Andris Nelsons - Maestro aus Lettland

  • Einige Tage nach seinem 34.Geburtstag sendete ARTE am 21.11.2012 ein Portrait über den lettischen Dirigenten Andris Nelsons.
    Er fing als Trompeter an und bildete sich als Dirigent u.a. bei Neeme Järvi und Mariss Jansons fort. Seit 10 Jahren ist er als Dirigent tätig. Er dirigierte bei so ziemlich allen weltbekannten Orchestern und bedeutenden Opernhäusern (u.a. Metropolitan Opera, Bayreuth). 2012 sah man ihn auf der Berliner Waldbühne, das Konzert wurde im TV übertragen, wodurch er einem breiteren Publikum bekannt wurde.


    Die CD-Auswahl ist gering, das Label ORFEO hat ihn unter Vetrrag. Die Major-Labels haben wohl nicht mitbekommen, daß Andris Nelsons einer der angesagtesten Dirigenten unserer Tage ist.



    DIRUTA

    mfG
    Michael

  • Hallo Schneewittchen,


    die DOKU auf ARTE habe ich gestern Abend auch gesehen (und auf FP aufgenommen).
    Diesem Dirigenten sehe ich ebenfalls mit Interesse für die Zukunft entgegen.
    Sein Dirigierstil und seine Art gefällt mir.


    Das Konzert Waldbühne Berlin mit den Berliner PH 2011 mit Andris Nelsons hat mich nicht in jeder Hinsicht überzeugt. Die Tschaikowsky 5 in diesem Konzert fand ich zu weich, zu romantisiert; zu wenig russisch. Aber ich sehe es den Berliner PH nach - es war an dem Tag ein ungemütliches Sauwetter ... da konnte nicht alles so gelingen, wie sonst.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Immerhin, ein Major-Label -SonyMusic- brachte 2008 eine CD mit Tchaikowkys Violinkonzert mit Baiba Skride und Andris Nelsons heraus.


    ARTE sendete am 18.11.2012 Dvoraks "Sinfonie aus der Neuen Welt" mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Andris Nelsons, noch ein paar Tage bei Arte+7 online abrufbar.
    Weitere Sendetermine bei ARTE: Freitag, 23. November 2012, 06:00 Uhr, Donnerstag, 29. November 2012, 06:00 Uhr.

    mfG
    Michael

  • Die CD-Auswahl ist gering


    Das sehe ich aber anders. Für einen 34jährigen Dirigenten ist das Angebot an CDs, DVDs und Blue-Ray ganz beachtlich - ich glaube nicht dass ein anderer in diesem Alter schon soviel an Aufnahmen auf den Markt gebracht hat.
    Zusätzlich gibt es - allein bei TodOpera - 17 Opern und Konzerte zum download!



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe Andris Nelsons schon in vielen Fernsehkonzerten (Classica) gesehen und am 14. März auch live in meinem Abo in der Essener Philharmonie. Er dirigierte dort Vorspiel und Isoldes Liebestod aus Tristan und Isolde, dann Tod und Verklärung von Richard Strauss und nach der Pause die Zweite Sibelius. Es war ein überragendes Konzert, weil, wie ich glaube, sich kaum ein Orchestermusiker dem Einfluss entziehen kann, den dieser äußerst extrovertierte Dirigent auf die Musiker ausübt. Ganz der Antipode zu Richard Strauss, dessen großartige Tondichtung er hier dirigierte. Nebenbei war sein Wagner auch vom Feinsten. Aber Sibelius, den ich schon oft im Fernsehen gesehen habe, auch von einem ganz Großen, Leonard Bernstein, muss man, so glaube ich, mal live erleben. Das war ganz großes Kino.
    Nelsons wird, wenn er gut auf sich acht gibt, noch über Jahrzehnte eine große Rolle in der Klassik spielen. Im Konzert dirigiert er nicht Musik, er ist Musik.


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup::thumbsup::thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Nelsons wird, wenn er gut auf sich acht gibt, noch über Jahrzehnte eine große Rolle in der Klassik spielen. Im Konzert dirigiert er nicht Musik, er ist Musik.


