Die Threadthemen liegen quasi auf der Straße - oder besser gesagt im Tamino - Klassikforum verstreut herum.....
Folgender Satz über Nikolaus Harnoncourt von Erwin Ruttner hat diesen Thread hier ausgelöst:
ZitatEs sind seine persönlichen Aussagen, die ihn mir suspekt machen, und das schon seit langer Zeit. Die Überheblichkeit und Arroganz, mit der er über andere Dirigenten urteilt, schmälert i.m.A. seine Verdienste ungemein.
Ob es Überheblichkeit ist, das ist eine Frage: In meinen Augen handelt es sich bei Harnoncourt um jemanden, der davon überzeugt ist Wahrheiten zu erkennen, die anderen verborgen geblieben sind - er will diese Wahrheiten weitergeben und kann nicht verstehen, dass andere gar nicht daran interessiert sind,
Solche Menschen werden im allgemeinen - je nach Position des Beschreibenden als Querdenker (positiv) oder als Querulant (negativ) gesehen.
Meine Einstellung zu Harnoncourt ist - vereinfacht dargestellt - folgende.
Ein kluger Kopf. hervorragender Theoretiker mit oft überzeugender Beweisführung für seine Thesen, aber leider erlischt für mich in den meisten Fällen der Zauber, wenn ich die Ergebnisse seiner Dirigate zu hören bekomme. Dennoch ist er einer der meistvertretenen Dirigenten in meiner Sammlung.
Wenn man Harnoncourt vorwirft, andere Dirigenten zu missachten, dann steht er damit keineswegs alleine da, mir fällt hier spontan Celibidache ein.
Nicht jeder hat seine Missachtung für Kollegen direkt formuliert, aber sie war selten zu überhören.
In diesem Thread geht es aber darum, inwieweit das Image eines Dirigenten mit seiner realen Person übereinstimmt.
Also die Tyrannen, die Selbstgefälligen, die kumpelhaften, die dogmatischen, die introvertierten, und jene zum Anfassen, die Modernisierer oder die Konservativen.
Inwieweit stimmen hier der mediale Eindruck mit der Realität überein?
Drohung am Schluss: Wenn keine Antworten kommen, dann beginne ich selbst - mit Herbert von Karajan.....
mfg aus Wien
Alfred