Carl von Garaguly — Ein ungarischer Aristokrat im hohen Norden


  • Carl von Garaguly (geb. 28. Dezember 1900 Budapest, gest. 4. Oktober 1984) war ein ungarischer Dirigent und Geiger.


    Einen Großteil seines Lebens verbrachte Garaguly in Skandinavien, wo er vor allem in Göteborg und Stockholm als Geiger und Dirigent wirkte. Er war Student von Henri Marteau (1874—1934) und Mitglied der Marteau-Gesellschaft. 1923 gastierte er erstmals in Schweden als Geiger und war fast 15 Jahre lang Konzertmeister. 1940 wagte er den Sprung aufs Dirigentenpodium. Zwischen 1942 und 1953 fungierte er als Chefdirigent der Stockholmer Konzert-Gesellschaft (heute Königliches Philharmonisches Orchester Stockholm). 1952—1958 war er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Bergen. Zahlreiche Tourneen führten in besonders nach Dänemark und Norwegen, in die Sowjetunion und in die DDR. Sein Repertoire umfasste in erster Linie skandinavische Komponisten wie Sibelius, C. Nielsen, Grieg, Svendsen und Halvorsen.


    Seine wohl berühmtesten Aufnahmen entstanden in den 60er Jahren in der ehemaligen DDR mit dem Gewandhausorchester Leipzig, der Dresdner Philharmonie und dem Berliner Rundfunk-Sinfonie-Orchester für Eterna (u. a. Sibelius: Symphonien Nr. 1, 2 und 7, Brahms: Symphonie Nr. 1), teilweise noch nicht auf CD erschienen. Eine triumphalere Aufnahme der Zweiten von Sibelius wird man kaum finden.



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões