Die Schumann-Lieblingswerke der Taminos

  • Ein Komponist, den ich besonders enigmatisch finde und mit dem ich mich immer wieder beschäftige, ist Robert Schumann. Wie sieht es bei euch aus?
    Was mich interessieren würde, ist, welche von seinen Werken ihr besonders schätzt und welche ihr nicht mögt, bzw. zu denen ihr keinen Zugang gefunden habt. Am Ende wäre es vielleicht lohnend, die Antworten zu vergleichen und zu sehen wie Schumann auf Musikliebhaber wirkt. Um das ganze nicht zu verzerren, würde ich euch bitten eure Lieblingswerke, sagen wir fünf, um nicht zu beliebig zu werden, nicht nach "proportionalen" Kriterien auszuwählen, d.h. nicht aus jedem Genre jeweils ein Werk, sondern wirklich eure Lieblinge. Die Negativliste kann beliebig lang bzw. kurz sein.



    Meine Lieblingswerke:


    Klavierquartett Es-Dur, Op. 47
    Klaviertrio Nr. 2 F-Dur, Op. 80
    Violinsonate Nr. 2 d-moll, Op. 120
    3.te Symphonie Es-Dur ("Rheinische"), Op. 97
    Liederkreis Op. 39



    Schumannwerke, mit denen ich nicht warm werde:


    Fantasie Op. 17
    Cellokonzert Op. 129
    1.te Symphonie, Op. 38

  • Es gab früher schon einmal "Meta-Threads" zu Schumann; ich hatte die Tage mal wieder dran gedacht, sogar einen "Hauptwerk"-Thread zu starten, da das in einem dieser Threads angesprochen worden war. Ich habe das u.a. deshalb nicht getan, weil mir seine Oper und seine Chorwerke (Das Paradies und die Peri usw.) nach wie vor praktisch unbekannt sind.


    Wo beginnen?
    Schumann 2010


    Nur fünf Lieblingswerke fällt mir sehr schwer. Ich nenne mal vier Klavierwerke und fünf andere :D


    Klavier: Davidsbündlertänze, Carnaval, Kreisleriana, Sinfonische Etüden
    Klavierquintett op.44, Klavierquartett op.47, Sinfonie Nr. 4, Lieder op.39, Streichquartett Nr.1 a-moll


    nicht besonders gemocht, dabei zugegebenermaßen auch nicht allzu gut bekannt (was ja oft einander bedingt):
    Cellokonzert, Violinkonzert, Konzertstücke f. Klavier (letztere wurden mal als Geheimtips gepriesen, ich finde sie zwar nicht schlecht, aber auch nicht allzu bemerkenswert oder gar herausragend)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Meine fünf Lieblingswerke:


    1. Symphonie Nr. 4
    2. Symphonie Nr. 2
    3. Symphonie Nr. 3 "Rheinische"
    4. Symphonie Nr. 1 "Frühlings-Symphonie"
    5. Requiem

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Schumann interessiert mich derzeit (und auch schon seit längerem) mehr als alle anderen romantischen Komponisten mit Ausnahme von Schubert. Was mich insbesondere fasziniert ist die Menge an Brüchen und Gegensätzlichkeiten, die er in seiner Musik unterbringen kann, ohne dass sie zerbricht; vieles ist doppelbödig, Stimmungen wechseln abrupt, ruhig-melancholische Melodien werden von gegenläufigen Rhythmen oder penetranten Begleitmotiven untergraben. Und trotzdem scheint mir Schumanns Musik - vielleicht mit Ausnahme von ein paar Spätwerken - im Grunde zutiefst optimistisch zu sein.


    Ein guter Teil von Schumanns Oeuvre ist m.E. ziemlich schwierige Musik, gerade in der Kammer- und Klaviermusik; mit vielen der Klavierwerke habe ich auch immer noch so meine Probleme.


    Fünf Werke aus unterschiedlichen Genres, die mich derzeit (und teils schon lange) faszinieren:
    - Fantasie C-Dur
    - Violinkonzert d-moll
    - Klavierquartett Es-Dur op. 47
    - Liederkreis op. 39
    - Violinsonate a-moll


    Das ist natürlich nur eine Auswahl (bei den Streichquartetten konnte ich mich zum Beispiel auf keins festlegen, liebe aber alle drei).

  • Schumannwerke, mit denen ich nicht warm werde:
    [...]
    1.te Symphonie, Op. 38

    Je häufiger ich die Symphonien höre, umso mehr entwickelt die erste sich zu meinem Favoriten; insbesondere das Larghetto hat es mir angetan und geht mir immer ziemlich lange im Kopf umher...



    Cellokonzert, Violinkonzert, Konzertstücke f. Klavier (letztere wurden mal als Geheimtips gepriesen, ich finde sie zwar nicht schlecht, aber auch nicht allzu bemerkenswert oder gar herausragend)

    Die beiden Konzertsätze mag ich sehr; nach meinem (bescheidenen) Dafürhalten erreichen die beide das Niveau des Kopfsatzes des Klavierkonzerts (der ja auch zunächst als einzelner Konzertsatz geplant war).

  • Es gab früher schon einmal "Meta-Threads" zu Schumann; ich hatte die Tage mal wieder dran gedacht, sogar einen "Hauptwerk"-Thread zu starten, da das in einem dieser Threads angesprochen worden war. Ich habe das u.a. deshalb nicht getan, weil mir seine Oper und seine Chorwerke (Das Paradies und die Peri usw.) nach wie vor praktisch unbekannt sind.

    Ich glaube, du könntest trotzden den Hauptwerke-Thread wagen. Entweder die Peri oder die Faustszenen werden wohl auf die Liste kommen. Habe beide in meiner Sammlung und gehört aber nicht mehr sehr präsent. Beide habe ich als sehr beschaulich und undramatisch in Erinnerung aber mit vielen schönen Stellen. Ich selbst werde wohl nach meiner Bruchlandung mit dem Dvorak-Thread einige Zeit verstreichen lassen, bevor ich mir den nächsten Komponisten vornehme.



    Wo beginnen?
    Schumann 2010

    Danke für die Threadinfos. Es ist nicht immer leicht, sich hier die richtigen rauszusuchen.



    Nur fünf Lieblingswerke fällt mir sehr schwer. Ich nenne mal vier Klavierwerke und fünf andere :D

    Mit dem Biegen von Regeln und Normen muss ich wohl rechnen, wenn wir uns Schumann vornehmen ;) Ich zähle dich aber jetzt mal zu den Klavierschumannisten - obwohl du nicht die ganz harten Brocken auf der Liste hast. Bis auf die Etüden finde ich die von dir genannten Werke noch ziemlich zugänglich.



    nicht besonders gemocht, dabei zugegebenermaßen auch nicht allzu gut bekannt (was ja oft einander bedingt):
    Cellokonzert, Violinkonzert, Konzertstücke f. Klavier (letztere wurden mal als Geheimtips gepriesen, ich finde sie zwar nicht schlecht, aber auch nicht allzu bemerkenswert oder gar herausragend)

    Aus dem Cellokonzert werde ich einfach nicht schlau. Die anderen Werke, vor allem das Violinkonzert, finde ich recht ansprechend aber meilenweit vom Klavierkonzert entfernt. Es gibt aber ein sehr interessantes Fragment auf dieser CD: ein Konzertsatz in d-moll. Diese CD beinhaltet auch die beste Aufnahme des unvollendeten e-moll Klavierkonzerts von Mendelssohn.


  • Ein guter Teil von Schumanns Oeuvre ist m.E. ziemlich schwierige Musik, gerade in der Kammer- und Klaviermusik; mit vielen der Klavierwerke habe ich auch immer noch so meine Probleme.

    Gerade die Kammermusik? Vielleicht das g-moll Klaviertrio und das dritte Streichquartett, aber sonst ist Schumann hier doch eher zugänglich?



    Fünf Werke aus unterschiedlichen Genres, die mich derzeit (und teils schon lange) faszinieren:
    - Fantasie C-Dur
    - Violinkonzert d-moll
    - Klavierquartett Es-Dur op. 47
    - Liederkreis op. 39
    - Violinsonate a-moll

    Danke für die Liste, aber *hüstel* ich hatte eigentlich eben nicht nach einer proportionalen Liste in Genres unterteilt gefragt sondern "echten" Lieblingswerken, um die verschiedenen Schumannhörer hier je nach Typ besser aufschlüsseln zu können. Aber da du die C-Dur Fantasie auf der Liste hast, zähle ich auch dich zunächst einmal zu den Klavierschumannisten ;)

  • Meine Lieblingswerke sind:


    1. der Liederzyklus "Die Dichterliebe",


    2. die Kinderszenen,


    3. die 1. Symphonie,


    4. die 3. Symphonie,


    5. die 4. Symphonie.


    Über die Negativliste muss ich mir noch Gedanken machen, wenn meine Sammlung nach erfolgtem Umzug wieder komplett einsortiert ist.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Gerade die Kammermusik? Vielleicht das g-moll Klaviertrio und das dritte Streichquartett, aber sonst ist Schumann hier doch eher zugänglich?

    Alle drei Violinsonaten sind auch harte Brocken. Wirklich zugängliche Werke sind da m.E. nur Klavierquartett und -quintett (die Trios muss ich nochmal hören, sofort gefallen haben die mir aber auch nicht).



    Danke für die Liste, aber *hüstel* ich hatte eigentlich eben nicht nach einer proportionalen Liste in Genres unterteilt gefragt sondern "echten" Lieblingswerken, um die verschiedenen Schumannhörer hier je nach Typ besser aufschlüsseln zu können. Aber da du die C-Dur Fantasie auf der Liste hast, zähle ich auch dich zunächst einmal zu den Klavierschumannisten ;)

    Das sind tatsächlich meine fünf derzeitigen "Lieblingswerke", Proporz spielt keine Rolle! Es gibt außerdem noch eine Menge Werke, die sich mehr oder weniger deutlich im Dunstkreis der Liste bewegen, aber von den Klavierstücken ist da derzeit keins dabei (Deine Einordnung passt also nicht, die Fantasie ist das einzige der Klavierwerke, das ich wirklich mag ;) ).

  • Mit dem Biegen von Regeln und Normen muss ich wohl rechnen, wenn wir uns Schumann vornehmen ;) Ich zähle dich aber jetzt mal zu den Klavierschumannisten - obwohl du nicht die ganz harten Brocken auf der Liste hast. Bis auf die Etüden finde ich die von dir genannten Werke noch ziemlich zugänglich.

    Die sinf. Etüden finde ich das zugänglichste (größere) Klavierwerk Schumanns, d.h. von kurzen "Reißern" wie Toccata oder einzelnen Stücken aus den Kinderszenen abgesehen. Nicht zuletzt weil es wesentlich strenger und "klassischer" ist als die meisten anderen. Ich will nicht wiederholen, was ich in einem der verlinkten threads schonmal zu meinem Kennenlernprozess geschrieben habe. Ich habe aber die Sinfonien (und Dichterliebe, sowie einige andere Lieder) lange vor den Klavierwerke kennen und schätzen gelernt. Allerdings gehören die sinf. Etüden zu den Klavierwerken, die ich schon so lange kenne, dass ich "Sperrigkeit" schlechter nachvollziehen kann. Sperrig sind die "Humoreske", einige der späten Klavierstücke und vielleicht auch die Sonaten (von denen ich 2. und 3. allerdings kaum kenne).


    Von der Kammermusik finde ich, ähnlich wie Spradow gerade schreibt, die Violinsonaten mit einigem Abstand die sperrigsten Werke; die beliebtesten und vielleicht auch eingängigstens sind wohl das Klavierquintett und das erste Trio (wie bei Mendelssohn könnte man beinahe den Eindruck gewinnen, Schumann habe nur eines komponiert, dabei gibt es sogar noch ein 4. in Form von vier "Fantasiestücken").


    Die "Frühlingssinfonie" finde ich ein unproblematisches, eingängiges Werk, das mir meiner Erinnerung nach als relativer Anfänger sofort gefallen hat (im Ggs zu Schuberts 9. oder Brahms 1., die ich beide freilich schon vorher gehört hatte, d.h. bei Schumann war ich nicht mehr ganz so ein unerfahrener Hörer). Es ist ein vergleichsweise "bescheidenes" Stück ohne Himmelsstürmerei, aber ich finde nichts daran auszusetzen. Während ich die 3. und besonders die 2. wesentlich unausgewogener finde; die besten Passagen und Sätze dort übertreffen die B-Dur-Sinfonie, aber mit dem Finale der 2. werde ich mich wohl nie ganz anfreunden können, ebenso scheinen mir der 3. und 5. Satz der "Rheinischen" erheblich gegen den Rest abzufallen.

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  • Interessant, dass ihr die Violinsonaten als so schwierig empfunden habt! Ich fand diese Stücke immer sehr zugänglich, allerdings habe ich sie spät entdeckt und war schon gut in die schumannsche Kammermusik eingehört. Probleme macht mir vor allem das g-moll Trio.


    Am meisten Probleme hatte und habe ich mit der Klaviermusik: wie bereits erwähnt die C-Dur Fantasie, aber natürlich auch die Humoreske oder die Klaviersonaten. Es ist sicherlich ein Problem, wenn man von Schubert kommend diese Stücke hört, denn sie unterlaufen konsequent jegliche Erwartungshaltung. Ich habe noch nicht ganz aufgegeben, die Fantasie besitze ich sogar in mehreren Aufnahmen, aber ob es jemals "klick" macht?


    Bei der ersten Symphonie habe ich kein Problem mit der Eingängigkeit sondern mit der thematischen Substanz des ersten Satzes, da mir der Hauptgedanke des Allegros nach dieser grandiosen Einleitung ziemlich "pedestrian" vorkommt. Der Rest der Symphonie ist für mich in Ordnung aber keineswegs aufregend. Dass bei der Rheinischen der dritte und fünfte Satz nicht das Niveau halten ist unbestritten, andererseits sind der erste und vor allem der vierte so grandios, dass mir das nichts ausmacht. Wenig originellerweise finde ich auch, dass der zweite und dritte Satz des Klavierkonzerts absolut nicht mit dem ersten mithalten können.

  • Zit.: "..., aber ob es jemals "klick" macht?"


    Immer wieder erstaunlich - aber andererseits nun wiederum auch nicht verwunderlich -, wie extrem unterschiedlich sich die Rezeption klassischer Musik hier unter den Mitgliedern des Forums ereignet und vollzieht. Bei Schumanns C-Dur-Fantasie macht´s bei mir gleich am Anfang "klick". Einen stürmischeren und mitreißenderen Anfang eines Klavierstückes gibt es doch kaum mehr. "Durchaus phantastisch und leidenschaftlich vorzutragen", - schreibt Schumann vor. Und wahrlich, dieses Fantasie ist leidenschaftlich in einer unmittelbar in Bann schlagenden Form. Dass sie von ihrem inneren Aufbau her in einer eigentümlichen Weise wie "zerrissen" wirkt, macht ja gerade ihren musikalischen Zauber und ihre kompositorische Größe aus.


