Welches sind die bekanntesten Malereien?

  • mal überlegen ...


    Höhle von Lascaux
    Giotto: Arenakapelle
    Jan van Eyck: Arnolfini-Hochzeit
    Sandro Botticelli: Die Geburt der Venus
    Leonardo da Vinci: Mona Lisa
    Michelangelo: Sixtinische Kapelle
    Raffael: Schule von Athen
    Velasquez: Las Meninas
    Rembrandt: Nachtwache
    Goya: Die Erschießung der Aufständischen
    Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer
    Eugène Delacroix: Die Freiheit führt das Volk
    Claude Monet: Impression
    Vincent van Gogh: Sonnenblumen
    Gustav Klimt: Der Kuss
    Edvard Munch: Der Schrei
    Pablo Picasso: Guernica
    Salvador Dalí: Schmelzende Uhren


    Kann das sein?

  • Hochinteressante Auswahl. Die meisten kenne ich.


    Ich würde noch hinzufügen:


    Goldene Bulle, Prunkhandschrift König Wenzels IV. (Prag um 1400; Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 338)
    Caravaggio: Amor als Sieger
    Ingres: Napoleon (als Konsul oder doch auf dem Thron?)
    v. Stuck: Die Sünde

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich nehme an, dass international


    William-Adolphe Bouguereau: L'Amour et Psyché
    "http://en.wikipedia.org/wiki/L'Amour_et_Psyché,_enfants"


    bekannter sein dürfte als Stucks Sünde. Das wäre jetzt das erste private Bild, das ich hier einfügen würde. Dass es sehr bekannt ist, schließe ich daraus, dass auf touristisch stark frequenzierten Plätzen in Florenz Poster davon verkauft werden. Allerdings sind wohl Raffaels Engel aus Dresden bekannter?

  • Dali The enigma of William Tell
    Dali The Elephants
    Böcklin Die Toteninsel (Version beliebig)
    Repin Bildnis des Mussorgsky
    Repin Die Wolgaschlepper

  • Allerdings sind wohl Raffaels Engel aus Dresden bekannter?

    Ja sicherlich. Aber vor allem im Zusammenhang mit dem Gesamt- Gemälde, die "Sixtinische Madonna".
    Oder das "Schokoladenmädchen" von Liotard.
    Weiterhin eines der wichtigsten und berühmtesten die "Mona Lisa" von da Vinci (Neuesten Schätzungen zur Folge liegt der Wert des Gemäldes der Mona Lisa zwischen vierhundert Milliarden und einer Billion Euro).
    Ein interessanter Thread. Die Reihe ließe sich noch richtig lang weiterführen.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Die Giotto-Fresken hätte ich vermutlich nicht zuordnen können, das Van-Eyck-Bild kenne ich, aber ich hätte nicht den Urheber gewusst.


    im deutschsprachigen Raum evtl noch


    Cranach: Luther-Portrait und Adam & Eva
    Leonardo: Proportionstudie nach Vitruv, Abendmahl
    Dürer: Selbstbildnis, evtl. auch "Hase" und "Nashorn" (Zeichnungen oder Stiche, aber das ist wohl egal)
    Bosch: bizarre Details aus "Garten der Lüste"
    Menzel: Flötenkonzert
    Spitzweg: Der arme Poet (der mit Zipfelmütze und Regenschirm in der Mansarde), Spaziergang


    Van Gogh: Selbstbildnis, Schwertlilien, Kornfeld


    und sicher noch ein paar mehr

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Und natürlich:


    Vermeer van der Delft: Die Malkunst (Alternativtitel : Allegorie der Malerei etc etc...)
    Hyazinthe Rigaud: Louis XIV
    Velazquez: Infantin Maria Theresa im weissen Kleid
    Holbein: Portrait von Heinrich VIII (Alternativ: Die Botschafter)
    Brueghel: Bauernhochzeit


    aber das ist ein Fass ohne Boden....


