Wagner: Parsifal ( Hamburg 22.04.2012 / 06.05.2012 )

  • 22.04.2012


    An diesem Abend ließ sich Andrzej Dobber der Sänger des Amforas als indispuniert Ankündigen, erklärte sich aber dennoch bereit zu singen.
    Die Stimme war sehr präsent, einige leichte Intonationsschwierigkeiten ( manche Töne wurden angeschmiert ) ließen aber dennoch nicht so ganz verheimlichen.
    Die Stimme des Titurel ( Wilhelm Schwinghammer sang an beiden Abenden gleich ) kam aus dem Off, entweder von unten oder von der Seite, was seinem stimmlichen Drchsetzungsvermögen auch nicht gerade förderlich entgegen wirkte.
    Peter Rose war als Gurnemanz etwas zu lyrisch aber dennoch sehr überzeugend.
    Nikolai Schukoff in der Titelpartie schrammte an diesem Abend beinahe an einem total Ausfall vorbei, die Stimme klang baritonal eingefärbt und extrem matt und mit wenig Strahlkraft.
    Yvonne Naef als Kundry hingegen war von der Stimme her Erotik pur, sie ist wahrscheinlich die einzige Sängerin in dieser Rolle, die auch nur annähernd an eine frühere große Kundrygestallterin heranreicht, an Waltraut Meier.
    Antonio Yang konnte als Klingsor überzeugen.
    Die Tempi von Simone Young waren stellenweise etwas rasch aber im großen und ganzen schlüssig und überzeugend.


    06.05.2012


    Simone Yopung begann den ersten Aufzug zwar getragen ebenso wie auch dessen Ende aber dennoch für meinen Geschmack etwas zu zügig. Zwischen drin war sie dann eindeutig zu schnell, was sich auch zu Beginn des zweiten Aktes nicht gerade positiv auswirkte.
    Der dritte Akt war dann vom Tempo her wieder besser, einige Bläser Ungenauigkeiten schlichen sich zu dem hin und wieder ein.
    Dennoch war ihr Dirigat an diesem Abend nicht überzeugend, am 22.04. war sie deutlich besser.
    Yvonne Naef sang an diesem Abend die Rolle der Kundry und war insbesondere im zweiten Aufzug wie entfesselt und erntete zu recht Beifallsstürme.
    Als Amfortas sprang an diesem Abend Thomas J. Mayer ein, der zwar keine Intonationsschwierigkeiten hatte, dafür aber für diese Rolle viel zu lyrisch besetzt war.
    Gut gesungen, leider aber langweilig.
    Nikolai Schukoff Stimme hatte an diesem Abend die nötige tenorale Strahlkraft und auch die nötigen stimmlichen Reserven für die dramtischen Ausbrüche, leider legte er jedoch bei " Nur eine Waffe taugt " den Text dreimal freier aus, als es das Libretto vorsah.
    Dennoch eine hevorragende Leistung, verglichen mit dem Abend vom 22.04.2012 klang er hier wie ausgewechselt.
    Peter Rose als Gurnemanz sang an diesem Abend überzeugender, hier stand seiner Stimme an den richtigen Stellen auch die nötige dramatische Ausdruckskraft zur Verfügung.
    Antonio Yang als Klingsor wurde leider von Frau Young etwas zu sehr durch den Beginn des zweiten Aufzuges gepeitscht, dennoch gesanglich souverän.
    Kahterina Bergrath stand zwar als 1 Knappe und 2 Blumenmädchen ( 2. Gruppe ) auf der Bühne wurde aber von Julia Borchert vom Bühnenrand aus gesungen, was für den stimmlichen zusammenhalt etwas weniger förderlich war.
    Ihre Stimme fügte sich dadurch weniger gut in den musikalischen Zusammenklang ein.
    Lobend muß hier auch noch Katerina Tretyakova als 1. Blumenmädchen ( 1. Gruppe ) erwähnt werden, eine Stimme die immer postiv heraus sticht.
    Sie sang diese Rolle an beiden Abenden.
    Abschließend muß man slso feststellen während der erste abend vom Dirigat her besser und schlüßiger war, wurde am zweiten Abend eindeutig besser gesungen.