist Erika Köth. Ich habe mir erst neulich einen EMI-Ausschnitt der Lucia aus Deutschland kommen lassen und bin beeindruckt von dem jugendlichen Charm dieser Interpretation.


    Die Aufnahme enthält dazu noch mehrere meiner Lieblinge, Josef Metternich, Rudolf Schock und Gottlob Frick.


    Spargi d´amaro pianto mit Köth gibt es bei Youtube, wenn es jemanden interessiert.
    Wenn einer mehr Ausdruck liebt, kann ich June Anderson empfehlen.


    MfG
    hami1799

  • Liebe Mme. Cortese!


    Hab' besten Dank für die Eröffnung dieses Threads!


    Für mich ganz klar: Maria Callas! Ich weiß, andere haben die Partie stimmschöner, die Spitzentöne brillianter gesungen, aber ich kenne keine andere Sängerin, die die Ausdrucksfähigkeit der Callas besaß.

    Aber natürlich! Da stimme ich voll zu.
    Das hat zum guten Teil vielleicht auch damit zu tun, dass ich 1955 Maria Callas in Berlin gleich zweimal in der Partie erlebt habe!
    Ich war damals 14 Jahre alt und so enthusiasmiert, wie wohl kaum je wieder!


    Danach hatte ich lange richtig Schwierigkeiten, andere Sängerinnen in der Partie zu goutieren. Oft wurde ja das Werk in den 50er Jahren in Deutschland ohnehin nihct gegeben, aber trotzdem habe ich sowohl Erika Köth als auch Ruth-Margret Pütz öfter gehört. Erst langsam lernte ich, dass auch sie ihre Stärken haben. An meiner absoluten Fixierung auf Calls in der Partie hat das aber nicht wirklich was geändert. Erst als ich in Hamburg die damals ja noch recht junge und wirklich stupend virtuose Joan Sutherland als Lucia hörte, hat sich das ein bißchen aufgeweicht. Allerdings kann keine der beiden Aufnahmen, die Sutherland für Decca gemacht hat, die Verzauberung zurückbringen, die ihre Hamburger Lucia hatte. Die hört man am ehesten auf dem Londoner Mitschnitt von 1959 und auf dem Mitschnitt aus der Met von 1961 mit Tucker. Ansonsten:
    Die junge Renata Scotto war schon auch eine große Interpretin der Partie. Das kann man auf ihrer Aufnahme mit Raimondi und Bastianini auch heute noch hören!
    Einen Faible habe ich für Beverly Sills, aber eigentlich auch eher auf Grund von Live-Eindrücken. Ihre Aufnahmen zu hören, finde ich nicht so befriedigend!


    Wenig anfangen kann ich mit Edita Gruberova in dieser Partie. Aber das ist keine Frage der Qualität sondern des Geschmacks.


    Zu den Lucias, an die ich mich immer gern erinnere gehört, Magda Janculescu, die vielleicht von allen die lyrischste und innigste, die verletzlichste und eine ganz nach innen genommen leidende Interpretin der Partie war, den virtuosen Anforderungen aber gleichwohl voll gerecht wurde.



    Zu weiteren Interpretinnen der Partie sage ich erst mal noch nichts. Als mein Einstieg in die Diskussion mag dieser kurze Beitrag wohl reichen.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Auch für mich ist die Callas die gelebte Lucia. In der Serafin-Aufnahme von 1953 vibriert man förmlich mit. An Dramatik kaum zu überbieten.



    Doch ich möchte auch noch auf eine junge Sängerin aus Mazedonien aufmerksam machen, die als Lucia letztes Jahr in Stuttgart hervorragende Kritiken eingeheimst hat: Ana Durlovski. Wer will, kann sich hier ein Bild über sie machen:


    http://www.youtube.com/watch?v=Hxt6LJpSNv0


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo, Mme. Cortese!


    Da gäbe es auch bei diesem Thread eine ganze Menge Sängerinnen, die diese Lucia gut singen, aufzuzählen. Ich möchte mich aber beschränken. Von den Historischen möchte ich mich auf Lili Pons, Miliza Korjus und Maria Ivogün festlegen.


