José Cura - kraftvoller argentinischer Tenor

  • José Cura (* 5. Dezember 1962 in Rosario, Argentinien) ist ein argentinischer Opernsänger in der Stimmlage Tenor.
    Er gilt als einer der bedeutendsten Interpreten des Verismo. Er ist auch als Dirigent sowie als Regisseur tätig.
    Cura ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er lebt mit seiner Familie in Madrid.



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo !


    Im Internet las ich eine interessante Meldung: Jose Cura wird im März 2017 in Monte Carlo Wagners Tannhäuser singen, in der Pariser Fassung, in französischer Sprache ! Ich erbitte Meinungen !


    Gruß,


    Antalwin

  • Merkwürdig !


    Ich hatte mir irgendwie mehr Reaktionen erwartet, auf die Nachricht, daß Jose Cura Tannhäuser auf Französisch singen wird und damit als Wagnersänger debutiert !?


    Antalwin

  • Lieber Antalwin,
    ich habe Cura im letzten und vorletzten Jahr gehört (beide Male als Othello) und war ehrlich gestanden nicht besonders begeistert. Die Stimme schien mir doch sehr angegriffen, klang rauh und trug in der Höhe nicht, was er dadurch zu kompensieren versuchte, dass er passagenweise ein viel zu lautes ff sang. Gestaltet hat er sehr gut, aber gesanglich hat es mich nicht überzeugt. Vielleicht hat er sich wieder erholt, aber wenn nicht, dann tut er sich keinen wirklichen Gefallen.


    Ich bin aber gespannt, was daraus wird.
    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Ich denke auch, dass die Rolle viel zu belkantesk für seinen jetzigen Stimm-Zustand ist - ein gestammelter Tristan im Fieberwahn des 3. Aktes wäre das sicherlich geeigneter. Andererseits kann er durch die "Pariser Fassung" geschickt das Problem der Deutschsprachigkeit umgehen, denn die Pariser Premiere 1861 fand - und das sei allen Verfechtern der "Pariser Fassung" in deutscher Sprache, etwa bei den Aufnahmen von Solti und Sinopoli, noch einmal ins Stammbuch geschrieben - selbstverständlich in französischer Sprache statt. Diesbezüglich ist die Aufführung mit Cura dann authentischer als Solti, Sinopoli und Co!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ich bedanke mich für die Antworten! Ich hatte hier an anderer Stelle auch schon kritische Anmerkungen zum stimmlichen Zustand Curas gemacht, wobei mir aber widersprochen wurde. Doch davon soll hier nicht gehandelt werden. Ich finde das ganze Projekt in Monte Carlo, daß ein kreolischer Spinto-Tenor des italienischen und französischen Faches die Pariser Fassung von Tannhäuser in französischer Sprache singt, zunächst mal sehr interessant! Hoffentlich gibt es einen Live-Mitschnitt!


    Gruß,


    Antalwin

  • Was ich gestern erlebt habe, übertrifft ILangs kritische Anmerkungen beträchtlich:
    S. Nimsgern hatte ein Karte übrig und lockte mich in ein Matinee-Sinfoniekonzert der Deutschen Radiophilharmonie in Saarbrücken. Motto: Hommage an Südamerika.
    Solist: José Cura (54). Er bestritt das halbe Programm mit dem, was man in Argentinien unter Liedern versteht - und flüsterte sie ins Publikum, weil ihm ein klingendes Piano nicht mehr zur Verfügung steht. Wir schauten uns an, sangen unhörbar das Duett Kopfschütteln/Augenverdrehen - und warteten geduldig auf das Finale.
    Am Ende des Programms stand eine Tenorarie aus der Oper Aurora von Hector Panizza. Jetzt musste er Farbe bekennen. Er eroberte die Herzen der Damen mit einer in Englisch und mit Charme vorgetragenen Einführung in das Stück. Applaus. Dann kam mit rauer, brüchiger Stimme ein Versuch, die Arie zu singen. Die unvermeidlichen hohen Töne (die einzigen des Programms) wurden mit Kraft herausgeschleudert, auf Kosten der Gesangslinie. Donnernder Applaus mit Bravi aus Frauenmund. Viele waren wohl wegen des schönen Mannes gekommen, und die wurden nicht enttäuscht. Beim Hinausgehen traf ich zwei befreundete Damen (Mutter und Tochter), die mich nach meinem Eindruck fragten. Meine Antwort (Fürchterlich!) löste enttäuschtes säuerliches Lächeln aus.


