Joseph Boulogne, Chevalier de Saint Georges - Marie Antoinettes Musikdirektor

  • Joseph Boulogne Chevalier de Saint Georges
    geb. ca. 1739 auf der Insel Goudeloupe in der Karibik, gest. 1799 in Paris.


    Saint Georges gehört sicherlich zu den schillernsten Figuren der Revolutionsepoche und des Musiklebens des ausgehenden 18. Jahrhunderts.


    Man nennt ihn auch "Mozart Noir" da er Sohn einer Sklavin gewesen ist.
    Sein Vater war ein ehemaliger Stadtrat in Metz der in Karibik eine Plantage hatte.



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    Chevalier de Saint Georges


    Über seine musikalische Ausbildung ist nichts bekannt, man spricht davon, dass er wohl von einem gewissen Platon unterrichtet worden sei.
    Seine Jugend verbrachte er auf einer Plantage auf der Insel St. Domenique bis seine Familie 1749 nach Paris übersiedelte.


    Kaum älter als 10, wurde er Schüler von La Boessière, dem berühmten Meister der Waffen. Am 8. September 1766 konnte er zum ersten Mal seine Fechtkunst präsentieren, und obwohl er unterlag prophezeite ihm sein Gegner, das er einmal zum besten Fechter Europas werden sollte - und er sollte recht behalten.


    Man vermutet er habe Violinunterricht bei Leclair und Gossec erhalten, ob das stimmt ist aber nicht sicher. Jedenfalls verbrachte er vornehmlich die Zeit mit sportlichem Training, dem Fechten.


    1769 jedoch trat er seine erste musikalische Stellung an - er wurde Violinist des "Concert des Amateurs" welches von Gossec geleitet wurde. Spätestens hier muß er enge berufliche Beziehungen zu Gossec und den anderen Komponisten der Stadt Paris geknüpft haben.


    1772 debütierte er schon als Solist, 1773 übernahm Gossec das Concert Spirituel, Saint Georges wurde Leiter des Concerts des Amateurs.
    1775 wurde er von Marie Antoinette als ihr Musikdirektor berufen, kurze Zeit später ernannte ihn König Louis XVI zum Leiter der Pariser Oper.


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    Marie Antoinette


    1777 gab er mit "Ernestine" sein Operndebut an der Comediè Italiènne und Madame de Montesson (die heimliche Gattin des Herzogs von Orlèans) bat ihn um einige private Konzerte.
    Er erhielt von ihr die Leitung der Jagdgesellschaft des Herzogs.


    Saint Georges wurde zum Liebling der Salons, allein sein exotisches Aussehen muß Marie Antoinette und ihre Hofdamen angezogen haben. Denn bekanntermaßen war die Königin für alles ungewöhnliche Empfänglich.


    1785 ging er jedoch nach London um wieder bei Schaukämpfen aufzutreten
    1787 kehrte er erneut nach Paris zurück um dort wieder musikalisch tätig zu sein.
    Das Concert des Amateurs war indess wegen ständiger Finanznot aufgelöst worden. Saint Georges gründete das "Concert de la Loge Olympique".
    Und hier begab sich etwas, weshalb der Name Saint Georges eventuell noch geläufig sein könnte: Er führte mit diesem Orchester Haydns 6 Pariser Simphonien auf.
    Diese Orchester war sehr beliebt und muß nicht nur ein akustischer Genuß gewesen sein, denn die Mitglieder trugen alle hellblaue Seidenanzüge und begeisterten durch ihre Eleganz.
    Mit dem Sohn des Herzogs von Orlèans, dem späteren Philippe Egalité verband ihn eine Freundschaft, mit ihm sollte er zweimal England besuchen.


    1789 brach die Revolution aus und das kulturelle Leben brach in Paris zusammen. Sechs Monate danach wurde auch das "Concert de la Loge" aufgelöst und Saint Georges ging erneut nach England.


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    Sturm auf die Bastille


    Auch diesmal verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Schaukämpfen - er hatte sogar die Gelegenheit vor dem Prinzen von Wales zu kämpfen.


