Zum Thema: No, no, Nagano ( von wem?, natürlich von Manuel Brug )

  • Ich bin mir jetzt etwas unsicher, hat sich eingentlich schon einmal jemand die Mühe gemacht Herrn Brug darüber aufzuklären das Rolf Liebermann, ebenso wie August Everding nicht mehr unter den lebenden weilen?
    Wenn man die 60 oder 70 Jahre wie Herr Brug, der diesbezüglich nicht müde wird es immer wieder anzugeben, offensichtlich schon weit überschritten haben muß, scheint man die Neigung zu entwickeln die erlebte Vergangenheit zu verklären.,
    Unter Liebermann, den er ja wohl noch persönlich erlebt haben muß, war alles schöner besser glamouröser, jeder Abend war mit Stars und Sternchen besetzt das es nur so funkelte und unter Everding sang ja schließlich auch nur die erste Liga und es gab ein Highlight nach dem anderen.
    Keine Premierenwerke oder Auftragswerke die nicht von einstimmigen Beifallsbekundungen von seiten des Publikums begleitet wurden, von Werken die beim Publikum durchfielen keine Spur, keine Sänger und / oder Dirigenten wo man sich fragte, aus welchen Provinsnest kommen die denn.
    Jaja, die Zeit die ist ein sonderbar Ding und irgentwann kommen wohl auch wir einmal in das fortgeschrittene Alter von Herrn Brug, wo wir zu solchen Vergangenheitsverklärungen neigen.
    Ich hoffe nur das es bei mir noch etwas dauern wird.
    Sollte jetzt Frau Young gehen und Herr Nagano nach Hamburg kommen, die Liebermann bzw. Everding Ära wird trotzdem nicht wieder kommen.
    Leonie Rysanek, Birgit Nilsson, Astrid Varnay, Karl Böhm, Joan Sutherland und der von Herrn Brug wahrscheinlich hochgeschätzte Franco Bonisolli leben nicht mehr, sie werden also nicht wiederkehren, egal wer hier den Chefposten am Pult übernimmt.
    Dieser Glamourshowakt Herr Brug, so leid es mir tut ihnen diese Illusion jetzt rauben müßen, den wird es nie wieder geben.
    Diese Vergangeheit ist leider abgeschlossen und begraben.
    Wir müßen uns auch zukünftig in Hamburg mit Sängern begnügen die aus der Provinz kommen, wie zum Beispiel aus Berlin, München, London, Paris, Mailand, Wien, Zürich oder New York.

  • Der Vollständigkeit halber: No, No, Nagano


    @S.Godenrath: Was ist so schwer an einer vernünftigen Quellenangabe?

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber M Schenck


    Herr Brug schrieb dies natürlich für Welt: 10 September 2012 in Feuilletonteil auf Seite 21 rechts außen ( das ist jetzt nicht politisch gemeint ) unter der Rubrik Glosse ( der Herr hält sich nämlich für sehr witzig )

  • Hi


    Ich kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen. Was ist denn am Artikel faktisch falsch? Es ist an den meisten deutschsprachigen Opernhäusern Tradition, dass das Deutsche Fach inklusive Mozart in erster Linie vom Chef gepflegt wird. Und wenn Kent Naganos Interessen völlig anders gelagert sind, dann wird man das wohl noch sagen und auf die Diskrepanz hinweisen dürfen. Auch der Rest der atemlosen Empörung scheint mir mehr als nur haarscharf an Herrn Brugs Argumenten vorbei zu zielen...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Man kann nur dann auf Diskrepazen hinweisen, was auch völlig berechtigt ist, wenn man zumindest annährend mit dem Haus und dortigen Situation vertraut ist.
    wer aber wie Herr Brug nur Premierenfeiern, des Glamourfaktors wegen besucht, und dort offensichtlich soviel trinkt, wie nach der Münchener Turandot, das er nachher nicht mehr weiß welche Sänger in den Hauptpartien zu hören und zu sehen gewesen waren, dann wird es bedenklich.
    Man kann den Zustand eines Hauses nur dann beurteilen wenn man sich regelmäßig die Repertoireaufführungen ansieht, aber dann müßte Herr Brug ja Speise und Trank selber bezahlen, von der Karte einmal ganz zu schweigen, das kann man aber diesem Starjetter wohl beim besten willen nicht zumuten.
    Hier liegt das große Problem, Herr Brug schreibt mit vorliebe über Aufführungen und Zustände, die er nie erlebt haben kann und deshalb setzt genau hier meine Kritik an seinem dahingeschmiere an.
    Wenn Herr Kesting witzig ist weiß er worüber er spricht und schreibt, wenn Loriot seinem Humor über die Oper und ihre Protagonisten ausgoß wußte auch er worüber er schreibt und spricht.
    Herr Brug hingegen will humorvoll sein ohne das er sich vorher explizit mit allen Fakten vertraut gemacht hat.
    Ich brauche teilweise keine 5 Minuten um ihn zu wiederlegen, das empfinde ich als extrem bedenklich.

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  • Noch ein Thread gegen Manuel Brug? Der wievielete eigentlich?


    Lieber Sven, wo liegt Dein ganz persönliches Problem mit diesem Mann? Du hast ihn in den verschiedensten von Dir eröffneten Threads von allen nur denkbaren Seiten aus angegriffen - und leider nicht nur fachlich und inhaltlich, was hinzunehmen und interessant wäre. Aber Du hast ihn denunziert. Du hast ihm Demenz unterstellt, Homosexualität, nun auch noch eine Neigung zu Alkoholmissbrauch. Deine Auslassungen sind ehrabschneidend. Das nimmt Formen an, die ich in krassem Widerspruch zu den Ansprüchen und Regeln dieses Klassikforum TAMINO sehe. Es sollte mich nicht wundern, wenn sich der Betreiber des Forum eines Tages mit Unterlassungserklärungen des mächtigen Verlagshauses, für das Herr Brug tätig ist, konfrontiert sieht. Das wäre nur zu verständlich.


    Der Text aus der Zeitung DIE WELT, der Dich neuerlich so in Rage bringt, ist journalistisch völlig sauber. Es ist ein Glück, dass es in der Bundesrepublik Deutschland so eine freie Meinungsäußerung geben darf, die sich nicht in vorauseilendem Gehorsam ergeht wie das leider so oft vorkommt in den Feuilletons bei der Berufung von Künstlern für derlei Posten.


    Damit wir uns verstehen, kritische Auseinandersetzung mit Brug und seiner Zunft JA, Diffamierung aus was für Gründen auch immer, NEIN.


    Mit freundlichen Grüßen
    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dann lies Dich mal bitte mal durch die ganzen Brug-Threads durch. Nicht nur durch diesen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich glauber, Tapio meint - und ich schließe mich in diesem Punkte voll an - dass Homosexualität nichts ist, was "ehrenrührig" und in diese Richtung ist, somit wäre solch eine Unterstellung nicht "diffamierend".
    Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass nur Dummköpfe und moralinsaure Heuchler sich daran stossen, so kann man doch in gewisser Hinsicht von Diffamierung sprechen - denn letzlich sind es die Dummköpfe die die Mehrheit der Welbevölkerung ausmachen - in letzter Zeit sogar in Schlüsselpositionen hockend.....


    mir allerfreundlichsten Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Rheingold1876 hat recht....da gibt es offenbar eine Art persönlichen Feldzug des Herrn Godenrath gegen Manuel Brug...mit dessen Kritiken etc. ich meist nicht einverstanden bin, doch sollte, gerade auch im Internet, jede Ehrverletzung ausbleiben. das gebietet der Anstand!


    LG
    Fides :hello:

    La vita è bella!

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  • Dieses Lied habe ich letztens in der Aufführung von "Du sollst nicht lieben" im Theater Görlitz erlebt und finde das passt ganz gut zu dieser Diskussion.
    Bartolifan

  • Ich gehe mal davon aus, dass Du das © copyright für den von Dir veröffentlichten Kreisler-Text besitzt.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • wer zum Teufel ist Herr Brug?? Nie gehört. Bin ich jetzt dumm? Macht nichts, ich scheine ja nichts versäumt zu haben!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.


  • [Umstrittener Kritiker und Autor, nicht immer ganz auf der Höhe der Informationen, daher bevorzugtes Angriffsziel des Threadstarters.]

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich glauber, Tapio meint - und ich schließe mich in diesem Punkte voll an - dass Homosexualität nichts ist, was "ehrenrührig" und in diese Richtung ist, somit wäre solch eine Unterstellung nicht "diffamierend"


    Danke, ja es ging mir nur (ganz unaufgeregt) um diesen Aspekt. Ich bin da auch nicht Moralinsauer, weil ich die Sorgen von recht konservativen Kreisen nachvollziehen kann (aber nicht teile). Ich habe viel mit Schwulen zu tun gehabt, viel Spaß dabei gehabt, und ganz früher in einer WG mit u.a. zwei Lesben gelebt... es gibt halt solche und solche und jeder Jeck ist anders. "Homosexualität" als Faktum zählt also für mich nicht, wie die Jungs und Mädels das dann aber ausgestalten, darüber streite ich gerne :) Bspw. kritisiere ich schon mal das übertrieben "Tuckige", aber das ist nun wirklich ein anderes Thema.

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  • Auch, wenn es langweilig ist und sich schon fast wie "Schule" anfühlt ... versuchen wir es doch mal damit, dass wir uns dem fraglichen Artikel, der bei unserem Kollegen Sven Godenrath so viel Unmut hervorzurufen scheint, inhaltlich nähern:


    Der verehrte Herr Brug schrieb also am 10.09.2012 in der bekannten und renomierten(?) Tageszeitung Die Welt über die (zu diesem Zeitpunkt wohl noch vermutliche, jedoch nicht sichere) Berufung Kent Naganos zum neuen Hamburger Opern-GMD ab 2015. Der Artikel mit der "einfallsreichen" Überschrift No, No, Nagano ist für den interessierten Leser, jedenfalls aktuell, auch online zugänglich. Das Ganze firmiert unter der Rubrik "Glosse", lt. Wikipedia "ein kurzer und pointierter, oft satirischer oder polemischer, journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift.".
    Nun ist Manuel Brug wohl das, was man landläufig als Journalisten bezeichnen darf. Weiter ist Die Welt fraglos (auch online) eine Zeitung und der Beitrag erscheint mir hinreichend kurz. - Soweit stimmt also alles!


    Und der Rest? - Naja, Brug stellt letzlich nur fest, dass Nagano seines Erachtens kein Dirigent des klassischen Opern-Repertoires ist. Er schätzt ihn anscheinend eher als Konzertdirigenten und hängt am Ende der sprichwörtlichen "Guten-Alten-Zeit" nach. Alles weder sonderlich neu, noch pointiert, satirisch oder gar polemisch; eher langweilig und von geringer geistiger Fallhöhe. Auch die "Spitzen" gegen die Hamburger Kultursenatorin laufen aufgrund ihrer eigentlichen Stumpfheit ins Leere ...


    Der einzig intressante Gedanke Herrn Brugs ist vielleicht, dass man auch den jungen Cornelius Meister hätte nehmen können. Sicherlich ein Risiko, welches m.E. aber kalkulierbar gewesen wäre. Der Mann scheint wirklich gut zu sein und was hätte Hamburg denn zu verlieren!?


    Ansonsten kann man aus dem Artikel vielleicht noch herauslesen, dass Manuel Brugs Bedenken auch aus der Angst herrühren, Nagano könnte als "Jetsetter" mehr überall anders in der Welt sein, als in Hamburg. Bedenken, die ich durchaus teilen kann; handelt es sich doch um Dinge, die durchaus schon vorgekommen sind.


    Insgesamt also fulminate Banalität, welche die hier vorgeführte Aufregung kaum Wert sein dürfte!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich habe kein Problem mit Herr Brug, sondern mit dem was der Herr veröffentlicht, weil ich immer fürchte muß, das jemand dieen Unsinn glauben könnte.
    Aus diesem Grunde bin ich gern bereit seine Veröffentlichungen an geeigneter Stelle richtig zu stellen

  • Andererseits scheinen dann aber ins Persönliche zielende Bemerkungen wie "Homosexualität", bzw. Alkoholkonsum die sachliche Ebene entscheidend zu verlassen und sind der Sache nicht eben dienlich. Sie scheinen mir mit Hernn Brug ebenso auf Kriegsfuss, wie mit der deutschen Rechtschreibung....

  • Es gibt ntürlich verschiedene Gründe, warum ich mich am nächsten morgen nicht mehr daran errinnern kann, wo der Besetzungszettel der vergangenen Nacht geblieben ist bzw. ich mich nicht mehr errinern kann wer in einer Turandot die Titelpartie und den Calaf gesungen hat.
    Ich habe zwei Möglichkeiten aufgezeigt,die dazu führen können.
    died ritte wäre völlige Unkenntnis was das Werk anbelangt und die vierte pure Ignoranz.


    Ich habe auch nicht behauptet Herr Brug wäre Homosexuell, sondern habe hier lediglich die Schlußfolgerung aus dem Inhalt eines Artikels gezogen, das hier ein vermutliches Coming out kompensiert werden sollte.
    Wenn schon jemand schreibt: Schwul allein reicht nicht, gehe ich zwangsläufg davon aus, das hier jemand aus eigener Erfahrung spricht.
    Ansonsten wäre der Artikel ja diskreminierend gegenüber alljenen die Homosexuell sind.
    Wenn ich es aber selber sein sollte, dann liegt die Sache etwas anders, dann kann ich darüber auch einige anzügliche Bemerkungen machen.
    Ansonsten sollte ich es lieber sein lassen.

  • Hernn


    Neue deutsche Rechtschreibung? Wie war das mit dem Glashaus und den Steinen? Oder überbewerten wir Tippfehler? Wir sind doch hier nicht in der Schule!!!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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