Schostakowitsch im Krieg - im belagerten St.Petersburg 1941

  • Im neuen jpc-courier entdeckt:



    Sarah Quigley
    Der Dirigent

    Roman



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald!


    Das hört sich so an, als wolle ich das Buch lesen. Frage: Von wem ist das Zitat? Hast du das Buch auch schon gelesen? Wenn ja, kannst du es empfehlen?


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Lieber Harald,


    die zitierten Sätze klingen möglicherweise etwas pathetisch. Wenn man die unendlich vielen Massengräber zu je 20.000 bis 25.000 Toten in St. Petersburg gesehen hat, ahnt man, was es bedeutete, die Belagerung zu überleben. Für alle gab es reichlich Hunger und Kälte. Straßenpflaster wurden entfernt, um dort Kartoffeln o.ä. anzubauen. Zu den Problemen der Belagerung durch die Deutschen kam die fürchterliche stalinistische Geheimpolizei, die trotz der schon vorhandenen Schwierigkeiten unvermindert Tod und Schrecken verbreitete. Gut nachzulesen in "Verbrannte Erde" im Beck-Verlag erschienen.


    Gruß
    Lohengrin

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  • Belagert wurde Leningrad, nicht St. Petersburg!


    Man vergisst immer über dem symbolischen Vorstoß der Heeresgruppe Mitte nach Moskau, dass die kriegsentscheidenden Momente die Heeresgruppen Nord und Süd ausfochten. Im Süden sollte über die kornreiche Ukraine zu den Erölfeldern vorgestoßen und eine Brücke nach Iran geschlagen werden, um den Persischen Korridor zu verhindern. Im Norden waren eigentlich die Häfen Murmansk und Archangelsk das Ziel! Hätten beide Heeresgruppen ihr Ziel erreicht, wäre es den Angloamerikanern nicht möglich gewesen, dem Russen Material und Rohstoffe zu liefern, immerhin 90 Prozent der benötigten Fahrzeuge etwa und Schienen kam ja aus den USA. Die Bindung deutscher Kräfte in Leningrad, so bitter das auch für die Bevölkerung war, war also mit kriegsentscheidend.


    Las ich zu DDR-Zeiten dazu:

  • Im Sommer 1941 verlassen die deutschen Soldaten klammheimlich Leningrad.

    Belagert wurde Leningrad, nicht St. Petersburg!


    Was ich meinte, war, dass im Sommer 1941 sich kein Soldat klammheimlich aus Leningrad verabschieden konnte, weil noch keiner dort angekommen war!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Im Süden sollte über die kornreiche Ukraine zu den Erölfeldern vorgestoßen und eine Brücke nach Iran geschlagen werden, um den Persischen Korridor zu verhindern. Im Norden waren eigentlich die Häfen Murmansk und Archangelsk das Ziel! Hätten beide Heeresgruppen ihr Ziel erreicht, wäre es den Angloamerikanern nicht möglich gewesen, dem Russen Material und Rohstoffe zu liefern, immerhin 90 Prozent der benötigten Fahrzeuge etwa und Schienen kam ja aus den USA.

    Grundsätzlich ist das angestrebte Ziel verständlich, dennoch ist es für mich eine der dümmsten strategischen Entscheidungen der Geschichte. Selbst mit einer doppelt so großen deutschen Armee hätte man die viele tausend Kilometer lange Front nicht dauerhaft verteidigen können. Und der Nachschub für die Russen wäre notfalls über die Pazifikhäfen gekommen. Es hätte länger gedauert, das Ergebnis wäre das gleich geblieben.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Grundsätzlich ist das angestrebte Ziel verständlich, dennoch ist es für mich eine der dümmsten strategischen Entscheidungen der Geschichte. Selbst mit einer doppelt so großen deutschen Armee hätte man die viele tausend Kilometer lange Front nicht dauerhaft verteidigen können. Und der Nachschub für die Russen wäre notfalls über die Pazifikhäfen gekommen. Es hätte länger gedauert, das Ergebnis wäre das gleich geblieben.


    :hello:

    Das ist natürlich eine OT-Diskussion, die wir hier nicht fortsetzen können; aber ich möchte abschließend anmerken, dass es der Wehrmacht ja nicht um Halten und Verteidigen dieser riesigen Frontlinie ging, sondern um das schnellstmögliche Niederwerfen des Gegners in riesigen Kesselschlachten, was 1941 ja noch gelang, bevor der Russe die Tiefe des Raumes nutzen lernte. Zum anderen aber weist dieser auf den ersten Blick wahnsinnige Beginn des Russlandfeldzuges noch auf ein anderes Problem hin, dass mit bloßer Überschätzung Hitlers und seiner Generale nicht erklärt ist. Aber das kläre man in Geschichts- bzw. Militariaforen. Falsch aber ist zu sagen, es wäre auf jeden Fall immer so gekommen. Geschichte ist schon komplexer und einzigartiger!

  • Eigentlich eine schreckliche Musik. Ich habe mich schon im Thema "Allgemeine Klassikthemen", Thread "Krieg in der Musik", Beitrag 19 dazu ausgelassen. Die Beschreibung dieses Themas kann einfach keine schöne Musik sein, sie muß den Ohren weh tun.


    In diesem Theam sollte es nicht um geschichtliche Erörterungen gehen, sondern um Schostakowitsch und seine 7. Sinfonie.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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