    1790 kehrte er wieder nach Frankreich zurück und schloss sich einer Truppe von Musikern und Schauspielern an, welche durch Nordfrankreich reiste.
    In Lille wurde er Hauptmann der Nationalgarde.
    Im Sommer 1792 stellte er die Légion Nationale du Midi auf, allerdings hatte diese Truppe keine militärischen Erfolge zu verbuchen und so wurde Saint Georges seines Kommandos enthoben und wanderte für 18 Monate ins Gefängnis.


    Als er entlassen wurde, er durfte sich seiner alten Legion nicht mehr nähern, führte er erstmal ein Vagabundenleben im revoltierenden Frankreich.
    Er schien zu etwas Geld gekommen zu sein und verließ Frankreich.
    Für einige Zeit kehrte er nach St. Domenique zurück, doch hielt es ihn dort nicht und so kehrte er 1797 nach Paris zurück.


    Dort arbeite er für kurze Zeit als Leiter eines neu gegründeten Orchesters "Cercle l'Harmonie".
    Letzendlich hatte er zur Musik zurückgefunden, 1799 starb er in Paris.


    Sein musikalisches Werk ist nicht allzugroß, was wohl an seinem mehr als bewegten Leben lag.
    Die meisten seiner Instrumentalwerke sind in Paris zwischen 1772 und 1779 erschienen.
    Hauptsächlich Violinkonzerte, Quartette und konzertante Simphonien.


    Eventuell sollte man sich mal Gedanken darüber machen das Leben dieses Mannes zu verfilmen :yes:


    Mittlerweile sind einige der Kompositionen dieses bemerkenswerten Mannes auf CD erschienen - hier einige sehr schöne Aufnahmen:



    Saint-Georges - Violinkonzerte
    Qian Zhou / Toronto Camerata / Mallon
    Naxos



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    Saint-Georges - Violinkonzerte
    Takako Nishizaki / Cologne Chamber Orchestra / Müller-Brühl
    Naxos


    Mozart Noir
    Chevalier de Saint-Georges
    Tafelmusik / Lamon

  • Salut,


    Danke, dass Du mich an den Monostatos erinnerst - er war bereits unter "Wichtig" abgespeichert. Jedoch - in letzter Zeit - differieren unsere Ansichten [die meines Hirns und mir] immer öfter.


    Wo hast Du diese grandiosen Daten her? Im MGG ist weder unter Georges noch unter Boulogne etwas zu finden. Lediglich im Register erfolgt ein Verweis auf Band 12, S. 1825, Stichwort "Symphonie".


    Es war mir dann auch zu blöde, da auch noch nachzublättern... hat er denn Sinfonien geschrieben?


    Tausend Dank!


    :jubel:


    Ulli


    P.S. [noch vier Minuten!]

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo alle beide


    Die wirklich hervorragende Naxos-Cd gibt viele Daten über den Chavalier de Saint Georges preis - aber ich sehe erstmals daß schon eine 2. erschienen ist. Die Aufmachung der beiden ist sooo ähnlich, daß ich das übersehen habe...


    Wenn also dieser Tage eine weitere CD meine Sammlung ziert (abhängig von der Verfügbarkeit) dann ist das das Verdienst des Lullisten.
    merci bien mon Cher.


    Aber auch habe hier was anzubieten, bewegen wir uns doch hier auf meinem ureigensten Lieblingsgebiet. (Das merkt man hier im Forum kaum, weil ich mit dem Thema sparsam umgehe: Unbekannte Komponisten des 18. Jahrhunderts.


    Ja Ulli, der Chevalier de Saint-Georges hat Sinfonien geschrieben.
    Hier auf dieser Arion CD sind gleich 2 enthalten, und ich bin überzeugt sie werden Dir gefallen. Ein weiterer Beweis, daß das 18. Jahrhundert sehr reich an hörenswerten Komponisten jenseits von Mozart und Haydn war. (Niemandem war das mehr bewusst als diesen beiden.)
    Das wird aber kein Thread bitte, denn im Laufe dieses Jahres soll das Thema in der bereits begonnenen und bewährten Form der Vorstellung einzelner Größen dieser Zeit kontinuierlich ausgebaut werden.



    Eine kurze Ergänzung zu des Lullisten ohnedies sehr ausführlichen Beschreibungen. Ich errinnere mich gelesen zu haben, daß der Chevalier de Saint-Georges nicht nur als Fechter, sondern auch als Schwimmer öffentlich aufgetreten sein soll.....


    Wie schon im Eröffnungsbeitrag so richtig bemerkt: eine schillernde Persönlichkeit - aber ich möchte weitergehen - ein Komponist, dessen durchwegs fröhliche Werke man nicht links liegen lassen sollte, wenn man sich fürs Zeitalter des Rokkoko interessiert...


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Endlich gekommen:



    Chevalier de Saint-Georges
    Tafekmusik / Lamon


    Die Aufnahme übertrifft meine Erwartungen bei weitem.
    Ich bin nicht nur von dem Repertoire begeistert, sondern vor allem auch von der Interpretation.


    Allerdings ist das hier ein Soundtrack - mein Wusch wurde erfüllt bevor ich ihn ausgesprochen habe, das bunte Leben des Chevalier wurde verfilmt.


    Neben Saint Georges (Sinfonia und Ballett zu der Oper "L'amant anonyme" und dem Violinkonzert in D-Dur op3. No. 1 und der Symphonie in G-Dur Op.11 No.1 ist noch Jean Marie Leclair mit einem Violinkonzert vertreten und Gossec mit der Symphonie in D-Dur Op.5 No.5


    Hier kann ich nur eine ganz dicke Empfehlung aussprechen!

  • Lieber Matthias,


    SG kannte Mozart.


    Zitat

    It has long been known that Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) was influenced by the music of the Chevalier. The author recounts that on June 11, 1778 the Royal Academy of Music premiered a ballet Les Petits Riens [The Little Nothings] for which Mozart had written the music.


    Ich habe nicht weiter gesucht, aber er sollte auch Pate bei Mozarts "Sinfonia Concertante" gewesen sein.


    LG, Paul

  • Alfred hat recht, die CD enthält sehr gefällige Musik. Sie kostet bei jpc IIRC Euro 12,-. Auf Ebay habe ich sie (einschl. Porto aus England) für Euro 4,50 ergattert.

  • Salut,


    das Augsburger Mozartfest 2007 widmet sich dieses Jahr in der Zeit vom 16. bis 20. Mai dem komponierenden Monostatos.



    (c)2006 by Messias/Richter :D


    Mit von der Partie werden Les Agrémens unter der Leitung von Guy van Waas, sowie Midori Seiler, Jos van Immerseel und Reinhard Goebel sein.


    Aus dem Programm:


    Mittwoch, 16. Mai 2007, 12 Uhr
    Viermetzhof des Maximilianmuseum
    Leopold Mozart Quartett
    François-Joseph Gossec: Streichquarett op. 14,5
    Chevalier de Saint-George: Streichquartett Nr. 1 C-Dur
    Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett D-Dur KV 575


    Mittwoch, 16. Mai 2007, 20 Uhr
    Eröffnungskonzert
    Kleiner Goldener Saal
    Les Agrémens: Jan de Winne, Querflöte, Marjan de Haer, Harfe
    Dirigent : Guy van Waas
    François-Joseph Gossec (1734–1829): Symphonie op. 5
    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur KV 299
    Chevalier de Saint-George (1745–1799): eine Symphonie
    Joseph Haydn (1732–1809): Symphonie Nr.83 g-Moll, Hob.I:83 ("La Poule")


    Donnerstag, 17. Mai 2007, 12 Uhr
    Mozart und Paris
    Viermetzhof des Maximilianmuseum
    Leopold Mozart Kammerorchester
    Robert Sellier, Tenor / Leitung: Heinz Schwamm
    Chevalier de Saint-George: Symphonie D-Dur op. 11/2
    Chevalier de Saint-George: Ballettmusik „L’amant anonyme“
    Wolfgang A. Mozart: Arie "Se al labbro mio non credi" KV 295
    Wolfgang A. Mozart: Symphonie C-Dur KV 338
    --> Eintritt frei