    Natürlich - von Schubert her kann man an dieses Werk nicht herantreten. Warum denn aber auch?

  • Immer wieder erstaunlich - aber andererseits nun wiederum auch nicht verwunderlich -, wie extrem unterschiedlich sich die Rezeption klassischer Musik hier unter den Mitgliedern des Forums ereignet und vollzieht. Bei Schumanns C-Dur-Fantasie macht´s bei mir gleich am Anfang "klick".

    Genau deswegen habe ich ja diesen Thread gestartet! Meiner Meinung nach gibt es wenige Komponisten, bei denen die Liebhaber dermaßen in verschiedene Lager "fragmentiert" sind.



    Natürlich - von Schubert her kann man an dieses Werk nicht herantreten. Warum denn aber auch?

    Ich behaupte, dass die meisten, die sich mit der Musik der Romantik beschäftigen, zunächst über Schubert oder Brahms einsteigen. Schumann ist da im Vergleich sehr schwer zu hören.

  • Ich liebe von Schumann einige Chorwerke, die ich selbst gesungen habe (die "Minnesänger" ist sehr witzig) oder ein Stück für Frauenchor "Unter den roten Blumen". Von den Sinfonien gefällt mir besonders die Rheinische (Nr.3), darin vor allem der Choralsatz (der 4. Satz). Eine meiner absoluten Lieblingssinfonien ist die vierte, vor allem in der Interpretation von Wilhelm Furtwängler. Neu entdeckt habe ich die "Kantate" "Der Rose Pilgerfahrt". Das ist Romantik in Reinkultur.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Ich behaupte, dass die meisten, die sich mit der Musik der Romantik beschäftigen, zunächst über Schubert oder Brahms einsteigen. Schumann ist da im Vergleich sehr schwer zu hören.

    Naja. Ein Passage aus der "Rheinischen" Sinfonie gab es doch anscheinend jahrzehntelang als Kennmelodie einer WDR-Sendung, "Träumerei" ist eines der bekanntesten Klassikstücke überhaupt und auch der Rest der Kinderszenen (und vermutlich noch ein paar weitere Einzelstücke) sind sehr populär. Ebenso das Klavierkonzert. Und die Stücke sind alle viel kürzer als später Schubert (oder vieles von Beethoven).


    Bei der Klaviermusik ist Schubert weitgehend klassizistisch. Mir ging es ja ähnlich, wobei ich vermutlich höchstens drei oder vier Schubertsonaten kannte, bevor ich Schumanns Klaviermusik hörte, aber die Schwierigkeiten sind ja genauso, wenn man von Beethoven kommt. Chopin ist eigentlich noch weiter davon entfernt. Der ist aber irgendwie melodisch eingängiger; bei den Preludes zB wird man beim ersten Hören schon einige Melodien festhalten können.


    Man muss sich letztlich darauf einlassen, dass Schumann eben anders ist. Darin besteht ja gerade seine Leistung. ;)

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  • Die lange Zeit postulierte "Zweitrangigkeit" Schumanns im symphonisches Bereich konnte ich nie nachvollziehen. Seine Symphonien sind m. E. auf einem Niveau mit Schubert oder Mendelssohn. Ich persönlich höre Schumann viel öfter als Mendelssohn (das hat nichts mit einer Abneigung zu tun, persönliche Präferenz) und wohl auch noch öfter als Schubert. Aber ich würde keinen der drei irgendwie abwerten.


    Das spätromantische Verdikt, das wohl auf Wagner (?), Brahms und Mahler zurückgeht, wirkt irgendwie noch immer nach.

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  • Du hast natürlich recht. Aber, Hand auf's Herz, wie gefallen dir die C-Dur Fantasie und die Humoreske?


    Humoreske kenne ich bisher zu schlecht, die finde ich relativ sperrig, habe sie später als vieles andere kennengelernt und noch nicht so oft gehört. Die C-Dur-Fantasie gefällt mir sehr gut (besser als Schuberts Wandererfantasie oder als Schumanns erste Klaviersonate (von den beiden anderen nicht zu reden)). Allerding sehe ich die größten und interessanten Leistungen Schumanns nicht unbedingt auf dem Gebiet der "sonatenähnlichen" Werke, ob sie nun Fantasie oder Sonate oder Faschingsschwank heißen, sondern in den Zyklen kürzerer Stücke, allen voran Kreisleriana, Davidsbündlertänze, Carnaval.


    @Joseph: Ich glaube, die "Zweitrangigkeit" bezog sich eher auf einen Vergleich mit Beethoven, Bruckner und Brahms als mit Mendelssohn. Und der Vorwurf der schwachen Instrumentation könnte ihn auch gegen letzteren treffen. Dennoch sind meinem Eindruck nach mindestens die 1. und 4. Sinfonie auch in der ersten Hälfte des 20. Jhds., als man solche Urteile noch häufiger antraf und manchmal entsprechend in die Instrumentation eingegriffen wurde, beliebte und oft gespielte Werke gewesen.

