Holländer in Bayreuth

  • In Bayreuth droht die Premiere des Holländers zu kippen. Erst kurz vor der Premiere hat man gemerkt, daß der Sänger des Holländer - der Russe Jewgeni Nikitin - eine Hakenkreuz-Tätowierung auf der Brust trägt. Das läßt tief blicken, mit welcher Ernsthaftigkeit die Damen in Bayreuth ihre Festspiele vorbereiten.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Der Sänger des "Fliegenden Holländers" Evgeny Nikitin sagte wenige Tage vor der Premiere seinen Auftritt in Bayreuth wegen einem Nazi-Tattoo ab.


    Siehe: http://kurier.at/kultur/450447…itin-sagt-auftritt-ab.php


    Soll sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden. Halte ich persönlich für überzogen, obwohl ich kein Freund der Wagner-Schwestern bin.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Weiss man denn schonn wer jetzt den Holländer singen wird ? Ich finde auch das die beiden Wagner Schwesgern überzogen reagiert haben. Aber Katharina Wagner hat ja auch in einem Zeitungsinterview behauptet, Bayreuth sei als Stadt langweilig.

  • Ich finde auch das die beiden Wagner Schwesgern überzogen reagiert haben. Aber Katharina Wagner hat ja auch in einem Zeitungsinterview behauptet, Bayreuth sei als Stadt langweilig.


    Die Reaktion der Schwestern kann ich sehr gut nachvollziehen - bei der braunen Vergangenheit, die wich Pech an den Festspielen klebt. Die wollen sich doch nicht schon wieder das Hakenkreuz ins Haus holen. Was das aber zu tun haben soll, dass Bayreuth nach Aussage von Katharina langweilig ist, versehe ich jetzt nicht. Wenn mich jemand fragen würde, was zum Glück niemand tut: Ich finde Bayreuth auch langweilig.


    Und Herr Nikitin dürfte es künftig schwer haben. Jugendsünde hin oder her, Tattoos sind wirklich wie die berühmte "unbesiegliche Inschrift" bei Brecht. Man wird sie nur schwer wieder los.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Also müssen jetzt alle Intendanten schauen, ob ihre Sänger tätowiert sind, gehört das nicht zur Privatsspähre des Sängers? Und er hat ja selbst gesagt das es eine Jugendsünde gewesen sein soll. Wer weiss, was wirklich dahinter steckt. Und wenn Frau Wagner so streng vorgeht dann müsste sie konsequenter Weise das Festspielhaus schließen und es dürften überhaupt keine Festspiele mehr stattfinden.

  • Normalerweise würde ich es ähnlich sehen, aber Wagner und Hakenkreuz, das ist dermaßen sensibel, und evtl. ja auch nicht zu unrecht Erst kürzlich ging doch durch die Presse, dass WAgner in Israel aufgeführt werden solle und schon erhoben sie die kritischen Stimmen. Wäre es also erst nach der Premiere rausgekommen. Mein lieber Scholly! Das hätte was gegeben!
    Insofern musste man wohl so reagieren.

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • gehört das nicht zur Privatsspähre des Sängers


    Ein Hakenkreuz - wo auch immer es getragen wird - ist für mich nicht zur Privatsphäre eines Menschen zu rechnen. Es ist in der Bundesrepublik Deutschland ein verbotenes Symbol. Und das ist auch gut so.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bitte mich jetzt nicht falsch verstehen, ich finde es auch furchtbar und unverzeibar was unter Hitler passiert ist, aber dann sind dürte es auch keine SS Uniformen als Kostüme mehr geben. Wolfgang Wagner hätte da sehr wahrscheinlich etws sensibler reagiert. Man hätte das doch auch so lösen können, das er nur die Premiere singt und dann ganz plötzlich krank wird.

  • Ein Hakenkreuz - wo auch immer es getragen wird - ist für mich nicht zur Privatsphäre eines Menschen zu rechnen. Es ist in der Bundesrepublik Deutschland ein verbotenes Symbol. Und das ist auch gut so.

    Korrekt. Aber sollen sich jetzt alle Sänger in Bayreuth vor den Wagner-Töchtern ausziehen um zu sehen, wo noch ein verbotenes Tattoo verborgen ist? Im Übrigen hat der Sänger seinen Auftritt abgesagt und ist abgereist. Das ist auch gut so.