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup::thumbsup::thumbsup:


    Das hoffe auch ich, lieber Willi, verfügt doch dieser Mann nicht nur über ein staunenswertes Können, sondern auch über beachtliches Gefühl, das ihn befähigt, Musik pulsierendes Leben einzuhauchen.


    Verwichenes Wochenende (18.11.) dirigierte er die Wiener Philharmoniker in einem Abokonzert mit Wagner-Vorspielen (Rienzi, Holländer, Lohengrin I und III) sowie einer beeindruckenden Interpretation von Tschaikowskijs Pathétique.


    Ein Konzert von enormer Spannung, Größe und Schönheit!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Ich finde es immer wieder spannend und beglückend, einen mir bis dato unbekannten Künstler zu entdecken. Das ging mir z.B. 2004 so, als die Litauische Nationaloper beim Opernfestival in Savonlinna u.a. mit Verdis "Ballo in maschera" gastierte. Die Sängerbesetzung war bis auf die herausragende Sängerin des Pagen Oscar nur guter Durchschnitt. Was aber aufhorchen ließ, war das Dirigat - ein mitreißendes Erlebnis. Das war der damals 25jährige Andris Nelsons. Wenn ich mir den Verlauf seiner Karriere seit damals vor Augen halte, scheine ich mich also nicht ganz getäuscht zu haben.


    Gruß, Peter

  • Nachtrag:


    Das von mir im Beitrag 6 angesprochene "Philharmonische" habe ich auf CD gebrannt. Wer will, wer mag?

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Ich habe das Konzert auf der Berliner Waldbühne - wie jedes Jahr - gesehen und aufgezeichnet. Ich kann nur sagen, dass ich von Andris Nelsons rundherum begeistert war.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Interessant wäre vielleicht zu vermerken, dass A.Nelsons - der auch mich in dem, was ich bisher von ihm gesehen und gehört habe, begeistert - ein Schüler von Mariss Jansons ist. - Gespannt darf man wohl sein, wie Andris Nelsons 2016 mit dem Parsifal, Jonathan Meese und dessen Mutter zurecht kommen wird ... :stumm:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Der lettische Dirigent Andris Nelsons wird James Levine als Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra nachfolgen, ließ das Orchester am Donnerstag verlautbaren. Der 34jährige ist gegenwärtig Chefdirigent des City of Birmingham Orchestra in England.


    Nelsons wird in der Saison 2013/14 mit dem Titel "designierter Musikdirektor" starten. Den vollen Titel "Musikdirektor" wird er in der Saison darauf erhalten.


    Levine war 2011 nach sieben Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.


    Quelle: http://www.latimes.com/enterta…-20130516,0,5887596.story


    Nun, damit ist der TOP-Favorit für die Rattle-Nachfolge wohl aus dem Rennen!


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Andris Nelsons ist in Bayreuth, wo er bei den Wagner Festspielen dirigeren sollte, von einer Tür getroffen worden und muss wegen einer schweren Gehirnerschütterung Verpflichtungen absagen.
    Und das alles nur eine Woche vor der Premiere am Grünen Hügel.
    Dort sollte Nelsons ab 2. August «Lohengrin» dirigieren.



    - Von der Bayreuther Festspiel-Leitung gibt es zum Zwischenfall keine Meldung. -

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • - Von der Bayreuther Festspiel-Leitung gibt es zum Zwischenfall keine Meldung. -


    Andris Nelson mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus! Der Dirigent des diesjährigen Lohengrin ist im Bayreuther Festspielhaus gegen eine Tür gelaufen. - Die Gerüchteküche vermeldet, dass in der Nacht zuvor eine vermummte Gestalt mit einem Werkzeugkoffer im Festspielhaus gesehen worden sein soll. Man weiss nicht genau, ob es sich um Jonathan Meeses Mutter oder doch nur um Christian "Der Tanzbär" Thielemann gehandelt hat ... Letzterer demintiert mit den Worten "Mist, die Tür sollte eigentlich Thomas Hengelbrock treffen!".



    Neueste Entwicklung im Fall Nelsons vs. Tür: K.Wagner liefert Alibi "Chris war bei mir; wir haben uns das alte Photoalbum von Onkel Wieland und Anja (Anja Silja, damals minderjährig und mit einem gewissen "Holländer" liiert [Anm. der Red.]) angeschaut." :love:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • "Ja, ich fühle mich noch zu jung, 2018 als Nachfolger Simon Rattles die Berliner Philharmoniker zu übernehmen. Deshalb war es eine strategische Entscheidung und auch ein Signal, als ich im Mai 2013 beschlossen habe, ab Herbst neuer Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra zu werden."


    Mit diesen Worten in einem Interview im amerikanischen Tanglewood hat sich Andris Nelsons als Kandidat für die Nachfolge von Simon Rattle bei den Berliner Philharmonikern offensichtlich selbst aus dem Rennen genommen. Es bleibt spannend.

  • Schade, dass er nicht auch noch 2015 in Bayreuth "Lohengrin" dirigiert. Ich fand ihn vergangenen Mittwoch sensationell; besser geht's nicht. Ist sicher nicht nur meine Meinung, wenn ich an den Jubel und das Getrampel denke.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • "Ja, ich fühle mich noch zu jung, 2018 als Nachfolger Simon Rattles die Berliner Philharmoniker zu übernehmen. Deshalb war es eine strategische Entscheidung und auch ein Signal, als ich im Mai 2013 beschlossen habe, ab Herbst neuer Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra zu werden."Mit diesen Worten in einem Interview im amerikanischen Tanglewood hat sich Andris Nelsons als Kandidat für die Nachfolge von Simon Rattle bei den Berliner Philharmonikern offensichtlich selbst aus dem Rennen genommen. Es bleibt spannend.


    So so, das habe ich auch gedacht, als ich erfuhr, Nelsons wird Chef in Boston. Dennoch, bis 2018 ist noch ziemlich lange. Nelsons hat ein unglaubliches Charisma, er kann alles dirigieren und man ist begeistert (das ist bei Rattle nicht so). "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" hat mal ein bedeutender deutscher Politiker gesagt. Und so wird sich Nelsons nicht verweigern, wenn man ihm den Posten anbietet, Berlin statt Boston, wer kann da nein sagen? Jedenfalls stellt er sich mit den Berliner Philharmonikern im Oktober erneut vor, das ist, glaube ich, das dritte Mal nach Rattles Rücktrittsankündigung. Es ist doch besser, man wird hofiert, als man sich selber anbietet. Das tun schon andere, die es hoffentlich nicht werden.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Bei aller Liebe, aber hier im Forum erhält man manchmal den Eindruck, als wären die Berliner Philharmoniker nochmal eine Extraklasse aller Spitzenorchester. Ähnlich arrogant (vielleicht noch ärger) kennt man das ja nur von den Wiener Philharmonikern, die seit Jahrzehnten meinen, sie bräuchten nicht mal einen Chefdirigenten. Welchen Grund sollte Nelsons haben, von Boston nach Berlin wechseln zu müssen? Das Boston Symphony Orchestra ist mindestens genauso gut, irgendwelche obskuren Rankings hin oder her. Es gibt wirklich nicht wenige Orchester, die mit den Berlinern mithalten können, und da braucht man nicht mal nur die üblichen Verdächtigen ins Auge fassen. Ich wüsste gar nicht, wo ich da anfangen und aufhören sollte. Eine Ausnahmestellung der Berliner Philharmoniker kann zumindest ich schon lange nicht mehr erkennen. Vermutlich beruht dieser Mythos noch immer auf Furtwängler und Karajan. Natürlich sind sie sehr gut, aber das sind andere eben auch.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei aller Liebe, aber hier im Forum erhält man manchmal den Eindruck, als wären die Berliner Philharmoniker nochmal eine Extraklasse aller Spitzenorchester.

    Das würde ich nie behaupten. Das Boston SO ist seit Jahrzehnten eines der Spitzenorchester der Welt. Sie mögen unter der langen Ägide Ozawa und dem Siechtum von James Levine etwas gelitten haben (was ich aber gar nicht belegen könnte), aber ich bin mir völlig sicher, dass sie spätestens nach 1-2 Jahren Andris Nelsons wieder im alten Glanz erstrahlen.
    Es wird sicher auch davon abhängen, wie sich Nelsons im amerikanischen Umfeld, das sich deutlich von dem europäischen unterscheidet, wohlfühlt. Wenn er das tut, wird er bleiben. Und wenn er ausreichend Möglichkeiten erhält, CDs einzuspielen. Das war in den US in den letzten Jahren schwierig.

