Diskussion zu BELLINI, Vincenzo: I PURITANI

  • I Puritani (Die Puritaner),
    Oper in 3 Akten von Vincenzo Bellini.
    Text von Carlo Graf Pepoli nach dem Schauspiel Têtes rondes et cavaliers (1833), das zwei frz. Bühnenautoren, Jacques Ancelot und Joseph-Xavier Boniface genannt Saintine, mit Anleihen bei Walter Scotts Roman Old Mortality (1816), verfasst hatten.
    Uraufführung: 24.1.1835 Paris, Théâtre Italien (Salle Favart)
    mit Giulia Grisi • Giovanni Battista Rubini • Antonio Tamburini • Luigi Lablache.



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Gestern habe ich mir die folgende Aufnahme angesehen:


    Eine wundervolle, unverfälschte Aufnahme in schönen Kulissen. Zwar ist hier die damals noch unverbrauchtere Anna Netrebko das Zugpferd, aber auch die Leistungen der übrigen Protagonisten sind nach meinem Dafürhalten durchaus hörens- und sehenswert. Sehr gute Bildqualität (in HD aufgenommen).


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    deine I Puritani Aufnahme besitze ich auch und ich teile deine Meinung ohne wenn und aber.


    Seit ich die MET selbst erlebt habe, weiß ich die Opernmitschnitte von dort besonders zu schätzen. Sie eröffnen einem viel mehr Einblicke in Bühnendetails als es das riesige Gebäude mit 4000 Besuchern je vermag.


    Deshalb erwäge ich, diese Saison noch nach Meiningen zu fahren. Dort läuft die Oper mit einer mir persönlich bekannten jungen "Elvira". Das läßt eine familiäre Aufführung erwarten.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich erinnere mich gerne an hervorragende I Puritani Aufführungen am Essener Aalto Theater zu der Zeit als es noch nicht den RT Wahnsinn gab, meistens mit einer fabelhaften Elena Mosuc als Elvira . Von den bisher genannten Aufnahmen sind meine Lieblingsaufnahmen die aus der MEt und Bologna.

  • Die Puritaner - bisher erst einmal gesehen, aber um so unvergeßlicher! Vor etwa 10 Jahren in der Semperoper, das erste mal, daß ich Editha Gruberova erleben durfte, dazu die männliche Stimme des nicht unumstrittenen Paolo Gavanelli. Die Gruberova lieferte allerbeste Belcanto-Interpretation in Bestform. Unnachahmlich ihre weichen, leisen Töne und dann die Explosion zu höchsten Tönen in einer Tragfähigkeit der Stimme, die keinen kalt ließ. Sie war auch noch nicht schrill in den Spitzentönen, sie war einfach die "Gruberova". Seitdem haben wir alle Gastspiele in der Semperoper erleben dürfen, aber die Puritaner war das erste mit ihr.


    Das Beste daran - es war konzertant. Die Musik wurde durch nichts zerstört! So schön kann Oper ohne Regie sein!! Es war ein Sommerabend, als wir das Theater verließen, warm, wir waren in Hochstimmung wie lange vorher nicht mehr. Nach einem schönen Abendessen im italienischen Dörfchen haben wir die Heimfahrt auf leerer Autobahn genossen. Die kurze Nacht haben wir gerne verschmerzt.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Vor vielen, vielen Jahren (1972) gab es eine "Puritani"-Serie, die mich völlig aus den Socken gehoben hat, denn das waren die "Puritani", dirigiert von Argeo Quadri, die mein Herz zum Kochen gebracht haben. Eine Serie, die ich vermöge ihrer hinreißenden Interpretation von Vittorio Terranova, dem unvergeßlichen Ferdinand Radovan und Milena dal Piva wohl nie vergessen werde.


    Und was das Erstaunliche daran war: Dieses "Puritani"-Wunder fand statt im Opernhaus zu Graz!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Im Grunde genommen gibt es aus Tenoralersicht was die exorbitante Höhe in der großen angelegten Vorschlußszene (Tenor, Sopran, Chor) anbelangt nur zwei Aufführungen auf CD die man gehört haben sollte, alle anderen klingen an dieser Stelle, leider fade bzw. unbefriedigend, weil eben dieser ergreifende Schlußton fehlt (das schließ Florez leider mit ein, da auch ihm hier die Höhe fehlte).
    Zum einen die Bonynge Aufnahme mit William Matteuzzi und dann der sagenhafte Mitschnitt mit Lawrence Brownlee mit mühelosen F's geschmückt, das einem Hören und " sehen" (leider nur Audio) vergeht.
    Hier topt er sogar noch Matteuzzi.
    Alle anderen Aufnahmen sind hier leider nur noch zweite Wahl (wie gesagt aus Tenoralersicht), und mir sind ca. 30 verschiedene Aufnahmen und Mitschnitte bekannt.
    Wenn man sich natürlich auf die Sopranistin konzentriert dann selbstverständlich Callas und wenn man Netrebko will, dann bitte den früheren Livemitschnitt (ich bin jetzt nicht mehr ganz sicher ob es Wien oder die Met war, da aus dem Jahr auch eine La Sonnambula aus einem der beiden Häuser übertragen wurde; jedenfalls klingt ihre Stimme hier frischer und besser).

