Semperoper Dresden LOHENGRIN 17.1.13 unter THIELEMANN

  • Gestern war ich also in Dresden im Lohengrin in der Semperoper.
    Die Besetzung der Sänger war fast einheitlich erstklassig.
    Allen voran will ich die Esa von Soile Isokoski nennen, die sang echt mit wunderschönem Sopran, ich hörte sie schon in Berlin, aber hatte sie nicht in so guter Erinnerung. Einfach fabelhaft!
    Das gleiche auch der König Heinrich von Kwangchul Youn mit sehr schöner markanter und voller Stimme. Eine Überraschung!
    Die Titelrolle sang Robert Dean Smith mit sehr geschmeidigem Tenor.
    Rollendebüt des Telramund vonWolfgang Koch das war auch eine beachtliche Leistung ebenso der Heerrufer von Christoph Pohl.
    Für mich die nicht so geglückte Besetzung war die Ortrud von Jane Henschel hörbar in die Jahre gekommen tut man ihr keinen Gefallen, sie im Lohengrin zu besetzen.Sie war in Salzburg Amme in Frau ohne Schatten unter Thielemann.
    Sie wurde am Schluß auch gefeiert wie alle Solisten, aber ganz verstehen kann ich das nicht!
    Die Inszenierung stammt aus dem 1983. Regie hatte damals Christine Mielitz und diese Inszenierung wirkt verstaubt und ist in die Jahre gekommen. Vieles wirkt unbeholfen oder auch nicht geprobt.
    Alles in allem hat sich der Besuch aber gelohnt zumal Christian Thielemann am Pult war!
    Wie er Orchester, Chor und Solisten zusammen hält und mit welcher Begeisertung er die Aufführung leitete, das war einfach nur wunderbar!
    Für ihn am Schluß Ovationen.


    :jubel::jubel::jubel:

    mucaxel

  • zumal Christian Thielemann am Pult war! Wie er Orchester,Chor und Solisten zusammen hält und mit welcher Begeisertung er die Aufführung leitete das war einfach nur wunderbar!

    Gott, bin ich neidisch! Wie stehen die Chancen, dort Karten zu kriegen?

  • Zitat von mucaxel

    Die Inszenierung stammt aus dem 1983. Regie hatte damals Christine Mielitz und diese Inszenierung wirkt verstaubt und ist in die Jahre gekommen.

    Lieber mucaxel,


    es kommt sicher darauf an, was man persönlich unter "verstaubt" versteht. Lieber eine "verstaubte", aber vernünftige Inszenierung als alle diese entstellten Grins (Klassengrin, Rattengrin, Baustellengrin, Epileptikgrin usw. - von Lohengrin konnte überhaupt keine Rede sein) die wir in der letzten Zeit zu sehen bekamen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Die Inszenierung stammt aus dem 1983. Regie hatte damals Christine Mielitz und diese Inszenierung wirkt verstaubt und ist in die Jahre gekommen.


    Hallo, lieber Mucaxel


    Zuerst mal freue ich mich für Dich, daß Du einen überwiegend schönen und erlebnisreichen Theaterabend in der Semperoper genießen konntest.
    Was das "verstaubt und in die Jahre gekommen" betrifft, so sehe ich das ähnlich wie Gerhard. Das muß deshalb nicht unbedingt schlecht sein. Ich kenne zwar den Lohengrin in der Semperoper und die Inszenierung nicht und zu Frau Mielitz habe ich eher eine sehr zwiespältige und kritische Bewertung und Betrachtung, möchte aber in dem Zusammenhang ein anderes Beispiel bringen, was ich hier im Forum schon erwähnte.
    1976 war in der Berliner Staatsoper die Premiere der Tosca in der Inszenierung von Prof. Carl Riha. Diese Oper wurde in allem stimmig und werkgetreu inszeniert und lief bis zur baulichen Schließung der Staatsoper dort erfolgreich 35 Jahre lang. Für mich ein Beweis, daß Inszenierungen, so sie denn gut und stimmig sind, durchaus Zeiten überdauern und nicht verstaubt sein müssen. Ich habe die Tosca dort -zig mal erleben dürfen und mir ist es nie langweilig geworden.
    Oder, was mir auch gerade einfällt, die wunderbare Boheme- Inszenierung von Zeffirelli läuft in der Wiener Staatsoper seit 1963, also schon 50 Jahre und das mit größtem Erfolg.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...