    Freitag, 18. Mai 2007, 12 Uhr
    Viermetzhof des Maximilianmuseum
    Werner Egk Quartett
    Francois-Joseph Gossec: Streichquartett op. 15 Nr. 3
    Chevalier de Saint-George: Streichquartett Nr. 4 c-Moll
    W. A. Mozart: Streichquartett d-Moll KV 173
    --> Eintritt frei


    Freitag, 18. Mai 2007, 20 Uhr
    Goldener Saal im Rathaus
    Wiener Akademie; Solisten: Thomas Fheodoroff, Violine; Andreas Helm, Oboe; Dirigent: Martin Haselböck
    Othon Joseph van den Broeck (1758–1832): Symphonie C-Dur ("La Prise de la Bastille")
    Chevalier de Saint-George (1745–1799): Violinkonzert A-Dur
    Ludwig August Lebrun (1752–1790): Konzert für Oboe und Orchester Nr. 1 d-Moll.
    Joseph Haydn (1732–1809): Symphonie Nr.82 C-Dur, Hob.I:82 ("L’ Ours")
    Tickets: 40,- Euro/30,- Euro/20,- Euro


    Samstag, 19. Mai 2007, 20 Uhr
    Kleiner Goldener Saal
    Bayerische Kammerphilharmonie; Yura Lee, Violine; Dirigent: Reinhard Goebel.
    Johann Christian Bach (1735–1782): Symphonie D-Dur op. 18 Nr. 6
    Simon Le Duc (1742–1777): Symphonie in Es-Dur
    Chevalier de Saint-George (1745–1799):
    Violinkonzert G-Dur op. 2 Nr. 1
    Pierre-Montan Berton l´Ainé (1727– 1780):
    Nouvelle Chaconne in E 1762
    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791):
    Symphonie D-Dur KV 297 ("Pariser")
    Tickets: 40,- Euro/30,- Euro


    Sonntag, 20. Mai 2007, 20 Uhr
    Festsaal im Schaezlerpalais
    "Quatuor ad Fontes": Alice Piérot, Violine; Fanny Paccoud, Violine;
    Monica Ehrsam, Viola; Reto Cuonz, Violoncello.
    Joseph Haydn (1732–1809): Streichquartett D-Dur op. 17 Nr. 6
    Chevalier de Saint-George (1745–1799):
    Streichquartett Es-Dur op.14 Nr. 5
    Streichquartett f-Moll op.14 Nr. 5
    François-Joseph Gossec (1734–1829): Streichquartett E-Dur op. 15 Nr. 5
    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Streichquartett d-Moll KV 421
    Tickets: 30,- Euro (Einheitspreis, keine Ermäßigung)
    Das Konzert wird von Bayern 4 Klassik mitgeschnitten. [Bitte, Salis... 8) :D]


    Ich glaub, ich ziehe im Mai mal kurzfristig um...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat von von mir

    das Augsburger Mozartfest 2007 widmet sich dieses Jahr in der Zeit vom 16. bis 20. Mai dem komponierenden Monostatos. [...] Ich glaub, ich ziehe im Mai mal kurzfristig um...

    Salut,


    nachdem ich mich vom obigen Gedanken zugunsten eines Aufenthaltes in Krausholm getrennt habe, musste ich aber heute im fnac in Strasbourg zumindest zu dieser Neuheit [eingespielt im Februar 2007 in Paris, wo sonst] greifen:



    Monsieur de Saint-George [1739-1799]
    4 Concertos pour violon


    Concerto en la majeur G 039 [Bertrand Cervera, violon solo]
    Concerto en ré majeur G 029 [Christophe Guiot, violon solo]
    Symphonie Concertante en sol majeur pour 2 violons G 024
    Concerto en sol majeur G 050 [Thibault Vieux, violon solo]


    Orchestre Les Archets de Paris


    Zitat von der Lullist

    Du komponierst auch um Längen besser als der Chevalier de Saint Georges :D

    Mag sein - vielleicht war er soetwas wie der "Clementi der Violine"? Die Musik jedenfalls ist fröhlich, spritzig, ohne Tiefgang, den sie aber auch gar nicht benötigt. Die Concerti sind besser, als jene von Haydn :stumm: [die wohl etwas Tiefgang haben].


