Die Wände der Bühne zierten entweder Porträts von Köpfen oder es waren Spiegel zu sehen.
Auf der Bühnen selber standen oder saß die Clownerie, der Rest der Staffage auf Stühlen.
Des Grieux kannte als schmieriger Küstengigolo nur zwei Gesichtszüge, entweder den eines infantile Grinsenden oder den eines kleinen Kindes, dem man gerade sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte.
Alles in allem hätte man hier auch einen Kartoffelsack auf die Bühnenstellen können, den man mal nach rechts außen und mal zur Mitte der Bühne bewegt, mehr fand hier nicht statt.
Und wenn er nicht gerade, was höchst selten vorkam von einer Seite zur anderen ging, hatte er nur Augen fürs Publikum, vorzugweise von der Rampe aus, so müßen sich unsere heutigen Kritiker das Opernleben von früher vorgestellt haben, als es noch kein Regietheater gab.
Gesanglich musizierte Carlo Ventre auf dem harten Stimmkern und wenn mal eine gefühlmäßige Regung kam verwechselte er schmalz mit schmelz, schade.
Norma Fantinis ( im roten Barockkleid ) Bemühungen diesem Werk wengistens noch etwas Leben und Gefühl einzuhauchen liefen komplett ins leere, was der Regisseur nicht ruinieren konnte, das vermote Carlo Montanaro mit seinem von hinnen und von dannen eilendem Dirigat, der nur einige wirklich gelungene Momente hatte, wie zum Beispiel beim Vorspiel zum dritten Akt.
Gesanglich war sie der Höhepunkt der Abends, mit ihrem runden ebenmäßig klingen Sopran verstand sie es sowohl in den dramatischen Ausbrüchen so wie auch in lyrischen Momenten ihr Instrument perfekt einzusetzen um somit ihr Publikum zu verzaubern.
Lauri Vasar als Lescaut wollte wohl noch einmal an Heath Ledgers letzte große Rolle, die des Joker erinnern, gesanglich war er hervorragend.
Tigran Martirossian verkörperte hier einen " geilen Alten " gesanglich war auch er ebenfalls hervorragend und zu guter letzt muß noch die kurze gesangseinlage von Maria Markina erwähnt werden, die ebenfalls keine Wünsche offenließ.