PREISER RECORDS - Lebendige Gegenwart - Eigenproduktionen

  • Fast jedem in diesem Forum wird das Label PREISER RECORDS ein Begriff sein.
    Man verbindet damit vorzugsweise die Serie "Lebendige Vergangenheit" - Neuveröffentlichungen historischer Vokalaufnahmen anderer Labels, deren Schutzfrist abgelaufen ist, und die zumeist vom Mutterlabel verstoßen wurden (soll heissen, die Aufnahmen waren oft schon lagen aus den Katalogen gestrichen)- liebevoll restauriert, wobei die Filterung sehr verantwortungsvoll eingesetzt wurde. Und natürlich kennen Freunde des Cabaretts die zahlreichen Eigenaufnahmen dieses Genres, fast alle österreichischen Kabarettisten waren hier vertreten, Bronner, Kreisler, Farkas, Waldbrunn, Qualtinger,Sowinetz .etc. etc.


    Daneben wurden gelegentlich Vokal- und Kammermusikaufnahmen gemacht.


    In letzter Zeit hat Preiser seine Aufnahmeaktivitäten wieder verstärkt und vor allem Künstler, die in der Wiener Klassikszene einen gewissen Ruf haben verpflichtet. Sei dies Stefan Vladar, der seine Karriere auf Naxos (mit den Beethoven Klavierkonzerten) begann, und dessen Konzerte im Wiener Musikverein durchwegs ausverkauft sind, sei es Angelika Kirchschlager, die eine Aufnahme mit Liedern verschiedener Komponisten eingespielt hat, sei es Michale Schade, dessen Liederabend der "Schönen Müllerin" (live aus Grafeneck) mit Rudolf Buchbinder als Begleiter nun als CD vorliegt.




    Die abgebildeten Cover stellen nur einen kleinen Bereich der verfügbaren Neuaufnahmen dar, es können weitewre hier vorgestellt werden, aber bitte nur Aufnahmen der letzten 5 Jahre - Die verdienstvollen Klassik- Eigenaufnamen von Preiser folgen zu einem späteren Zeitpunkt in einem speziellen Thread. Denn auch da ist manch interessantes dabei......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was mich jetzt noch interessieren würde, sind das wirklich Industriepressungen oder, wie mir zu Ohren kam, neuerdings für dieses Label üblich geworden zu sein scheint, CD-Rs?
    Es wäre schade, wenn ein renormiertes Labelauf diese Art und Weise leichtfertig hier seinen guten Ruf aufs Spiel gesetzt und in meinen Augen verloren hat.

  • Das würde mich - genau so wie Sven - auch interessieren. Vor den quasi selbstgebrannten CDs kann nur gewarnt werden. Meist werden ganz ramschige Rohlinge verwendet, die schon nach kürzester Zeit hinfällig sind. Ein bekanntes, auf historische Aufnahmen spezialisiertes Opernlabel im Niedrigpreissektor, das ich hier nicht nennen will, ist inzwischen leider auch dieser Unsitte verfallen. Sogar die aufgedruckte Schrift blättert schon ab, bevor man diese CDs ausgepackt hat. Mein Eindruck ist, es werden Rohlinge mit glänzender Oberfläche bedruckt, die dafür gar nicht geeignet sind. Im offiziellen Handel sind solche spiegelglatten Scheiben gar nicht mehr im Angebot. Die ersten Hacker stellen sind alsbald ein. Wer solche Aufnahmen beseitzt, sollte sie ganz schnell auf Festplatte überspielen.


    Die Ausgaben von Preiser schätze ich auch, wenngleich ich die Sängerporträts nicht immer so "liebevoll restauriert" finde wie Alfred. Obwohl ich immer dafür eingetreten bin, dass gute Aufnahmen auch ihr Geld kosten müssen, wären mir aber fast 20 Euro pro CD in den von Alfred genannten Beispielen zu viel. Und dann vielleicht noch einfach so am PC hergestellt...


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ohne hier als Sprecher der Fa. Preiser -Records auftreten zu wollen:
    Vor mir liegt ein Exemplar der weiter oben abgebildeten Ausgabe der Haydn-Sonaten Nr 38, 60, 62 mit Stefan Vladar als Pianisten. Ich finde keine Hinweise irgendwelcher Art darauf, daß es sich hier um etwas anderes als eine fabriksmäßig hergestellte CD handeln könnte. Das Label ist matt glänzend und absolut abriebfest, Sie trägt das "Compact Disc-Digital-Audio" Zeichen und die Bestellnummer PR 90770 ist auf der silbernen Unterseite mitgraviert.
    Bei dieser Gelegenheit noch ein paar weitere Hinweise zu dieser CD
    Das Cover ist ein Pappfolder mit Plastikteil, ein 16 Seitiges Cover mit farbigen Abbildungen auf Kunstdruckpapier ist beigefügt,
    Die Aufnahme selbst entstand im Preiser-Records-Studio Baumgarten, welches für seine hervorragende Akustik bekannt ist, und wurde von Jiri Pospichak - Classic Sound Austria (siehe Referenzliste auf der Homepage) realisiert


    http://www.classic-sound-austria.com/referenz.htm


    Last but not least, glaube ich, daß - von "Records on demand" mal abgesehen, das Kopieren von CDs am Computer aufwändiger ist, als professionelle Kleinserien oder darüber hinaus....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred


    PS: 22 Euro ist der in Wien handelsübliche Preis für eine "Normalpreis - CD"
    In Deutschland wollte diesen Preis niemand bezahlen - deshalb verfügt Wien derzeit noch über FÜNF Klassik- Spezialgeschäfte - und in Deutschland jammert man , weil es in den meisten Städten nichts ernstzunehmendes mehr gibt.
    Selber schuld. Umsonst ist der Tod.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Meist werden ganz ramschige Rohlinge verwendet, die schon nach kürzester Zeit hinfällig sind. Ein bekanntes, auf historische Aufnahmen spezialisiertes Opernlabel im Niedrigpreissektor, das ich hier nicht nennen will, ist inzwischen leider auch dieser Unsitte verfallen. Sogar die aufgedruckte Schrift blättert schon ab, bevor man diese CDs ausgepackt hat. Die ersten Hacker stellen sind alsbald ein. Wer solche Aufnahmen beseitzt, sollte sie ganz schnell auf Festplatte überspielen.


    Wenn hier das Label gemeint ist, was ich denke, na dann muss ich heute wohl einen Festplatten-Überspeilungstag einlegen:|


    Was die Preiser-CDs angeht, ich finde sie immer sehr schön aufgemacht. Man merkt, dass sich da Mühe gegeben wird und nicht zur husch-husch Allttägliches hergestellt wird. Was den Preis angeht...ist mir auch oft zu teuer, aber mein Geldbeutel ist ja auch äußerst klein.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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  • Was die sogenannten CD-Rs betrifft handelt es sich auch bei diesen Titeln, wie bei allen PREISER CDs um Industriepressungen. Es sind Kleinauflagen von bereits vergriffenen Titeln (zum größten Teil der Serie Lebendige Vergangenheit), die in kleiner Auflage nachgepresst werden. KEINE selbstgebrannten Kopien also.

  • Kein anderes Label hat größere Verdienste als PREISER, wenn es um den Erhalt der Erinnerungen an Sängerlegenden und Sternstunden der Gesangskunst geht. In Anerkennung dieser Leistungen erhielt PREISER 2010, zusammen mit dem legendären Prof Schmidt die Gottlob-Frick-Medaille in Gold. Nachdem Prof. Schmidt, das Herz und der Kopf dieser Produktionen, unerwartet starb, gab es große Befürchtungen ob das Niveau gehalten werden kann. Die Neuerscheinungen, die Alfred eingestellt hat scheinen allein durch die Aufmachung zu beweisen, das PREISER die Kurve gekriegt hat. Dies wäre eine Freudenbotschaft für alle Musikfreunde, die große Sänger und deren Aufnahmen verehren und sammeln. In Bezug auf die Qualität meine ich, dass man sich auf Dr. Christian Preiser verlassen kann.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Preiser setzt den eingeschlagenen Weg der Neuaufnahmen konsequent fort - mit einer - wie ich meine - besonders gelungenen Aufnahme von Schuberts "Schwanengesang" plus 4 zusätzlichen Liedern mit Texten von Seidl. Der österreichische Bariton Klemens Sander ist ein echter Glücksfall für Preiser und für Freunde des Liedgesanges. Eine Stimme in die ich mich sofort verliebt habe. Der Pianist und versierte Liedbegleiter Justus Zeyen arbeitet seit einigen Jahren mit ihm zusammen. Beide Künstler wurden in der Vergangenheit mit diversen Preisen ausgezeichnet.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Klemens Sander gefällt mir auch gut. Deshalb lese ich die Empfehlung für "Schwanengesang" aus dem haus Preiser sehr gern. Ein paar Eindrücke mehr beim Hören dieser CD hätte ich mir am Ende doch gewünscht. Noch scheint mir der junge Sänger, der in allen biographischen Angaben sein Geburtsjahr streng geheim hält, nicht auf der Höhe seines veranlagten Könnens zu sein. Die Höhe ist knapp, die Sprache etwas zu undeutlich. Manche Lieder - ich beziehe mich mal auf den "Fahrenden Gesellen" von Mahler - wirken bei ihm etwas zersungen. Es müsste mehr gesangliche Linie in den Vortrag. Ich gehe mal davon aus, dass die neue CD frei von derartigen Dingen ist. Ich wünsche Klemens Sander eine sehr erfolgreiche Karriere.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ach so ... Alfred Schmidt sprach in seinem Beitrag aber von einer "besonders gelungenen Aufnahme", so dass ich davon ausgehen durfte, er lobe etwas, was er auch gehört habe. :(


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Zitat

    so dass ich davon ausgehen durfte, er lobe etwas, was er auch gehört habe


    Du durftest.......
    Zudem gibt es von den anderen Liedern Mini-Kostproben wie gewohnt bei jpc.......


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • die Sprache etwas zu undeutlich


    schon aus den JPC-Schnipseln ist zu hören, dass der Sänger Kl. Sander Artikulationsprobleme hat, besonders beim Vokal "e" (und "ä"?).

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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