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  • Humoreske kenne ich bisher zu schlecht, die finde ich relativ sperrig, habe sie später als vieles andere kennengelernt und noch nicht so oft gehört. Die C-Dur-Fantasie gefällt mir sehr gut (besser als Schuberts Wandererfantasie oder als Schumanns erste Klaviersonate (von den beiden anderen nicht zu reden)). Allerding sehe ich die größten und interessanten Leistungen Schumanns nicht unbedingt auf dem Gebiet der "sonatenähnlichen" Werke, ob sie nun Fantasie oder Sonate oder Faschingsschwank heißen, sondern in den Zyklen kürzerer Stücke, allen voran Kreisleriana, Davidsbündlertänze, Carnaval.

    Kreisleriana ist mein Lieblingswerk in Schumanns Klavieroevre. Hier hat das "Bipolare" eine sogar für mich nachvollziehbare Funktion. In meine Top 5 hat es das Werk nicht geschafft, aber Platz 6 wäre sicher drin.




    Die lange Zeit postulierte "Zweitrangigkeit" Schumanns im symphonisches Bereich konnte ich nie nachvollziehen. Seine Symphonien sind m. E. auf einem Niveau mit Schubert oder Mendelssohn. Ich persönlich höre Schumann viel öfter als Mendelssohn (das hat nichts mit einer Abneigung zu tun, persönliche Präferenz) und wohl auch noch öfter als Schubert. Aber ich würde keinen der drei irgendwie abwerten.


    Das spätromantische Verdikt, das wohl auf Wagner (?), Brahms und Mahler zurückgeht, wirkt irgendwie noch immer nach.

    Wie Johannes richtig anmerkt, gilt die postulierte "Zweitrangigkeit" nur im Vergleich mit Brahms oder Bruckner. Die Symphonien Mendelssohns und Schumanns werden allgemeinhin als auf einem Niveau stehend betrachtet, wobei Schumann seit dem 20.ten Jahrhundert von manchen sogar etwas höher eingeschätzt wird. Wagner ist ein guter Tipp, denn entgegen der allgemeinen Annahme Wagner hätte vor allem Stimmung gegen Mendelssohn gemacht, war es eher umgekehrt: Mendelssohn schneidet von allen Zeitgenossen bei Wagner noch am besten ab, während er Schumann und Brahms geradezu verketzert hat. Von Schubert hielt Wagner übrigens auch praktisch nichts.
    Was Schumanns Reputation als Symphoniker sicherlich auch geschadet hat, war, dass von Bülow mit den Schumannsymphonien nichts anfangen konnte. Und von Bülow war in Deutschland de facto DIE Instanz für Orchestermusik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dass sich Brahms negativ über Schumanns Symphonien geäußert hat, kann ich mir schwer vorstellen. Ich weiß nur, dass er die erste Version der 4.ten Symphonie der zweiten vorzog.

  • Kreisleriana ist mein Lieblingswerk in Schumanns Klavieroevre. Hier hat das "Bipolare" eine sogar für mich nachvollziehbare Funktion. In meine Top 5 hat es das Werk nicht geschafft, aber Platz 6 wäre sicher drin.


    Wenn ich fünf auswählen müsste, würde ich vielleicht die drei genannten Klavierzyklen + op.39 + Klavierquintett oder Klavierquartett (es geht schon wieder nicht mit 5...) wählen. Kreisleriana hat längere und vielleicht beeindruckendere Einzelstücke, aber die beiden anderen sind extrem raffinierte und beziehungsreiche Zyklen, irgendwo zwischen Variationen und Liederzyklus ohne Worte, ganz einzigartig. Mir fehlen die theoretischen Kenntnisse und ich weiß auch nicht, ob sich das historisch festmachen lässt, aber mein Verdacht ist, dass mehr noch als Schubert, Beethovens "An die Ferne Geliebte" (bekanntlich ein sehr wichtiges Stück für Schumann) und auch die Diabelli-Variationen ganz wesentliche Einflüsse für die Klavierzyklen gewesen sein müssen.


    Abgesehen von den Kinderszenen, der virtuosen Toccata und dem frühen, eingängigen (aber teils etwas flachen) "Papillons" scheinen mir Carnaval und die sinf. Etüden die beliebtesten Klavierwerke zu sein, es waren jedenfalls für mich auch die zugänglichsten. Carnaval, weil nicht-depressiv und insgesamt sehr "positiv" und die Sinf. Etüden, weil sie für Schumann ein sehr "strenges" Stück und, besonders in der üblicheren Version ohne die später gestrichenen ("posthumen") Variationen auch ziemlich knapp und kompakt sind.


    Die Humoreske sollte man, anders als die Fantasie, ungeachtet der Länge wohl auch nicht unter "sonatenähnlich" fassen, das klingt oben bei mir so ähnlich, ist aber nicht so gemeint.