  • Lieber Sven,


    es war wohl die Met, aus der auch die oben (unter 3) genannte DVD stammt. Und hier klingt sie und agiert sie, wie ich auch schon sagte, noch wesentlich unverbrauchter.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Alle anderen Aufnahmen sind hier leider nur noch zweite Wahl


    Hallo, Sven,


    und wie stehst Du zu Corelli? Ich weiß nicht, ob er die Puritaner jemals auf der Bühne gesungen hat, denn er war doch eher der Held und nicht der Lyrische. Aber ich habe eine Aufnahme von "A Te, o cara" mit ihm, da stellt er den lyrischen Florez mühelos in die Ecke. Entscheidend wäre allerdings der Live-Eindruck, den habe ich leider nicht.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Corelli... ich habe eine Aufnahme von "A Te, o cara" mit ihm, da stellt er den lyrischen Florez mühelos in die Ecke.

    ... und über all denen steht für mich mit weitem Abstand "Luciano Pavarotti" in einer Aufnahme mit Arleen Auger. Für mich "unerreicht, solch herrlichen Wohlklang in dieser Arie niemals besser gehört, das macht ihm keiner nach, zum Niederknien schön". Hier beweist er wieder mal "Il grande tenore, il tenore assoluto".


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • ... und über all denen steht für mich mit weitem Abstand "Luciano Pavarotti" in einer Aufnahme mit Arleen Auger. Für mich "unerreicht, solch herrlichen Wohlklang in dieser Arie niemals besser gehört, das macht ihm keiner nach, zum Niederknien schön". Hier beweist er wieder mal "Il grande tenore, il tenore assoluto".
    Herzliche Grüße
    CHRISSY


    die pavarotti / auger aufnahme finde ich nicht im grossen fluss........ich bitte um einen hinweis.


    gruss


    kalli

  • die pavarotti / auger aufnahme finde ich nicht im grossen fluss........ich bitte um einen hinweis.


    Hallo, Kalli


    Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du versucht den Link im Netz zu finden. In unserem Forums- Thread "Welche Arie von welchem Tenor, Btr. 154" wurde er seinerzeit als Link reingestellt und war auch lange Zeit zu öffnen und anzuhören. Diesen Tip wollte ich vorhin schon geben und habe den Btr. gesucht und kontrolliert. Dabei habe ich festgestellt, daß der Link zwar noch da ist, aber sich nicht mehr öffnen läßt. Auch auf you tube geht es nicht mehr. Ich weiß nicht warum, tut mir leid. Gerade diese Aufnahme mit Arleen Auger ist wirklich richtig toll und interessant. Vielleicht kann ein anderes Forums- Mitglied einen Tip geben.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY


    PS.: Noch eine Ergänzung. Es gibt und ich kenne mit Pavarotti mehrere Aufnahmen mit dieser Arie. Er ist in allen Aufnahmen richtig gut. Aber in der mit Auger ist er für mich einmalig und unübertroffen.

    Jegliches hat seine Zeit...

  • danke,


    ich hatte das nicht richtig verstanden......gut. würdest du als GA eher die aufnahme mit sutherland oder freni empfehlen ?


    gruss


    kalli

  • würdest du als GA eher die aufnahme mit sutherland oder freni empfehlen ?


    Hallo, Kalli
    Diese Frage ist schwer zu beantworten, das muß jeder für sich selbst entscheiden. Pavarotti ist natürlich immer absolute Spitze, ebenso die beiden erwähnten Damen. Mir als "Freni- Fan" fällt die Entscheidung dabei leicht.
    Wenn Du bei you tube eingibst: Mirella Freni & Luciano Pavarotti: Bellini - I Puritani, 'A te o cara, kannst Du Pavarotti mit dieser Arie hören.
    Und das ist das, was ich meine. Ohne Zweifel singt er sie auch hier hervorragend. Aber in der Aufnahme von 1971 mit Arleen Auger, Dir. Nicola Rescigno, ist er für meinen Geschmack nicht zu übertreffen. Hier übertrifft er sich mit seinen anderen Aufnahmen selber. Hier beweist er seine einmalige Größe. Einen solchen gefühlvollen Wohlklang und Legato in dieser Arie habe ich von keinem anderen Tenor auch nur annähernd gehört. Für mich ist das Belcanto in höchster Reinkultur! Und wen es bei seinem "hohen C" da nicht vom Sitz reißt, der hat Klebstoff am Allerwertesten. Aber auch das ist ganz persönlicher individueller Geschmack. Andere können und werden das vielleicht anders beurteilen. Leider gibt es, glaube ich, davon keine GA. Vielleicht weiß aber ein anderer mehr? Ich habe diese Arie neben anderen auf einer Decca- CD "Pavarotti- The Great Tenor- Arias".
    Viel Erfolg und ein gutes Händchen bei Deiner Entscheidung.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Mir fällt hier gerade ebenso am Rande und Nebenbei ein, das ich doch zwei Tenöre, die Luciano Pavarotti in dieser Oper in den Schatten stellen.
    Zum einen Nicolai Gedda 1970 neben Deutekom und zum anderen Alfredo Kraus ebenfalls neben Deutekom 1972.
    Zum Vergleich habe ich hier einen Mitschnitt von 1972 mit Pavarotti und Sills herangzogen ( damit ich mich für alle drei ungefähr in einem Zeitrahmen bewege, um alle drei Stimmen fair beurteilen zu können.
    Deswegen auch drei Livemitschnitte, um das Manipulationsrisiko auszuschließen.
    Pavarotti hatte im Gegensatz zu Gedda und Kraus das Glück, das bei ihm die Szene Credea... mit Tenor, Sopran und Chor gekürzt wurde.
    Im Gegensatz zu seinen Mitanbietern singt Pavarotti beinahe so laut wie Gedda und Kraus zusammen.
    Dafür singen Kraus und Gedda von der Textverständlichkeit her nicht nur prägnanter sondern erreichen zum Ende eine Höhe ( wie man sie heute von Juan Diego Florez gewohnt ist ) die Pavarotti nicht mehr anbieten konnte.
    Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang ( ich empfinde es zumindest so )das meines Wissen leider Chris Merritt ( auf dem Höhepunkt seiner stimmlichen Möglichkeiten ) und auch Rockwell Blake in den für ihre stimmlichen Möglichkeiten "verkehrten Fassungen ( Malibran ) ", erstere neben Katia Ricciarelli und zweiter, wenn ich mich jetzt nicht irre, neben Lucia Aliberti gesungen haben und auch Mitgeschnitten worden sind.
    Denn hier singt der Sopran den Part, der für meine Ohren der Tenor singen müßte.
    Beim Credea ... empfinde ich es so, das da die Wirkung, wenn sie von einem Sopran gesungen wird wirkungslos verpufft, wohingegen sie, wenn sie von einem Tenor gesungen wird eine deutlich größere Wirkung entfalten kann.
    Natürlich wenn es der richtige ist und nicht einer der leider an einer entscheidenden Stelle etwas versuchte, was die Stimme zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht anbieten konnte.
    Hier wäre die Malibranfassung angebracht gewesen.
    Ich erlebte ihn dann einige Jahre später an der New York City Opera in der toten Stadt, wenn mich mein Erinnerungsvermögen jetzt nicht trügt, und dort war er bedeutend besser aufgehoben.

  • zwei Tenöre, die Luciano Pavarotti in dieser Oper in den Schatten stellen.

    Hallo, Sven
    Einen Luciano Pavarotti stellt niemand "in den Schatten", der müßte noch geboren werden. Aber gut, sei´s drum, das ist persönliche Empfindungs- und Geschmackssache.



    Zum Vergleich habe ich hier einen Mitschnitt von 1972 mit Pavarotti und Sills herangzogen

    Wenn Du meine Beiträge richtig gelesen hättest, sprach ich davon, daß ich Pavarotti in mehreren Aufnahmen kenne und ihn immer richtig gut finde. Speziell favorisiert habe ich die Aufnahme mit Arleen Auger. Wenn Du diese mal hören solltest, wäre ich auf eine Bewertung gespannt. Nur um diese ging es mir in meiner hauptsächlichen Beurteilung.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...


  • ist das die ?


    oder die ?
    http://www.amazon.de/Great-ten…TF8&qid=1354370104&sr=1-9


    leider finde ich keine angaben....


    gruss


    kalli

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  • Wäre das Werk als Einstieg für jemanden geeignet, der mit italienischen und französischen Opern ein mittelgroßes bis schweres Problem hat?

  • Wäre das Werk als Einstieg für jemanden geeignet, der mit italienischen und französischen Opern ein mittelgroßes bis schweres Problem hat?

    Würde ich eher verneinen.
    Ich glaub´schon, daß Du Dir das für später aufheben solltest. Ich weiß zwar nicht, wie und was Deine Probleme sind, das müßtest Du schon näher erläutern. Mit den herrlichen gängigen und dramatisch melodiösen Opern von Verdi z. B., kann man doch eigentlich keine Probleme haben... Als Einstieg würde ich vielleicht Rigoletto und Traviata empfehlen. Da sind ein paar "Schlager" drin, die vermutlich fast jeder schon mal gehört hat.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Würde ich eher verneinen.
    Ich glaub´schon, daß Du Dir das für später aufheben solltest. Ich weiß zwar nicht, wie und was Deine Probleme sind, das müßtest Du schon näher erläutern. Mit den herrlichen gängigen und dramatisch melodiösen Opern von Verdi z. B., kann man doch eigentlich keine Probleme haben... Als Einstieg würde ich vielleicht Rigoletto und Traviata empfehlen. Da sind ein paar "Schlager" drin, die vermutlich fast jeder schon mal gehört hat.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Ich weiß nicht mehr, wer mit Blick auf Verdi von "Heros im Walzertakt" gesprochen hat und ich will daher schöne Melodien gar nicht leugnen; aber gerade diese lassen mich immer schaudern, wenn ich sehe, zu welchen inhaltlichen Aspekten sie auftauchen - das korrespondiert für mich zu wenig. Aber das gehört nicht hierher! Ich halte fest: Bellini eher nicht!

  • Naja, das muß man jetzt sehr differenziert sehen, ich hatte zuletzt von einer 15 jährigen gehört die schon 5 mal in Tristan und Isolde war.
    Mit der richtigen Aufnahme zu diesem Werk kann das durchaus ein Einstieg sein, aber ich würde bevor ich mir diese Oper gesamt anhöre an deiner Stelle Yorick mit drei Appetithäppchen aus diesem Werk beginnen und dann überlegen ob mir diese Musik so gut gefällt, das ich sie komplett als Aufnahme hören möchte.
    Ich schlage dir vor mit der Arie der Elvira von Maria Callas zu beginnen Qui la voce ( wurde von Jürgen Kesting jedesmal zum Einstieg für seinen mehrteiler über Maria Callas gespielt ), hier wird die Gefühllage in welcher sich die darzustellende Person befindet unübertrefflich gut charakterisiert.
    Als nächsten das Duett A te o cara ( hier empfehle ich die Studio-Live-Produktion ( wurde meinens Wissens aus mehreren Aufführungen zusammengeschnipselt ) William Matteuzzi und Mariella Devia unter Richard Bonyngne und zu guter letzt das Credea... ebenfalls mit Mateuzzi und Devia ( so gut habe ich diese Sängerin zuletzt, in offiziell zu erhaltenden Aufnahmen, nur noch in der Lucia unter Mehta gehört.
    Diese Puritani Produktion gab es übrigens noch vor einiger Zeit recht Preiswert bei 2001, vielleicht die ergreifendste Aufnahme die es Momentan an offziellen Aufnahmen zu kaufen gibt.

  • Naja, das muß man jetzt sehr differenziert sehen, ich hatte zuletzt von einer 15 jährigen gehört die schon 5 mal in Tristan und Isolde war.

    Das wäre aber schon außergewöhnlich; in dem Alter kannte ich nur die Wendung"Krischan und die Olle" und das Urteil (wenn ich nur wüsste, von wem), das sei eine Oper, wo sich zwei Menschen fünf Stunden lang auf einer Bühne anbrüllen! 8-)

    Mit der richtigen Aufnahme zu diesem Werk kann das durchaus ein Einstieg sein, aber ich würde bevor ich mir diese Oper gesamt anhöre an deiner Stelle Yorick mit drei Appetithäppchen aus diesem Werk beginnen und dann überlegen ob mir diese Musik so gut gefällt, das ich sie komplett als Aufnahme hören möchte.
    Ich schlage dir vor mit der Arie der Elvira von Maria Callas zu beginnen Qui la voce ( wurde von Jürgen Kesting jedesmal zum Einstieg für seinen mehrteiler über Maria Callas gespielt ), hier wird die Gefühllage in welcher sich die darzustellende Person befindet unübertrefflich gut charakterisiert.

    Werde das gleich mal auf meinen zahlreichen Callas-Scheiben checken, hoffe, es ist mit drauf!

    Müsste doch hier ein guter Überblick sein?



  • Es ist diese. Auf dem Cover Pavarotti als Canio im Bajazzo.
    CHRISSY

    danke !


    schon bestellt............ und jetzt möchte ich eine GA oder einen Querschnitt kaufen: die schon genannte aufnahme mit alfredo kraus vielleicht?


    ich wünsche einen schönen ersten advent, da muss erstmal das WO sein - ich beginne mit jacobs.......


    kalli

  • (Es ist diese. Auf dem Cover Pavarotti als Canio im Bajazzo). danke ! schon bestellt.........

    Na dann, schon jetzt mal viel Freude und Genuß. Da hast Du mit Sicherheit nichts falsch gemacht, zumal auf dieser CD, neben "A te o cara", auch noch die bekannten Arien aus Tosca, Guglielmo Tell, Faust, Pagliacci, Werther, Carmen ... drauf sind. Außerdem, wenn ich das richtig gesehen habe, ist diese CD bei unserem Werbepartner für unglaublich günstige 1,99 € zu haben. Da habe ich seinerzeit wesentlich mehr bezahlt!
    Also, viel Freude im Voraus und laß´mich dann mal Deine Meinung wissen.
    Zu der Auswahl der GA will ich nichts raten. Ich würde die mit Mirella Freni nehmen, ich bin eben ein Fan von ihr, genau wie von Pavarotti.


    Herzliche Grüße und einen frohen 1. Advent
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Wenn die Aufnahme wirklich 1,99 kostet ja, sollte sie aber über 5 Euro liegen dann bitte nicht.
    Riccardo Muti fehlt leider jegliches Gespür für diese Musik, was er zuletzt immer wieder mit Norma bewiesen hat, Scotto und Eaglen sind hier seine prominentesten Opfer in dieser Rolle, beide sangen sie diese Rolle mehr schlecht als recht bzw. richtig und zwar seinetwegen.
    Im Falle dieser I Puritani Studioproduktion ist es Montserrat Caballe die leider unter Form aggiert.

  • Ich besitze die unter 26 vorgestellte CD als Gesamtaufnahme. Ich bin damit sehr zufrieden. Die Geschmäcker sind ja - wie sich hier auch immer wieder zeigt - sehr unterschiedlich. Deswegen ist wohl selbst hören immer am sinnvollsten.
    Was die Frage, ob sich die Oper für jemanden eignet, der mit italienischen Opern ein Problem hat, anbetrifft, kann ich nur fragen, worin das Problem liegt. Ich würde sie durchaus auch einer/m interessierten Fünfzehnjährigen empfehlen. Ich selbst habe mit 15 Jahren Wagner gehört (selbst den Ring und Parzifal). Zu Tristan und Isolde habe ich allerdings auch erst später gefunden. Ich glaube, der Vergleich Tristan - Puritani hinkt sehr stark.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Da kann ich ja nur von Glück sprechen, das ich beide Werke nicht miteinander Verglichen habe, sondern hier nur etwas verdeutlichen wollte.
    Und damit es jetzt auch der letzte begreift.
    Meine Verdeutlichung ging dahingehend, das Wagner für viele für einen Einsteig als wenig geeignet gilt, zum einen weger der länge, zum anderen weil Wagner von vielen immer noch nicht als großartiger Melodiker, sondern nur als zu schwer klassifiziert wird.
    Bei I Puritani schien hier im Forum der Verdacht aufzukommen, dieses Werk eigenete sich aus welchen Gründen auch immer nicht zum Einstieg, sondern eher Carmen, La Boheme, Rigoletto oder La Traviata, weil hier die Musik gefälliger klinge, also einen größeren Schlagercharakter habe ( um es einmal provokant zu formulieren ).
    Diesem Vorurteil wollte ich mit der Benennung einer 15 jährigen, sie könnte auch jünger gewesen sein, entgegenwirken. Welche Oper die richtige zum Einstieg ist, liegt immer an einem selber und zum anderen an der richtigen Auswahl der Aufnahme mit der man sich ein Werk erschließt, der Griff zur verkehrten und das Werk hat sich bestenfalls für die nächsten 10 Jahr erledigt.

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