Staubis, Ewiggestrige, Ultrakonservative, Erzreaktionäre, Altnazis und mehr — Beschimpfungen für Freunde traditioneller Inszenierungen

  • Die Idee zu diesem Thread kam mir spontan. Es ist kein Geheimnis, dass wir Anhänger traditioneller Inszenierungen für die andere Fraktion verstockt und nicht mehr up to date seien. Leute jenseits der 60 werden als alt und indirekt senil hingestellt, Leute jenseits der 80 gar als verkappte Altnazis. Bei den jüngeren Befürwortern klassischer Opernproduktionen stellt man gerne deren Intellekt und Weltläufigkeit in Frage. Allgemein wird der Vorwurf laut, unsereins klebe zu sehr am Libretto, achte nur auf Äußerlichkeiten, ergötze sich am Musealen und befürworte das sog. "Rampensingen". Manchmal mehr, manchmal weniger kaschiert leuchtet doch immer der Vorwurf durch, man stünde politisch rechts, wenn nicht gar rechts außen.


    Freunde, welche Vorwürfe und Beschimpfungen musstet ihr euch denn schon anhören? In welche Ecke versuchte man euch schon zu stellen? Das würde mich wirklich interessieren.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • für die andere Fraktion


    Ach, da gibt's nur eine? Sososo ... Wie soll da der Vorwurf der Schwarz-Weiß-Malerei, des vereinfachenden Weltbilds und der undifferenzierten Darstellung ausgeräumt werden? Das schreit ja nach einem Gegenthread ... :hahahaha::hahahaha:

  • Leute jenseits der 60 werden als alt und indirekt senil hingestellt, Leute jenseits der 80 gar als verkappte Altnazis.


    Lieber Joseph II,


    Dein Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Ich bin jenseits der 60, kein Altnazi und auch kein Neunazi. Einfach nur ein Mensch mit Vorstellungen vom Leben, vom Genuß und dazu gehört auch die Musik. Ich finde es traurig und nicht gelungen, wenn ich lieber eine CD anhöre, als live eine Oper zu erleben. Allerdings wurde ich bisher mit meinen Gedanken nicht in irgendeine Ecke gestellt. Das würde ich mir auch verbeten.


    Traurig ist nur, daß ich in der abgelaufenen Spielzeit nur 3 x in der Oper war, und 2 x sauer wieder herauskam. Wenn mich deshalb einer beleidigen sollte, dann steht der in einer falschen Ecke.


    "Die Gedanken sind frei".


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Auch wenn es vielleicht einige wundern wird, aber ich bin durchaus eine Person, die man bösartiger Weise als 'Staubi' bezeichnen könnte...die meisten Opern, die ich liebe, wurden vor 1900 geschrieben, alle Sänger, die ich bewundere, sind längst gestorben und mit den meisten Neuen kann ich nichts anfangen, ich liebe Ausstattungsorgien à la Zeffirelli, Inszenierungen von Ponelle und bombastische Bühnenkostüme.
    Nie würde ich mich deswegen als Nazi bezeichnen lassen, ist aber auch noch nie passiert. Obwohl ich schon öfter darauf angesprochen wurde, dass ich in bezug auf Opernsänger so sehr in der Vergangenheit leben würde und den Neuen mehr Chancen geben sollte (übrigens gibt es auch unter diesen solche, die mir gefallen).

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • In welche Ecke versuchte man euch schon zu stellen?


    Die Welt (nicht nur der "Ball") ist rund - ob da Eckendenken angemessen ist?
    Sollte es nicht möglich sein, aus einem (engstirnigen) "Schwarz-Weiß-Denken" heraus zu kommen - auch und aber gerade in einem Forum für klassische Musik?


    Ich fühle mich weder der einen noch der anderen Ecke zugehörig.
    Im Bayerischen Wald (Aufführungsort?) gibt's z. B. ein Volksstück "Der Drachenstich" - dort braucht man einen "Drachen" - aber bei Wagner?


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Freunde, welche Vorwürfe und Beschimpfungen musstet ihr euch denn schon anhören? In welche Ecke versuchte man euch schon zu stellen? Das würde mich wirklich interessieren.


    Naja, politisch wurde ich bisher noch nicht angegangen, aber ein "Argument", dass ich des öfteren zu hören bekommen habe, war "Sie sind ja noch viel zu jung- wie wollen Sie das alles beurteilen!" Über das "rechte Eck" könnte ich noch lachen, weil es einfach zu absurd ist, aber das war immer so ein Satz, der mir ziemlich viel Beherrschung abverlangt hat, weil er so dermaßen billig, arrogant und sinnfrei ist, dass es schon weh tut.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Zitat

    Zitat von Joseph II: Bei den jüngeren Befürwortern klassischer Opernproduktionen stellt man gerne deren Intellekt und Weltläufigkeit in Frage. Allgemein wird der Vorwurf laut, unsereins klebe zu sehr am Libretto, achte nur auf Äußerlichkeiten, ergötze sich am Musealen und befürworte das sog. "Rampensingen".

    Lieber Joseph,


    da darf man wohl fragen, wozu ein Libretto überhaupt da ist, Weiterhin frage ich mich noch, warum "moderne" Menschen in ein Museum gehen und ob sie die Ausstellungsstücke für die Moderne entstellt sehen möchten. Oder ob man Museen nicht überhaupt schließen sollte, weil die Ausstellungsstücke nicht mehr zeitgemäß sind.
    Und was das "Rampensingen" anbetrifft. Ich kann mich an keine konservative Inszenierung meines Lebens erinnern, an der die Sänger bewegungslos an der Rampe herumgestanden haben. Hingegen waren die Inszenierungen immer recht lebendig. Bei den "modischen" Inszenierungen des sogenannten Regietheaters habe ich erst die letzten Tage zwei DVD's aus einer geschenkten Reihe, bei der ich die Inszenierungsart nicht im Voraus wusste, angesehen. Bei der einen "Roberto Devereux" (München), die zur zeit Elisabeths I spielt, waren die Königin und weitere Personen irgendwelche Bürotipsen. In einer leeren Fabrikhalle standen oder saßen sie und eine Reihe anderer Leute in Straßenanzügen oft nur starr wie Gipsfiguren herum. Das Bild war langweiliger als langweilig. Bei der zweiten, "Orpheus und Euridike" war die leere Bühne über das ganze Stück hinweg dunkelblau ausgeleuchtet. Die Figuren - wenn sie nicht standen - bewegten sich im Zeitlupentempo und warfen lediglich die Arme mit verkrampfter Fingerhaltung mal von rechts nach links oder von ober nach unten und umgekehrt. Es sah ein wenig nach Tai-Chi aus. Auch hier konnte ich nicht erkennen, was daran lebendig sein sollte.
    La Roche drückt in seinem Beitrag ja aus, wie traurig wir darüber sind, dass man Oper heutzutage meist nicht mehr genießen kann und SchallundWahn sagt es auch - und sie ist ja auch noch jung - wie sich jüngere Leute die Oper wünschen.
    Was uns als "Schwarz-Weiß-Denken" vorgeworfen wird, trifft doch genau auf die Regisseure des sogenannten Regiertheaters zu, die kaum mehr etwas Farbiges , sondern immer das Gleiche auf die Bühne bringen: Leere Bühne, mit Glück ein paar ausgediente Möbel, Klosettschüsseln, Straßenanzüge - grau und schwarz - Nazi- oder ähnliche Uniformen usw. Wir aber lieben das Farbige, Abwechslungsreiche.
    Ausdrücke wie Staubi, Ewiggestriger, Ultrakonservativer, Erzreaktionärer prallen ohnehin an mir ab. Ich kann über diejenigen, die sie gebrauchen nur lachen oder sie bedauern. Meine Freunde kennen mich und wissen, wie sehr ich für moderne Dinge aufgeschlossen bin. Sie gestehen mir aber auch zu, dass ich Schmutz, Verunstaltetes, ständig Gleiches und Langweilige - genau wie sie - verabscheue.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Zitat von Strano Sognator: aber ein "Argument", dass ich desöfteren zu hören bekommen habe, war "Sie sind ja noch viel zu jung- wie wollen Sie das alles beurteilen!"