    Es gehört auch Mado Robin dazu, aber nur in einer bestimmten älteren Aufnahme unter R. Benzi, sonst singt sie mir die Arien zu spektakulär.


    Von den neueren Aufnahmen tendiere ich zu Rita Streich, Beverly Sills und Edita Gruberova.


    Natürlich bin ich ein großer Callas-Fan. Nur habe ich andere Vorstellungen zu der Partie der Lucia. Die Callas gefällt mir in dramatischen Rollen einfach besser.




    Herzlichst


    Wolfgang

    W.S.

  • @ Wolfgang


    Hallo Wolfgang, dass du in der Rolle der Lucia eher die Soprani leggieri bevorzugst, habe ich an anderer Stelle schon angemerkt. Meiner Meinung nach ist die Lucia aber nicht ganz eine undramatische Partie, wenn ich nur an das Duett Lucia-Enrico zu Beginn des zweiten Aktes denke. Wie eine Miliza Korjus dort klingt, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Genau deswegen hatte ich im Thread "Gegen das Chaos" vorgeschlagen, in diesen "Besten-Treads" nur Interpreten zu benennen, von denen man das gesamte Rollenportrait kennt. Oder gibt es eine Gesamtaufnahme mit Korjus? Falls ja, wäre ich für einen Hinweis dankbar.


    @ Hami


    Hallo Hami,


    dein Hinweis auf June Anderson bezüglich des Ausrucks verwirrt mich etwas. Ich kenne Andersons "Lucia" nicht, habe aber andere Aufnahmen von ihr (Hamlet, Maometto Secondo, Mose in Egitto) und empfinde ihre Rollengestaltung in allen drei Opern als schon sehr unterkühlt. Sie selbst hat in einem Interview sinngemäß mal gesagt, sie habe eine Kehle wie aus Glas, und genauso klingt sie in den genannten Aufnahmen für meinen Geschmack auch. Aber vielleicht hält ihre Lucia ja eine positive Überraschung bereit. Werde mal bei YouTube etwas stöbern.


    @ Caruso


    Hallo Caruso,


    mit Edita Gruberova kann ich auch nichts anfangen. Sie singt zwar sehr gut, aber für mein Empfinden zu gekünstelt, will sagen, alles, was bei ihr an Ausdruck kommt, klingt gewollt und nicht spontan. Sie singt ihre Rollen zwar, aber sie lebt sie nicht. Den gleichen Eindruck habe ich übrigens immer auch bei Alfredo Kraus, weshalb auch dieser trotz seiner Perfektion nie zu meinen Lieblingssängern gehören wird.


    Joan Sutherland singt natürlich auch toll, vor allem in den virtuosen Teilen der Partie. Leider war ihre Ausdrucksfähigkeit doch etwas begrenzt, obwohl das in ihren frühen Aufnahmen noch nicht so deutlich wurde.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Von den Historischen möchte ich mich auf Lili Pons, Miliza Korjus und Maria Ivogün festlegen.


    Es gehört auch Mado Robin dazu, aber nur in einer bestimmten älteren Aufnahme unter R. Benzi, sonst singt sie mir die Arien zu spektakulär.


    Von den neueren Aufnahmen tendiere ich zu Rita Streich, Beverly Sills und Edita Gruberova.


    Lieber Wolfgang,


    da Du erstens eine Vorliebe für soprani leggieri hast und Dich zweitens in Russland und der Ukraine sowie bei russischen und ukrainischen Sängerinnen auskennst, hätte ich erwartet, dass Du den Namen von Evgeniya Miroshnichenko ins Gespräch bringst! Ihre Aufnahme der Wahnsinnsarie gehört bestimmt zu den virtuosesten, die je eingespielt worden sind. Ich habe sie 1980 in Kiew als Lucia gehört und kann sagen, dass sie nicht etwa ein Kanarienvogel-Sopran war sondern wirklich eine sehr intensive Gestalterin!