    Resumée (gehört eigentlich in den Thread "Beurteilung von Gesang") sei andeutungsweise hier nicht verschwiegen:
    Cura hat am Beginn seiner Karriere mit seinem dunklel-metallischen, heldischen Spinto-Tenor Furore gemacht, ohne zu bedenken (oder ohne zu wissen?), dass er mit dieser Technik der bis in die Höhe getriebenen Bruststimme sein reiches, schönes Material in kurzer Zeit verschleißen muss. Das wurde von Jahr zu Jahr deutlicher: Die Stimme verlor zunehmend an Glanz und Geschmeidigkeit, hohe Töne wurden nur mit Mühe erreicht und drohten mehr und mehr zu splittern - bis zum katastrophalen Salzburger Otello von 2015. Ein langsamer stimmlicher Selbstmord, von großen Teilen des Publikums unbemerkt, weil durch ausdrucksstarkes Spiel (und virilen Charme) verschleiert.


    Nach bestem Wissen und Gewissen - und mit traurigen, aber herzlichen Grüßen - berichtet von Sixtus

  • Cura hat am Beginn seiner Karriere mit seinem dunklel-metallischen, heldischen Spinto-Tenor Furore gemacht, ohne zu bedenken (oder ohne zu wissen?), dass er mit dieser Technik der bis in die Höhe getriebenen Bruststimme sein reiches, schönes Material in kurzer Zeit verschleißen muss.


    Lieber Sixtus,


    man würde sich wünschen, man könnte über ihn das Gleiche sagen, was ich gerade über Soile Isokoski in einem anderen Thread gesagt habe.
    Sie ist ja eine Sängerin, die im Laufe ihrer Karriere immer besser wurde.


    Mitleidsvolle Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Nun habe ich José Cura gerade erst am 23. Oktober dieses Jahres als Cavaradossi in Dresden erlebt und war nach all den Unkenrufen über seinen Salzburger Otello (den ich selbst nicht gehört habe) äußerst positiv überrascht und von seiner Leistung in dieser Rolle durchaus angetan. Die Stimme war völlig intakt und die Höhen strahlten in einer Art und Weise, wie ich das nach 20 Jahren Otello nie und nimmer für möglich gehalten hätte. Das war mein bester Live-Cavaradossi seit vielen Jahren - mit einer Leistung, von der die Herren, Giordani, Giordano und Co nur von träumen können.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber,


    ich habe keinen Grund, an deiner Beschreibung zu zweifeln - kann nur sagen, dass mein Eindruck von Curas stimmlicher Verfassung deprimierend war, ähnlich wie bei seinem Salzburger Otello im Fernsehen. Manchmal haben aber auch verbrauchte Stimmen noch gute Tage. Er ist ja erst 54!


    Lieber Caruso,


    es gibt auch Tenöre, die immer besser werden, z.B. Pjotr Beczala! Schon Wunderlich hat es demonstriert, ganz zu schweigen von tieferen Stimmen wie René Pape oder Michael Volle.


    Übrigens wollte ich im Thread Gesangstechnik nicht in Konkurrenz zu dir treten (ich werde mich hüten!), sondern anhand des aktuellen Falles, den ich mit Cura erlebt habe, einen anschaulichen Beitrag geben von der Art, die deine gigantischen Vorschläge etwas mit Kleinteiligem unterfüttert. Doch das läuft ja nicht weg. Wir kommen eben von sehr verschiedenen Ausgangspositionen. Aber kommt Zeit, kommt Rat...


    Herzliche Grüße von Sixtus

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  • Ich besitze einige CD mit José Cura und habe mich immer an der strahlend schönen Stimme erfreut. Leider habe ich auch feststellen müssen, daß es schon lange ruhig um ihn wurde.

    W.S.

  • Von einem guten Bekannten, der ein ausgesprochener Fan von J. Cura ist und ihm zu vielen Auftritten an Opernhäusern nachgereist ist, höre ich nichts mehr von ihm über diesen Tenor. Außerdem ist mir nichts über irgendwelche Neuaufnahmen mit Opernarien bekannt.


    MfG

    W.S.

  • Ich kann zu diesem Thema nur versichern, dass niemand trauriger über den vorzeitigen stimmlichen Verfall von José Cura sein kann als ich. Denn ich hatte ihn als neuen Otello erhofft - eine Partie, die Domingo, so großartig er ihn gesungen und erst recht gepielt hat, nie ganz ausfüllen konnte, weil seine Stimme dafür eine zu lyrische Textur hatte (Addio, Rache-Duett). Das war zwar einst Del Monacos Stärke, aber dem fehlte dafür zu viel anderes!


    Einer so reichen Stimme wie der von Cura beim langsamen Selbstmord zuzuschauen, tut weh! Fast noch schlimmer ist, seiner Charme-Offensive zuzuschauen, die das überspielen soll, wie vorgestern erlebt...


    Jetzt ruhen meine Hoffnungen auf Jonas Kaufmann, dem einzigen, der zur Zeit sowohl die Kraft als auch die Stimmschönheit hätte, solche Partien optimal zu auszufüllen. Nächstes Jahr wissen wir mehr! Aber auf diesen Zeitpunkt schießen sich schon jetzt die Kläffer ein, um ihn niederzubellen. O Jammer, o Not!


    Noch ist Zypern nicht verloren, meint, mit herzlichen Grüßen, Sixtus

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  • Zitat

    Jetzt ruhen meine Hoffnungen auf Jonas Kaufmann, dem einzigen, der zur Zeit sowohl die Kraft als auch die Stimmschönheit hätte, solche Partien optimal zu auszufüllen.


    Mein lieber Sixtus!


    Auch auf den wird schon kräftig (auch hier) draufgehauen! Man sollte doch froh sein, daß wir nach langer Zeit wieder solch einen guten Tenor in Deutschland haben.

    W.S.

  • Selten mal so einen "hohen Bariton" gehört! :no:


    Selten einen so dunklen, gaumigen, wenig tenoralen und sehr baritonalen Tenor gehört!
    Wie oft hast du ihn denn live erlebt? Ich etwa 10 Mal.


    Aber es ist schon drollig, dass die, die so gerne auf Vogt, Cura oder andere einschlagen, dann sehr dünnhäutig sind, wenn man es wagt, Herrn Kaufmann zu kritisieren... :no:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Aber auf diesen Zeitpunkt schießen sich schon jetzt die Kläffer ein, um ihn niederzubellen. O Jammer, o Not!


    Lieber Sixtus!


    Kritik an seiner Tonbildung wird ja wohl berechtigt sein.
    Oder hörst Du da keinen Grund zur Kritik?


    Und selbst wenn unberechtigte Kritik vorgetragen wird, sollte man die Menschen, die das tun, nicht als Kläffer anprangern. Auch nicht nach nach Trumps Wahlerfolg.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Caruso,


    ich nehme deinen Ordnungsruf schuldbewusst zur Kenntnis, gebe aber folgendes zu bedenken:
    Es gibt Zwischenrufe, die ich nur als unqualifiziert bezeichnen kann - und Urteile, die von Unkenntnis geprägt sind. In solchen Fällen kann mir schon mal die Contenance entgleisen - nach dem Motto: Si tacuisses, filosofos mansisses. Vulgo: Rede nur von Dingen, von denen du etwas verstehst. (Damit meine ich natürlich nicht dich!) Aber du bist auch nicht zimperlich, wenn du hier gleich mit Trump auffährst... Das ist noch eine Nummer heftiger.


    Schwere Tenorstimmen und ihre Defizite betreffend, möchte ich folgendes klarstellen: Vickers hatte eine Riesenstimme, die er aber fast nie vollständig beherrscht hat. (Es waren immer mindestens zwei Stimmen.) Del Monaco hatte eine metallische Röhre ohne differenzierte Tonbildung. Cura hatte ein vielversprechendes, reiches Material, das er aber durch den Ehrgeiz, die Bruststimme bis in die Höhe zu treiben, vorzeitig ruiniert hat. Jetzt jongliert er mit deren Resten.


    Derzeit kommen zwei Heldentenöre infrage, die etwa Wagners Ansprüchen genügen (oder Verdis Otello): Kaufmann und Gould. Kaufmann singt nicht fehlerlos. Manches klingt elaboriert, ja maniriert. Aber wenn er den Ehrgeiz vergisst, alles gültig singen zu können, kommt er der Vollendung nahe - am ehesten im deutschen Fach. Ihn einen Bariton zu nennen, weil die Stimme (zum Glück!) eine baritonale Basis hat, zeugt von wenig Fachkenntnis. Außerdem ist er unter den Genannten der Vielseitigste (vielleicht zu vielseitig). Seine Karriere ist noch lange nicht am Ende.
    Gould ist derzeit der schwerste Heldentenor (auch er hat eine baritonale Basis), am ehesten mit Vickers zu vergleichen, aber technisch besser. Er ist ein "Steher", den keine Partie umhaut. Aber aufs schwere deutsche Fach begrenzt. Als Tannhäuser, Siegfried und Tristan stimmlich konkurrenzlos. Im Gegensatz zu seinem "Vorgänger" Vinay, der weder ein echter Tenor noch ein echter Bariton war (trotz des legendären Otello und Tristan), ist er wie Kaufmann ein echter Tenor.
    Zum alten Domingo viel zu sagen, lohnt sich nicht: Sein Glanz ist Geschichte. Und ein abgesungener Tenor ist kein Bariton, auch wenn es seine Macher behaupten - und große Teile des Publikums aus blanker Unkenntnis nachbeten.


    Aber wir sind schon im falschen Thread gelandet. Entschuldigt meinen Rundumschlag. Aber ich hatte das Bedürfnis, aus gegebenem Anlass einiges gradezurücken.


    Für diesmal herzliche Grüße von Sixtus

  • Es gibt Zwischenrufe, die ich nur als unqualifiziert bezeichnen kann - und Urteile, die von Unkenntnis geprägt sind. In solchen Fällen kann mir schon mal die Contenance entgleisen


    Und das zu Recht! Kritik ist erwünscht und nötig, aber sie sollte sachlich bleiben. Gerade bei Jonas Kaufmann wird sie oft polemisch und bösartig, da fallen mir auch hier im Forum sofort einige Beispiele ein.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich möchte gern meine Gedanken zum dramatischen Gesang am Beispiel des Heldentenors noch etwas weiterspinnen:


    Leider kann sich nicht jede Stimmbegabung bis zur Vollreife entfalten. Die Gründe sind vielfältig: Begrenzte musikalische oder geistige Kapazität (Hopf), fehlender ästhetischer Geschmack (Beirer), selbstherrliche Eigendarstellung (Lorenz, del Monaco), defizitäre Technik (Vickers, King, Cura) u.v.m. können die Gründe sein, dass sich eine Stimmbegabung einseitig entwickelt oder vorzeitig verschleißt.


    Ähnliches gilt auch für Heldenbaritone und hochdramatische Soprane:
    Technische oder stimmliche Defizite führen zu nicht überzeugendem Fachwechsel: Fischer-Dieskau hätte zu gerne den Wotan gesungen, aber sein Stimmvolumen wusste es besser; Struckmanns Höhe war zerbrechlich, aber das macht ihn nicht zum Bass!). Und nicht immer gelingt es einem dramatischen Mezzo, zur stimmlich sicheren Isolde zu mutieren (Mödl!).


    Die Gründe sind in der Regel Diskrepanzen zwischen geistigen und stimmlichen Möglichkeiten - kurz: zwischen Wollen und Können. Wir müssen oft resignieren, also einsehen, dass wir uns vertan haben in der Einschätzung unserer Möglichkeiten.


    Ich weiß, wovon ich spreche: Meine Liebe zur Oper war größer als mein Bassbariton. Deshalb schreibe ich jetzt Rezensionen - und Bücher.
    C´est la vie! Wohl dem, der es rechtzeitig erkennt. In diesem Sinne


    herzliche Grüße von Sixtus

  • Kurz zu Herrn Cura. Er hat sich einfach übernommen. Er hat gesungen, inszeniert und dirigiert. Man kann sich halt nur immer auf eine Sache konzentrieren. Obwohl ich gestehen muß, ich habe ihn als Calaf, und Canio live erlebt und da er er mir sehr gut gefallen, wobei er beim Turridu mehr gebrüllt als gesungen hat. Und die Stimme ist sowieso immer von der Tagesform abhängig. Frei nach Forest Gump: Sie ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was drin ist, beziehungsweise herauskommt :) .

  • Er hat gesungen, inszeniert und dirigiert. Man kann sich halt nur immer auf eine Sache konzentrieren.


    Ist das so? Adam hat jahrelang neben dem Singen inszeniert (und man könnte jetzt viele andere berühmte Sängerinnen und Sänger aufzählen, die auch wenigstens mal inszeniert haben), Schreier, Domingo, Fischer-Dieskau und andere haben neben dem Singen teilweise jahrzehntelang dirigiert, bei René Jacobs wurde sogar aus dem guten Sänger der noch viel bessere Dirigent. Villazon inszeniert jetzt, wo es stimmlich nicht mehr so geht, aber den meisten Genannten hat die Vielfältigkeit ihres Wirkens stimmlich nicht geschadet, im Gegenteil.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Leider kann sich nicht jede Stimmbegabung bis zur Vollreife entfalten. Die Gründe sind vielfältig: Begrenzte musikalische oder geistige Kapazität (Hopf), fehlender ästhetischer Geschmack (Beirer), selbstherrliche Eigendarstellung (Lorenz, del Monaco), defizitäre Technik (Vickers, King, Cura) u.v.m. können die Gründe sein, dass sich eine Stimmbegabung einseitig entwickelt oder vorzeitig verschleißt.

    Die Gründe sind in der Regel Diskrepanzen zwischen geistigen und stimmlichen Möglichkeiten - kurz: zwischen Wollen und Können.


    Lieber Sixtus,


    das sind interessante Beobachtungen. Da könnte man mal weiter drüber nachdenken und die Beobachtungen am Beispiel überprüfen und wo nötig differenzieren.
    Aber wohl eher nicht in diesem Thread.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber "Caruso41", bitte zitiere doch so etwas nicht mehr! Mir wird echt übel, wenn ich diese Plattitüden auf diese Weise lesen muss, die du da zitierst! Du schreibst von "differenzieren" - ja, richtig, genau das wäre nötig! (Und du selbst bist dazu ja in der Lage.) Stattdessen lese ich in den von dir zitierten Sätzen die undifferenziertesten Plattitüden, die überhaupt nur vorstellbar sind. Sänger werden genannt, mit einem Attribut versehen und anschließend in Schubladen gesteckt: Daumen rauf oder Daumen runter! Es hat sich offenbar in den letzten Monaten nicht viel geändert. Auf einem so platten und billigen Niveau möchte ich hier nicht mehr über Sänger diskutieren, das hat keiner der dort von Meister Beckmesser Genannten so verdient!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Caruso,


    deine Gedanken zu meinen Anmerkungen gefallen mir. Aber du siehst, wie solche Anmerkungen auch ankommen können. Da gibt man sich Mühe, sich präzise auszudrücken, um nicht missverstanden zu werden - und versucht, seine Thesen an konkreten Beispielen zu erläutern. Dann bekommt man, aus Feigheit auf dem Umweg über Dritte (in dem Fall über dich) Unflat nachgeworfen. Das ist doch mit Kläffer noch milde umschrieben. Ich kann mir in solcher Umgebung keinen Diskurs mit gemeinsamem Hören vorstellen, wenn die einfachsten Regeln des Anstands missachtet werden.


    Mir fällt schon seit längerer Zeit auf, dass immer dann, wenn es um zentrale Opernfragen wie Gesang geht, sich die Ausflüchte häufen, da sei man kein Kenner, sondern Laie und urteile nach Gefühl. Aber wenn dann ein Gedanke mit diesem Gefühl nicht kompatibel ist (oder mit den eigenen verinnerlichten Klischees und Vorurteilen kollidiert), fängt man an zu beleidigen und zu beschimpfen.
    Irgendetwas scheint hier schief zu laufen. Offenbar setzt jemand wie ich Dinge als selbstverständlich voraus, die es (hier) nicht sind. Wenn jeder seine eigene Sprache spricht - und diese auch von anderen hören will, wie soll es dann zu einer Verständigung kommen? Wenn man das geistige Umfeld der Gesprächspartner nicht kennt und nicht weiß, was man voraussetzen darf, wie soll man sich da verständlich machen? Vielleicht brauchen wir einen Grundkurs in Semantik - oder in Psychologie?


    Wir sollten mal einen Großputz in allgemein verständlichem Vokabular verordnen! Jedenfalls kann es so nicht weitergehen, dass (fast!) jeder in seinem eigenen Slang daherredet. Da ist die babylonische Sprachverwirrung eine Einheitssprache dagegen. Inzwischen ist es schon so weit gediehen, dass die Forumsnamen für bare Münze genommen werden und der Träger des Pseudonyms mit der Person gleichgesetzt wird. Unglaublich! -


    meint Sixtus

  • Hallo,


    jetzt wissen wir es endlich genau: Cura wird am 19., 25. und 28. Februar an der Oper Monte Carlo den Tannhäuser in französischer Sprache singen, Pariser Fassung. Man wird sehen! Bei der Diskussion stellt sich die alte Frage: Wann ist jemand kaputt gesungen, ab wann lebt er vom Ruhm des Ruhmes?


    Antalwin

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