    Bertrand Cervera spielt süßlich und astrein sauber [nach meinem Empfinden jedenfalls :D ]. Christophe Guiot ist da offenbar anderer Auffassung als ich es bin... Thibault Vieux spielt hingegen wiederum ganz auf meiner akustischen Linie! Schade, dass es keine 100%ige HIP-Aufnahme ist... da hätten sich die Solisten als Monostatos anmalen müssen... aber dann wäre auch eine DVD vonnöten gewesen.


    Die Musik ist so bunt wie das Cover... komisch, komisch... war nicht der Wolfi samt seinem einnehmenden Wesen 1778 in Paris...? Irgendwie kommt mir da einiges bekannt vor... :rolleyes: - naja, woll'n mal nicht Schwarzmalen!



    Zitat von der Lullist

    Joseph Boulogne Chevalier de Saint Georges
    geb. ca. 1739 auf der Insel Gouadeloupe in der Karibik, gest. 1799 in Paris.

    Dem neuen Booklet zufolge wurde er am 25.12.1739 geboren und hat am 10.06.1799 die Welt verlassen.


    Ich erlaube mir auch den Hinweis auf die im Booklet genannte Seite, welche neben seiner in frz. Sprache abgefassten Biographie auch eine [nicht mehr ganz vollständige] Discographie seiner Werke enthält.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich habe inzwischen diese Sammlung mit insgesamt fünf CDs bekommen, auf denen folgendes enthalten ist:


    CD 1
    Symphony in D, Op. 11/2 (Overture to L'Amant Anonyme)
    Violin Concerto in D, Op. 3/1
    Violin Concerto in D, Op. 8/1
    Violin Concerto in D, Op. 2/2



    andere Cover, aber inhaltsgleich


    CD 2
    Violin Concerto in G, Op. 8/9
    Violin Concerto in D, Op. 4
    Violin Concerto in G, Op. 2/1



    CD 3
    Violin Concerto in C, Op. 5/1
    Violin Concerto in B Flat, Op. 7/2
    Sinfonia concertante in A for Violin and Viola, Op. 10/2
    Sinfonia concertante in E Flat for Violin and Viola, Op. 12



    CD 4
    Violin Concerto in A, Op. 5/2
    Violin Concerto in D, Op. 8/10
    Symphonie Concertante in F, Op. 10/1
    Symphonie Concertante in G, Op. 13



    CD 5
    Symphonie Concertante in C, Op. 9/1
    Symphonie Concertante in A, Op. 9/11
    Violin Concerto in C, Op. 3/2
    Violin Concerto in G, Op. 8/2




    Es musizieren:


    Miroslav Vilimec (violin)
    Jiri Zilak (violin - Symphonie Concertante)
    Jan Motlik (viola)
    Pilsen Radio Symphony Orchestra
    Dirigent: Jr. Frantisek Preisler


    Hörbericht folgt bei Gelegenheit...


    LG, Elisabeth

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  • 7 Jahre sind seit dem letztem Eintrag verstrichen. Und das ist auch nicht verwunderlich. Etliches, was weiter oben gezeigt wurde ist leider schon aus den Katalogen verschwunden. Ein Grund mehr, auf das hinzuweisen, was noch verfügbar ist, hier aber noch nicht gezeigt wurde: Dazu gehört die 2. Naxos CD mit weiteren 3 Violinkonzerten. 14 hat er immerhin geschrieben. Die weiter oben gezeigte Gesamtaufnahme auf 5 CDs ist ja inzwischen leider gestrichen.
    Stilistisch liegen die Werke Zwischen Mannheimer Klassik, Haydn und Mozart, wurde der Chevalier ja nicht umsonst mit den Ehrentitel "Mozart noir" bedacht.....
    Die 18 Streichquartette harren noch eines Labels, das sie wachküsst.......

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Joseph Boulogne: Sinfonies Concertantes Op. 9-11


    Frisch restauriert präsentiere ich diesen Thread der geschätzten Tamino-Gemeinde und Sympatisanten. Aber nicht nur das, auch eine Neuaufnahme gibt es zu vermelden, nämlich eine Naxos Aufnahme mit einigen Sinfonies concertantes.