    Ich weiss nicht, ob es irgendwo heute die LP-Aufnahme der Wahnsinnsarie noch gibt (Ich habe sie auf LP), aber zumindest die erste Lucia-Arie kann man hören und umsonst herunterladen:


    http://classical-music-online.net/en/performer/5883


    Ausserdem gibt es etliche Videos bei YouTube (Bei der Suche am besten eingeben: Евгения Мирошниченко), die aber alle leider aus einer Zeit stammen, als sie doch nicht mehr so so großartig war wie in den frühen Jahren ihrer Karriere - und auch nicht mehr die sagenhaften Spitzentöne singt. Allerdings hörenswert sind sie allem Male! Am ehesten würde ich empfehlen:


    http://www.youtube.com/watch?v=85S_L7OLIfk


    Die Stimme wird nicht Jedermanns Geschmack sein, aber die Staccati, die Sprungtechnik und die Triller sind absolut sensationell. Da muss sie sich hinter keiner anderen Sopranistin verstecken!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo, Caruso 41!


    Vor Kurzem hörte ich erst einen Opernabend des Bolshoi-Theaters mit verschiedenen Interpreten auf einer überspielten CD, der Name dieser Sopranistin stand aber nicht auf dem Programm. Leider besitze von Miroshnichenko keine Aufnahme. Vielleicht hat sie nur in Kiew und Odessa gesungen. Was nicht ist, kann noch werden. Wenn meine Frau nicht wieder ihren Urlaub verschieben muß, wird es dieses Jahr mit dem Urlaub in der Ukraine und evt. Rußland noch was werden.

    W.S.

  • Leider besitze von Miroshnichenko keine Aufnahme.


    Lieber Wolfgang!



    Miroshnichenko hat viel am Bolschoi gesungen - aber zumindest in den 70er und 80er Jahen gab es dort keine Lucia.
    Im Rundfunk hat man die verschiedensten Aufnahmen von ihr regelmäßig gespielt. Meist Arien aus russischen Opern!
    An der Scala hat sie mehrfach Traviata gesungen


    Ich könnte mir denken, dass die Sängerin für Dich interessant wäre - und YouTube bringt - soweit ich sehe - nicht die Wahnsinnsarie von der Melodia-LP C10-12283-84


    Wenn es Dir wichtig wäre, könnte ich die LP mal auf CD überspielen. Wir müssten dann nur einen Weg finden, die hier im Forum geltende Kontaktsperre zu umgehen!


    Beste Grüße



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Hallo Mme. Cortese,


    eigenartigerweise bin ich von La Stupenda auch nicht gerade hingerissen, obwohl man es doch sein sollte.


    Du hast Dich allerdings nicht über Erika Köth geäußert. Ich finde ihre kindlich-naive, helle Stimme einfach rührend. Von der unglaublichen Musikalität und Technik gar nicht zu reden.


    Viele Grüße
    hami1799

  • Hallo, hami1799!


    Auch ich bin ein großer Liebhaber der Stimme von Erika Köth. Ich besitze viele Aufnahmen von ihr. Ein herrlicher Koloratur-Sopran, ohne Zweifel. Wie du treffend beschreibst "kindlich-naiv", ist sie für mich nicht die ideale Lucia. Da gebe ich als Lucia Rita Streich den Vorzug.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Da gebe ich als Lucia Rita Streich den Vorzug.


    Soviel ich gelesen habe, hat sie die Lucia nie gesungen. Es gibt nur eine Studio-Aufnahme der Arie.
    Oder sind meine infos unvollständig?


    Ganz im Gegensatz zu Frau Köth. Die hat riesige Triumphe als Lucia auf der Bühne gefeiert.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Wolfgang,


    bevor Du jetzt still in Dich hineinweinst, muß ich noch etwas Nettes über Rita Streich sagen, ganz leise nur, weil´s nicht hierher gehört.


    Ihr Caro nome ist der Hammer, die reinste Yma Sumac.


    Viele Grüße
    hami1799

  • Hallo Hami, Hallo Wolfgang!


    Ich glaube, ich habe schon deutlich gemacht, dass ich die soprani leggieri in der Lucia nicht für so ganz rollenadäquat halte, weiter oben am Beispiel von Miliza Korjus. Und wenn ich die Musik der Lucia höre, und zwar bereits bei ihrem ersten Auftritt, dann spricht für mich daraus eine tiefe Melancholie, die ,zusammen mit der Schilderung ihrer Halluzination, für mich alles andere als kindlich-naiv ist. Um nicht missverstanden zu werden - ich schätze Erika Köth sehr, ich weiß auch, dass sie als Lucia große Erfolge hatte, aber Sängerinnen wie Callas, Sutherland und meinetwegen auch Anderson waren meiner Meinung nach an der Rolle einfach näher "dran" und konnten sie besser ausloten.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Zitat

    Soviel ich gelesen habe, hat sie die Lucia nie gesungen. Es gibt nur eine Studio-Aufnahme der Arie.