  • Bei aller Liebe, aber hier im Forum erhält man manchmal den Eindruck, als wären die Berliner Philharmoniker nochmal eine Extraklasse aller Spitzenorchester. Ähnlich arrogant (vielleicht noch ärger) kennt man das ja nur von den Wiener Philharmonikern, die seit Jahrzehnten meinen, sie bräuchten nicht mal einen Chefdirigenten. Welchen Grund sollte Nelsons haben, von Boston nach Berlin wechseln zu müssen? Das Boston Symphony Orchestra ist mindestens genauso gut, irgendwelche obskuren Rankings hin oder her. Es gibt wirklich nicht wenige Orchester, die mit den Berlinern mithalten können, und da braucht man nicht mal nur die üblichen Verdächtigen ins Auge fassen. Ich wüsste gar nicht, wo ich da anfangen und aufhören sollte. Eine Ausnahmestellung der Berliner Philharmoniker kann zumindest ich schon lange nicht mehr erkennen. Vermutlich beruht dieser Mythos noch immer auf Furtwängler und Karajan. Natürlich sind sie sehr gut, aber das sind andere eben auch.

    Ich gebe Dir grundsätzlich vollkommen Recht, auch ich denke, die Berliner sind ein Weltklasse-Orchester unter einer ganzen Reihe anderer. Ich frage mich nur, wie Nelsons eigene Aussage (siehe Zitat in Beitrag Nr. 16) gemeint ist - er scheint jedenfalls einen nicht unbedeutenden Unterschied zwischen den Berlinern und den Bostonern zu machen. Nur welchen? Vielleicht soll das bedeuten, dass er meint, Chef in Berlin könne man nicht nur ein paar Jahre bleiben.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Man könnte Nelsons´ Äußerung auch so verstehen, dass er meint, für die Berliner Philharmoniker müsse man eine größere (an Jahren) Reife haben als zum Beispiel für die Bostoner. Das hat wenig mit einer weiter oben erwähnten Arroganz des Berliner Orchesters zu tun, sondern ist seine ganz persönliche Entscheidung, die er "strategisch" nennt und als Signal bezeichnet.



    Liebe Grüße


    Portator

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  • Wer hat gesagt, die Berliner seien "besser"? Der internationale Stellenwert der Berliner Philharmoniker ist aber ein anderer als der von Boston. Dazu kommt die Diskographie, da sind die Berliner auch nach Karajan in einer anderen Liga als Boston. Für das eigene Image in der Musikwelt hat eine Chefposition in Berlin m.E. eine sehr große Bedeutung. Aber das können ja andere anders sehen. Mit Arroganz hat das Ganze nix zu tun. Ich habe die Berliner Philharmoniker seit Karajan nun schon sehr oft live erlebt. Sie spielen nach wie vor auf einem hohen Level.

    Zitat

    Man könnte Nelsons´ Äußerung auch so verstehen, dass er meint, für die Berliner Philharmoniker müsse man eine größere (an Jahren) Reife haben

    Da mag was dran sein, spricht aber wieder nur für die Berliner.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Genauso ist es, lieber timmiju. Ich erinnere daran, dass nach dem Tod Karajans auch Simon Rattle gefragt wurde, ob er sich die Nachfolge als Chef der Berliner Philharmoniker vorstellen könne. Das lehnte er mit der Begründung ab, dafür sei er noch zu jung.


    Erst als Abbado aufhörte, glaubte Rattle so weit zu sein, dass er die künstlerische Leitung der Berliner Philharmoniker übernehmen könnte.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Rattles Vertrag in Berlin endet 2018 und Nelsons Vertrag in Boston endet 2018. Wenn das kein Zufall ist?
    Zitat: "....merke ich, wie nahe mir auch die Berliner Philharmoniker in den letzten Jahren geworden sind. Dafür bin ich dankbar und diese Beziehung möchte ich ungezwungen ausbauen. Wenn sie das auch wollen."

    mfG
    Michael

  • Geht es um die Nachfolge bei den Berliner Philharmonikern, fällt sein Name fast ständig. Mögliche Kandidaten gibt es viele.