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  • Mir fehlen die theoretischen Kenntnisse und ich weiß auch nicht, ob sich das historisch festmachen lässt, aber mein Verdacht ist, dass mehr noch als Schubert, Beethovens "An die Ferne Geliebte" (bekanntlich ein sehr wichtiges Stück für Schumann) und auch die Diabelli-Variationen ganz wesentliche Einflüsse für die Klavierzyklen gewesen sein müssen.

    Ich meine, Charles Rosen argumentiert so; "An die ferne Geliebte" habe sozusagen Schubert übersprungen und Schumann mit seinen Zyklen dann direkt dort angeknüpft. Wenn ich mich recht entsinne, beruft sich Rosen vor allem auf die zyklische Anlage der Lieder.



    Zitat

    Die Humoreske sollte man, anders als die Fantasie, ungeachtet der Länge wohl auch nicht unter "sonatenähnlich" fassen, das klingt oben bei mir so ähnlich, ist aber nicht so gemeint.

    Ebenfalls Rosen sieht die Fantasie (bzw. deren ersten Satz) eher als Anti-Sonate; es gibt dazu ein kurzes Kapitel ganz hinten in "der klassische Stil", in seinem Buch über die Romantik geht er dann noch näher darauf ein. Ersteres werde ich nachher mal nachlesen.
    Allgemein arbeitet sich Rosen in seinem Romantikbuch ziemlich an Schumann ab und kritisiert seine späteren Werke stark. Ein Hauptvorwurf war, wenn ich mich recht entsinne, Schumann habe keine Mittel, den Rhythmus innerhalb eines Stückes zu wechseln (oder so in der Art, es ist länger her, dass ich das gelesen habe), im Gegensatz zu z.B. den Klassikern, wo ständiger Rhythmuswechsel ein Hauptprinzip ist; für kleine Stücke wie die Einzelstücke der Klavierzyklen funktioniere das natürlich, aber bei "großen Formen" könne es nur im Einzelfall überzeugende Ergebnisse hervorbringen (er nennt den Kopfsatz der dritten Symphonie, und eben die Fantasie als einmaliges, nicht zu wiederholendes Formgebilde).

  • Ich meine, Charles Rosen argumentiert so; "An die ferne Geliebte" habe sozusagen Schubert übersprungen und Schumann mit seinen Zyklen dann direkt dort angeknüpft. Wenn ich mich recht entsinne, beruft sich Rosen vor allem auf die zyklische Anlage der Lieder.

    Ja, das habe ich daher (und ist wohl auch keine spezifische Erkenntnis Rosens), aber die Diabelli-Var. sind meine Idee ;)



    Zitat

    Ebenfalls Rosen sieht die Fantasie (bzw. deren ersten Satz) eher als Anti-Sonate; es gibt dazu ein kurzes Kapitel ganz hinten in "der klassische Stil",

    Da geht es darum, dass der Satz keine sonatensatzmäßige Dominantspannung hat. Aber als ein dreisätziges Stück mit schnellem Kopfsatz, Marsch-Scherzando und langsamem Finale ist die Fantasie, allgemeiner gesehen, trivialerweise sonatenähnlicher als Kreisleriana oder Chopins f-moll-Fantasie... ;)



    Zitat

    Allgemein arbeitet sich Rosen in seinem Romantikbuch ziemlich an Schumann ab und kritisiert seine späteren Werke stark. Ein Hauptvorwurf war, wenn ich mich recht entsinne, Schumann habe keine Mittel, den Rhythmus innerhalb eines Stückes zu wechseln (oder so in der Art, es ist länger her, dass ich das gelesen habe), im Gegensatz zu z.B. den Klassikern, wo ständiger Rhythmuswechsel ein Hauptprinzip ist; für kleine Stücke wie die Einzelstücke der Klavierzyklen funktioniere das natürlich, aber bei "großen Formen" könne es nur im Einzelfall überzeugende Ergebnisse hervorbringen (er nennt den Kopfsatz der dritten Symphonie, und eben die Fantasie als einmaliges, nicht zu wiederholendes Formgebilde).

    Rosen hat eine sehr starke Präferenz für den frühen Schumann, also Klavierwerke bis einschl. Humoreske und die Liederzyklen. Die scheint er aber, gemeinsam mit einigen Werken Chopins für die beste Musik dieser Zeit zu halten. Was die Innovation und die besonderen Eigenheiten betrifft, hat er damit zwar nicht ganz unrecht, aber ich meine, dass er die späteren, mehr oder minder "klassizistischen" Werke unterschätzt. Mal abgesehen davon, dass es außer dem noch klassizistischeren Mendelssohn in der Zeit ja kaum andere Musik gibt, die, selbst wenn man Defizite gegenüber Beethoven einräumen würde, die Qualität dieser Kammermusik und Sinfonien erreichen würde. (Ich habe nicht den Eindruck, dass Rosen Berlioz' oder Liszts "große Formen" für gelungener hält; was er für gelungener hält, sind "mittelgroße" Stücke wie Chopins Balladen.)
    Der Pointe, dass die Leistung Schumanns weniger darin besteht, erfolgreich "große" Formen der Klassik mit romantischem Geist verbunden zu haben, sondern genuin romantischen "kleinen" Formen und Zyklen ungeahnte poetische Qualitäten und Gewicht verliehen zu haben, kann man selbst dann zustimmen, wenn man wie ich meint, dass er auch bei den "klassizistischen" Werken so originell und erfolgreich war, wie wenige andere.