    Mein lieber Harald!


    Ja, natürlich beziehe ich mich auf die Aufnahme der Rita Streich mit dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin unter Kurt Gaebel. Aufgenommen in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin. Ob sie die Lucia auf der Bühne gesungen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls bin ich von dieser Interpretation so beeindruckt, daß ich sie gleich an die Spitze stellte.



    Herzlichst


    Wolfgang

    W.S.

  • Ob sie die Lucia auf der Bühne gesungen hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls bin ich von dieser Interpretation so beeindruckt, daß ich sie gleich an die Spitze stellte.


    Ja, aber so kann man doch nicht argumentieren!


    Eine Arie ist eine Arie, aber ohne entsprechende Rollenpraxis auf der Bühne kann man einen Interpreten nicht ernsthaft für ein Topranking einer Rolle in Betracht ziehen. Das ist reiner Etikettenschwindel. Selbst die Fälle, wo eine Rolle nur für eine vollständige Studioaufnahme einstudiert wurde, sollten quasi außer Konkurrenz oder zumindest unter Nennung der Einschränkung laufen (und es gibt doch einige sehr gute Schallplattenporträts, die reine "Kunstprodukte" sind). Es ist einfach unmoralisch, mit Retortenprodukten gegen erfolgreiche Bühnengrößen zu argumentieren.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Ja, aber so kann man doch nicht argumentieren!


    Eine Arie ist eine Arie, aber ohne entsprechende Rollenpraxis auf der Bühne kann man einen Interpreten nicht ernsthaft für ein Topranking einer Rolle in Betracht ziehen. Das ist reiner Etikettenschwindel. Selbst die Fälle, wo eine Rolle nur für eine vollständige Studioaufnahme einstudiert wurde, sollten quasi außer Konkurrenz oder zumindest unter Nennung der Einschränkung laufen (und es gibt doch einige sehr gute Schallplattenporträts, die reine "Kunstprodukte" sind). Es ist einfach unmoralisch, mit Retortenprodukten gegen erfolgreiche Bühnengrößen zu argumentieren.


    Hallo, Theophilus!


    So wie du argumentierst, geht es aber auch nicht. Als "Kunstprodukt" werte ich diese Aufnahme jedenfalls nicht. Streich hat immerhin beide herausragenden Arien aus dieser Oper gesungen. Und in einer Länge von 24 Minuten. Das läßt in jedem Fall einen Vergleich zu. Und davon war ich sehr beeindruckt. Und wer die Stimme von Rita Streich schätzt, kann sie sich mit größter Wahrscheinlichkeit in dieser Rolle hervorragend vorstellen. Und es steht ja auch nicht fest, daß sie diese Partie nie auf der Bühne gesungen hat.

    W.S.

  • Für mich ganz klar: Maria Callas! Ich weiß, andere haben die Partie stimmschöner, die Spitzentöne brillianter gesungen, aber ich kenne keine andere Sängerin, die die Ausdrucksfähigkeit der Callas besaß.



    Ich muss Dir und allen anderen, die die Lucia der Callas als ihre erste Wahl angeführt haben, zustimmen - Nur die Aufnahme, die mich seit den Tagen der "Schwarzpressungen" auf LP am stärksten beeindruckt ist nicht die unter Serafin, die ich sehr schätze, sondern der Mitschnitt aus Berlin unter Karajan, derzeit zum Beispiel in dieser "Pressung" zu hören:


    Aber daneben schätze ich auch ganz andere Rollenauffassungen: Die Sutherland gelang eine wirkliche Alternative Rollenauffassung - hier vor allem die frühe Aufnahme unter Pritchard, die nicht nur von der Sutherland her zu bevorzugen ist - aber auch die Einspielung unter Bonynge mit der nun schon "reiferen" Diva mit den "berühmteren" aber nicht besseren bzw. stilreineren Partnern beeindruckt mich stark.




    Und schließlich die Gruberova, meine erste Lucia in Wien: Nicht nur aus Sentimentalität, wobei ich dies natürlich nicht ausschließen kann und will, kann ich mich noch immer in ihre Lucia, besonders in ihrer frühen Einspielung mit dem unvergesslichen Alfredo Kraus unter Rescigno, mit dem sie ausgezeichnet harmoniert, verlieren.


    Und noch zuletzt ein Hinweis auf eine Rollengestaltung der besonderen Art - Natalie Dessay, die in der französischen Fassung unter Evelino Pido beweist, dass sie zu den großen Lucia-Interpreten gehört.

    Liebe Grüße aus Wien


    Giovanni


    Liebe Grüße

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. (Friedrich Nietzsche)

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  • Und wer die Stimme von Rita Streich schätzt, kann sie sich mit größter Wahrscheinlichkeit in dieser Rolle hervorragend vorstellen.


    Nein. Eine Schallplattenaufnahme hat mit Bühnenpraxis herzlich wenig zu tun. Und ich kann mir Frau Streich bestenfalls an einem kleinen Haus als Lucia vorstellen, an einem großen wäre sie bei dieser Rolle phasenweise überhaupt nicht über die Rampe gekommen.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Wolfgang,


    Natürlich ist auch für diese Arie, wie schon für die GLÖCKCHENARIE, MADO ROBIN mit an erster Stelle zu nennen, und damit wurde sie ja auch 1950 in Marseille, und vor allem 1954 - 1956 an der Oper in San Francisco stürmisch gefeiert. Ich weiß nicht, ob Du auch die Decca-Aufnahme unter dem Dirigenten RICHARD BLAREAU, mit dem sie ja viele Aufnahmen realisierte, und dem ORCHESTRE DE LA SOCIÉTÉ DES CONCERTS DU CONSERVATOIRE mit ihr hast. Auch da ist ihre Gesangsleistung doch, finde ich, beeindruckend.


    Viele Grüße


    wok

  • Und ich kann mir Frau Streich bestenfalls an einem kleinen Haus als Lucia vorstellen, an einem großen wäre sie bei dieser Rolle phasenweise überhaupt nicht über die Rampe gekommen.


    Schon in dem kleinen Haus der ehemaligen Städtischen Oper Berlin an der Kant-Strasse hatte sie als Norina erhebliche Probleme, über die Rampe zu kommen.


    Leider


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat

    Zitat von »Theophilus« Und ich kann mir Frau Streich bestenfalls an einem kleinen Haus als Lucia vorstellen, an einem großen wäre sie bei dieser Rolle phasenweise überhaupt nicht über die Rampe gekommen.


    Caruso41:


    Schon in dem kleinen Haus der ehemaligen Städtischen Oper Berlin an der Kant-Strasse hatte sie als Norina erhebliche Probleme, über die Rampe zu kommen.


    Wie hier im Forum deutsche Sänger und Sängerinnen wie Rita Streich und Ernst Kozub von EXPERTEN niedergemacht werden, die in anderen Beurteilungen zur Spitzenklasse in ihren Metiers zählten, ist für mich nicht mehr akzeptabel! Es erinnert mich an das Niedermachen von Karl Ridderbusch, der für mich zu den besten deutschen Bassisten zählte. Ich erinnere noch daran, daß mit dem Tenor Franco Bonisolli genauso umgesprungen wurde. Dafür habe ich nicht das geringste Verständnis! Tut mir Leid, aber das wars!

    W.S.

