Telemann: Flavius Bertaridus ( Hamburg, d. 11.12.2012 )

  • Telemann: Flavius Bertaridus ( Hamburg, d. 11.12.2012 )


    An diesem Abend war Alessandro de Marchi wieder einmal voll in seinem Element und zauberte einen wudnervollen Telemann klang.
    Maite Beaumonte scheint mit der Rolle des Flavius ihre momentane Paradepartie gefunden zu haben, denn so brilliant wie in dieser Rolle habe ich sie bisher noch nicht vernommen.
    Der Höhepunkt des Abend war allerdings Ann Beth Solvang mit ihrem wundervollen Mezzo, den sie sowohl framtisch wie auch lyrisch in allen schattierungen die die Rolle der Flavia mit sich brachte voll ausspielen konnte.
    Der Schwachpunt des Abends war Antonio Abate als Grimoaldus, er hatte nicht nur Probleme mit der deutschen Diktion sondern auch mit der richtigen Umsetzung der musikalischen Ausdrucksgesten in der Barockmusik, so war es letzten Jahr auch nicht weiter dramatisch das Aufgrund seiner Indispusition die Oper, die eh schon von 5 auf 3 Stunden gekürzt worden war, noch drei weitere Arien ebenfalls herausgekürzt worden waren.
    Tatiana Lisnic als Rodelinda, David DQ Lee als Onulfus, Solen Mainguene als Cunibert, Jürgen Sacher als Oronte und Melissa Petit in der Rolle des Regimbert und des Lombardischen Schutzgeistes rundete diesen wundervoll und kurzweiligen Abend pefekt ab.

  • Auch zwei Tage später in der letzten Vorstellung der Saison keine Veränderungen zum Bericht von Sven Godenrath. - Bemerkenswert höchstens, dass ich die Karten in einem Preisausschreiben des NDR gewonnen hatte. Zu den guten Plätzen im Parkett gab es dann auch noch die CD-Box


    Da allerdings mein langjähriger Opernpartner verhindert war, musste meine Tochter (7 1/2 Jahre alt) mit. Ich hatte also offen gestanden damit gerechnet, nur den ersten Teil bis zur Pause zu sehen (was nicht gar so schlimm gewesen wäre, da ich die Oper bereits aus der letzten Saison kannte und, wie gesagt, die Karten gewonnen waren), denn immerhin reden wir nicht von Hänsel und Gretel, Zauberflöte oder irgendeiner anderen "Ponyhof"-Oper ;) , sondern von knallharter Barockmusik mit da capo-Arien, nadelndem Cembalo und zweimal 90 Minuten ... Denkste! - Ab jetzt muss ich wohl "Sie" zu ihr sagen; und nicht nur ich, sondern diverse andere Besucher zeigten sich vom Durchhaltevermögen meiner Tochter außerordentlich irritiert/begeistert. - Somit ist meine Tochter kein singendes, klavierspielendes Wunderkind, sondern einfach nur der lebende Beweis, dass wir unseren Nachkommen wohl einiges mehr zumuten können, als die "Üblichen" Werke.


    :hello:


    Der Mensch freut sich!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.