    LIebe Sognatrice,


    ich bin ja nun gut doppelt so alt wie du, aber ich bewundere immer deine Urteilsfähigkeit und die Fundiertheit deiner Beiträge. Da können wir uns alle noch "eine Scheibe abschneiden".


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • [...] achte nur auf Äußerlichkeiten[...]

    Hm, das träfe wohl auch auf mich zu. Und trotzdem schätze ich gerade deswegen einige Inszenierungen, die wohl dem sog. Regietheater zuzurechnen wären. Und ich empfinde manch sog. traditionelle Inszenierung just ob ihrer Äußerlichkeiten als absolut furchtbar.


    Das mögen unerhebliche subjektive Befindlichkeiten sein, aber vielleicht zeigt es ja auch, dass man ohne die bequeme Simplifizierung klassischer Schwarz-Weiß-Malerei doch einen besseren Blick auf mancherlei Dinge hat.
    So gesehen kann sich meiner Meinung nach glücklich schätzen, auf wen dieser Satz zutrifft:


    Ich fühle mich weder der einen noch der anderen Ecke zugehörig.

    Freunde, welche Vorwürfe und Beschimpfungen musstet ihr euch denn schon anhören? In welche Ecke versuchte man euch schon zu stellen?

    Also bitte! Die Armen, von der bösen Regietheaterkaste ach so übel behandelten netten Leute, die doch eigentlich gar nichts weiter wollen, als betulichen Opernabenden beizuwohnen, anstatt grausame Entstellungen durch geltungssüchtige, rücksichtslose Regie-Egomanen über sich ergehen zu lassen.
    :no:

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Tagtäglich muß ich in der Zeitung lesen, welche fürchterlichen Dinge in der Welt passieren. Finanzkrise, Wirtschaftsprobleme, Energiekrise (selbstverschuldet!), Kriege in Afghanistan, Libyen, Syrien.....


    Wenn ich diese Nachrichten verdaut habe, will ich mich entspannen, nicht immer die Welt retten müssen. Bisher fand ich diese Entspannung im Theater. Das ist vorbei. Nabucco mit Bombenalarm, Csardasfürstin im Schützengraben und was noch alles - da hab ich keine Freude dran. Lieber Heileweltfilme oder -opern gucken, da bleibt der Blutdruck unten.


    Noch ein Beispiel: Gera vor etwa 5 Jahren. Orpheus und Eurydike - Regie Florian Lutz (Buh!!!!!!!!!!!!!!!!). Handlungsort - ein Swingerklub. Wunderschöne Damen, sexy angezogen, wie "Das Mädchen Rosemarie." Aber nicht Orpheus und Eurydike - auch wenn das in der Unterwelt handelt. Fazit - Vorstellung vor Ende verlassen.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Also ich bin ja auch eher (!) ein Verfechter der traditionellen Inszenierung. Aber ich hatte eigentlich immer das Gefühl, damit in der Majorität zu stecken. (Hier im Forum sowieso). Deshalb frage ich mich jetzt allen Ernstes, aus welcher Ecke denn diese Beschimpfungen kommen? Mein Eindruck ist doch eher der, dass eine kleine (aber mächtige) Gruppe immer wieder dafür sorgt, dass Regietheater auf die Bühne kommt, während sich das Publikum unisono darüber mokiert.
    Sollte ich das tatsächlich falsch sehen?
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Novecento schrieb:


    Zitat

    Also bitte! Die Armen, von der bösen Regietheaterkaste ach so übel behandelten netten Leute, die doch eigentlich gar nichts weiter wollen, als betulichen Opernabenden (!!!) beizuwohnen, anstatt grausame Entstellungen durch geltungssüchtige, rücksichtslose Regie-Egomanen über sich ergehen zu lassen.
    :no:

    Dieser ganz unangebrachte Spott (Stichwort "Schwarz-Weiß-Malerei") zeigt einmal mehr, wie angebracht auch mal ein solcher Thread ist.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Also ich bin ja auch eher (!) ein Verfechter der traditionellen Inszenierung. Aber ich hatte eigentlich immer das Gefühl, damit in der Majorität zu stecken. (Hier im Forum sowieso). Deshalb frage ich mich jetzt allen Ernstes, aus welcher Ecke denn diese Beschimpfungen kommen? Mein Eindruck ist doch eher der, dass eine kleine (aber mächtige) Gruppe immer wieder dafür sorgt, dass Regietheater auf die Bühne kommt, während sich das Publikum unisono darüber mokiert.
    Sollte ich das tatsächlich falsch sehen?
    Tschö
    Klaus


    Nein, das siehst du nicht falsch. In den meisten Fällen ist das ja auch so, nur will das leider keiner wahrhaben. Angeblich sind wir ja die (aussterbende) Minderheit. :whistling:

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Die Armen, von der bösen Regietheaterkaste ach so übel behandelten netten Leute, die doch eigentlich gar nichts weiter wollen, als betulichen Opernabenden beizuwohnen,

    Hallo, novecento


    Lies´ doch mal z. B. den Beitrag 73 unseres Forenmitglieds timmiju im Thread "Wo gibt es heute noch konservative Operninszenierungen zu sehen"? Der "Arme" hatte wohl solch einen "betulichen Opernabend" gerade erlebt. Ihm scheint es aber gefallen zu haben!


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Im Bayerischen Wald (Aufführungsort?) gibt's z. B. ein Volksstück "Der Drachenstich" - dort braucht man einen "Drachen" - aber bei Wagner?


    Hallo, zweiterbass!


    Den DRACHENSTICH gibt es in Furth im Walde. Dem habe ich in meiner Jugend mehrmals beigewohnt. Warum sollte es solch einen Drachen nicht in "Siegfried" geben? Natürlich in etwas kleinerer Ausführung.

    W.S.

  • Was mich besonders aufregt, ist immer der idiotische Satz: "Oper ist kein Museum" :cursing::cursing::cursing::cursing:
    Fälscher kann man m.E. gar nicht argumentieren.....


  • Hallo, zweiterbass!


    Den DRACHENSTICH gibt es in Furth im Walde. Dem habe ich in meiner Jugend mehrmals beigewohnt. Warum sollte es solch einen Drachen nicht in "Siegfried" geben? Natürlich in etwas kleinerer Ausführung.


    Das kann doch bei den heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten kein Problem sein, hat man doch schon vor 30 Jahren mit optischen Projektionen bzw. die Andeutung des Drachens mit einem Schatten tadellos lösen können. Das soll heute nicht möglich sein?

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Warum sollte es solch einen Drachen nicht in "Siegfried" geben?


    Hallo 9079Wolfram,


    weil ein mit Intelligenz ausgestattter und von der Musik Wagners inspirierter Hörer der Musik Wagners mehr Aufmerksamkeit schenken könnte, im Unterschied zu einem Jugendlichen, der beim DRACHENSTICH den opitschen Eindruck des Drachens braucht.


    Zufälligerweise werde ich im nächsten Beitrag im Thread "Fragen und Antworten der Gehirnfoschung..." auch auf das Phänomen der in der Kapazität beschränkten Aufmerksamkeit und ihrer Folgen eingehen und aus neuesten Forschungsergebnissen berichten.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Zufälligerweise werde ich im nächsten Beitrag im Thread "Fragen und Antworten der Gehirnfoschung..." auch auf das Phänomen der in der Kapazität beschränkten Aufmerksamkeit und ihrer Folgen eingehen und aus neuesten Forschungsergebnissen berichten.



    *Loriot-Modus* : Ach was?!

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Auf meinen wie ich meine begründeten Hinweis, man könne doch - wie auch selbst erlebt - die Drachenszene mit Projektionen und/oder Schattenwirkungen auch für heutige Verhältnisse tadellos lösen, kam als Reaktion darauf, wie so oft auf Beiträge von mir: NICHTS! Oder doch: Es geht wieder los mit der ominösen Hirnforschung. Da bin ich aber froh!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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  • Da der Further Drachenstich bereits erwähnt wurde: So sollte das auch in der Oper aussehen:



    Der größte vierbeinige Roboter der Welt: "Insgesamt ist er 15,50 Meter lang, 3,80 Meter breit, 4,50 Meter hoch, hat eine Flügelspannweite von 12 Metern und ein Gewicht von 11 Tonnen." :thumbsup:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Zitqat von zweiterbass: weil ein mit Intelligenz ausgestattter und von der Musik Wagners inspirierter Hörer der Musik Wagners mehr Aufmerksamkeit schenken könnte, im Unterschied zu einem Jugendlichen, der beim DRACHENSTICH den opitschen Eindruck des Drachens braucht.

    Selten so schallend gelacht, wie über dieses Argument :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:
    Aber einen Bagger braucht er nach Meinung verschiedener Leute wohl, den er sich dann als Drachen vorstellen soll. Leute, das ist ein Resultat der Hirnforschung!!!! :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Richtig, d. h. im Sinnzusammenhang, zitieren, muss schon eine große, kaum beherrschbare Kunst sein! Und ob die "ominöse Hirnfoschung" irgendetwas mit dem Gehirn (der Forscher, um Missverständnisse zu vermeiden) zu tun hat?

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Kahnemanns Buch kann ich empfehlen. Eine fundierte Darstellung auf über 600 Seiten in Deutsch bzw. beinahe 500 Seiten in Englisch. Ich bin gespannt wie in unserem Forum auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse reagiert werden wird, die zweiterbass uns vorstellen wird: rational oder emotional...

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Da der Further Drachenstich bereits erwähnt wurde: So sollte das auch in der Oper aussehen:



    Vermutlich meint das so mancher auch noch ernst.
    Lieber billige Freizeitpark-Aesthetik denn Abstraktion und Interpretation.


    Pardon, ich verfalle schon wieder in "unangemessenen Spott". Doch ich möchte anmerken, dass sich dieser keineswegs gegen die traditionelle Insznenierungspraxis richtet, die ich, wie ich hier ganz offen bekenne, sehr schätze. Aber ebenso wie im Regietheater gibt es gute und schlechte Beispiele. Zu den schlechten zähle ich definitiv jene, deren ungewollter, dümmlicher Kitsch der Szenengestaltung dem Niveau der zugehörigen Musik spottet.
    Derartiges wird allerdings von den Gegnern des Regietheaters meist großzügig übersehen, einzig und allein der traditionelle Ansatz zählt...
    Dagegen, gegen diese zwanghafte Sichtweise, die auch den Blick für richtig gutes Regietheater versperrt und gegen die kindlich-trotzigen Argumentationsführungen, die man in diesem Zusammenhang hören darf, richtet sich mein "Spott".


    Ich hatte es schon andernorts erwähnt: Es gibt gute und schlechte Beispiele für jedeweden künstlerischen Ansatz, und dem Regietheater abzusprechen, ein eben solcher zu sein, wie dies ja mitunter versucht wird, ist subjektiv meinetwillen berechtigt, darauf gegründete Aussagen kann ich jedoch im Sinne eines fundierten Diskurses definitiv nicht ernst nehmen. Und wer das Regietheater rundweg ablehnt, argumentiert zwangsläufig subjektiv.

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Habe heute morgen im Merker gelesen, das selbst Franz Welser Möst sich kritisch zum Regietheater geäußert hat: Es hätte ja in den lezten fünf Jahren von bedeutenden Werken keine einzige nennenswerte Regie gegeben. Einzig den Wiener Ring bezeichnete er als handwerklich sehr gut gemacht. Nur so sehr ich seine Aussage befürwortemir stellt sich mir dann die Frage : Ér hat doch eigentlich genug Einfluss um sich dagegen ausszusprechen und was zu ändern. Also hat er dann Aufführungen dirigert, die ihm in Wien szenisch überhaupt nicht zugesagt haben. Kann ein GMD bei Proben sich nicht kritisch zu der Inszenierung aüßern?


    An die Moderatoren: Bitte diesen Beitrag in den Thread Regietheater - was bezweckt es eigentlich? kopieren .


    Vielen Dank

  • Richtig, d. h. im Sinnzusammenhang, zitieren, muss schon eine große, kaum beherrschbare Kunst sein! Und ob die "ominöse Hirnfoschung" irgendetwas mit dem Gehirn (der Forscher, um Missverständnisse zu vermeiden) zu tun hat?


    Lieber Zweiterbass,


    da muss ich mal schimpfen. Gerhard beschädigt sich selbst durch seine Zitierweise und Argumentationsverdrehung mehr als genug, es ist nun wirklich nicht nötig, dass Du das nochmals hervorhebst!


    Es gehört sich einfach nicht, nachzutreten, wenn jemand schon am Boden liegt. Das macht man nicht. (Jetzt bin ich mal im Über-Ich-Modus.)


    :hello:

  • Schade, daß sich auch dieser Thread wieder dem alles verschlingenden Thema Regietheater zuwendet. Wenngleich S. M. Josephus II. Frage auch darin ihren Ursprung hat, wollte Er doch von uns wissen:


    Zitat

    Freunde, welche Vorwürfe und Beschimpfungen musstet ihr euch denn schon anhören? In welche Ecke versuchte man euch schon zu stellen? Das würde mich wirklich interessieren.


    Ich muß gestehen, zu dieser Frage keine Antwort geben zu können - einfach deshalb, weil mir bisher noch niemand eine von den Behauptungen wörtlich und persönlich an den Kopf geschmissen hat. Und was ich nicht weiß, was da jemend über mich denkt, macht mich auch nicht heiß. Andererseits würde ich in eine "solche Ecke" überhaupt nicht passen, denn meine Welt ist rund und völlig ohne Ecken. Auch habe ich mir schon vor Jahrzehnten vorgenommen, persönliche Angriffe einfach zu ignorieren. Und das gelingt mir auch in den meisten Fällen. Wäre ich also einem der hier intendierten Vorwürfe ausgesetzt - ich würde sie überhören, überlesen.


    Liebe Grüße vom

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es gehört sich einfach nicht, nachzutreten, wenn jemand schon am Boden liegt. Das macht man nicht.


    Lieber Wolfram,


    ich gelobe Besserung, schon allein dewegen, weil ich mich künftig nie mehr auf ein solch niedriges Niveau begeben werde.
    Frage: Gilt Deine "Rüge" auch für die "ominöse Hirnforschung"?


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Die eingestellten Drachenbilder finde ich ehrlich gesagt ziemlich albern. Zur Klärung:


    Im Libretto heißt es:


    Im Hintergrunde regt es sich. Fafner, in der Gestalt eines ungeheuren eidechsenartigen Schlangenwurmes, hat sich in der Höhle von seinem Lager erhoben; er bricht durch das Gesträuch und wälzt sich aus der Tiefe nach der höheren Stelle vor, so dass er mit dem Vorderleibe bereits auf ihr angelangt ist, als er jetzt einen starken, gähnenden Laut ausstösst [ ... ]


    Mal abgesehen davon, dass keiner weiß, wie ein Drache aussieht, ist im Libretto immer nur von einem "Wurm" die Rede. Gemeint ist wohl das Wort "Lindwurm"(Gegenvorschläge?). Im Nibelungenlied wird "Fafnir/Fafner" jedenfalls als Lindwurm bezeichnet.


    Unsere österreichischen Freunde, insbesondere die aus Kärnten, können in Klagenfurt am Lindwurmbrunnen bewundern, wie sich ein Künstler einen solchen Lindwurm vorgestellt hat. Einfach mal googeln.


    Aber eidechsenartig ist die Figur in den von Joseph eingestellten Bildern nicht. Meine ich jedenfalls. Allenfalls der Schuppenpanzer erinnert daran. Und SCHLANGENwurm ... ?


    Also entweder "richtig" (was immer "richtig" bei einem Lindwurm heißen mag) oder ganz anders. Wenn ein Bagger erscheint, wird jeder intelligente Opernbesucher erkennen, dass dies kein Lindwurm ist (wie auch immer man sich einen solchen vorstellen mag), und unter der berechtigten Annahme, dass es der Regisseur auch weiß und dass der Regisseur eine gewisse Intelligenz eignet (die der des Opernbesuchers im Einzelfall sogar überlegen sein mag), mal darüber nachdenken, was der Regisseur ihm damit sagen will.


    :hello:

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