  • Es wird Ostern. Die "Besserwisser", die es in allen Bereichen auf der Welt gibt, und besonders hier im forum, sollten endlich einmal in sich gehen und klein beigeben. Ihre Meinung ist ihnen ja unbenommen, aber sie sollten auch andere gelten lassen. Und es ward Licht ... heißt es in der Schöpfung. Geschmackssache ist privat und soll es auch bleiben. Dabei ist es mir sch...egal, ob großes Haus oder kleines Haus oder Mikrofonstimme im Studio. Es ist unfair und macht auch keinen Spaß, alles mit Riesentrompeten zu vergleichen, Weiblein oder Männlein. Erika Köth hat von Sängerkollegen im TV-Interwiew gesprochen, die via Lautsprecher über eine Riesenstimme verfügten, die sie im Original gar nicht hatten. Das ist doch unbestritten. Tenöre haben sich darüber geäußert, dass es schwer ist, in der Wiener Staatsoper wegen der höher gestimmten Violinen gegen den Klangteppich anzusingen. Ich kann nur denen zustimmen, denen es bald keinen Spaß mehr macht, hier noch zu schreiben. Wenn Alfred uns nicht die Möglichkeit genommen hätte, hätte ich große Lust, den Sängerkrieg nicht auf der Wartburg sondern in einem persönlichen Brief oder Gespräch anhand von zahllosen Beispielen auszutragen, die manche der hier vorliegenden Beiträge ad absurdum einstufen würde.


    LG und frohe Ostern, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Wie hier im Forum deutsche Sänger und Sängerinnen wie Rita Streich und Ernst Kozub von EXPERTEN niedergemacht werden,...


    Von "Niedermachen" kann überhaupt keine Rede sein! Aber es hilft dir auch nicht weiter, wenn du dich der Tatsache verschließt, dass es sich eben um eine kleine Stimme handelte, die bei Rollen mit etwas Dramatik sehr schnell an ihre physikalischen Grenzen stieß. Was aber auf Schallplatte eben nicht so auffiel...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Seid doch einfach ein bißchen tolerant! Wenn der eine die Rita toll findet und der andere lieber die Editha hört - dann laßt doch einfach jedem seine Meinung. Das Recht, sie aufs Thread zu bringen, hat jeder. Mitunter komme ich mir wie in der Schule vor. Der Lehrer sagt, was richtig ist, alle anderen müssen das wiederholen, sonst gibts schlechte Noten.


    Ich mag meine Frau. Leider kann sie nicht singen.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wie hier im Forum deutsche Sänger und Sängerinnen wie Rita Streich und Ernst Kozub von EXPERTEN niedergemacht werden,


    Sorry, lieber Wolfgang, aber ich habe nun wirklich Rita Streich mit keinem Wort niedergemacht!
    Ich habe sie in den 50er Jahren in vielen Partien live hören können und schätze sie sehr.
    Ihre Aufnahmen höre ich ausgesprochen gerne.
    Aber man wird doch wohl ganz offen und ehrlich darauf hinweisen dürfen, dass ihre Stimme selbst in einem kleinen Haus - und ich habe sie nur dort gehört - durchaus an Grenzen geriet.


    Ernst Kozub ist zwar in diesem Thread nicht das Thema, aber auch den habe ich nirgends niedergemacht.
    Ich habe die Schönheit seiner Stimme und den Reichtum und die Strahlkraft seiner Spitzentöne immer herausgestrichen.


    Es schien mir angesichts der Ver-HERR-lichung des Tenors in verschiedenen Beiträgen allerdings denn doch angezeigt, auch mal klarzustellen, dass er als Sänger und als Künstler Defizite hatte. Die habe ich benannt. Bisher habe ich auf meine Argumente keine Entgegnungen gehört sondern nur eine Verweigerung festgestellt, sich mit den Argumenten überhaupt auseinanderzusetzen. Das empfinde ich als ärmlich!


    Völlig inakzeptabel scheint mir, wenn Du unverkennbar suggerierst, dass sich Kritik gerade gegen "deutsche Sänger und Sängerinnen" richten würde. Was für eine Ungeheuerlichkeit!
    Meinst Du, diese Sänger werden nur kritisiert, weil sie deutsch sind?
    Oder meinst Du, sie dürften nicht kritisiert werden, weil sie deutsch sind?


    Vielleicht hast Du es ja ganz anders gemeint. Das möchte ich Dir erst mal noch zugute halten.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso 41!


    Ich weiß die Frage mag vielleicht etwas weniger intelligent anmuten, aber wenn du 1985 von der Lucia mit Joan Sutherland, neben Gianni Raimondi und / oder Placido Domingo so begeistert warst, warum hörst du dir dann nicht die beiden Mitschnitte mit Joan Sutherland aus der Hamburgischen Staatsoper an, anstelle der Londoner Aufführung?


    Gruß


    Sven

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