    mfg Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein Lieblingsbild ist Kaiser Maxiimilian von Dürer. Hängt? Bei Alfred!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich meinte mit "bekannt" eigentlich nicht, dass man weiss, was es ist, sondern dass sehr viele Leute (also vor allem die, die keine Ahnung von Kunst haben) das Bild irgendwie im Gedächtnis abgespeichert haben. Bei Giotto bin ich mir auch unsicher, wahrscheinlich käme der erst viel später, Velasquez womöglich ebenso. Bei Raffaels Sixtinischer Madonna bin ich mir unsicher, ich nehme an, dass meistens nur die beiden Engel unten bekannt sind - ebenso ist aber natürlich von Michelangelos sixtinischer Freskenmalerei nur die Erschaffung Adams im allgemeinen Bildgedächtnis enthalten, der Rest nicht. Im deutsch/österreichischen Raum war ich absichtlich sehr zurückhaltend, da ich eine internationale Liste im Auge hatte und keine aus unserer Brille erstellte. Da ich Zeichnungen und Stiche nicht dabei haben wollte, bin ich mir bei Dürer doch recht unsicher (ebenso Grünewald, merkwürdig, dass niemand den Isenheimer Altar reklamiert hat?) Bei Bosch wusste ich nicht, welches Bild denn so bekannt ist. Cranach und Holbein hätte ich nicht für so geläufig gehalten, aber vielleicht täusche ich mich (vor allem wegen der englischen Herrscherprotraits).


    Ich versuche einmal zu reduzieren und beschränke mich nur auf die Alten Meister:


    Höhle von Lascaux
    Jan van Eyck: Arnolfini-Hochzeit
    Sandro Botticelli: Die Geburt der Venus
    Hieronymus Bosch: Garten der Lüste
    Leonardo da Vinci: Mona Lisa
    Leonardo da Vinci: Abendmahl
    Michelangelo: Sixtinische Kapelle (Erschaffung Adams)
    Raffael: Schule von Athen
    Raffael: Sixtinische Madonna (Engel)
    Holbein: Heinrich VIII
    Rembrandt: Nachtwache
    Hyacinthe Rigaud: Louis XIV


    Bei Brueghel und Vermeer traue ich nicht so ganz unserer "Wiener Brille", bei Rubens, dessen "dicke Weiber" sicher hierher gehören, weiß ich nicht, welche denn genau, ebenso Caravaggio (da wird dann jeder die Bilder aus "seinem Museum" nennen - siehe Liotard ...). Interessant wäre vor allem die Liste eines Amerikaners und die eines Japaners, aber da werden wir in unserem Forum Pech haben.

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  • Bei Raffaels Sixtinischer Madonna bin ich mir unsicher, ich nehme an, dass meistens nur die beiden Engel unten bekannt sind

    Lieber KSM
    Vermutlich hast Du recht, wenn es sich um die nicht so kunstinteressierenden Leute handelt, da ja die Engel schon vielfach auf Ansichtskarten oder zu Werbezwecken (mißbraucht) bzw. verwendet wurden. Die Kenner und Liebhaber werden aber wohl das Gesamtwerk sehen. Vor allem die zentral stehende Madonna mit dem Jesuskind auf dem Arm, die sofort durch ihre Größe die Blicke des Betrachters auf sich zieht.
    Dieses Gemälde entstand übrigens genau vor 500 Jahren und befindet sich in der Gemäldegalerie "Alte Meister" im Dresdner Zwinger. Ich habe es schon ein paarmal bestaunt und bewundert. Es ist schon beeindruckend wenn man da davor steht, alleine in der Höhe mißt es wohl fast 3 m.
    Für mich eines der schönsten Bilder, anders als der oben erwähnte "Schrei". Aber ich weiß, das sind Zeitunterschiede, völlig andere Motive mit jeweils individueller Aussage und letztlich ist auch das Betrachten eines Bildes und das Empfinden betreffs Schönheit und Ästhetik wie so vieles im Leben persönliche Geschmackssache.