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  • Ich habe das Romantikbuch von Rosen ebenfalls und es scheint mir offensichtlich, dass der Mann fast ausschließlich vom Klavier her denkt und mehr oder weniger ein fanatischer Chopinist ist. Das Mendelssohn-Kapitel war mir ein einziges Ärgernis.


    Etwas anderes:


    Zwar haben wir bis jetzt wenig Hitlisten beisammen, aber es kristallisiert sich schon etwas heraus:


    3.te Symphonie: 4 Nennungen
    Op. 39: 3 Nennungen
    Klavierquartett: 3 Nennungen (Johannes, ich war so frei, dich, trotz "unscharfer" Angabe, hier in meinem Sinne einzuberechnen)

  • Da geht es darum, dass der Satz keine sonatensatzmäßige Dominantspannung hat. Aber als ein dreisätziges Stück mit schnellem Kopfsatz, Marsch-Scherzando und langsamem Finale ist die Fantasie, allgemeiner gesehen, trivialerweise sonatenähnlicher als Kreisleriana oder Chopins f-moll-Fantasie... ;)

    Klar, da hast Du natürlich Recht! Beim Kopfsatz war das aber noch mehr als die fehlende Dominant-Tonika-Spannung - die attestiert er z.B. auch Mendelssohn, dem frühen (aber nicht dem späten) Schubert, selbst dem frühen Beethoven; den Kopfsatz der Fantasie sieht er als eine Art "Antisonate", als Reflektion der Sonatenform, die nur einmalig und für dieses Stück funktionieren, aber kein Modell für weitere Werke sein kann. Ich lese das nachher nochmal genauer nach, ich fand das ziemlich spannend, obwohl ich damals sicherlich nicht alles im Detail verstanden habe.



    Ich habe das Romantikbuch von Rosen ebenfalls und es scheint mir offensichtlich, dass der Mann fast ausschließlich vom Klavier her denkt und mehr oder weniger ein fanatischer Chopinist ist. Das Mendelssohn-Kapitel war mir ein einziges Ärgernis.

    Mein Eindruck bezüglich Schumann war, dass Rosen ihn zutiefst bewundert und dass er sich nicht zuletzt deswegen so kritisch an ihm abarbeitet.


    Eigentlich war als Lektüre für die nächste Zeit was anderes vorgesehen, aber ich bekomme gerade große Lust, Rosens Romantikbuch nochmal dazwischenzuschieben - wenn ich mich recht entsinne, ist da auch eine recht umfangreiche Betrachtung der Humoreske drin, mit der ich mich sowieso mal beschäftigen wollte.

  • Es gibt Komponisten, zu denen man eine grosse Affinität besitzt. Andere lassen einen kalt und man findet keinen Zugang zu ihnen. Der deutsche Romantiker gehört zu jenen Komponisten, die mein Innerstes berühren.
    Nach intensivem Robert Schumann-Hören habe ich mich entschieden: Bei fünf auszuwählenden Werken mussten einige über die Klinge springen, die mir am Herzen liegen. Ich nenne je ein Werk aus der Sinfonik, den Werken für Klavier solo, den Konzerten, den Liedern sowie der Kammermusik, die zu meinen Lieblingswerken Robert Schumanns gehören:


    4. Sinfonie d-moll, op. 120 (Originalversion von 1841)
    Fantasie C-dur op. 17
    Klavierkonzert a-moll op. 54
    Dichterliebe op. 48
    Klavierquintett Es-dur, op.44


    Ein zusätzliches Stück gönn ich mir, weil ich es gerne spiele:


    Romanzen für Oboe & Klavier op. 94
    Ich setze noch einen Link, damit man sich einen kleinen Eindruck dieser wenig bekannten Oboen-Stücke machen kann.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Da wird es ja höchste Zeit, dass etwas für die Liederzyklen Robert Schumanns getan wird:


    Liederkreis op.39 nach Gedichten von Joseph von Eichendorff


    Kerner- Lieder op. 35 nach Gedichten von Justinus Kerner


    Liederkreis op. 24 nach Gedichten von Heinrich Heine


    Dichterliebe op. 48 nach Gedichten von Heinrich Heine


    Frauenliebe und –Leben op. 42 nach Gedichten von Adelbert von Chamisso



    Eine Anmerkung möchte ich noch zum Opus 42 machen, der, so zumindest mein Gefühl, wegen des nicht mehr zeitgemäßen Textes oft etwas abwertend behandelt wird. Aus meiner Sicht ist es der „rundeste“ aller Schumann-Zyklen.

