Best Buy - 3. Quartal 2012 - Klassik

  • Das dritte Quartal 2012 hat begonnen, Wieder dürfen DREI Aufnahmen nominiert werden, welche in diesem Quartal gekauft werden und die man für die besten Neuerwerbungen in diesem Zeitraum hält - wenn möglich mit Begründung.
    Auf Grund der eher laxen Beteiligung an dieser Threadserie werde ich 1013 endgültig zur ursprünglichen Form dieses thread zurückkehren - nämlich EIN Thread pro Jahr mit maximal vier Nominierungen in diesem Zeitraum (= etwa EINE Nominierung pro Quartal)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da anscheinend niemand ein Best-Buy erwischt hat –
    nenne ich meinen ersten:


    Cherubini, Luigi (1760-18429
    THE GREAT MESSES


    a) Messe in F »Di Chimay«
    b) Missa solemnis D minor
    c) Missa solemnis E
    d) Requiem C minor
    e) Missa solemnis in G
    f) Messe for Coronation of Charles X
    g) Requiem D minor

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ich werde meine 3 "Best Buy" einzeln vorstellen und beginne mit Rosettis Fagottkonzerten, welche nun durch Folge 2 komplettiert wurden. Über die Anzahl der komponierten Konzerte für dieses Instrument gehen die Angaben in diversen Quellen auseiander. (Wikipedia gibt hier 10 Konzerte an) Als "Füller "finden wir hier noch Mozarts Fagottkonzert KV 191.
    Rosettis Konzerte - sie strotzen von melodischen Einfällen - werden hier nicht " angeblich historisch informiert", sondern warm lieblich gespielt. Die Tontechnik bildet das Soloinstrument mitunter frappant naturnah und unverfärbt ab. Ein Genuß !!!
    Nach drei "mozartnahen" Konzerten folgt dann echter Mozart - und man ist verwundert, daß man den Unterschied sofort bemerkt. Er ist meiner Meinung nach nicht unbedingt qualitativer Natur , sondern die gesamte klangliche Welt ist eine andere...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Jetzt im September geht das 3.Quartal zu Ende. Von daher hoffe ich jetzt auch noch auf eine rege Teilnahme.


    Ich hatte mir kürzlich die 12CD-Box : Ormandy dirigiert klassiccshe Werke des 20.Jahrhunderts zugelegt. Der gebotene Inhalt deckt mein Hauptinteressengebiet ziemlich genau ab ! Von daher liegen mir die enthaltenen Werke (bis auf einige wenige Überraschungen) auch weitestgehend in anderen Aufnahmen vor.
    *** Es sind aber Highlight´s dabei, die ich mit Ormandy nicht auf CD bekommen konnte, früher auf LP hatte, oder ansonsten referenzwürdig/herausragend sind:
    1. Kodaly: Harry-Janos-Suite; das ist die umwerfenste Aufnahme, die ich trotz Dorati, Solti und Szell je gehört habe. Ich habe mich schon so manches mal geärgert, die CBS-LP abgegeben zu haben. :thumbsup: Die ist nun in besten 24BIT-Remasteriung enthalten. Whow ! Und die Klangqualität übertrifft sogar manche neue DDD-Aufnahme. Alleine dafür lohnt diese preiswerte Box. (Die Einzel-CD-Ausgabe wird derzeit zum Liebhaberpreis um 66Euro angeboten.)
    2. Schostakowitsch: Sinfonie Nr.5 ; diese fabelhafte Aufnahme hatte ich auch als CBS-LP - strake Interpretation.
    3. Schostakowitsch: Cellokonzert Nr.1 mit YoyoMa; (hatte ich bereits als alte CBS_CD); ganz gross.
    4. Enescu: Rumänische Rhapsody Nr.1; trotz der jahrhundertaufnahme mit Dorati (Mercury) ist Ormandy genau so gut; nur klngtechnisch durch die 70er-jahre im Vorteil.
    5. Barber: Adagaio; ohne hin eine der besten Versionen unter Ormandy.
    Weitere äusserst positive noch unbekannte Überraschungen:
    6. Rachmaninoff: Paganini-Rhapsody mit Van Cliburn
    6a. Rachmaninoff; KK Nr.3 mit Ashkenazy; bekannter sind die Aufnahmen von ihm mit Previn und Haitink - diese ist TOP.
    7. Prokofieff: VC Nr.2 mit Stern; mustergültig.
    8. Ives: Sinfonie Nr.2; genau so abgedreht wie Bernstein; besonders den schrägen und sehr effektvoll dargestellten Finalschluss betreffend.
    8a. Ives: Three Places in New England
    9. Alfven: Schwedische Rhapsody Nr.1; Alfven hat mich bisher nicht so 100% angesprochen (hatte unbewust das Werk sogar in meiner Alfven-Järvi-GA). Aber Ormandy zeigt hier, wie die Post abgehen kann - fabelhaftes gute Laune-Stück.
    10. Ravel: Daphnis et Chloe- Suite Nr.1, Rhasodie espagnole
    - das als die zunächst herausragenste Auswahl.


    Weitere Aufnahmen warten noch:
    Von Holsts Planeten, Orffs Carmina Burana, Strawinsky´s Petruschka in der Suitenform, Bergs Lulu-Suite und Weberns Im Sommerwind u.a. werde ich mich noch überraschen lassen (die Werke von Berg und Webern kenne ich nämlich gar nicht !).



    SONY, 1955 (nur LeSacre), sonst 1959-1979, ADD


    Obwohl es sich durchweg um CBS-Aufnahmen handelt ist auf der Vorderseite das RCA-Zeichen abgedruckt (Fehler !). Auf der Rückseite steht korrekt SONY.
    Es handelt sich nur mit Ausnahme von LeSacre um ganz exqusite Stereo-Aufnahmen, die im 24BIT-Remastering bestmöglich vorliegen.


    :angel: Ganz dicke Empfehlung !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Obwohl es sich durchweg um CBS-Aufnahmen handelt ist auf der Vorderseite das RCA-Zeichen abgedruckt (Fehler !).


    Warum Fehler? SONY ist Eigner des RCA-Labels für Audioproduktionen und kann das Label für CDs verwenden. Universal mischt ja auch kräftig seine verschiedenen Labels durcheinander...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Da der Termin für das dritte Quartal abläuft muß ich noch zwei Aufnahmen küren.
    Die hier abgebildete Einspielung von Pleyel Streuchquartetten ist nicht nur besonders klangschön, sondern auch von der Tontechnik her makellos.
    Wieder einmal ist der rührigen Internationalen Pleyel Gesellschaft ein großer Wurf gelungen. Wenn Pleyel allmählich in der Musikgeschichte jenen Platz zugestanden bekommt, der ihm zustünde - dann ist das nicht zuletzt das Verdienst dieser Gesellschaft. Beim Zuhören wird (mir) klar, warum Haydn in London als Konkurrenten fürchtete.......

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hier nun meine dritte erstklassige Erwerbung des 3. Quartales. DUSSEK
    Viel zuwenig bekannt ist dieser Mozart Freund.
    Wie einige sicher schon bemerkt haben werden, befinde ich mich derzeit in einem Musikrausch des 18. Jahrhunderts....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Leck mich de Söck, wat is dat ne geile Musick! Oder auch "Holla, die Waldfee!" - und diese Waldfee heißt in diesem Fall Inger Dam-Jensen, die die Vokalpartie im dritten Satz von Langgaards Zweiter bestreitet, eine atemberaubende Partie, knackige Höhen auf einen Text namens "Lenzklänge" von Emil Rittershaus, auf deutsch gesungen, mit Strauss'schem Impetus, wie auch der erste Satz. Ich bin total begeistert und nominiere deshalb diese Aufnahme, die ich noch im Q3 erstanden hatte, spontan zu einem der Best Buys.


    Ich empfehle diese Box schon nach nur zwei von sieben gehörten CDs allen Freunden der (spät)romantischen Orchestermusik - prall, voll, sinnlich, so die Attribute, die mir gerade dazu einfallen. Der 2. Satz der 2. Sinfonie läuft bei mir unter dem Titel "Rued meets Felix" - ein feste Burg steht auch in Dänemark! :)


    Happy listening, cheers,
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Hallo Accuphan,


    die Langgaard-Sinfonien habe ich in den Dausgaard-Aufnahmen alle einzeln zusammengekauft (als es die GA noch nicht gab). Die Nr.1 muss man vorzugsweise gegenüber Dausgaard mit Segerstam haben !
    Deine Begeisterung kann ich schon nachvollziehen.


    Allerdings setzt Du ganz andere Schwerpunkte als ich - bei Dir sind es die Vocaleinlagen in den Sinfonien, die Dich begeistern.
    8-) Bei mir die Sinfonien Nr.4 - 7, die für mich noch eine zukunftsweisende Aussage haben. Die Späteren enpfinde ich als eine Rückkehr zu der ohnehin für die Zeit sehr konservativen Sichtweise. Letztendlich schätze ich zwar alle.


    Aber meine erste "knackige" Langgaard-CD der Sinfonien Nr.4 - 6 mit Järvi (Chandos), mit der ich Laanggaard schätzen lernte, war noch die durchschlagenste Neuentdeckung, die ich mit voller Begeisterung bei Langgaard erlebt habe.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Für das 3.Quartal muss ich unbedingt noch diese Haydn-Sinfonien - Aufnahmen als Best Buy nachschicken. (Ich dachte die fallen ins 4.Q.!)


    Bernstein hat mir neben meinen Harnoncourt-Aufnahmen der Londoner (WARNER) einen neuen und Weg zu den Haydn-Sinfonien eröffnet und liefert zudem die spritzigen Pariser Sinfonien Nr.82-87 in einer Spielfreude mit den New Yorker PH, die ich mir vorher nie ausgemalt hätte.
    Einige der Londoner ziehe ich unter Bernstein sogar den Harnoncourt-Aufnahmen vor.


    Die Lücke zwischen den Pariser und Londoner Nr. 88 - 92 habe ich mit der Rattle-Doppel-CD (EMI) geschlossen. Teils ganz schöne und flotte Aufnahmen, aber beileibe ist das kein Best - Buy, denn sein unsinfonischer Interpretationsansatz mit dünner Besetzung würde mir für die Londoner Sinfonien gar nicht liegen. Toll die Sinfonie Nr.90 mit dem Final-Gag, der zwei mal zieht !
    Welch ein Unterschied dagegen bei Bernstein bei der Sinfonie Nr.88 (SONY ! in der abgebildeten CD-Box) und trotz des philharmonischen Wohlklanges auch bei der Nr.92 mit den Winer PH (DG) = (Wenigstens beim späten Bernstein das und nicht das dünne Rattle-Gefiepse.)



    SONY, 1959-70er, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Also in diesem Zeitraum fertiggeworden mit erstmaligem Anhören wurde ich bei

    Strawinsky dirigiert sich selbst - 22 CDs.


    Das ist sicher hiermit einer der wichtigsten Teile meiner Sammlung. "Schwache Stücke" sind kaum dabei und angesichts des verbreiteten Vorurteils, Strawinsky hätte schlecht dirigiert, war ich verblüfft, selbst bei Stücken wie dem Sacre keine "Mängel" in der Ausführung wahrnehmen zu können - stattdessen eine Interpretation, die (natürlich) mustergültig ist, die charakteristische Herbheit von Strawinskys Stil wunderbar zur Geltung kommen lässt und dennoch stets klangschön und detailfreudig.
    :hello:

  • Hallo KSM,


    absolute Zustimmung zu deinen Eindrücken über Starwinsky als Dirigent.
    Ich habe aus der dieser 22CD - Box auch zwei CD-Boxen mit den Balletten (die es früher mal gab), zumal bei dieser kompletten 22CD-Box bei mir ca die Hälfte ungehört liegen bleiben würde.


    Strawinsky dirigiert seine Werke ordentlich. Sehr warscheinlich genau so, wie er diese interpretiert haben wollte.
    :!: Nur alle grossen Ballette - wie Le Sacre, Feuervogel und Petruschka u.a. die ich in anderen Aufnahmen habe, sind einfach mit mehr Emotion, weniger trocken und mit voller Extase interpretiert, sodass diese Aufnahmen einfach besser beim Hörer (so auch bei mir) ankommen.
    Toll das in Strawinsky´s Partituren diese Vielfältigkeit enthalten ist !


    :thumbup: Ganz herausragend und auch von anderen nie besser gehört bleiben mit Starwinsky am Pult für mich Orpheus mit dem Chicago SO (diese innige Athmosphäre dieser Aufnahme findest Du bei Anderen nirgendwo wieder); Der Kuss der Fee; Scenes de Ballett; Suiten Nr.1 und 2.
    Schön das die Strawinsky-Aufnahme auch klanglich so gut von CBS eingefangen wurden.


    Das Kartenspiel hingegen ist ja ohnehin recht langweilig, auch unter Strawinsky wenig ansprechend. ;) Da muss man bei mir schon einen Swetlanow ran lassen um mit der "Software" zu Punkten !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • "Schwache Stücke" sind kaum dabei und angesichts des verbreiteten Vorurteils, Strawinsky hätte schlecht dirigiert, war ich verblüfft, selbst bei Stücken wie dem Sacre keine "Mängel" in der Ausführung wahrnehmen zu können - stattdessen eine Interpretation, die (natürlich) mustergültig ist, die charakteristische Herbheit von Strawinskys Stil wunderbar zur Geltung kommen lässt und dennoch stets klangschön und detailfreudig.


    Das "Vorurteil" ist vielleicht nur ein fehlerhafter Umkehrschluss. Man kann praktisch zu jedem Stück eine überlegene Alternative finden, Strawinski käme also in einer "Best of..."-Reihe seiner Kompositionen nicht als Dirigent vor. Wenngleich also objektiv vielleicht nicht wirklich erste Wahl, leben diese Aufnahmen von ihrer Authentizität. Kein wichtiger Komponist der Musikgeschichte konnte sich und seine Meinung zu seinen eigenen Werken so ausführlich für die Nachwelt dokumentieren.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!