    Ich möchte hier aus aktuellem Anlaß einen Hinweis geben. Am kommenden Mittwoch, ich glaube es war um 21.15 Uhr, bringt der MDR eine Sendung, in der es u. a. auch um dieses Gemälde geht.
    Ich weiß aber nichts Genaues über den Inhalt der Sendung, also bitte nicht mit mir schimpfen, wenn evtl. Erwartungen nicht erfüllt werden. Ich habe auch nur gestern abend die kurze Vorschau gesehen und das Bild war zu sehen und es wird wohl auch darüber gesprochen.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Von Vincent von Gogh möchte ich noch die "Langlois-Brücke von Arles" und das "Nachtcafé", benennen, die zusamenn mit einigen anderen (leider nicht im Original) in meiner Wohnung hängen und mich immer wieder erfreuen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich versuche einmal zu reduzieren und beschränke mich nur auf die Alten Meister


    Mit Verlaub, was soll das? Rothko ist bestimmt bekannter als van Eyck; die Expressionisten fehlen ganz (nachdem der Vorläufer Munch nun auch kein Altmeister mehr sein darf). Rembrandts "Mann mit dem Goldhelm" ist auf die von euch gemeinte Weise ganz gewiß populärer als die Nachtwache. Ob Botticelli bekannter ist als Caravaggio, steht dahin. Klimt dürfte nicht fehlen, bei seiner ikonographischen Überrepräsentanz (es gibt sogar Regenschirme). Dürers "Betende Hände" sind auch epidemischer als manches andere von ihm. Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring" genießt, dank Roman und Film, große Popularität. Die französischen Impressionisten dürften allen den Rang ablaufen - die erfolgreichste Malerschule überhaupt. "Die Schule von Athen" - lächerlich. Ausgestelltes Bildungsbürgertum. Die Raffael-Engel haben sich längst als Label verselbständigt; Damen, die die Madonna überm Bett hängen haben, sind im Aussterben begriffen. Picassos Don-Quixoterien und seine Tuschzeichnungen von Tieren sind bestimmt auch verbreiteter als Guernica. Was ist mit Warhol? Seine Vierfarbdrucke sind ebenso wie etwa Lichtensteins Comic-Ikonen die wahren Signaturen der bildenden Kunst. Und wem das zu modern ist, der müßte wenigstens Toulouse-Lautrec nennen. Mucha und de Lempicka. Die sind wirklich bekannt.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Zitat

    Bei Brueghel und Vermeer traue ich nicht so ganz unserer "Wiener Brille",


    OH, das ist Bescheidenheit am falschen Platz. Die Leute kommen oft aus Japan und sehen sich als einziges Gemälde "Die Malkunst" an. Die Malkunst ist nicht nur formatmäßig einer der grössten Vermeers, sondern zählt überdies zu den schönsten.
    Die "Malkunst " ist meiner Auffassung nach für das Kunsthistorische Museum in Wien (welches zu den Top Ten Kunstmuseen der Welt zu zählen ist), das was für den Louvre die "Mona Lisa" ist.


    Ebenso ist es mit Brueghel (Pieter Bueghel d. Ä) . Alle Welt will sie sehen. Das Kunsthistorische Museum besitzt die weltweit grösste Sammlung an Brueghels, wobei die "Bauernhochzeit" vermutlich eines der bekanntesten Bilder der Welt sein dürfte.
    Ich sehe das nicht durch die "Wiener Brille" sondern beantworte fast täglich Fragen nach Brueghels und unserem Vermeer, wobei hier auch die russischen Kunstfreunde sehr interessiert sind.


    Ich würde gelegentlich auch über derartige Themen schreiben, fürchte aber, daß ich damit allein auf weiter Flur bleibe wie vergangenen Winter beim "Wintermärchen-Thread" (er wird DENNOCH kommenden Winter fortgesetzt).