    LG, Bernward


    PS.Nikitin schrieb: "Ich habe mir die Tattoos in meiner Jugend stechen lassen. Es war ein großer Fehler in meinem Leben und ich wünsche mir, dass ich es niemals getan hätte." Der Russe hatte in mehreren Interviews zuvor erklärt, früher in einer Metal-Band gespielt zu haben. Die ZDF-Filmaufnahmen stammen aus dieser Zeit und zeigen Nikitin mit freiem Oberkörper und kahlrasiertem Kopf am Schlagzeug."


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Die Meldung von der "Absage" Nikitins haut mich um, so dass ich erst einmal eine Nacht darüber schlafen muss, bevor ich mich auf dieses heikle Thema einlasse. Nur eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen. Einerseits hatte mich in den vergangenen Wochen die Vorberichterstattung über den neuen Bayreuther Holländer-Sänger irritiert, die offensichtlich mehr an Nikitins Tattoos interessiert war als an dem Sänger. Andererseits hätte ich Nikitin ein besseres Management bei den Interviews gewünscht; er hätte meiner Meinung nach klarstellen sollen, dass er als Sänger, als kommender Bayreuther Holländer gesehen werden möchte und nicht als Träger von Tattoos. Doch Naivität gegenüber westlichen Medien scheint eine russische Krankheit zu sein, nicht wahr, Anna Netrebko?


    Als Liebhaber großer Stimmen bedaure ich diese Absage sehr, denn ich habe Nikitin in den vergangenen 12 Jahren oftmals in diversen Rollen gehört, angefangen vom Aida-Ramphis bis hin zum Walküre-Wotan (nur 3. Aufzug, konzertant). Ein echter Heldenbariton mit einer - wichtig für Bayreuth - hervorragenden Diktion des Deutschen.

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  • Warum reagieren die Verantwortlichen so unflexibel, frage ich mich? Hätte des nicht genügt, die Brust und damit das kompromittierende Symbol zu bedecken? ?(

    .


    MUSIKWANDERER

  • Lieber Rodolpho!
    Vielleicht habe ich dich jetzt doch falsch vestanden, abe es ist doch ein großer Unterschied, ob jemand als Nazi verkleidet wird, oder ob er sich persönlich als solcher zu erkennen gibt.
    Und bei all dem: meines Wissens kann man sich Tatoos entfernen lassen, wenn auch unter Schmerzen, wenn es also eine Jugendsünde war, da wäre doch eine Möglichkeit gewesen, oder?

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Ich frage mich überhaupt, aus welchen Grunde der Holländer halb- oder gar ganz nackt auftreten muss. Wieder so eine Spinnerei eines Verunstaltungsregisseurs ?!!!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich frage mich überhaupt, aus welchen Grunde der Holländer halb- oder gar ganz nackt auftreten muss. Wieder so eine Spinnerei eines Verunstaltungsregisseurs ?!!!


    Wie kommst Du darauf?


    Von dem Tatoo hat die Welt doch erst erfahren, als im Fernsehen ein Video gezeigt wurde, in dem Nikitin als Drummer in einer Havy Metal Band mitwirkte.
    Damals hatte er einen entblößten Oberkörper! Inzwischen hat er ja - so verschiedene Pressemeldungen - das Tatoo schon als Jungendsünde bezeichnet und bedauert.
    Vielleicht hat er es sogar entfernen lassen? Wer weiss?



    Inzwischen gibt es nun - um die Dinge fein säuberlich zu trennen - einen neuen Thread über den inzwischen engagierten Holländer:


    Samuel Yuon Bayreuth's neuer Holländer



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat Klaus2: "Und bei all dem: meines Wissens kann man sich Tatoos entfernen lassen, wenn auch unter Schmerzen, wenn es also eine Jugendsünde war, da wäre doch eine Möglichkeit gewesen, oder?"