  • Hallo Felix,


    es gibt wenige Komponisten dessen Sinfonien ich so einheitlich gut finde, wie die 4 Schumenn-Sinfonien.
    Ich würde eigendlich keine Sinfonie der Anderen vorziehen, weil ich jede für sich als grosses Meisterwerk empfinde - jede der Vier auf ihre Art.


    :S Wie es möglich sein kann, dass Du mit der herrlich frischen Frühlingssinfonie nicht warm werden kannst, kann ich nicht nachvollziehen. Genauso wenig, wie Johannes sich mit dem 4.Satz der Sinfonie Nr.2 "wohl nie ganz anfreunden kann". Das ist gerade ein Satz, der mir voll liegt.


    Ein Reihung würde bei mir eher so aussehen, das ich alle 4 auf die gleiche hohe Stufe stelle: 1-2-3-4
    Wenn es unbedingt sein muss dann so: 3-4-2-1, obwohl mir Nr.1 nicht weniger lieb ist als Nr.3 !
    :) Ich finde es nicht verwunderlich, dass die Rheinische bisher die Spitzenposition einnimt, wie von Dir Felix bereits festgestellt. Seit frühester Kindheit war das Haupttema bei täglichen TV-SendungHier und Heute (WDR-Regional 1.Programm) eine musikalische Begleitung, von der man geprägt wurde - erst Jahre später, als ich dann meine erste Schumann-Sinfonien-GA (mit Karajan)hatte, war ich so begeistert wie überrascht, dieses wiederzuhören.


    ***** Also meine 5 Lieblingswerke von Schumann sind die 4 Sinfonien und das Klavierkonzert a-moll op.54, das mir hier vielzu selten erwähnt wurde !


    Erst danach folgen die Manfred-Ouvertüre und einige Klavierwerke - darunter gerne die Fantasie C-Dur op.17.
    An einige Schumann-Etüden habe ich eine schlechte Erinnerung aus der Zeit meines Klavierunterrichtes - es war für mich nervend bis grausig und damals als Anfänger viel zu schwierig.



    Eine Schumann-Negativliste stelle ich erst gar nicht auf, die gibt es bei mir nicht, weil ich solche Stücke gar nicht höre ... ich will keinem zu nahe treten, da vieles in der Richtung bereits hier favorisiert wurde, aber alle Vokalstücke gehen bei mir gar nicht :stumm: So hat jeder seine Richtung und Geschmack.
    Da bin ich vollkommen anders gestrickt als der geschätze Tamino gemäss des Vorbeitrages :pfeif:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schön, dass der Thread wieder etwas lebhafter wird. Ja, das Klavierkonzert wurde zuvor tatsächlich auffallend selten angeführt. Inzwischen hat sich das ja ausgeglichen ;-). Für eine neue Zwischenbilanz ist es aber noch zu früh. Es seien auch alle anderen Taminos hiermit aufgefordert uns ihre 5 Lieblingskompositionen Schumanns zu verraten :)

  • Befehl ausgeführt:


    Sinfonie, Nr. 1 - Klavierkonzert - (Cellokonzert) - Klavierquintett, op. 44 - Fantasie für Klavier, op. 17 - (Vertonung der "Mondnacht")


    Von den Einklammerungen bitte ich das Cellokonzert auf abstrakte, die "Mondnacht" auf konkrete Stimmungen (und auf die berufliche Tätigkeit des Deutschlehrers) zu beziehen. ;)


    Ich bin kein ausgeprägter Schumann-Liebhaber, schätze aber mittlerweile neben Klavier- gerade auch Cellokonzerte ganz besonders.
    Mich würde interessieren, Meister Meritis, warum (wenn's denn erklärbar ist) Du gerade mit mit einigen meiner Lieblingsnummern "nicht warm" wirst.



    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ich bin kein ausgeprägter Schumann-Liebhaber, schätze aber mittlerweile neben Klavier- gerade auch Cellokonzerte ganz besonders.
    Mich würde interessieren, Meister Meritis, warum (wenn's denn erklärbar ist) Du gerade mit mit einigen meiner Lieblingsnummern "nicht warm" wirst.

    Bei der 1. Symphonie muss ich zugeben, dass ich sie, wissend wie beliebt sie ist, ein bisschen mit dem Hintergedanken, einen "Teaser" zu setzen, in die Negativliste mithineingenommen habe. Im Prinzip finde ich die Symphonie vollkommen ok, ich mag nur nicht den Hauptgedanken des Allegros aus dem ersten Satz, den ich irgendwendwie nach dieser Einleitung unpassend finde. Das Cellokonzert finde ich, sowie die C-Dur Fantasie, vollkommen uneingängig, die Musik erreicht mich einfach nicht. Beide Werke habe ich wiederholt gehört, ohne meinen Zugang zu ihnen verbessern zu können. Ich habe dabei keine prinzipiellen Probleme mit Schumanns Spätwerk, denn die Violinsonaten gefallen mir ganz besonders gut, und das Violinkonzert mag ich auch.

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