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Rothko ist bestimmt bekannter als van Eyck

    Mit Verlaub, da muß ich energisch widersprechen. Mir war Rothko bis soeben kein Begriff - und nachdem ich im Internet ein paar "Bilder" von ihm gesehen habe, empfinde ich das auch nicht als Makel :hahahaha:



    Zitat

    Rembrandts "Mann mit dem Goldhelm" ist auf die von euch gemeinte Weise ganz gewiß populärer als die Nachtwache

    Bedauerlicherweise ist "Der Mann mit dem Goldhelm" nicht von Rembrandt - eigentlich ein Fall fürs Depot.



    Zitat

    Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring" genießt, dank Roman und Film, große Popularität.

    Vermutlich das einzige Bild von Vermeer, daß der "Malkunst" an Bekanntheit ebenbürtig ist.



    Zitat

    Was ist mit Warhol?

    Man wird darüber streiten können ob das noch Kunst ist..........


    Carl Barks Disneyfiguren sind auch weltbekannt (obwohl die meisten den Namen gar nicht kennen) - und in gewisser Weise sogar (von mir bewunderte) "Kunstwerke" - oder aber besser ausgedrückt - Symbole einer gewissen Abart von Kultur, oder sollte man nicht besser Sagen Subkultur ? Aber als Weltkulturerbe oder reif fürs Museum würde ich sie nicht einstufen...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Rothko kannte ich auch nicht. Und der soll bekannter sein als der Malerfürst van Eyck, einer der ganz, ganz Großen (vielleicht der Größte vor Leonardo, zeitlich)? ?(

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Rembrandts "Mann mit dem Goldhelm" ist ganz gewiß populär...

    Neueste Untersuchungen und Forschungsergebnisse behaupten, daß dieses Gemälde nicht von Rembrandt, sondern von seinen Schülern wäre.
    Es sind ähnliche Spekulationen wie über Bach und seine Toccata und Fuge 565, d- Moll.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Rothko kannte ich auch nicht. Und der soll bekannter sein als der Malerfürst van Eyck
    Man beachte die Logik ...


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Man beachte die Logik ...


    Was hat denn das mit Logik zu tun? Was sollen denn solche Spitzfindigkeiten?!
    Ich habe lediglich neueste Erkenntnisse mitgeteilt, die unlängst veröffentlicht wurden. Und es könnte ja sein, daß sich jemand dafür interessiert und noch nichts davon gehört hat.

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Chrissy,


    unsere postings haben sich überkreuzt; meines bezog sich auf deinen Vorgänger, um pardon. Das eingeschobene Zitat verdeutlicht nun den Bezug.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

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  • unsere postings haben sich überkreuzt; meines bezog sich auf deinen Vorgänger, um pardon. Das eingeschobene Zitat verdeutlicht nun den Bezug.

    Das merke ich jetzt auch, lieber Farinelli. Ich hatte es auf mich bezogen und habe das nicht verstanden. Deshalb die Irritation. Nun meinerseits Entschuldigung.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Carl Barks Disneyfiguren sind auch weltbekannt (obwohl die meisten den Namen gar nicht kennen) - und in gewisser Weise sogar (von mir bewunderte) "Kunstwerke" - oder aber besser ausgedrückt - Symbole einer gewissen Abart von Kultur, oder sollte mann nicht besser Sagen Subkultur ? Aber als Weltkulturerbe oder reif fürs Museum würde ich sie nicht einstufen...


    Niemals und in keinem Zusammenhang würde ich in der Kunstbetrachtung von "Abart" sprechen. Das Wort ist verdächtig. "Subkultur" trifft es nach meiner Auffassung bei Barks auch nicht. Der hat geniale Figuren geschaffen in einem öffentlichen Prozess, den jeder über Jahre hinweg schauend nachvollziehen kann. Was sonst soll es sein als Weltkulturerbe? Dennoch scheue ich mich auch hier, mich in so großen Worten zu ergehen - wie mir das ganze Thema nicht sehr behagt. Die bekanntesten Malerein? Wer will sich da allen Ernstes auf eine verbindliche Auswahl festlegen?


