Im Folgenden zitiere ich Wikipedia und füge anschauliche Beispiele aus Regietheater-Threads an.
Verschwörungstheorien vermengen bei ihrer Simplifikation zudem die Kategorien Sein und Sollen. Wenn Begriffe unterschiedlicher Kategorien durch Konjunktionen verknüpft werden, spricht man von einem Kategorienfehler. Ein wesentliches Merkmal von Verschwörungstheorien ist also das Vorhandensein eines normativen Maßstabes. Die als „Verschwörung“ bezeichneten Vorgänge werden nicht wertneutral konstatiert, sondern von einem normativen Standpunkt aus kritisiert.
Von einem hier nicht mehr aktiven Mitglied, das Einblick hinter die Kulissen hatte und das den Chereau-Ring sowie das Regietheater augenscheinlich über alles liebt, den Hall-Ring und alles an Werktreue hasst, weiß ich, dass damals zum Kampf gegen den Hall-Ring aufegrufen worden war. Da spielten auch politische Gründe eine Rolle: Beim Chereau müssen sich wohl einige Alt-Braune empört haben, dass er als Franzose engagiert, es gewagt hatte so eine Verunstaltung abzuliefern. Damit diese Fraktion mit ihrer Bestätigung für den werktreuen Hall-Ring sich nicht wieder breit macht, dafür wurde der Hall-Ring demonstrativ demontiert, verballhornt und ins Lächerliche gezogen. Dass nicht nur Braunen dieser Ring gefiel, das wurde geflissentlich übersehen bzw. es wurde gleich in einem das schlechte Gewissen geschürt, dass man so was nur ja nicht gut zu finden habe.
Verschwörungstheorien beschränken sich also nicht auf eine Diagnose, sie enthalten immer auch eine mitlaufende, aber nicht explizierte, meist weltanschauliche Beurteilung der Ereignisse.
Ich war denn selbst sehr erstaunt, dass die Kritiken nach den Premieren so bösartig genau ins andere Horn tuteten - zumal mir Bekannte erzählten - und die sind keineswegs braun!!!!!, ich übrigens auch nicht -, wie sehr ihnen der Ring gefallen habe und sie hätten das Gefühl gehabt, dass ab der Walküre gegen diese Inszenierung Stimmung gemacht worden wäre.
Abweichungen werden als absichtliche Manipulationen verstanden, die ihrerseits manipulativ verändert werden müssen.
Ich kann Dir aber auch von einem sehr bekannten Rezensenten und mehrfachen Buchautor berichten, der sagt, dass er nicht zu kritisch mit dem Regietheater sein dürfe sonst bekäme er keine Aufträge mehr. Übrigens gestand mir dies auch o.g. ehemaliges Mitglied, dass es aus Berufsgründen schon das Regietheater gut finden müsse.
Vertreter von Verschwörungstheorien weigern sich – anders als Wissenschaftler, die Modelle vertreten –, ihre Hypothesen zu explizieren und überprüfbare Bedingungen zu nennen, bei deren Nachweis sie ihre Hypothesen für widerlegt betrachten.
Wie gesagt: Glaub es oder lass es bleiben. Ich werde hier keine Namen nennen.
Es ist gerade das Charakteristikum von Verschwörungstheorien, dass sie von Gegenständen handeln, die sich tatsächlich oder vermeintlich jeder Nachprüfbarkeit entziehen. In diesem Sinne sind Verschwörungstheorien nicht deskriptiv, sondern präskriptiv, wobei ihnen das Ziel der empirischen Verifizierung fehlt. Das unterscheidet Verschwörungstheorien von wissenschaftlichen Hypothesen. Aufgrund der hochgradig stereotypen und festgefügten Struktur sind Verschwörungstheorien in der Theorie von erklärungsbezogenen Deutungsmustern abgrenzbar. Die Deutungsmuster einer Verschwörungstheorie sind nämlich nicht auf korrekturbasierte Weiterentwicklung hin angelegt.
Zur Ausgangsfrage: Das Regietheater bezweckt die Vernichtung der traditionellen Oper, nicht weniger.
Grundlage vieler Verschwörungstheorien ist ein dezidiertes und vereinfachendes Welt- und Geschichtsbild, das auf der Grundannahme basiert, dass Strukturen der sozialen Wirklichkeit durch Handlungen von Personen direkt steuernd beeinflusst werden können.
Es gibt Menschen, die meinen man müsse alte Kunstformen zerstören um Platz für Neues zu schaffen.
Das mit dem Zerstören klappt ja noch einigermaßen, der Platz fürs Neue ist dann auch da.
Und schlimmstenfalls dann auch noch das Neue - Leider will es keiner hören oder sehen.
Die Ausführenden sehen darin einen Affront gegen ihre Person und ihre Weltanschauung, die selbstverständlich jeder zu teilen hat.
Vor dem Hintergrund der gegenseitigen strukturellen Abhängigkeiten und hochgradigen Vernetzungen komplexer sozialer Systeme gilt diese Voraussetzung heute jedoch allgemein als unplausibel. Sozialwissenschaftliche Modelle zeigen, dass sich weitreichende Ereignisse in Gesellschaft, Wirtschaft oder Staat nicht allein durch das zielgerichtete Handeln von Personen oder Personengruppen verursachen lassen. Man geht hier vielmehr vom Zusammenwirken vieler verschiedener subjektiver Gründe und objektiver Bedingungen aus, die aus Strukturen, Konjunkturen, Absichten, Gegenabsichten, Irrtümern und schlichten Zufällen bestehen und sich zudem gegenseitig beeinflussen. Die Auffassung, eine relativ kleine Personengruppe könne wichtige gesellschaftliche Ereignisse zentral steuern, gilt daher als unterkomplex.