    Natürlich ist die Kombination Wagner - Bayreuth - Nazisymbolik brandgefährlich, aber laut eigener Aussage hat Nikitin das unselige Tattoo bereits vor längerer Zeit überdecken/vertuschen lassen, so daß das Hakenkreuz nicht mehr zu erkennen ist. Da nicht davon auszugehen ist, daß er ein Nazi ist und das Tattoo als Provokation und aus Unwissenheit angebracht hatte, finde ich seinen Rückzug von der Produktion auch überzogen. Man munkelt, daß die Wagnerschwestern ihn aufgefordert haben freiwillig abzusagen, bevor es zu einem offiziellen Rausschmiss kommt. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber wenn es stimmt, ist das schon beinahe eine Erpressung des Sängers.

  • Es wird immer undurchschaubarer. Hier ein Zitat aus der FAZ, das in mir Zweifel aufkommen lässt, ob die "erzwungene Absage" gar so überraschend gekommen ist :


    "Unbekannt war Nikitins Körperbemalung den Festspielen jedenfalls nicht. Hatte man ihm nicht in den Werkstätten ein Holländer-Kostüm auf den Leib geschneidert? Waren die Tattoos nicht Thema in diversen Interviews gewesen? Und hatten die Festspiele nicht schon vor einem Jahr, im Vorfeld der Neuinszenierung, eine Fotodokumentation all seiner Tattoos bei Nikitin erbeten? Bei der Hauptprobe letzte Woche wunderten sich dann die geladenen TV-Journalisten: Kein einziges Szenenfoto mit dem Titelhelden wurde freigegeben: „Holländer“ ja bitte, aber ohne „Holländer“. Falls es zu diesem Zeitpunkt (oder früher) schon beschlossen war, den Sänger auszuwechseln, kann der lancierte Skandal nur Berechnung genannt werden, oder, schlimmer: Zynismus."


    Nachdem ich nun einige Nächte darüber geschlafen und Diverses gelesen habe, hier noch einige Bemerkungen.


    Jeder, der sich in der Welt der Oper einigermaßen auskennt (und das sollten die Wagner-Schwestern), weiß von Nikitins Tätowierungen. Eva Wagner kennt Nikitin seit langem, war in der Jury des Rimsky-Korsakov-Gesangswettbewerbs, als Nikitin der Gewinner war, und hatte ihn auch zum Rattle-Ring nach Aix-en-Provence verpflichtet. Die Bayreuther Verantwortlichen hätten also im Vorfeld Zeit genug gehabt, sich mit den Tattoos auseinander zu setzen.


    Nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Stil einiger Interviews "unterste Schublade" waren. Zu beschreiben, wie der Sänger im Stehen pinkelt, sollte nicht in ein Interview mit einem Künstler gehören. Auch die Fixierung auf die Tätowierungen halte ich für unseriös. Es gibt genügend Fragen zu Nikitins bisheriger Karriere zu stellen.


    Von dieser Kritik nehme ich Nikitin ausdrücklich nicht aus, und auch nicht seine Agentur. Er hätte klar machen müssen, dass sich das Interview auf andere Themen als seine Tattoos beziehen müsste. Inwieweit Nikitin diese PR bewusst in Kauf genommen hat (und damit ein Eigentor schoss), entzieht sich meiner Kenntnis.


    Auch wenn in einem US-Forum Nikitin als ehemaliger Skinhead dargestellt wurde, gehe ich davon aus, dass man Nikitin nicht rechtsradikaler Tendenzen beschuldigen kann. Deutschland ist nicht der Nabel der Welt. Wir sollten einen Sänger nicht vorverurteilen, ohne Kenntnis der Geschichte des Landes, in dem er lebt. Natürlich reagiert jeder in Deutschland sensibel auf NS-Symbole. Ist das in Russland genauso?


    Mir tut vor allem der Sänger Nikitin leid, und auch das Bayreuther Publikum, dass nun nicht in den Genuss kommt, einen von Stimme und Diktion her großartigen Interpreten der Titelpartie im Fliegenden Holländer zu hören. Wie Matti Salminen nach einem konzertanten Parsifal in Berlin sagte, in dem Nikitin den Amfortas sang, ist Nikitin ein echter Heldenbariton - und davon gibt es im Moment nicht viele. Nicht abzuschätzen ist, welche Auswirkungen diese Bayreuth-"Absage" auf seine internationale Karriere haben wird. Ich gehe davon aus, dass er am Mariinsky-Theater weiterhin seine Aufgaben haben wird; angekündigt sind schon Wanderer, Boris, Fürst Igor. etc. Wenn ich aber in dem oben erwähnten US-Forum lese, Nikitin würde an der Met nicht mehr tragbar sein (er soll dort Klingsor singen), dürfte sich dieser Bann auch auf deutsche Opernhäuser auswirken. Wird der Intendant der Bayerischen Staatsoper Nikitin ausladen, dort Kllingsor und Telramund zu singen, oder wird er der Unterstützung rechtsradikaler Tendenzen bezichtigt, wenn er ihn auftreten lässt?


    Zum Schluss : Ich bezweifle, dass Nikitin von sich aus abgesagt hat. Ihm muss doch bewusst gewesen sein, dass er mit einer Absage auf Geld verzichtet. Welcher Sänger tut das schon freiwillig? "Er ist damit einem Rausschmiss zuvorgekommen", wie ich in einer Zeitschrift lesen konnte. Das möchte ich doch sehr bezweifeln, ob ein solcher Rausschmiss vor einem Arbeitsgericht Bestand hätte. Vielmehr gehe ich davon aus, dass dieser "Absage" ein Kuhhandel zugrunde liegt, also eine Abstandszahlung von Seiten der Festspiele, damit beide Seiten einigermaßen das Gesicht wahren können.

  • Natürlich reagiert jeder in Deutschland sensibel auf NS-Symbole. Ist das in Russland genauso?

    Wer ist denn jeder? Sensibel kann doch nur der reagieren, der weiß, was es mit dem NS-Symbol auf sich hat. Ob das in Russland, auch in er jüngeren Generation, alle wissen? Wissen das in Deutschland alle Schülerinnen und Schüler? Zu wünschen wäre es sehr.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich finde die ganze Sache auch reichlich überzogen...wie schon mehrmals hier angedeutet, werden Nikitins Tattoos doch den Verantwortlichen auch vorher bereits bekannt gewesen sein und wenn man dann später einwerfen mag, man hätte da nicht so genau hingeschaut, kann ich nur sagen, ja dann hätte man das mal machen soll! Trotzdem bleibt es auch grundsätzlich für mich ein Empörungstheater, dass da stattfand. Er hat sich doch von dieser Richtung distanziert...und zu verbotene Nazisymbole in Deutschland, ja, mensch, hätte man ihm nicht einfach auf der Bühne ein T-Shirt angezogen. Es wurde ja auch schon angedeutet, dass die Tattos bereits etwas überstochen wurden...ein alberner Zirkus ist das!
    Ich habe mir Nikitin mal auf youtube angehört und jetzt finde ich es sehr schade, dass er abgesagt hätte, wäre sicher ein guter holländer gewesen.
    Mal ganz nebenbei : was macht der Thread eigentlich im Forum für traditionelle Inszenierungen? Weiß man etwa schon, wie die Inszenierung aussehen wird/das sie "traditionell" sein wird?

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Ich habe in einem anderen Beitrag über ein Interview der WAZ mit Katharina Wagner berichtet, in dem sie die Buh-Unkultur gegenüber "modernen" Regisseuren bemängelt. In der überzogenen Reaktion auf eine Jugendsünde finde ich viel mehr Unkultur und sage BUH!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Frau Katharina Wagner dürfte sich zuwenig mit der Vergangenheit beschäftigen, sonst würde sie wissen (vielleicht verdrängt sie es aber auch nur ?), daß das Ausbuhen von Sängern, Werken und letztlich Inszenierungen auf eine lange Tradition zurückblicken kann. In der guten alten Zeit wurden den Ausführenden vom erzürnten Publikum zusätzlich auch gerne faule Eier und ebensolche Tomaten an den Kopf geworfen. Damals war eben noch alles BIo.
    Wo bekommt man heutzutage noch ein faules Ei im Handel ???
    Das heutige Publikum ist schon arm dran - und das in mehrfacher Weise......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Frau Wagner kennt ja auch nur das sie ausgebuht wird. Sie sollte sich erstmal mit der Vergangheit ihrer eigenen Famile und den Festspielen auseinander setzen, das wäre viel wichtiger als sich über diese nichtssagende Thema der Buh Unkultur zu äußern. Aber heute darf sie ja wieder im Mittelpunkt stehen und Frau Merkel und Roberto Blanco die Hände schütteln.

  • Nicht vergessen:


    Heute, Mittwoch, 25. Juli 2012, 17.57 Uhr
    Liveübertragung in Surround über Satellit und im digitalen Kabel aus dem Festspielhaus auf BR-Klassik

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe in einem anderen Beitrag über ein Interview der WAZ mit Katharina Wagner berichtet,


    Das klingt nach Botenbericht. Was hat sie denn nun wirklich und wörtlich gesagt?


    Mir scheint, Katharina Wagner kann machen was sie will, Häme ist ihr immer sicher. Inszeniert sie selbst, hagelt es Kritik, verbannt sie einen Sänger mit Hakenkreuz oder den Resten von einem Hakenkreuz vom Hügel, wird ihr vorgeworfen, sich doch zuerst mal der braunen Vergangenheit des eigenen Hauses zu stellen, versucht sie das, wie neue Stelen im Park des Festspielhauses verdeutlichen, wird es schlicht übersehen oder als nicht ausreichend abgetan. Hätte sie aber das versteckte Hakenkreuz zugelassen, wäre der Bannstrahl auf sie niedergegangen. Ich möchte den oder die sehen, die sich bei solchem Vollzug mit der Wagner solidarisiert hätten. Sie sitzt zwischen allen Stühlen, niemand möchte mit ihr tauschen. Etwas Gerechtigkeit sollte ihr schon widerfahren. Mir ist es zu billig, auf diese Frau einzuprügeln, obwohl ich auch nichts von ihren Regiearbeiten halte.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Erste Bilder von der Neuinszenierung:



    Ich erspare mir jeden Kommentar.


    Jetzt wird es jedenfalls wirklich Zeit, diesen Thread aus den "Traditionellen Operninszenierungen" herauszunehmen ...

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und wahrscheinlich will uns der Regisseur wieder mal weiss machen, das die Inszenierung zeitlos ist. Dann seh ich mir doch lieber den Holländer an der Rheinoper an. Dort steht der Holländer im Ersten AKt auf einem Schiff und singt seine Auftrittsarie. Man sieht zwar vom Rang aus wie die Bühnenarbeiter das Schiff vom Holländer bewegen , ist mir aber tausendmal lieber als dieser Schwachsinn.

  • Das klingt nach Botenbericht. Was hat sie denn nun wirklich und wörtlich gesagt? (Zitat Rheingold)



    Siehe meinen Beitrag 833 in "Regietheater - was bezweckt es eigentlich?"

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Grad begann die Vorstellung. Vorher die obligatorischen, sinnlosen Bemerkungen zu irgendwelchen "Prominenten" und ihrem Outfit.


    Die Ouvertüre enttäuscht bereits. Klingt sehr oberflächlich und poliert, gar nicht dämonisch und schwarz. Wie Wagner Light. Kein Vergleich zu Knappertsbusch, Klemperer, Sawallisch, Suitner usw.


    Aber gut, warten wir es mal ab ...

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Stimmt, die Ouvertüre hat mich auch nicht mitgerissen, viel zu "nett"...aber den Steuermann finde ich wunderbar? Wer ist das?

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Der fliegende Holländer
    Besetzung 2012


    Musikalische Leitung: Christian Thielemann
    Regie: Jan Philipp Gloger
    Bühnenbild: Christof Hetzer
    Kostüme: Karin Jud
    Licht: Urs Schönebaum
    Video: Martin Eidenberger
    Dramaturgie: Sophie Becker
    Chorleitung: Eberhard Friedrich

    Daland: Franz-Josef Selig
    Senta: Adrianne Pieczonka
    Erik: Michael König
    Mary: Christa Mayer
    Der Steuermann: Benjamin Bruns
    Der Holländer: Samuel Youn


    Und ja: Der ist gut!
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Nun also Samuel Youns Holländer...musikalisch zum Glück etwas düsterer als die Ouvertüre, aber immer noch sehr hell und Youn? Was sagt ihr? Seine Stimme ist etwas "halsig", finde ich und auch die Sprache ist nicht ganz sauber...interpretatorisch bekomme ich bei dieser Auftrittsarie keine Gänsehaut, von Fluch und Verdammnis höre ich da nichts

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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