    Der so genannte Bekanntheitsgrad ist doch keine Kategorie. Wir kennen doch die Umfragen aus den Medien, die gern auf so etwas abheben. Danach ist Gottschalk (nun vielleicht bald nicht mehr!) auch bekannter als der amtierende US-Präsident oder Franz Schubert oder Martin Luther. Ich kenne nur Bilder, die mir ganz persönlich etwas bedeuten. Und ich habe natürlich auch zu akzeptieren, das anderen Menschen ganz andere Bilder wichtig sind. Wieder andere Bilder gefallen allen oder fast allen. Es gibt objektive Maßstäbe in der Kunstbewertung - ohne Zweifel. Aber - und darauf lege ich mich fest - es gibt keine "bekanntesten" Bilder. Und manchmal stehe ich in Galerien, die ich bislang nicht kannte, vor Bildern, die ich auch nicht kannte - die mich aber derart ergreifen und anspringen, dass ich sie fürderhin nie mehr vergessen werde. Sind diese Bilder jetzt ein bisschen bekannter, nur weil sie mir bekannt geworden sind und den Betrachtern, die genau so ergriffen sind wie ich? Sagt es etwas aus, wenn über Tante Bärbels Couchecke Sonnenblumen von van Gogh hängen? Gern auch mal nur wenige Zentimeter unter der Zimmerdecke. Die hängen in vielen Wohnstuben. Zugespitzt: Bekanntheit kann sich auch gegen Kunst wenden und sie beschädigen.


    Herzliche Grüße zum Wochenende von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bekannteste Malereien:


    ich vermute mal, daß es drei Werke von Leonardo sind:


    - Mona Lisa - als Inkunabel der Weltkunst sowieso jedermann bekannt
    - Der vitruvianische Mensch - ihm kann man nicht entkommen
    - das letzte Abendmahl: seit Dan Browns Spekulationen im "Da Vinci-Code" überaus populär


    als nächst-bekannte Gruppe würde ich die Impressionisten vermuten - nicht ganz so fotorealistisch wie Canaletto, aber immer unmittelbar verständlich bleibend, sagen sie den meisten Leuten zu. Und von Van Gogh hat eh schon mal jeder was gehört.


    Michelangelo und die Sixtinische Kapelle kennen auch viele, gefolgt von Dürers "Betende Hände", die garantiert noch irgendwo rumhängen, gefolgt vom "Mann mit dem Goldhelm", egal ob Rembrandt oder Schüler, gefolgt von Rubens´ Saftgemälden.


    Schließlich Biedermann mit Spitzwegs "Armer Poet"; danach wird es eher sporadisch.


    Zur Zeit ist allerdings gerade "Der Schrei" als angeblich teuerstes Bild in aller Munde....gg

  • Ich versuche einmal zu reduzieren und beschränke mich nur auf die Alten Meister


    Mit Verlaub, was soll das?

    Nicht so viel, wie Du offenbar glaubst, ich dachte mir, bei diesem Teil lässt sich leichter abschätzen, was besonders bekannt ist, hat nichts mit "alt ist bekannter als neu" zu tun, oder was Du da hineininterpretiert hast.



    Zitat

    Rothko ist bestimmt bekannter als van Eyck; die Expressionisten fehlen ganz (nachdem der Vorläufer Munch nun auch kein Altmeister mehr sein darf). Rembrandts "Mann mit dem Goldhelm" ist auf die von euch gemeinte Weise ganz gewiß populärer als die Nachtwache. Ob Botticelli bekannter ist als Caravaggio, steht dahin. Klimt dürfte nicht fehlen, bei seiner ikonographischen Überrepräsentanz (es gibt sogar Regenschirme). Dürers "Betende Hände" sind auch epidemischer als manches andere von ihm. Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring" genießt, dank Roman und Film, große Popularität. Die französischen Impressionisten dürften allen den Rang ablaufen - die erfolgreichste Malerschule überhaupt. "Die Schule von Athen" - lächerlich. Ausgestelltes Bildungsbürgertum. Die Raffael-Engel haben sich längst als Label verselbständigt; Damen, die die Madonna überm Bett hängen haben, sind im Aussterben begriffen. Picassos Don-Quixoterien und seine Tuschzeichnungen von Tieren sind bestimmt auch verbreiteter als Guernica. Was ist mit Warhol? Seine Vierfarbdrucke sind ebenso wie etwa Lichtensteins Comic-Ikonen die wahren Signaturen der bildenden Kunst. Und wem das zu modern ist, der müßte wenigstens Toulouse-Lautrec nennen. Mucha und de Lempicka. Die sind wirklich bekannt.

    Du hast irgendwie das Thema nicht ganz verstanden. Von Graphiken, Zeichnungen, Drucken ist hier nicht die Rede (Du kannst das natürlich auch betrachten aber dann nicht in Bezug auf meine Beiträge). Außerdem geht es um konkrete Bilder, nicht um Stile. Dann bleibt von Deinem Text nicht viel übrig:
    Rembrandts "Mann mit dem Goldhelm"
    Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring"
    Ist von meinen Nennungen nicht weit entfernt. Glaubst Du wirklich, dass der Goldhelm aus dem Rembrandtumkreis bekannter ist als die Schule von Athen oder gar als die Botticelli-Venus? Kann ich mir nicht vorstellen. Woher kommst Du? Vielleicht aus der Nähe von Berlin?
    ;)

  • Die Leute kommen oft aus Japan und sehen sich als einziges Gemälde "Die Malkunst" an.


    Aber sie kommen nicht wegen der Malkunst nach Wien, sondern sehen sich die Malkunst an, weil sie nun schon mal in Wien sind und ihre Reiseführer dort viele Sternchen haben.


    Vergleicht man das Touristenaufkommen vor der Malkunst mit der vor "Las Meninas" von Velasques, kommt man nicht zu dem Schluss, dass Vermeers Malkunst so arg viele Touristen anzieht (ein Vergleich mit der Mona Lisa ist unfair, dort ist der Ansturm wirklich extrem).


    Wenn man nach Touristenmengen geht, sieht es in Deutschland finster aus. Berlin und München mit ihren tollen Sammlungen sind leer - auch ein Grund, dass ich nicht so recht glauben will, dass der "Goldhelm" oder irgendein Gemälde von Dürer so bekannt sein sollen. Ich tippe darauf, dass Grünewald mit seinem Altar in Colmar mehr Chancen hat als Dürer oder Cranach, bin mir aber unsicher.

  • Carl Barks Disneyfiguren sind auch weltbekannt (obwohl die meisten den Namen gar nicht kennen) - und in gewisser Weise sogar (von mir bewunderte) "Kunstwerke" - oder aber besser ausgedrückt - Symbole einer gewissen Abart von Kultur, oder sollte man nicht besser Sagen Subkultur ? Aber als Weltkulturerbe oder reif fürs Museum würde ich sie nicht einstufen...


    Das ist übrigens der Grund, warum ich nur nach "Malereien" frage, sonst würden nämlich Comics alles andere verdrängen. Dass somit auch die Graphiken Dürers, Leonardos, Muchas und vieler anderer aus dem Bewerb fallen, muss man eben in Kauf nehmen.

  • Rothko kannte ich auch nicht. Und der soll bekannter sein als der Malerfürst van Eyck, einer der ganz, ganz Großen (vielleicht der Größte vor Leonardo, zeitlich)? ?(


    Ob jemand ein großer Maler ist, ist hier eigentlich egal ... Rothko hat aber deshalb keine Chance, weil unter seinen sehr ähnlichen Bildern keines hervorsticht, dass besonders bekannt ist, viel mehr ist sein Stil sehr bekannt, aber kein konkretes Bild.


    Dasselbe Problem haben wir beim Impressionismus, der heute wahrscheinlich populärsten Strömung der Malerei. Ich fürchte, dass trotz der Beliebtheit des Stils kein Bild vorhanden ist, das so in allen Köpfen verankert ist, wie zumindest der Kopf der Botticelli-Venus (auch wenn niemand den Namen Botticelli kennt). Bezeichnenderweise werden hier im Thrad ja auch keine impressionistischen Bilder genannt.

  • Aber - und darauf lege ich mich fest - es gibt keine "bekanntesten" Bilder.


    Natürlich gibt es die, das sind die mit den meisten Menschen, die einen Schatten von Erinnerung davon in ihrem Kopf haben. Ziel dieses Threads ist es, darüber nachzudenken, welche das sein könnten.


    Ich finde es interessant, dass dieses völlig wertneutrale Spielchen hier zu emotionalen Reaktionen führt (farinelli, Rheingold1876).
    :hello:

  • Die bekanntesten Kunstwerke der letzten 60 Jahre sind vermutlich alle aus der PopArt: Warhols Suppendose, Velvet Underground Banane, Marylin, Beethoven usw. Dann die Comicvergrößerungen von Lichtenstein u.ä. und vielleicht die Männlein von Keith Haring (das kann aber auch eher eine 1990er Mode gewesen sein).
    Rothko ist nicht ausdrücklich kunstinteressieren Bevölkerungskreisen mit ziemlicher Sicherheit kaum bekannt und aus den Gründen die KSM anführt, erst recht kein einzelnes Gemälde.


    Ich verstehe auch nicht, warum die unschuldige Ausgangsfrage für solche Aufregung sorgt. Ich habe mitunter den Eindruck, dass sich hier viele tummeln, die zum Solipsismus neigen: Das einzige, über dessen Existenz sie sicher sind, sind sie selbst und ihre Bewusstseinsinhalte (und vielleicht noch das Internet und die natürlichen Zahlen). Aussagen über alles andere müssen mit größtmöglicher Skepsis behandelt werden und es macht sich schon verdächtig, wer überhaupt meint, dass man solche Aussagen treffen könnte... ;)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • "Die Schule von Athen" - lächerlich. Ausgestelltes Bildungsbürgertum.


    Im selben Absatz nennt farinelli den Mann mit dem Goldhelm, den er bei mir vermisst.
    Aus dem Vokabel "lächerlich" folgere ich, dass er meint, der Mann mit dem Goldhelm wäre viel bekannter als die Schule von Athen.


    Leider kann ich nur über meine persönlichen Beobachtungen schreiben, vielleicht helfen die aber, von Phantasien über Bildungsbürger abzukommen.


    ---


    Ich reise nach Rom meistens im trüben Spätherbst, da man dann auch ohne stundenlanges Anstehen in die vatikanischen Museen kommt. Aber selbst dann herrscht vor der Schule von Athen Blitzlichtgewitter.


    Die Berliner Gemäldesammlung der alten Meister bietet zu jeder Jahreszeit einen etwas verlassenen Eindruck. Manchmal kommt ein Deutscher vorbei, der sagt: "Kuck da, der Mann mit dem Goldhelm, das ist doch sehr berühmt", und dann geht er weiter.


    ---


    Aus (Schul-)büchern war mir die Schule von Athen immer optisch bekannt, der nicht-Rembrandt nicht, aber das mag ein Zufall sein. Von Rembrandt kannte ich eher Selbstportraits.


    Vielleicht war der Mann mit dem Goldhelm früher mal berühmter und ich bin zu jung?

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