Zugegeben, bis 2013 hatte ich den Namen noch nie gehört, doch bereits 2006 wurde auf ihn bei Tamino als aussichtsreichen Jungdirigenten verwiesen. Die Prognose behielt wohl recht: Der kaum dreißigjährige Robin Ticciati, geboren 1983 in London, hat sich mittlerweile etabliert.
Seit 2009 leitet er das Scottish Chamber Orchestra, seit 2010 ist er Erster Gastdirigent der Bamber Symphoniker. 2014 soll er Vladimir Jurowski als Musikdirektor der Glyndebourne Opera nachfolgen. 2011 wurde er mit dem ECHO Klassik-Preis als bester Nachwuchsdirigent des Jahres ausgezeichnet. Im selben Jahr verlieh man ihm den "Award for Exceptional Youn Talent".
Angefangen hat Ticciati als Geiger, Pianist und Schlagzeuger, bevor er sich mit 15 Jahren dem Dirigieren zuwandte. Zu dieser Zeit war er noch Mitglied des National Youth Orchestra of Great Britain. Gefördert wurde er von Sir Colin Davis und Sir Simon Rattle.
2005 stand er als jüngster Dirigent der Geschichte am Pult der Mailänder Scala. 2006 dirigierte er Mozarts Il sogno di Scipione bei den Salzburger Festspielen.
Zwischen 2006 und 2009 war er Chefdirigent des Gävle Symfoniorkester in Schweden, von 2007 bis 2009 zudem Musikdirektor von "Glyndebourne on Tour".
Als Gastdirigent stand er bisher u. a. vor dem dem London Symphony Orchestra, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Los Angeles Philharmonic, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Selbst gehört habe ich von ihm bis dato Mitschnitte von Sibelius' 2. Symphonie (LA Philharmonic), Schumanns 1. Symphonie (Bamberger Symphoniker) und Elgars Enigma-Variationen (London SO). Das klang jedenfalls vielversprechend.