Es gibt in diesem Forum - und erfreulicherweise auch im fremdsprachigen Internet - Themen, die sich mit dem ungeliebten Regietheater befassen. Immer wieder wird - meist unterschwellig - zur Sprache gebracht, daß das Regietheater und (vor allem) seine Vertreter - sich nur deshalb solange halten können, weil Subventionen zudecken, daß viele Häuser viel zu wenig ausgelastet sind. Ich gehöre zu den Vertretern jener Gruppe, die der Meinung sind man müsse die Szene "aushungern", also Häuser mit hohem Regietheateranteil (das sind sehr viele) die Macht des Publikums spüren zu lassen...
Als Gegenargument wird hier oftmals angeführt, dies könnte zu Schliessungen von Häusern kommen. Zum einen glaube ich das nicht - zum anderen erhebt sich die Frage, wie groß denn der Schaden wäre, wenn manche Häuser, welche nur mehr verschandelnde Inszenierungen anbieten in der Tat geschlossen werden müssten. Die zweite Frage wäre - was die weiteren Folgen wären.
Mein Denkmodell geht hier davon aus, daß kein Intendant gerne seinen Sessel räumen möchte. Schliessungen von Opernhäusern wären aber mit diesen Maßnahmen verbunden. Also glaube ich, daß in absehbarer Zeit eine Anpassung an den Publikumsgeschmack im eigenen Interesse erfolgen könnte - schliesslich ist dem Intendanten die eigene Karriere näher als jene eines ungeliebten progressiven Regisseurs . EIN Beispiel konnten wir ja ansatzweise bereits erleben....
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred