Carl Friedrich Abel - ein deutscher Komponist in London

  • Nach schier unendlich langer Pause setze ich nun die Serie - Mozart und seine Zeitgenossen - Mit Carl Friedrich Abel (1723-1787) fort.
    Abel war eigentlich ein deutscher Komponist und Gambensolist, der aber seit 1759 in London lebte und dort neben Johann Christian Bach zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des damaligen Londoner Musiklebens wurde.

    Eigenartigerweise ist sein Name heute weitgehend aus dem Bewusstsein der heutigen Klassikhörer verschwunden. Manch einer mag sich noch erinnern, den Namen "Bach-Abel-Konzerte" vernommen zu haben (sie fanden zwischen 1764 und 1883 statt und waren die ersten Abonnementkonzerte in London), aber seine Musik kennen heute leider nur wenige. Dabei war er ein veritabler Vertreter der Vorklassik, bzw des galanten Stils. Seine Sinfonien erinnern eher an Mozart oder Johann Christian Bach als an Haydn. Sie sind lieblich und eingängig, dabei temperamentvoll und feurig - niemals aber schrill oder gekünstelt. Johann Christian Bach - mit dem er befreundet war, schätzte seine Musik, ebenso wie Wolfgang Amadeus Mozart, der als Achtjähriger nicht nur beim Londoner Bach abschrieb, sondern auch bei Carl Friedrich Abel, was prompt dazu führte, daß eine Sinfonie von Abel unter Mozarts Namen ins Köchelverzeichnis wanderte. Ob wir das der Unfähigkeit der Musikhistoriker oder der Genialität Abels zuschreiben wollen, das bleibt wohl Geschmackssache......
    Auf CD ist Abel leidlich vertreten, hier hat das Label CPO vor fast 20 Jahren Pionierarbeit geleistet als es die Sinfonien op 10 und Op 17 herausbrachte, jeweils 6 Sinfonien beinhaltend.



    Sie sind noch immer im Katalog - allerdings zum Super-Niedrigpreis. Wer den frühen Mozart und Haydn liebt - und jetzt nicht zugreift ist selber schuld...
    Beide Aufnahmen sind von Orchestern der "HIP-Szene" eingespielt, Op 10 von La Stagione unter Michael Schneider, op 17 Von The Hanover Band unter Anthony Halstead. Persönlich finde ich die Sinfonien op 10 eine Spur spritziger und origineller - aber um das endgültig bestätigen zu können müsste ich sie öfter im Vergleich hören.
    Aber inzwischen wurde die Liste der auf CD erhältlichen Werke doch ein wenig komplettiert. Demnächst mehr davon.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • es ist eigentlich kein wunder, dass die abel-sinfonie, die mozart abgeschrieben hat, wesentlich besser ist, als die sinfonien, die mozart mit 8 geschrieben hat, und die ja tatsächlich einigermaßen kindlich klingen.


    ich kenne aus der cpo-reihe die flötenkonzerte und die kammermusik.
    :hello:

  • Bevor ich mich einem Anderen Genre Abels zuwende - zunächst noch einmal eine Aufnahme mit seinen Sinfonien op 7 Nr 1-6. Die Nähe zu Mozart ist unverkennbar - jedenfalls haben es Musikwissenschafter der Vergangenheit so gesehen - und eine dieser Sinfonien Mozart zugeschrieben, nämlich die Nr 6. Der achjährige Wolfgang hatte sie zu Studienzwecken in sein Notizbuch übertragen....
    So berühmt Abel einst war . nur wenige seiner Werke sind heute auf Tonträger verfügbar

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich freue mich sehr, daß Alfred in diesem thread mit CARL FRIEDRICH ABEL an einen frühklassischen Komponisten erinnert, der mir schon in meiner frühen Jugend durch seine Werke, die ich bereits vor ca. 60 Jahren im Bayrischen Rundfunk wiederholt hörte, auffiel, und mit dem ich mich seitdem besonders intensiv beschäftige. Seine Musik erkenne ich schon nach wenigen Takten, was durchaus für seinen spezifischen Musizierstil spricht. Schon lange hatte ich einen thread über CARL FRIEDRICH ABEL vorgesehen, doch wäre dies dann ein sehr langer Beitrag geworden, zu dem mir im Augenblick leider noch die Zeit fehlt. Inzwischen kam mir Alfred ja mit seinem thread zuvor. Wenn es mir die Zeit erlaubt, werde ich vielleicht zu den von Alfred angekündigten Beiträgen zu weiteren Werkgenres C. F. A.'s gelegentlich noch kleine Bemerkungen zu ABEL beisteuern. In einem Beitrag vom 21.12.2012 über die frühen Sinfonien MOZARTs kam ich bereits auch auf C. F. A. zu sprechen:

    Zitat

    wok: Übrigens haben einige der frühen MOZART-Sinfonien durchaus ihren Reiz, genauso wie die Sinfonien von CARL FRIEDRICH ABEL, der in diesem Zusammenhang etwas geringschätzig erwähnt wurde, der natürlich als Vertreter der MANNHEIMER SCHULE noch dem galanten Stil huldigte, der aber vielgerühmte, herrlich versonnene Adagios komponierte, absolut hochinteressante Kammermusik, vor allem für sein Parade-Instrument, die Gambe schrieb, und der mit seinen BACH-ABEL-CONCERTS
    von 1765 - 1780 in London europäische Musikgeschichte schrieb, der als vermutlicher Schüler von J.S. BACH auch von GOETHE besucht, und nicht zuletzt von W.A. MOZART bei seinem Aufenthalt in London hoch geschätzt und gepriesen wurde, und der auch prompt einige seiner Sinfonien als Lehrstücke abschrieb, sprich kopierte. Berühmt seine Sinfonie KV 18, die tatsächlich das Werk C.F. ABELs ist.

    Alfred hat schon einige wichtige Daten zu diesem heute durchaus nicht mehr ganz so unbekannten Komponisten vermerkt, der als der letzte wirklich große Gambenvirtuose seiner Zeit nicht nur hochinteressante und noch oft gespielte Sonaten für sein Instrument komponierte - in Köthen, seinem Geburtsort, in dem ich leider vergebens sein Geburtshaus suchte, gibt es sogar einen Internationalen Bach-Abel-Wettbewerb! - sondern neben den schon von Alfred besonders herausgestellten Sinfonien, auch äußerst reizende Flötenkonzerte, Klavierkonzerte, und vor allem Kammermusik in verschiedenster Besetzung komponierte. (seine Sonaten für Klavier und Violine spielte ich schon in miener Jugend!). Ich glaube, daß Inzwischen sowohl seitens der Verlage, der aufführenden Künstler, und nicht zuletzt der Musikliebhaber längst erkannt wurde, welche musikalischen Schätze in der musikalischen Hinterlassenschaft von CARL FRIEDRICH ABEL verborgen waren und noch sind, und so sind in den letzten Jahren eine große Anzahl von Werken C. F. A.'s in schneller Folge eingespielt worden. Ich nenne 13 Einzel-CDs und noch einige LPs mit ABEL-Kompositionen mein eigen, und lasse mich immer wieder gern von seiner so empfindsamen und für damalige Verhältnisse durchaus innovativen, frühklassischen Musik voller überraschender Einfälle in eine noch weniger hektische Welt versetzen, eine Musik, die MOZART und Haydn vorwegnimmt.


    WALTER KNAPE , Musikwissenschaftler, Dozent, Dirigent und Komponist schrieb eine hochinteressante Monographie über diesen Komponisten mit dem Titel "Karl Friedrich Abel, Leben und Werk eines frühklassischen Komponisten", und er war auch der Verfasser des kompositorischen Gesamtwerks ABELs in Partituren von 16 Bänden.


    Für heute möchte ich nur einen Teil der zahlreichen CDs abbilden, die es mit abelscher Musik schon gibt.







    Viele Grüße


    wok

  • Weitere sehr interessante Aufnahmen von sehr hörenswerten Werken von CARL FRIEDRICH ABEL:





    41F7S48VFXL.jpg


    Viele Grüße


    wok

  • Seit einigen Wochen lagert diese links im Bild gezeigte Abel-CD in meinem Archiv und wartet darauf das erste Mal gehört zu werden. Heute war es dann endlich soweit. Wunderschöne Musik der Vorklassik, an jener Grenze, wo sich der Wandel von der dreisätzigen Ouvertüre zur Sinfonien vollzog. Interpretiert von "Il Fondamento" einem mir bis dato unbekannten Spezial-Ensemble für historische Aufführungspraxis, dessen Leiter, Paul Dombrecht, Spezialist für Barockoboe, es 1989 gegründet hat.
    Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1994 und dürfte ursprünglich bei Vanguard erschienen sein...

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Paul Dombrecht und seinem Ensemble "Il Fondamento" gelingt es in der Tat, den richtigen Ton für diese zauberhaften vorklassischen Ouvertüren und Sinfonien CARL FRIEDRICH ABELS zu treffen, und mitreißend die schnellen Sätze der Werke, wie auch stilsicher und einfühlsam die berühmten verträumten, empfindsamen Adagios ABELs wiederzugeben. Eine Musik zeugend von großem kompositorischem Können und klanglicher Ästhetik, voller immer wieder neuer, überraschender Einfälle in einem durchaus ganz eigenen Stil, der am ehesten an HAYDN erinnert.
    Wer sich für eine Zeitlang einmal der Unrast und Hektik unserer Zeit entziehen will, dem sei als Medizin ABEL's Musik empfohlen, die dann sicher neugierig macht, auch seine Klavier- und Flötenkonzerte, seine Kammermusik, und nicht zuletzt seine hochinteressanten Kompositionen für Viola da Gamba solo zu hören.


    Gruß
    wok


    clck 267

  • Kein ganz "runder" Geburtstag: Heute vor 290 Jahren wurde der "Gambenmeister" Carl Friedrich Abel geboren.



    Carl Friedrich Abel, (* 22. Dezember 1723 in Köthen/Anhalt); † 20. Juni 1787 in London) war ein deutscher Komponist und Gambensolist.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • MIt der hier gezeigten Aufnahme schließt cpo eine weitere Lücke in der Abel-Discographie. Sie enthält 6 Sinfonien op 6 Nr 1-6, Somit sind 18 von 36 (??*) Sinfonien Abels bereits der Klassikwelt von heute erschlossen.
    Die Mozartnähe ist angeblich so ausgeprögt, daß eine Sinfonie aus op 7 (nämlich die Nr 6) lange Zeit als Mozarts Werk im Köchelverzeichnis enthalten war.
    Ohne es näher begründen zu können, würde ich doch behaupten, daß Abels Tonsprache doch sehr eigenständig ist, was ihn mit anderen Zeitgenossen verbindet, ist der "galante, elegante Touch des mittleren bis späten 18. Jahrhunderts. Op 7 wird übrigens auf das Jahr 1767 datiert, Mozart war damals ganze 11 Jahre alt.
    Wie schon die alte cpo Aufnahme der Sinfonien op 10 sind hier die Ausführenden das Orchester "La Stagione Frankfurt" unter Michael Schneider.
    Eine Bereicherung des Katalogs von Sinfonien des 18. Jahrhunderts.


    mfg aus Wien
    Alfred


    *an sich fehlt noch op 14, welches ebenfalls 6 Sinfonien enthält, aber im Booklettext steht etwas von SECHS Samlungen a 6 Sinfonien.
    Ich konnte jedenfalls keine finden, vielleicht sind sie ja auch verschollen oder haben . wie so viele Werke Abels - keine Opuszahl....


    mfg aus Wien
    Alfred


    clck 1215

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich werde nun versuchen in meinen nächsten Beiträgen einige seiner Kompositionen oberflächlich zu beschreiben und auch die mutmaßlichen Absichten und ästhetischen Vorstellungen des Komponisten zu hinterfragen und zu beschreiben.
    Zudem werde ich mich bemühen schriftliches Material, vorzugsweise zeitgenössisches, aufzutreiben, wi der Komponist eingeschätzt wird. Vorerst sollten wir uns vor Augen halten, dass Abel neun Jahre vor Haydn und dreiunddreißig Jahre vor Mozart geboren wurde, Aus diesem Blickwinkel betrachtet war Abel ein sehr moderner Komponist, denn seine Sinfonien erinnern im allgemeinen eher an Mozart, als an Haydn, verwunderlich genug.
    Ich zitiere nun wieder einen zeitgenössischen englischen Musikwissenschaftler, nämlich Charles Burney. Wir haben ihn schon in anderen Beiträgen von mir kennengelernt - und wir werden ihm in nächster Zeit (hoffentlich) noch des öfteren begegnen. Dass er nebenbei auch Komponist war tangiert uns an dieser stelle eher wenig, Seine Lebensleistung bestand hauptsächlich in der Herausgabe eines Werkes, mit Namen „General History of Music from the Earlest Ages to the present Periode“ (Allgemeine Geschiche der Musik von den Anfängen bis zur gegenwärtigen Periode)
    Dort werden zahlreiche Komponisten durch ihn beschrieben – ein Zeitdokument, das heute noch kostbarer ist als zum Zeitpunkt seines Entstehens.


    In der Ausgabe Nr 4 von 1789 schreibt er über Abel (gekürzt )


    Seine Kompositionen sind leicht und einfach elegant, denn er pflegte zu sagen:“ Ich bin nicht darauf aus immer mit Schwierigkeiten zu kämpfen und meine Stücke mit aller Gewalt schwierig zu machen. Ich mache meine Stücke nur schwierig wenn es mir gefällt, abhängig von meiner Verfassung und der meiner Zuhörer.“


    Abel kann man in Zusammenhang mit Johann Christian Bach sehen, beide schrieben in einem Stil, der Mozart ähnelte, von beiden hat Mozart in seiner frühesten Jugend zu Lernzwecken abgeschrieben und beide veranstalteten gemeinsam Konzerte, welche als Bach-Abel Konzerte in die Geschichte der Musik eingegangen sind.


    Man kann grob vereinfacht sagen, dass Abel in erster Hinsicht seine Kompositionen schrieb, um den Hörern seiner Zeit zu gefallen, nicht um in Tiefen zu schürfen und sich ein Denkmal zu setzen


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Und schon sind wir beim ersten Beispiel angelangt. Es handelt sich um die Ouvertüre op.1 Nr. 2 in C.dur und ist auf den Soundclips Nr. 10-12 enthalten. Hier kann man die Richtigkeit von Abels Statements überprüfen, die im vorigen Beitrag zitiert wurden. Es handelt sich um ein Werk, das völlig undramatisch oder tieschürfend komponiert ist. Oberflächlich erinnert es an eine unbekannte frühe Haydn Sinfonie. Und da sind wir schon bei der Gattungsbezeichnung angelangt: Auf der hier vorliegenden CD des Labels "passacaille" wird das Werk als Ouvertüre bezeichnet, allgemein findet man bei Abels kompositionen von Opus 1 die Bezeichnung "Sinfonia" Beides ist richtig, da sich aus den Ouvertüren mit ihren Sätzen Schnell -langsam- schnell die Urform der Sinfonie entwickelt hat. Das Werk darf also getrost als Sinfonie gesehen werden und ist in diesem Thread somit gut untergebracht.
    Sie ist gefällig und angenehm zu hören. Vielfach wurde darüber nachgedacht und geschrieben, warum Abels Ruhm, der zu Lebzeiten ausserordentlich war - so schnell verblasste. Aucuh ich habe darüber nachgedacht und bin zu einem interessanten Svchluß gekommen, den ich in meinem nächsten Beitrag hier veröffentlichen und eventuell in einem allgemeinen Thread zur Diskussion stellen werde...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich war mir eigenltich ziemlich sicher eine Auflistung der Werke Abels hier eingefügt zu haben. Da sie nicht auffindbar sind gehe ich davon aus, daß ich sie seinerzeit (dessen bin ich mir sicher !!) in den Cache geladen aber dann vergessen habe sie hier einzufügen. Die den Mitgliedern zu Verfüguing stehende Verschwörungstheorie, die Forenleitung habe den bereits bestehenden Beitrag aus Bosheit gelöscht - steht mir ja leider nicht offen....


    Dieses Werkverzeichnis stammt aus der englischen Wikipedia, die es ihrerseits asus der französischen abgeschrieben und übersetzt hat.
    Eine weitere Übersetzug halte ich nicht für notwendig, alles ist klar verständlich


    Irgendwie empfand ich das Werk dann doch für enttäuschend überschaubar, aber das ist eine Täuschung, die dadurch hervorgerufen wird, daß per Opuszahl üblicherweise 6, manchmal auch 4 Werke zusammengefasst werden. Wir konmmen auf weit über 100 Werke



    Op. 1: 6 Overtures or Sinfonias (1761)
    Op. 2: 6 Sonatas for Keyboard and Violin and Cello (ad libitum) (1760)
    Op. 3: 6 Trio Sonatas for 2 Violins and Basso Continuo (1762)
    Op. 4: 6 Overtures or Sinfonias (1762)
    Op. 5: 6 Sonatas for Keyboard and Violin and Cello (ad libitum) (1762)
    Op. 6: 6 Sonatas for Keyboard and Flute (1763)
    Op. 7: 6 Symphonies (1767)
    Op. 8: 6 String Quartets (1768)
    Op. 9: 6 Trio Sonatas for Violin, Cello and Basso Continuo (1771)
    Op. 10: 6 Symphonies (1771)
    Op. 11: 6 Concerti for Keyboard and Strings (1771)
    Op. 12: 6 Flute Quartets (1774)
    Op. 13: 6 Sonatas for Keyboard and Violin (1777)
    Op. 14: 6 Symphonies (1778)
    Op. 15: 6 String Quartets (1780)
    Op. 16: 4 Trio Sonatas for 2 Flutes and Basso Continuo (1781)
    Op. 16: 6 Trio Sonatas for Violin, Viola and Cello (1782)
    Op. 17: 6 Symphonies (1785)
    Op. 18: 6 Sonatas for Keyboard and Violin (1784)


    Ich bin mir nicht sicher ob dieses Werkverzeichnis komplett ist, auf manchen meiner Aufnahmen sind Werke ohne Opuszahl enthalten, ob es sich hierbei um solche handelt, die tatsächlich keine Opuszahl aufweisen oder ob es sich hier um editorische Nachlässigkeit handelt wird die Zukunft zeigen, die Rechersch ist hier sehr mühsam...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Akfred


    clck 1489

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eine Unart (meiner Meinung nach) der Schallplattenproduzenten ist es, Werke aus ihrem Zusammenhang zu reissen und einzeln zu veröffentlichen. Ich habe nach einem Werk mit einer relativ niedrigen Opuszahl gesucht - und schließlich gefunden. Auf der abgebildeten BRILLIANT CD finden wir aus Opus 3 die Triosonate Nr 1 für Flöte und 2 Violinen. (Tracks Nr 7-9) Auch wenn ich kein Fan der Flöte (welcher Art auch immer ) bin, so handelt es sich IMO dennoch um gefällige Unterhaltungsmusik, die auch mir (in kleinen Dosen) gefällt.
    Leider ist die CD bei jpc "derzeit nicht verfügbar" - also gestrichen......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • In Knapes Werkverzeichnis finden sich noch etliche weitere Stücke, welche nicht mit einer Opusnummer versehen wurden. Dazu gehören sieben Flöten- und jeweils ein Cello- und Violinkonzert, Opernouvertüren und -passagen (bezeichnend eine Aria mit obligater Gambe aus dem Pasticcio „Sifari“ von Bach und Galuppi), diverse Quartette, Trios, Sonaten, Menuette und „regimental marches“ sowie natürlich zahlreiche Solowerke für Gambe, von denen einige in einer besonders schönen Abel-Aufnahme zu finden sind:


  • Und wieder schliesst cpo (wer sonst?) eine weitere Repertoirelücke in Sachen Abel. Diesmal ist sind es die Sinfonien op 1, die bei ihrem Erscheinen (1761) noch als Ouvertüren bezeichnet wurden. Es war jene Zeit als ich aus dem Genre "Ouverüre" allmählich die Sinfonie entwickelte. Inzwischen ist die Anzahl der verfügbaren Aufnahmen Abel schon repräsentativ genug, daß man sich einzelne Werke oder Opuszahlen genauer ansehen. bzw. anhören kann......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und genau aus der im September gezeigten Doppel-CD mit den Sinfonien op 1 und op 4 habe ich heute erstmals die sechs Sinfonien des Op 1 angehört, die etwa um 1760 entstanden sein sollen. Op 1 erinnert in gewisser Weise an die frühen Sinfonien von Joseph Haydn, der aber auf Grund dessen, daß Abel etwa 9 Jahre älter war als Haydn, nicht als Vorbild gedient haben kann, Die Sinfonien, bei ihrem Erscheinen noch als Ouvertüren bezeichnet (im 18. Jahrhundert war das dasselbe) sind durchwegs dreisätzig, mit einer Gesamtspieldauer von eta 8 - 9 Minuten. Sie sind sehr gefällig, heiter und somit angenehm zu hören. Unterhaltungsmusik im besten Sinne des Wortes. Was man allenfalls monieren könnte, wäre der Wiedererkennungswert. Ich glaube mich erinnern zu können daß das bei den späteren Sinfonien nicht ganz so ausgeprägt war, müsste das aber nachprüfen. Op 4 ist noch nicht gehört, folgt aber in den nächsten Tagen.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Op 4 ist noch nicht gehört, folgt aber in den nächsten Tagen.


    "in den nächsten Tagen" ist scheinbar ein Begriff, dehnbar wie ein Gummiband. Denn bis dato ist diese Hörsitzung noch nicht erfolgt.
    Heute wäre ich dann bereit gewesen, die CD lag schon vor mir auf dem Schreibtisch.
    Dann aber habe ich innegehalten. In der Tat ist es so, daß ich mich - wie schon im letzten Beitrag geschrieben habe, auf Grund des geringen Wiedererkennungsertes der Sinfonien Op 1 an kein einziges Thema erinnern konnte, wobei hier zu hinterfragen wäre ob sich das im Wesentlichen von den frühen Sinfonien von Joseph Haydn unterscheidet. Die werden allerdings öfter gehört und haben teilweise markante Namen und oft sogar eine "Geschichte" inwieweit die Sinfonien von Abel eine "Geschichte" haben (die uns überliefert ist) das wäre für die Zukunft ein interessantes Thema
    Im Augenblick aber habe ich dem Booklet lediglich entnommen, daß die Sinfonien Op 4 von Abel NOCH höher in der Publikumsgunst standen, als jene von Op 1.
    Das zu überrprüfen kann allerdings nur gelingen, wenn man wenigstens noch den Schimmer der Erinnerung an den Klang diser Sinfonien hat.
    Daher habe ich mich aufgerafft, und an Stelle des Op 4, erneut op 1 gehört.
    Der heutige Eindruck bestätigt in etwa jenen von einst, wobei ich mich hier auf den damals geschriebnen Text beziehe.
    Allerdings darf man nicht vergessen, daß man solch "undramatischen" Werken oft zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, bei konzentrierterem Zuhören gewinnen sie doch an Profil.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • So - nun habe ich die Sinfonien op 4 gehört. Der Wiedererkennungswert ist IMO auch nicht viel größer als jener von op 1.
    Dennoch - Die Sinfonien sind IMO einen Touch origineller und beeindruckender, obwohl sie in etwa 2 Jahre später veröffentlicht wurden als op 1
    Alles in allem: Gute Unterhaltungsmusik ohne Anspruch auf "Originalität" oder "Innovation"- Dennoch ist es erfreulich daß diese Werke wiederentdeckt wurden und nun dem Musikfreund zur Verfügung stehen.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und wieder bin ich eine Gewohnheit gefolgt, eione bereis gehörtr Aufnahme ein zweites Mal zu hören, bevor ich eine "Serie" fortgesetzt habe. So auch diesmal, wo ich mit soeben Abels Sinfonien op 4 neuerlich angehört habe - und das mit großem Vergnügen. Wenn ich mit meinen Eintrag vom 13. Juni 2018 durchlese, so habe ich den Eindruck einer sehr rmotionslosen Bewertung, der Hinweis auf den eher geringen Wiedererkennungswert mag man als Kritikpunkt gesehen gaben, aber - unter der Hand geflüstert . der ist auch bei Haydns frühen Sinfonien gering, weshalb man ja dann den einzelnen Sinfonine Gesicht und Eigencharakter hinzuzufügen versuchte, in dem man sie mit Namen versah. Ich würde Abels Sinfonien heute eher in der Nähe zur Mannheimer Klassik sehen als in jener Haydns.

    Wie dem auch sei- Das Hören hat mir viel Vergnügen bereitet, speziell die Hörner waren ein ausgesprochenes Erlrbnis (für mich)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und wieder bin ich eine Gewohnheit gefolgt, eione bereis gehörtr Aufnahme ein zweites Mal zu hören, bevor ich eine "Serie" fortgesetzt habe. So auch diesmal, wo ich mit soeben Abels Sinfonien op 4 neuerlich angehört habe - und das mit großem Vergnügen. Wenn ich mit meinen Eintrag vom 13. Juni 2018 durchlese, so habe ich den Eindruck einer sehr rmotionslosen Bewertung, der Hinweis auf den eher geringen Wiedererkennungswert mag man als Kritikpunkt gesehen gaben, aber - unter der Hand geflüstert . der ist auch bei Haydns frühen Sinfonien gering, weshalb man ja dann den einzelnen Sinfonine Gesicht und Eigencharakter hinzuzufügen versuchte, in dem man sie mit Namen versah. Ich würde Abels Sinfonien heute eher in der Nähe zur Mannheimer Klassik sehen als in jener Haydns.

    Wie dem auch sei- Das Hören hat mir viel Vergnügen bereitet, speziell die Hörner waren ein ausgesprochenes Erlrbnis (für mich)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Hallo Alfred,

    Ich bin wohl neben Dir einer der ganz wenigen, die sich für CARL FRIEDRICH ABEL stärker interessiert. Ich habe über diesen Komponisten, der schon seit meiner Jugend in den 50er Jahren zu meinen kleinen Geheimtipps zählte, schon in diesemThread am 21.01.2013 einen größeren Beitrag geschrieben (Nr. 4), und ich freue mich immer sehr, wenn auch noch andere Melomanen Freude an dieser Musik finden. Ich besitze so ziemlich alle Aufnahmen,, die es von ABEL auf dem Markt gibt. Inzwischen sind sicher noch weitere Aufnahmen erschienen, und ich muß mich da wieder einmal damit beschäftigen. Ich besitze Aufnahmen von seinen Klavierkonzerten, Flötenkonzerten, Ouvertüren, Kammermuisk, Gambenmusik, und natürlich von seinen Symphonien, und zwar op. 7, op. 10 und op. 17 und auch die von Dir genannte frühe Sinfonie op. 4., und ich finde, daß selbst ABEL's Frühwerke durchaus ihren Reiz haben. Am liebsten höre ich im Augenblick die Aufnahme seiner 24 Stücke für Solo-Gambe, ganz hervorragend gespielt von SUSANNE HEINRICH. Diese Musik ist unwahrscheinlich beruhigend., und sie läßt ABEL als letzten großen Gambenvirtuosen vielleicht am authentischsten wieder lebendig werden. Falls Du diese Aufnahme noch nicht hast, kann ich Dir diese nur empfehlen!


    Ich bin sehr erfreut, daß man in den letzten Jahrzehnten nun doch diesen Komponisten aus Köthen und den Zauber seiner Kompositionen, vor allem seiner berühmten Adagios, endlich entdeckt hat und einen größeren Teil seiner Werke eingespielt hat, wobei vor allem ein größerer Teil seiner Kammermusik, vor allem Quartette, noch auf ihre Entdeckung wartet. In meiner Jugend waren zu meinem Unverständnis gerade einmal 2 Kompositionen von ABEL auf Tonträgern zu bekommen.


    Viele Grüße nach Wien aus dem immer noch heißen Malaga!


    wok


    Nachstehend Hinweise auf die von mir erwähnten Gambenstücke mit einer Rezension.

      

    Rezensionen'What a cornucopia of expression and nuance she achieves! From the passionate Adagio (WK0209) - where she seems to inhabit Abel's sensibilities to perfection … through the tender rendering of the much loved arpeggiated prelude (WK0205), to the vivacious concluding jig, this is outstanding artistry. Could even Abel have played these works better?' (Early Music) 'Susanne Heinrich proves herself a worthy heir to Abel's virtuosity and considerable gamba skill, and gives fluid accounts of this music' (Audiophile Audition, USA) 'Heinrich plays them rather as Abel himself might have, with a sort of quiet affection as if she were playing for a small group in a room…I wish it would go on forever. There are a number of recordings of Abel’s more public pieces, symphonies and chamber music, but I think these thoughtful viol solos do indeed capture him at his best' (American Record Guide)

    Musique Pour Viole De Gambe Seule




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  • Ich glaube nicht, daß es kein Interesse an Abels Musik gibt, sondern, daß sie schwer zu beschreiben ist. Ich habe gestern in einem der Booklets eine Textstelle gefunden, die darauf hinweist, daß er - einem Trend der Zeit folgend - viel Wert auf eine gewisse Lieblichkeit der Tonfolgen gelegt hat, allerdings unter BEWUSSTEM Verzicht auf "wiedererkennbare markante Themen". Inwieweit das in der Realität zutreffend ist, ist schwer zu sagen.

    Irgendwie trifft das ja auch auf seinen Partner, Johann Christian Bach zu, mit dem er nicht nur die Abonnementkonzerte, die später als die sogenannten Bach-Abel- Konzerte in die Musikgeschichte eingehen sollten, veranstaltete, sondern auch in einer Wohngemeinschaft miteinader lebte. Die beiden führten - wenn man der Überlieferung Glauben schenken darf - ein sehr wildes Leben mit zahlreichen Liebschaften.

    Die Idee zu den Bach-Abel-Konzerten kam eigentlich von Theresa Cornelys (1723-1797), einer in Venedig (andere Quellen nennen Wien) geborenen Opernsängerin, die ihre besten Jahre bereits hiner sich hatte, die aber weniger durch ihren Gesang reich wurde, als durch ihre zahlreichen Liebschaften mit Kavalieren aus Prominenz und Adel, unter anderem mit Giacomo Casanova, der ihr in seinen Memoiren quasi ein Denkmal gesetzt hat, wo er betont hat, daß sie verschiedene Künste besser beherrschte als das Singen.

    Sie hatte sich einen Haufen Geld "ersungen" und war so in der Lage 1760 das Carlisle House am Soho Square in London zu mieten und ihren Wünschen gemäß umzubauen.

    Es wurden Feste veranstaltet, Glücksspiele und Tanzveranstaltungen - kein freier Kartenverkauf - alle nur vorzugsweise für Insider, Angehörige des Hochadels und Mitglieder von Königshäusern. Das Haus war mit Separees ausgestattet worden und nur die höchsten und reichsten Kreise verkehrten dort. Es sollten aber auch Konzerte dort stattfinden - und so beauftragte Mdme Cornelys die Herren Bach und Abel mit der musikalischen Leitung des Hauses.

    So entstanden die legendären Bach/Abel Konzerte, deren erstes am 23. Januar 1765 stattfand (andere Quellen nennen den 29. Februar 1764). Es handelt sich - wie bereits gesagt - um Abonnementkonzerte, die im voraus bezahlt werden mussten und die extrem teuer waren. Es wurde zudem bei der Vergabe auch darauf geachtet, WER da buchen wollte. Eine elitäre Selektion also.

    Bach und Abel vermarkteten in diesen Konzertzyklen ihre Werke, traten aber auch selbst dort auf.

    Die Konzertreihe wurde zahlreiche Jahre geführt, ab 1775 losgelöst von ihrer "Muse", die inzwischen hoch verschuldet war, selbst die hohen Eintrittspreise zu den Veranstaltungen in Carlisle House konnten die verursachten Kosten nicht decken, Zudem war "Madame" ins (illegale) Operngeschäft eingestiegen, was ihr finanziell den Rest gab, nachdem sie schon jahrelang erfolglose Prozesse gegen Ihre Gläubiger führte. Nach Bachs Tod 1782 versuchte Abel erfolglos, die Konzerte weiter zu veranstalten - aber es war ihnen kein Erfolg mehr beschieden, ein Jahr später war dann Schluss. Abel ergab sich dem Trunke, (ander Quellen schrieben dies sei schon früher der Fall gewesen - und zwar gemeinschaftlich mit Bach). Johann Christian Bach wurde - von seinen Gegenern - der "große Lebensstil, Ausschweifungen und Trunksucht nachgesagt, aber bei einem seiner interessantesten Freunde, dem Musikhistoriker Charles Burney (1726-1814) finden wir nicht mal eine Andeutung in diese Richtung, so daß man wohl von gezieltem Rufmord ausgehen kann.....

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    Ich hoffe, daß ich wenigstens die Person Abel ein wenig interessanter machen konnte - seine Musik hat das nicht nötig - sie spricht für sich selbst....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag.


    Einen Tonträger aus meiner Sammlung, der hier noch nicht genannt wurde, kann ich noch beisteuern:



    Es spielt die Academy of St. Martin in the Fields, Flötist ist Edward Beckett. (nicht wie bei amazon fälschlich zu lesen Paul Beckett)

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Johann Christian Bach und Carl Friedrich Abel waren eng befreundet. Lesenswert und erhellend ist das Skript dieser SWR 2 Musikstunde aus dem Jahr 2015. Der Autor ist Wolfgang Scherer:


    Eine Junggesellen-WG im Swinging London des 18. Jahrhunderts

    Der letzte Gambist und der junge Star am Opernhimmel


    Nach dem Manuskript googeln. Weil die Rechte beim SWR 2 liegen, setze ich den Link nicht!


    Es sind drei Manuskripte.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo Reinhard,


    Es interessiert sich also doch noch jemand für CARL FRIEDRICH ABEL! :) Das freut mich!


    Die Flötenkonzerte von ABEL besitze ich auch, aber nur vier aus op. 6 nämlich Nr. 1, 2, 3 und 5, dies aber in einer hervorragenden Einspielung durch den Flötisten KARL KAISER, Schüler von KONRAD HÜNTELER und GÜNTHER HÖLLER und bis Ende 2015 Soloflötist des FREIBURGER BAROCKORCHESTERS, Mitglied der CAMERATA KÖLN und Mitbegründer des Orchesters "LA STAGIONE FRANKFURT" unter Leitung von MICHAEL SCHNEIDER, das hier ebenfalls mitreißend und stilgerecht musiziert. Sicher ist die Einspielung durch die ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS nicht weniger überzeugend, wobei ich den Flötisten EDWARD BECKETT bisher noch nicht kannte. Was ich allerdings von ihm jetzt auf youtube hörte, ist sehr gut. Vielleicht werde ich mir diese Aufnahme noch besorgen.



    Viele Grüße

    wok

  • Vielen Dank, lieber moderato, für diesen wertvollen Hinweis! Das Manuskript interessiert mich natürlich sehr! Über die enge Freundschaft zwischen CARL FRIEDRICH ABEL und JOHNANN CHRISTIAN BACH habe ich schon immer wieder gelesen. Dessen Tod 1782 war für ihn sehr schmerzlich und verunsicherte ABEL sehr, zumal er nicht jenes organisatorische Talent wie sein Freund besaß. Es gibt übrigens eine sehr interessante Monographie über C.F.A. von WALTER KNAPE unter dem Titel "Leben und Werk eines frühklassischen Komponisten."


    Gruß

    wok

  • Vielen Dank, lieber Alfred, für diesen so hochinteressanten Beitrag. Einige Aussagen konnte ich schon WALTER KNAPEs Monographie über ABEL entnehmen, die 1973 unter dem Titel "KARL FRIEDRICH ABEL - Leben und Werk eines frühklassischen Komponisten" erschien.


    Ich meine trotzdem, daß gemessen an dem Gehalt seiner Kompositionen, C.F.A. bis jetzt immer noch zu wenig Beachtung zuteil wird. Die zahlreichen CD-Aufnahmen der letzten Jahre machen aber Hoffnung.


    Viele Grüße

    wok

  • Ich meine trotzdem, daß gemessen an dem Gehalt seiner Kompositionen, C.F.A. bis jetzt immer noch zu wenig Beachtung zuteil wird.

    Mit Speck fängt man Mäuse - mit Klassiksamplern (idealerweise) Käufer.....:baeh01:



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die im Eröffnungsthread erwähnte Aufnahme der sechs dreisätzigen Sinfonien Op. 17 Carl Friedrich Abels (1723-1787) aus dem Jahr 1994 hat cpo immer noch im Katalog stehen.

    Ist das ein gutes Zeichen, weil die Nachfrage gross ist oder eher ein bedenkliches, weil die CD ein Ladengüter ist? Im zweiten Fall hätte sich jpc längst vom Lagerbestand in seinen Regalen mittels Preisaktion getrennt.


    Nehmen wir an, die Nachfrage ist da. Die Sinfonien sind kurzweilig und weisen den Komponisten als echten Vorklassiker aus. Sie gehören zu den letzten Zeugnissen seiner Orchestermusik. Sie entstanden zwischen den Jahren 1782-86.


    The Hannover Band ist der HiP verpflichtet und spielen mit Schwung in den Ecksätzen und inspiriert in den langsamen Mittelsätzen. Die 22 Musiker und ihr Leiter Anthony Halsteadt am Cembalo interpretieren mit Spielfreude diese hörenswerten Sinfonien.


    Die Aufnahmequalität ist vom Feinsten.


    Unser Werbepartner hat die Aufnahmen am Lager.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928