    Die meisten Aufnahmen von Andris Nelsons sind wirklich nicht schlecht. Allerdings sehe ich gegenwärtig wenig, was ihn wirklich so dermaßen unterscheidet von anderen talentierten jüngeren Dirigenten. Zum Beispiel sein aktueller Beethoven-Zyklus aus Bonn. Hat man alles schon besser gehört, so zumindest mein Eindruck. Seinen Wagner fand ich jetzt auch nicht unbedingt auf einer Höhe mit den besten Interpretationen aus der Vergangenheit. Von seinem Tschaikowskij war ich jetzt auch nicht unbedingt zutiefst beeindruckt. Die Reihe ließe sich fortsetzen.


    Mir scheint es, als würde da ein wenig arg viel Hype um einen sicherlich guten Dirigenten betrieben. Die etwa gleichaltrigen Vladimir Jurowski und Pietari Inkinen etwa sind mindestens genauso gut, wenn auch viel weniger gehypt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • So, nachdem die Diskussion um die Nachfolge in Berlin ja jetzt langsam abgeflaut ist, können wir uns wieder den Maestri zuwenden, die andernorts Betätigungsmöglichkeiten haben. Andris Nelsons ist zwar inzwischen schon in Boston, aber hier kommt noch ein Nachzügler aus Birmingham. David Hurwitz in classicstoday.com nennt es die fast beste Manfred-Symphonie.

  • So, nachdem die Diskussion um die Nachfolge in Berlin ja jetzt langsam abgeflaut ist, können wir uns wieder den Maestri zuwenden, die andernorts Betätigungsmöglichkeiten haben. Andris Nelsons ist zwar inzwischen schon in Boston, aber hier kommt noch ein Nachzügler aus Birmingham. David Hurwitz in classicstoday.com nennt es die fast beste Manfred-Symphonie.


    Interessant, die Aufnahme kenne ich nicht, deswegen notiere ich sie mir mal vor. Obwohl der Vasily-Petrenko-Manfred auch schon fast das beste ist. Nelsons kommt jedenfalls mit seinem Hausorchester Anfang September wieder nach Berlin mit Mahler 6, da ist die Hütte sicher voll. Und ist dann in der Spielzeit noch zweimal bei den Berliner Philharmonikern. Die Berliner lieben ihn jedenfalls.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • [timg]http://musicalworld.com/wp-con…805979892097e58e71b.jpg;l[/timg]
    Wie der "Boston Globe" verlautbart, hat Andris Nelsons seinen Kontrakt als Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra bis 2022 verlängert. Ursprünglich lief sein Vertrag nur bis 2019. Man erhoffe sich, dass er sogar noch länger an der Spitze des BSO stehen werde. Sein Start fiel fulminant aus. Er steht dem renommierten US-Orchester seit 2014 vor und trat somit in die Fußstapfen so bedeutender Vorgänger wie Pierre Monteux, Serge Koussevitzky, Charles Munch, Erich Leinsdorf, William Steinberg, Seiji Ozawa und James Levine.


    Quelle: http://www.bostonglobe.com/art…qhVP1KbQNxa4sO/story.html

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Sein Start fiel fulminant aus.


    Ist ja toll für Andris Nelsons so einen TOP-Job mit den namenhaften Vorgängern übernehmen zu können. Es freut mich für ihn. Aber von fulminantem Start oder Sonstigem was ihn heraushebt habe ich nichts mitbekommen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wie der "Boston Globe" verlautbart, hat Andris Nelsons seinen Kontrakt als Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra bis 2022 verlängert.


    Na bitte. Da die Berliner ihn nicht wollten, bleibt er nun fast ewig in Boston. Die Bostoner sind für mich ein unbeschriebenes Blatt. Ob sie tatsächlich sehr gut sind, werde ich am 5. September bei deren Gastspiel zum Berliner Musikfest erleben, immerhin gibt es Mahlers Sechste. Was Nelsons kann, wissen wir, das wurde erst jetzt bei der Aufzeichnung von Dvoraks Neuer Welt bei arte am Sonntag wieder sicht- und hörbar. Er wird auch weiterhin für Schlagzeilen sorgen.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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