    Op. 9 Nr 1+2 (pub. 1777)

    Op. 10 Nr 1+2 (pub. 1778)

    Op. 11 Nr 1 (pub. 1779)

    die Aufnahme ist quasi brandneu, sie entstand zwischen 29. September und 2. Oktober 2020 und wurde am 24. September 2021 veröffentlicht.

    Die Stücke sind angenehm zu hören und schanken IMO zwischen "nett gemacht" und "beeindruckend", wobei ich persönlich den Eindruck hatte, daß die späteren Werke besser gelungen sind - aber das ist sozusagen der "Ersteindruck" nach einmaligem Hören.

    Die stilistische Nähe zu Mozart ist unüberhörbar - dazu aber mehr in Zukunft, wenn ich mir die Violinkonzerte - soweit sie noch erhältlich sind - näher betrachte.

    Auf jeden Fall eine CD, die jeder Sammler, der Konzerte des 18. Jahrhunderts schätzt, besitzen sollte....


    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 7100

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Marie Antoinettes Musikdirektor: Chevalier de Saint Georges“ zu „Joseph Boulogne, Chevalier de Saint Georges - Marie Antoinettes Musikdirektor“ geändert.
  • Und nun eine Rarität: Kammermusik vom Chevalier Saint George. Hier sieht (hört) man wie schade es ist, daß es keine Aufnahmen auf CD gibt.

    Völlig eigenständig - ohne Vorbilder oder Änlichkeiten bietet sich diese Srichquartet da, geniös dargeboten von "Chineke!", einem Orchester oder einer Formation mit wechselnder Besetzung. Beeindruckend der sportive Schwung, und man weiß nicht ob der dem Komponisten (ich sehe ihn fechtend vor mir) oder den Interpreten zuzuordnen ist.

    Ich würde mir eine Einspielung mit ebendiesem Ensemble wünschen.

    Es spiel mit Attacke und Schwung, ohne indes spröde oder harsch zu klingen, oft eine Unart deutscher Ensembles.


    mfg aus Wien

    Alfred


    https://www.chineke.org/chineke-orchestra

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Joseph Boulogne: Sinfonie Concertante Op. 9 Nr 1 in C-dur

    Joseph Boulogne: Sinfonie Concertante Op. 9 Nr 2 in A-dur


    l Ich komme wieder zurück zu den "Sinfonie Concertantes"

    Heute höre ich op 9 Nr 1 und 2 etwas intensiver, die 1777 publiziert wurden

    Beide Stücke sind lediglich 2 sätzig und zwar bestehen sie jeweils aus einem Allegro und einem Rondo. Die Gesamtspielzeit beträgt 13, bzw knapp 15 Minuten.

    Die Mozartnähe ist unüberhörbar, allerdings - auch wenn es manchen verwundern wird - ist es eher so, daß Mozart durch Boulogne beeinflußt wurde - als umgekehrt.

    KV 364 wurde nachweislich NACH op 9 (und op 10), bzw eventuell zeitgleich mit op 11 von Boulange geschrieben, KV 297b (Anhang) ist eine Zuschreibung an Mozart.

    Die Frühen Werke vurden zwar 1777 veröffentlicht, aber - nach heutigem Wissensstand - bereits 1775 komponiert. Insgesamt hat Boulogne 8 Sinfonie Concertante komponiert. Auf der gezeigten CD befinden sich 5 davon.


    Kommen wir zurück zu den beiden Werken Op 9. Sie sind elegant und eher heiter, von schlichter Anmut - aber nicht "spritzig" , bzw überzogen

    und würden auch Mozart zur Ehre gereichen.

    Das immer öfter von Naxos eingesetzte Tschechische Kammerorchester Pardubice ist ein Idealer Klangkörper für diese Musik.


    Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist Gratis Kostproben hier einzustellen, aber da Naxos selbst sie ins Netz gestellt hat, gehe ich davon aus, daß die ihre Verkaufsstrategie überdacht haben. Mal sehen was für einen Einfluss Tamino hat. Im Augenblick gab es dort bislang lediglich 184 Aufrufe des Clips.........



    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 7200

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !