Vera Galupe Borszkh

  • Vera Galupe Borszkh


    So sehr ich mich bemüht habe um biographisches Material auf Google zu finden, es scheint nichts über diese " Grand Dame " der Opernwelt hinterlegt zu sein.
    Zu nächst einmal fällt auf, das sie auf den ersten Blick ein wenig wie Beverly Sills erinnert, bei der die Zeit leider alles andere als Gädig war bzw. wie Stephanie Powers als Jennifer Hart nach einem Unfall mit der Trockenhaube (sie wissen schon, es bläßt und fönt der ... wo Mutti sonst nur..)


    Kommern wir daher auf " ihr " Opernrepertoire zu sprechen.
    Von Violetta, über Adriana, Lucia, Tosca bis hin zur Elisabeth aus Roberto Devereux, scheint ihr keine Partie zu Anspruchsvoll gewesen zu sein, wobei sie sich überwigend auf dem Konzertpodium zu Hause fühlte.
    Das Bühnenambiente war immer von exquisiter Qualität, ebenso wie ihr Begleier am Klavier stehts auf höchstem Niveau spielte.
    Auch ihre schauspielerischen Qualitäten ließen keine Wünshe offen.
    " Sie " stellte allerdings bei ihren Auftritten eine möglichst gefühlmäßige Originalität und einen Naturalismus an den Tag, der es nicht immer gestattete alle Noten den richtigen Notengetreuenklang zu geben.
    War "ihre" Adriana noch ziemlich dicht bei Oliviero angesiedelt, so fiel mir bei ihrer Schlußarie aus Roberto Devereux noch eine gesangliche Nähe ein, die noch am ehesten bei Mara Zampieri einordnen könnte.
    Ihre Lucia hingegen ist Beispiellos.
    Bei ihrer Tosca hingegen befindet "sie" sich vom darstellerischen Charakter her noch am ehesten in der Nähe von Bette Middler (die verrückte Entführung der verrückten Mrs. Stone), gesanglich hingegen ist sie unvergleichlich..
    Auch vor dem schweren Liedrepertoire, dem Erlkönig von Franz Schubert schreckte sie nicht zurück und gab immerhin zu, einmal bei Janet Butcher studierte zu haben. Hier gelingt es "ihr" ebenfalls auf "ihre" unvergleichliche Art und Weise allen vier Charakteren in einem Anfall von ungeheuerer Selbstentäußerung jedem seine eigenen charakteristischen Merkmale zu geben, etwas was man in dieser Form nicht allzuhäufig auf einer Konzertbühne geboten bekommt.


    Einen sehr guten Eindruck dieser bedeutenden Künstlerin kann man sich auf einer VAI DVD machen, auf Youtube und es gibt auch eine CD von "ihr".

  • Haben wir Silvester oder den 1.April???

    Macht das einen substantiellen Unterschied? ;)



    ... dem Erlkönig von Franz Schubert ... Hier gelingt es "ihr" ebenfalls auf "ihre" unvergleichliche Art und Weise allen vier Charakteren in einem Anfall von ungeheuerer Selbstentäußerung jedem seine eigenen charakteristischen Merkmale zu geben, etwas was man in dieser Form nicht allzuhäufig auf einer Konzertbühne geboten bekommt.

    Das ist immerhin etwas! Habe ich doch noch nie eine wirklich überzeugende Interpretation des Pferdes geboten bekommen!


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Theophilus hat Recht, der 5 Charakter, das Pferd ist bisher von allen Darstellerisch immer Unterschlagen worden.
    Hier wäre es doch eine echte Chance für jeden der es gleichtun will, diese erhebliche Schieflage zumindest ein kleinwenig zu begradigen.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    So sehr ich mich bemüht habe um biographisches Material auf Google zu finden, es scheint nichts über diese " Grand Dame " der Opernwelt hinterlegt zu sein.


    Eine Kulturschande. Das werden zweit- und drittklassige Sängerinnen "gepusht" (kein erotischer Hintergedanke - mein Ehrenwort)- und die wahrhaft großen bleiben auf der Strecke, werden allenfalls als Randfiguren der Operngeschichte in diversen Sängerlexika erwähn - oder auch nicht.


    Das Tamino-Klassikforum als kulturbewusste Internetseite indes widmet auch den verkannten Opernstars jene Aufmerksamkeit, die ihnen auf Grund ihrer Einmaligkeit einfach zusteht. Lenbensdaten indes können wir auf grund der dürftigen Quellenlage auch keine auftreiben. Was solls: Grau ist alle Theorie. Werden wir Zeuge unvergesslicher Arienabende die durch moderne Audio- und Videotechnik der Mit- und Nachwelt zugänglich gemacht wurden - und natürlich auch durch das Universalmedium youtube, welches die abendländische Kultur und deren Protagonisten vor dem Vergessenwerden bewahrt


    Verdi - unseren Jubilar -halte ich für bestens geeignet diese Künstlerin vorzustellen. Gelegentlich auftretende - der Dramatik des Vortrags geschuldete kleinere gesangliche Unregelmäßigkeiten wurden bereits weiter oben im Thread beschrieben - nur musikalisch penible Kleingeister stossen sich wirklich daran:



    (einfach "auf Youtube ansehen" anklicken)


    Einen erhabenen Kunstgenuss
    wünscht Euch
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich halte den Ausspruch Humor ist wenn man trotzdem lacht aus meiner heutigen Sichtweise für nicht mehr ganz richtig.
    Offengestanden sind mir bisher noch nicht sehr viele Talente untergekommen, die es verstehen divenhaften Atributen derart gekommt den Spiegel vorzuhalten, wie es sowohl Vera Galupe Borszkh als auch Michael Aspinall verstehen.
    Auf jedenfall halte ich hier eine anzunehmende Ähnlichkeit mit Florens Foster Jenskins oder ähnlichen Talenten für völlig verfehlt.